Ratgeber
Pflanzenlampen können als Wachstumslampen für die Anzucht oder für die Überwinterung und Pflege von Zimmerpflanzen oder Nutzpflanzen verwendet werden. Sie kommen sowohl in Privathaushalten als auch in professionellem Bereich zum Einsatz. Gärtnereien beispielsweise unterstützen mit Pflanzenlicht den gesamten Wachstumsprozess von Pflanzen in Gewächshäusern. Was Pflanzenlampen konkret auszeichnet und worauf Sie beim Kauf achten sollten, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Pflanzenlampen kommen zum Einsatz, wenn das Tageslicht nicht ausreicht, damit Pflanzen ausreichend Photosynthese betreiben und sich entwickeln können. Das kann beispielsweise im Winter der Fall sein, wenn Indoor-Pflanzen nicht genügend Licht durchs Fenster erhalten, oder wenn Zimmerpflanzen räumlich bedingt in einer dunklen Ecke stehen müssen.
Outdoor-Pflanzen, die zum Überwintern im Keller untergestellt werden, können mit einer Pflanzenlampe mit Licht versorgt werden, um die dunkle Jahreszeit unbeschadet zu überstehen. Manche Pflanzen, beispielsweise Chili-Pflanzen, benötigen sehr viele Stunden Tageslicht zum Gedeihen, so dass sogar im Sommer das natürliche Licht für ein gesundes Wachstum oft nicht ausreicht.
Eine Wachstumslampe kann das Wachstum von Pflanzen in jeder Phase begleiten. So werden durch ein Pflanzenlicht Setzlinge gekräftigt, die Bildung von Blättern und Wurzeln gefördert und die Entwicklung von Blüten und Fruchtständen unterstützt.
Pflanzenlampen beruhen überwiegend auf LED-Technik. Im Vergleich zu normalen Haushalts-LED-Lampen bieten LED-Pflanzenlichter aber unterschiedliche Farbspektren.
Weißes Licht ist vergleichbar mit Tageslicht und fördert das Wachstum der Pflanzen im Allgemeinen. Es wird, oft in Kombination mit blauem Licht, für die Anzucht von Saatgut und Stecklingen eingesetzt. Blaues Licht kräftigt Pflanzen und trägt zu starken Blättern und Wurzeln bei. Für Blüten und Fruchtstände, etwa im Fall von Tomaten, wirkt rotes Licht unterstützend.
Wenn ein Pflanzenlicht das gesamte Farbspektrum von Sonnenlicht abbilden kann, spricht man von einer Pflanzenlampe mit Vollspektrum. Eine Vollspektrum-Lampe strahlt dann in tageslichtähnlichem Weiß.
Pflanzenlampen erhalten Sie als LED-Lampen, als Halogenlampen oder als Leuchtstoffröhren. LEDs haben sich als Lampen für Zimmerpflanzen und Outdoorpflanzen bewährt. Zum einen sind sie in unterschiedlichen Farben erhältlich, so dass Sie LED-Pflanzenleuchten nicht nur mit weißem, sondern auch mit blauem oder rotem Licht erhalten. LEDs sind zudem in der Lage, das Vollspektrum von Licht abzugeben. LEDs haben weiterhin den Vorteil, dass sie eine lange Lebensdauer aufweisen und wenig Hitze entwickeln.
Die Leistung von LED-Pflanzenlampen wird in Watt angegeben. Die Wattzahl gibt den Verbrauch der Lampe an. Je höher die Wattzahl der Pflanzenlampe ist, desto höher ist der Stromverbrauch. Über die Helligkeit der Pflanzenlampe gibt die Einheit Lumen Auskunft. Je höher die Anzahl an Lumen ist, desto helleres Licht gibt die Pflanzenlampe ab.
Das Farbspektrum eines Pflanzenlichts ist abhängig von der Wellenlänge. Die Wellenlänge wird in Nanometer (nm) angegeben. LED-Pflanzenlampen mit Vollspektrum erzeugen Wellenlängen von etwa 300 nm bis 750 nm. Für die Photosynthese von Pflanzen sind Wellenlängen zwischen 400 und 700 nm relevant. LEDs, die eine bestimmte Farbe als Pflanzenlicht abgeben, beschränken sich auf einen Wellenbereich, zum Beispiel auf 660 nm, der sogenannten Hyper-Red-Strahlung.
Neben der Wellenlänge ist die Farbtemperatur ein wichtiges Kriterium. Sie wird in Kelvin angegeben. Je niedriger die Anzahl an Kelvin ist, desto wärmer ist das Licht der LED-Pflanzenlampe. Tageslicht zeichnet sich durch eine kalte Farbtemperatur aus und hat etwa 6.000 Kelvin.
Als Lampen werden Leuchtmittel wie Glühbirnen oder LED-Lampen bezeichnet. Im alltäglichen Sprachgebrauch werden Pflanzenleuchten und Pflanzenlampen nicht unterschieden. Genau genommen bezeichnen Pflanzenleuchten allerdings die Vorrichtungen, also die Gesamtheit aus Korpus, Fassung und gegebenenfalls Lampenschirm, die mit einer oder mehreren Lampen zur Beleuchtung bestückt werden. Leuchten verteilen das Licht, während Lampen es erzeugen.
