Ratgeber
Eine PC-Lüftersteuerung dient dazu, Kühlprozesse innerhalb eines Computers zu überwachen und die Leistung einzelner Lüfter nach Bedarf hoch- oder herunterzuregeln. Auf diese Weise sorgt sie für einen effizienten Betrieb und schützt das PC-System vor Schäden durch Überhitzung. Wie Lüftersteuerungen als Hardware für Computer aufgebaut sind und worauf beim Kauf zu achten ist, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Lüfter sind Bauteile, denen innerhalb eines PC-Systems eine wichtige Aufgabe zukommt. Sie dienen dazu, während des Betriebs entstehende Wärme von der Hardware weg zu transportieren und Komponenten wie Grafikkarten und Prozessoren vor Überhitzung und damit verbunden vor Verschleißerscheinungen, Beschädigungen, Kurzschlüssen und Fehlfunktionen zu schützen.
Gerade CPUs und GPUs aus dem High-End-Segment, die oft Bestandteil teurer Gaming-PCs und Hochleistungscomputer sind, arbeiten extrem schnell und erzeugen viel Hitze, die abgeleitet werden muss, damit das System nicht kollabiert. Mithilfe von rotierenden Ventilatoren blasen PC-Lüfter die Abwärme weg, damit kühlere Luft nachströmen kann. Je schneller sie sich drehen, desto mehr heiße Luft können sie abführen. Allerdings geht eine höhere Rotationsgeschwindigkeit auch mit einer zunehmenden Geräuschentwicklung einher.
Um Lüfter zu steuern, kommen sogenannte Lüftersteuerungen zum Einsatz. Sie können als reine Software-Lösung realisiert sein, sind aber auch als Hardware zum Einbau in den PC erhältlich. PC-Lüftersteuerungen dienen dazu, die Kühlprozesse im Computer zu überwachen und zu kontrollieren.
Sie bieten die Möglichkeit, die Arbeitsgeschwindigkeit der Lüfter gezielt hoch- oder herunterzuregeln und deren Drehzahl individuell anzupassen. Indem sie unnötige Rotationen verhindern, sorgen sie für eine effizientere PC-Kühlung und für eine geringere Lautstärke.
Bei hardwarebasierten PC-Lüftersteuerungen handelt es sich um Controller, die in einem freien Disketten- oder CD-Laufwerkschacht installiert und mit dem Mainboard des Computers sowie den vorhandenen PC-Lüftern verbunden werden. Sie sind ausschließlich in Verbindung mit PC-Towern bzw. Stand-PCs verwendbar, Laptops und Notebooks erfordern alternative Lösungen. Einfache Lüftersteuerungen sind mit Dreh- oder Schiebereglern ausgestattet, über die die Arbeitsgeschwindigkeit der einzelnen Lüfter eingestellt werden kann. Daneben gibt es komplexer aufgebaute Lüfter-Controller, die mit einem Touchscreen ausgestattet sind oder eine Steuerung via Fernbedienung ermöglichen. Es gibt auch Lüftersteuerungen, die mithilfe einer dazugehörigen Software über die Benutzeroberfläche des PCs bedient werden.
Für einen reibungslosen Betrieb muss eine PC-Lüftersteuerung mit den vorliegenden Lüftern kompatibel sein. Unterschieden werden PC-Lüfter mit 3-Pin-Anschluss und PC-Lüfter mit 4-Pin-Anschluss. Zwar gibt es auch PC-Lüfter mit 2-Pin-Anschluss, diese lassen sich aber nicht regeln. 3-Pin-Lüfter sind mit drei Leitungen ausgestattet, von denen die erste für die Masse, die zweite für die Stromversorgung (bis zu 12 Volt) und die dritte für die Übertragung des Tachosignals zuständig ist. Das Tachosignal informiert die Lüftersteuerung über die aktuelle Drehzahl. 3-Pin-Lüfter sind nur indirekt über die Spannung regelbar. Das heißt: Drosselt man über die Lüftungssteuerung die Spannung, verringert sich die Drehzahl. Allerdings darf die Spannung nicht zu niedrig sein, da die Lüfter sonst nicht mehr anlaufen. Deswegen geben Hersteller meist an, welche Spannung mindestens anliegen sollte.
4-Pin-Lüfter, auch PWM-Lüfter genannt, sind genauso aufgebaut, aber noch mit einer vierten Leitung ausgestattet, über die die Drehzahl direkt und bei gleichbleibender Spannung geregelt werden kann. Das geschieht auf Basis der sogenannten Pulsweitenmodulation (PWM). Dabei wechselt die Spannung zwischen den beiden Zuständen 0 (Lüftermotor ist aus) und 1 (Lüftermotor ist an). Die Ein- und Ausschaltphasen können unterschiedlich lang sein bzw. bzw. in unterschiedlicher Häufigkeit vorkommen, was wiederum einen Einfluss auf die Drehzahl hat. Je mehr Zeit zwischen den Phasen vergeht, desto langsamer dreht sich der Lüfter. Umgekehrt ist die Drehzahl umso höher, je schneller der Wechsel zwischen An und Aus erfolgt. Vorteilhaft an einer Steuerung über PWM-Signale ist, dass sich auch niedrige Rotationsgeschwindigkeiten realisieren lassen, wodurch sich die Lautstärke der Lüfter erheblich reduzieren lässt.
