Ratgeber
Intensive Rechenprozesse in einem Computer sorgen für jede Menge Abwärme. Diese warme Luft kann ohne angemessene Kühlung zum Risiko für die eingebaute Hardware werden. Damit sowohl Privat- als auch High-Speed-Rechner langlebig bleiben, sind passende PC-Kühler gefragt. Am häufigsten im Einsatz sind Lüfter, die über gezielte Luftbewegung für Abkühlung sorgen. Welche Möglichkeiten Sie im Detail haben, was einen 3-Pin- und 4-Pin-Anschluss voneinander unterscheidet und worauf Sie noch achten sollten, erklärt unser Ratgeber.
Es handelt sich um einen kleinen Ventilator, der für einen Luftstrom sorgt. Die Bewegung der Luft ermöglicht eine Abkühlung. Lüfter gibt es nicht nur für das gesamte Gehäuse, sondern auch für einzelne Hardware-Elemente innerhalb des Gehäuses, da empfindliche PC-Komponenten gesondert gekühlt werden müssen. Das gilt vor allem für Hardware mit starker Wärmeentwicklung wie dem Prozessor (CPU). Daher gibt es gesonderte CPU-Lüfter oder auch Grafikkarten-Lüfter.
Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, ob zusätzlich zu CPU-Kühler und Co. ein PC-Gehäuselüfter überhaupt benötigt wird. Die Antwort ist im Regelfall: Ja. Während kleine Lüfter im Prozessor und anderer Hardware die entstehende Wärme abtransportieren, gelangt die Abluft nur ins Gehäuse. Befindet sich dort kein eigenes Kühlsystem, steigt die Temperatur im Gehäuse dennoch stark an.
Was sind PWM-Lüfter?
Auf der Suche nach einer effizienten Kühlung werden Sie auf das Kürzel PWM treffen. PWM-Lüfter stellen eine besondere Unterform der Lüfter dar. PWM steht für Pulse-width modulation, zu Deutsch Pulsweitenmodulation. Es handelt sich um einen Fachbegriff der Elektrotechnik. Während bei klassischen PC-Lüftern die erreichbare Drehzahl der Rotorblätter über die angelegte Spannung festgelegt ist, erlauben PWM-Modelle eine größere Freiheit. Die Geschwindigkeit der Drehbewegung kann angesteuert und damit an den aktuellen Bedarf angepasst werden. Was bei der Nutzung von Desktop-PCs seltener gebraucht wird, ist im Business-Bereich und in Gaming-PCs sehr gewünscht.
Wie viele Kühler brauche ich für einen PC?
Je nach Größe des PC-Gehäuses lassen sich mehrere Lüfter einbauen. Allgemein werden für private Nutzer zwei PC-Lüfter empfohlen. Deren Einsatz ist oft auf 7 Volt gedrosselt, da diese Kühlung im Normalfall ausreicht. Anspruchsvollere Systeme im Business- und Gamingbereich nutzen vier bis sechs Gehäuselüfter.
Gehäuselüfter bestehen aus fünf Bauteilen: Rotorblätter, Spulen, zwei Magnete, Motor und Netzteil. Für den Antrieb ist der Elektromotor zuständig, weshalb alle Lüfter eine Stromversorgung benötigen. Über das Netzteil fließt Strom in die feststehenden Spulen, die magnetisch werden. Die Polarisierung ändert sich im Zusammenspiel mit den feststehenden Magneten ständig und das Abstoßen gleicher Pole führt zur Drehbewegung.
Der Anschluss der PC-Lüfter im Gehäuse erfolgt im Regelfall über drei oder vier Stecker. Entsprechend ist von 3-Pin oder 4-Pin die Rede. Lange Zeit waren drei Pins der Standard. Je ein Stecker war für Strom, Masse und Tachosignal zuständig. Wie stark der PC-Kühler läuft, hängt allein von der anliegenden Spannung ab. Anders ist das bei 4-Pin-Modellen. Der vierte Kontakt bringt PWM zur spannungsunabhängigen Lüftersteuerung ins Spiel.
Wie funktionieren PWM-Lüfter?
Das PWM-System funktioniert über ein bedarfsgerechtes Ein- und Ausschalten der Stromversorgung am Lüfter. Unter der Berücksichtigung der Masseträgheit des Gehäuselüfters drehen sich die Rotoren mit den Phasen der Stromversorgung schneller oder langsamer. PWM-Lüfter können entweder über physische Schalter eingestellt werden oder Sie nehmen die Einstellungswünsche über das Betriebssystem, beziehungsweise direkt im BIOS vor. Wer für eine optimale Kühlung auf PWM-Gehäuselüfter setzen möchte, jedoch die Steuerung nicht selbstständig anpassen möchte, kann in den meisten Fällen diese Verantwortung an das Mainboard übergeben. Es reagiert über Sensoren auf hohe Temperaturen und stellt die benötigte Kühlung selbstständig ein.
Größe
PC-Lüfter gibt es in vielen Maßen. Es gibt Modelle ab 20 und bis 230 Millimeter Durchmesser. Kleinere Modelle sind leiser, oft aber weniger effizient. Am häufigsten werden Sie auf die Lüftergrößen 120 und 140 Millimeter treffen.
Wichtig: Schauen Sie vor dem Kauf nach, welche Lüftergrößen für Sie infrage kommen. In den meisten Gehäusen können verschiedene Durchmesser montiert werden. Welche dies sind, wird im Handbuch des Computers vermerkt.
Drehzahl
Sie wird in Umdrehung pro Minute, kurz U/min, angegeben. Beginnend bei 700 U/min kann mancher PC-Lüfter bis zu 6.000 U/min erreichen. Leiser sind Modelle mit weniger Drehbewegung.
Luftdurchsatz
Er gibt an, wie viel Luft in einem festgelegten Zeitraum angesaugt und abgegeben wird. Ein hoher Luftdurchsatz verspricht die beste Kühlung. Wie viel Luft gefördert wird, geben viele Hersteller in Liter pro Stunde an.
Geringe Umsätze liegen bei 20 l/h, hohe Durchsätze bei bis zu 150 l/h. Eine andere Maßeinheit arbeitet mit Kubikmeter pro Stunde, kurz m³/h. Der erreichbare Luftdurchsatz liegt je nach Modell zwischen 5 m³/h und 270 m³/h.
Einbaurichtung
In welche Richtung der Luftstrom gehen soll, ist wichtig für den Kühleffekt.
Meist zeigen kleine Pfeile am Rahmen an, in welche Richtung der Lüfter einzubauen ist.
Ein weiteres Merkmal, das vorab bedacht werden sollte, ist die Geräuschentwicklung. Leise Lüfter beginnen bei 10 dB, sind größtenteils aber nicht sehr leistungsstark. Ein guter Mittelwert sind 30 dB. Hochleistungsmodelle können auch bei 45 dB liegen, mehr sollte es aus Sicht der Geräuschbelästigung jedoch nicht werden.
Neben einfarbigen Gehäuselüftern gibt es Modelle mit LED-Beleuchtung. Sie sind bei Gamern sehr beliebt. Da LEDs nur eine geringe Wärmeentwicklung aufweisen, stören sie den Kühlungseffekt kaum.
Allerdings sollte vorm Kauf auf die Position der LEDs geachtet werden: Sitzen sie an der Innenseite, müssen eventuell die Rotorblätter kürzer konstruiert werden. Gehäuselüfter mit gleichem Durchmesser ohne LED am Innenrahmen erzielen dann eventuell eine bessere Kühlung.