LED-Pflanzenlampen erhalten Sie unter anderem in Form von Reflektoren oder Glühbirnen, die Sie in bestehende Leuchten einschrauben können. Hier ist auf die richtige Sockelgröße zu achten.
Pflanzenleuchten können als als Stehleuchten, Tischleuchten, Wand- oder Deckenleuchten realisiert sein. Handelt es sich um LED-Leuchten, sind die LEDs meist auf einer Leiste oder flächig angeordnet. Mini-Gewächsstationen mit LED-Pflanzenlampen sowie Steh- und Tischleuchten können Sie ohne großen Montageaufwand aufstellen. Dabei sollte der Abstand der LEDs zu Ihren Zimmerpflanzen etwa 30 bis 40 cm betragen. Bei einem Modell mit Schwanenhals lässt sich die Lampe besonders präzise auf Ihre Zimmerpflanzen ausrichten. Pflanzenleuchten zur Wand- oder Deckenmontage finden vorrangig in großen Räumen wie Gewächshäusern Anwendung. Die Stromversorgung von Pflanzenleuchten erfolgt über die Steckdose.
Das Einstellen einer LED-Pflanzenlampe erfolgt in den meisten Fällen bequem per Fernbedienung. Mit der Fernbedienung schalten Sie die LED-Pflanzenlampe ein oder aus und können unter anderem die Lichtfarbe und die Lichttemperatur ändern.
Enthält die Fernbedienung einen integrierten Timer, dann können Sie diesen als Zeitschaltuhr verwenden. Zu einer von Ihnen definierten Zeit schaltet er das Licht für die Pflanzen automatisch ein und wieder aus. Ein Auto-Timer ermöglicht ergänzend das automatische Wechseln von Lichtfarben oder Farbtemperaturen.
Helligkeit, Lichtfarbe und Lichttemperatur sind entscheidende Parameter, wenn es um die Auswahl einer Pflanzenlampe geht.
Bei einer Pflanzenlampe für Zimmerpflanzen ist eine Helligkeit von bis zu 5.000 Lumen ausreichend. Je größer der Abstand zu den Pflanzen ist, desto heller sollte die Pflanzenlampe sein. Für Gewächshäuser werden Pflanzenlampen mit 20.000 Lumen angeboten.
Die Lichtfarbe und Lichttemperatur wählen Sie nach der Verwendung der Pflanzenlampe aus.
Für das Überwintern Ihrer Pflanzen oder für mehr Tageslicht ist ein weißes Licht mit 6.000 Kelvin geeignet. Eine Vollspektrum-Pflanzenlampe imitiert das Sonnenlicht besonders gut.
Sollen die Pflanzen durch die Pflanzenleuchte kräftigere Wurzeln oder Blätter erhalten, dann ist ein blaues, kurzwelliges Licht mit einer Farbtemperatur bis zu 10.000 Kelvin empfehlenswert.
Zur Förderung von Blüten und Früchten ist rotes, langwelliges Licht mit bis zu 3.000 Kelvin die richtige Wahl.
Bei einer Pflanzenleuchte mit unterschiedlichen LED-Farben können Sie die Farbe des Lichts je nach Anwendung wechseln.
Unser Praxistipp: Sicherheit bei Pflanzenlampen
Pflanzenlampen können mit Spritzwasser und Staub in Berührung kommen, beispielsweise beim Gießen oder durch eine hohe Luftfeuchtigkeit. LED-Pflanzenlampen werden zwar nicht heiß, können aber Wärme entwickeln. Daher sollten Pflanzenlampen berührungssicher, spritzwasser- und staubgeschützt sein. Entsprechende Pflanzenlampen sind mit der Schutzklasse IP64 ausgezeichnet. IP-Schutzarten sollten immer dann beachtet werden, wenn der Schutz vor Staub oder Wasser gewährleisetet sein muss.
Gibt es für Pflanzenlampen ein Energielabel?
LED-Pflanzenlampen zwischen 60 und 82.000 Lumen tragen seit 1. September 2021 das neue EU-Energielabel. Dieses weist unter anderem die Energieeffizienzklassen von A bis G und die Energieeffizienzklasse der LED-Pflanzenlampe aus. Über einen Barcode können Sie weitere Energieinformationen zu dem jeweiligen Produkt erhalten.
Wie lange sollte eine LED-Pflanzenlampe eingeschaltet sein?
Auch Pflanzen kennen einen Tag- und Nachtrhythmus. Daher sollte eine Pflanzenlampe nicht rund um die Uhr, sondern für eine Dauer von etwa 10 bis 5 Stunden eingeschaltet sein.
Lassen sich LED-Pflanzenlampen dimmen?
Abhängig vom jeweiligen Modell lassen sich LED-Pflanzenlampen dimmen. Die Einstellung können Sie an der Leuchte direkt oder über eine eventuelle Fernbedienung vornehmen.