Je nach Ausführung passen Lüftersteuerungen entweder in 3,5-Zoll-Schächte (Diskettenlaufwerkschacht) oder in 5,25-Zoll-Schächte (CD-Laufwerkschacht). Nach dem Einbau werden sie mit dem Mainboard verbunden. Allerdings funktioniert nicht jede Steuerung mit jedem Mainboard, deshalb ist hier auf kompatible Anschlüsse zu achten.
Daneben sind Anzahl und Art der zur Verfügung stehenden Kanäle bzw. Lüfteranschlüsse von Bedeutung. Wie viele Kanäle eine Lüftersteuerung aufweisen sollte, richtet sich danach, wie viele Lüfter damit geregelt werden sollen. Da kann schnell eine stattliche Menge zusammenkommen, denn manche PC-Komponenten, allen voran Grafikkarten und CPUs, erfordern mehrere Lüfter für eine ausreichende Kühlung. Üblicherweise sind 4, 5 oder 6 Kanäle vorhanden. Was die Art der Lüfteranschlüsse betrifft, sind Lüftersteuerungen standardmäßig mit 4-Pin-Lüfteranschlüssen ausgestattet. Das ist insofern vorteilhaft, als auch 3-Pin-Lüfter daran angeschlossen werden können, denn die ersten drei Leitungen sind bei 3-Pin- und 4-Pin-Anschlüssen identisch.
Sollen ausschließlich PWM-Lüfter gesteuert werden, empfiehlt es sich, zu einer Lüftungssteuerung mit PWM-Regelung zu greifen. Solche Modelle bieten meist sehr viele Steuerungsmöglichkeiten. Generell gilt: Je höher die Anforderungen an die Regelbarkeit, desto variabler sollten sich die Parameter einstellen lassen. Einfache Controller mit manuellen Bedienelementen bieten eventuell nicht die erforderliche Präzision, weswegen Lüftersteuerungen mit Software zu bevorzugen sind, wenn sehr kleinteilige und vielfältige Einstellungsoptionen gefragt sind. Gehäusefarbe, Gehäusematerial und eine integrierte Beleuchtung können beim Kauf einer Lüftungssteuerung ebenfalls eine Rolle spielen. Im Gaming-Bereich erfreuen sich Steuerungen mit RGB-LEDs großer Beliebtheit, die in unterschiedlichen Farben leuchten und zu einer stimmungsvollen Atmosphäre beim Spielen beitragen.
Manche Lüftungssteuerungen verfügen über integrierte Temperatursensoren, die die Hitzeentwicklung innerhalb des PCs überwachen und mit deren Hilfe die Lüfterleistung an die jeweilige Temperatur angepasst werden kann. Sehr vorteilhaft ist eine digitale Temperaturanzeige, auf der die Werte in Echtzeit angezeigt werden. So kann man direkt sehen, welche Auswirkungen es auf das PC-System hat, wenn beispielsweise die Drehzahl des CPU-Lüfters heruntergeregelt wird.
Warum werden PC-Lüfter mit der Zeit lauter?
Das kann mehrere Gründe haben. Häufig sind PC-Lüfter, die ein zunehmend lautes Betriebsgeräusch erzeugen, verschmutzt. Durch die stetige Luftzirkulation im Inneren des Gehäuses sammeln sich Staub und andere Partikel zwischen den Lamellen an, wodurch sie verstopfen. Das geht aufgrund des höheren Widerstands mit einem steigenden Geräuschpegel einher. Ein anderer Grund kann sein, dass der Lüfter überlastet ist und nicht genug Leistung aufbringen kann, um seine Aufgabe zu bewältigen. Auch ein Defekt ist möglich. In dem Fall muss der Lüfter ausgetauscht werden.
Wie viele Lüfter muss ein PC haben?
Das kommt auf die verbauten Komponenten und deren Leistungsstärke an. Ein CPU-Kühler ist selbst bei einfachen PCs immer vorhanden. Bei besonders leistungsstarken CPUs können gegebenenfalls sogar mehrere CPU-Lüfter erforderlich sein. Grafikkarte und Netzteil haben meistens ebenfalls einen eigenen Lüfter. Gehäuse-Lüfter sind dagegen eher Hochleistungs- und Gaming-PCs vorbehalten. Sinnvoll ist ein Einsatz nur dann, wenn sich viele hochwertige Komponenten im PC-Gehäuse befinden. Zu guter Letzt entscheidet aber auch der zur Verfügung stehende Platz darüber, wie viele PC-Kühler eingebaut werden können.
Was muss ich beachten, wenn ich meinen alten Desktop-Rechner mit einer Lüftungssteuerung aufrüsten möchte?
Ist das Mainboard für den Anschluss einer Lüftungssteuerung ausgelegt und ein freier Disketten- oder CD-Laufwerkschacht für den Einbau vorhanden, sollte einer Installation nichts im Wege stehen. Problematisch wird es dann, wenn das Mainboard technisch veraltet ist und einen Anschluss gar nicht erst ermöglicht. Dann braucht es Alternativlösungen wie eine externe Festplatte oder einen zusätzlichen RAM-Speicher. Je mehr Arbeitsspeicher zur Verfügung steht, desto flüssiger kann das System arbeiten. Eine externe Festplatte bietet die Möglichkeit, Daten und Prozesse auszulagern und das PC-System dadurch zu entlasten.