Ratgeber
Das eigene Gewicht binnen Sekunden zu bestimmen, ist für Sportlerinnen und Sportler ebenso interessant wie für alle, die während einer Diät ihre Erfolge dokumentieren wollen.
Viele nutzen auch abseits dieser Gründe eine Personenwaage, um auf einen gesunden Lebensstil zu achten und dank BMI-Berechnung frühzeitig eine ungewollte Zunahme oder Abnahme zu bemerken.
Zur Wahl stehen digitale und mechanische Personenwaagen. Was beide Formen ausmacht und auf welche Geräteeigenschaften es zu achten gilt, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Das Konzept einer Waage gibt es seit Jahrtausenden. Die Geräte sollen die Masse von Körpern bestimmen. Wie die Messung erfolgt, ist unterschiedlich und hat zu verschiedenen Bauformen geführt.
Die heute üblichen Personenwaagen gehören in die Kategorie der Federwaagen. In ihnen ist ein Federmechanismus verbaut, der durch das Gewicht eines Körpers zusammengedrückt wird. Wie stark diese Kraft ausfällt, lässt einen Rückschluss auf das Gesamtgewicht zu.
Oft wird eine Personenwaage in ein Badezimmer gestellt, weshalb gelegentlich auch das Synonym Badwaage genutzt wird. Ein anderes Wort, das häufig im Einsatz ist, ist die sogenannte Standwaage.
Diese Bezeichnung kommt daher, dass sich eine Person zum Ermitteln des Gewichts mit beiden Füßen auf eine Trittfläche stellt. Die analoge oder digitale Anzeige befindet sich über den Zehen.
Seit wann gibt es Waagen?
Einfache Waagen, die noch mit einem Balken und Gewichten zur Aufhängung arbeiteten, gab es laut Ausgrabungen in Ägypten bereits im 5. Jahrtausend vor Christus. Moderne Waagen kamen sehr viel später. Die Tafelwaage etwa entstand im 18. Jahrhundert, die digitale Waage wurde 1939 vorgestellt.
Unterschieden werden die heutigen Personenwaagen in analoge und digitale Waagen. Die Begriffe analog und digital beziehen sich allerdings nur auf die Art, wie das Gewicht angezeigt wird. In beiden Fällen handelt es sich um Federwaagen. Analoge Modelle besitzen einen Zeiger, der auf einer Skala den erreichten Wert in Kilogramm anzeigt. Eine digitale Personenwaage misst über einen Sensor, wie stark die Feder zusammengedrückt wird und gibt den Wert als Gewicht über eine LCD-Anzeige aus.
Die grobe Unterteilung wird der Vielfalt der Modelle noch nicht gerecht. Daher lohnt sich ein Blick auf die gängigsten Arten der Personenwaage.
Analoge Personenwaage
Häufig werden sie als mechanische Personenwaagen bezeichnet, denn sie arbeiten allein über den Mechanismus der Feder, die sich bei Belastung verformt und so den Zeiger innerhalb des Sichtfeldes hin und her bewegt.
Das große Plus dieser Modelle: Sie benötigen für diesen Vorgang keine Stromversorgung und sind daher völlig unabhängig im Einsatz.
Auf praktische Zusatzfunktionen, wie beipielsweise eine Display-Beleuchtung muss allerdings verzichtet werden. Zudem ist das Ablesen mit einer gewissen Fehleranfälligkeit und meist in einer Abstufung in 1.000-Gramm-Schritten verbunden.
Einfache, digitale Personenwaage
Digitale Modelle arbeiten im Inneren mit einem Sensor, der elektrisch erfasst, wie stark die Feder beim Betreten der Personenwaage verformt wird. Ein Mikrochip liest die Information aus und ermittelte das Gewicht. Es wird über ein LCD-Display ausgegeben. Für den Betrieb ist eine Stromversorgung nötig, die über auswechselbare AAA-Batterien oder Knopfzellen erfolgt.
In den meisten Fällen wird eine LED-Anzeige genutzt, da ein LED-Display weniger Energie verbraucht. Digitale Personenwaagen arbeiten selbst bei täglichem Wiegen mehrere Jahre, bevor die Batterien getauscht werden müssen. Je nach Modell erfolgt die Messung in deutlich feineren Abstufungen als bei mechanischen Waagen. Die meisten Digitalwaagen stufen in 100-Gramm-Schritten ab.
Digitale Körperanalysewaage
Sie ist eine Unterform der digitalen Personenwaage. Neben dem Gewicht können weitere Daten erhoben werden: Fettanteil, Wasserhalt, Muskelmasse und Knochendichte.
Die Geräte arbeiten dafür mit einem elektrischen Signal, das beim Betreten abgegeben wird und durch die Sohlen der Füße fließt. Der Vorgang ist für Menschen nicht spürbar und misst die elektrischen Widerstände im Körper.
Zur Auswertung der Ergebnisse müssen meist Angaben wie Körpergröße, Alter und Geschlecht gemacht werden. Mit den Daten kann unter anderem der Body-Mass-Index berechnet werden.
Messgenauigkeit
Die für den Privatgebrauch gedachten Personenwaagen bringen einen Toleranzbereich mit sich. Oft sind das bis zu 500 Gramm. Da das Gewicht meist nicht aufs Gramm genau bestimmt werden muss, sondern die relative Veränderung bei einer Zunahme oder Abnahme interessant ist, spielen kleine Abweichungen bei der Messung selten eine Rolle.
Ablesbarkeit
Eine gute Lesbarkeit ist wichtig und kann bei Analogwaagen über ein großes Display erzielt werden. Digitale Anzeigen können nicht nur ein XXL-Display nutzen, sondern dieses mit einer Hintergrundbeleuchtung ausstatten. Ein beleuchtetes Display hilft gemeinsam mit einem starken Kontrast beim Ablesen.
Maximaler Messwert
Dies ist der Bereich, indem entweder der analoge Zeiger oder das digitale LCD-Display einen Wert anzeigt. Viele Hersteller geben den Höchstwert als „kg Tragkraft“ an. Diese Tragkraft kann bereits bei 120 Kilogramm enden, die meisten Personenwaagen arbeiten aber bis 150 oder 180 Kilogramm. Sonderformen wie Rollstuhlwaagen bieten bis zu 400 Kilogramm Tragkraft.
Material
Personenwaagen bestehen häufig aus Edelstahl und einer Trittfläche aus Sicherheitsglas oder Kunststoff. Eine besondere Materialwahl wie Bambus ist ebenfalls möglich. Wichtig ist, dass bei elektronischen Personenwaagen die Technik im Inneren gut geschützt und die Trittfläche möglichst rutschfest ist. Viele Hersteller nutzen zusätzlich eine Gummierung auf der Unterseite, um einen sicheren Stand zu gewährleisten.
Unser Praxistipp: Apps
Smarte Waagen mit App-Anbindung werden immer beliebter. Dank WLAN oder mittels Bluetooth können Messdaten an eine App weitergegeben werden. Je nach Ausstattung kann diese mit persönlichen Empfehlungen wie Ernährungstipps beim Training oder einer Diät helfen. Es gibt neben Android-Apps und iOS-Apps auch Webportals.