Ratgeber
Preisauszeichner ermöglichen es, Preisetiketten auszudrucken und Artikel damit zu bekleben. Sie helfen außerdem dabei, Verbraucherhinweise und weitere relevante Kennzeichnungen an Produkten anzubringen, seien es Mindesthaltbarkeitsdaten oder Chargennummern. Wie Preisauszeichner funktionieren, was für Etiketten Sie damit drucken können und welche Kriterien beim Kauf eine Rolle spielen, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Im Handel müssen Waren etikettiert werden. Preisauszeichner sind dahingehend eine große Hilfe. Die Geräte dienen dazu, Preisaufkleber auf Waren zu kleben – oder andere Etiketten. Zwar hat sich Preisauszeichner als Bezeichnung durchgesetzt (weil es eben ihr Hauptzweck ist, Produkte mit Preisen auszuzeichnen), sie können aber auch dazu verwendet werden, andere Informationen auf Waren zu bringen, beispielsweise das Mindesthaltbarkeitsdatum, das Gewicht, das Volumen, die Stückzahl, die Artikelnummer oder Kombinationen dieser Angaben.
Erfinder des Preisauszeichners, auch Etikettierer genannt, ist die Firma Meto. 1959 brachte das Unternehmen mit Sitz in Hirschhorn am Neckar in Hessen das erste Preisauszeichnungsgerät auf den Markt: das "Jedermann". Damit eroberte Meto den internationalen Markt. 1999 wurde es vom US-amerikanischen Konzern Checkpoint Systems Inc. für 300 Millionen US-Dollar aufgekauft, der wiederum 2016 von dem kanadischen Verpackungsmittelhersteller CCL Industries übernommen wurde, zu dem Meto heute gehört.
Preisauszeichner sind Handetikettierer und werden komplett manuell bedient. Zunächst legen Sie eine leere oder vorbedruckte Etikettenrolle ein, die an der Druckvorrichtung vorbeigeführt wird. Dann stellen Sie ein, was auf die einzelnen Etiketten gedruckt werden soll, also beispielsweise den Preis oder das Mindesthaltbarkeitsdatum. In den meisten Fällen geschieht das per Drehrädchen. Nutzen Sie vorbedruckte Etiketten, müssen Sie die Druckhöhe richtig einstellen, damit sich Auf- und Vordruck nicht überlappen. Dazu lösen Sie die Schrauben des Druckwerks etwas, um es verschieben zu können. Anschließend betätigen Sie den Handhebel. Dann wird das Etikett bedruckt, von der Rolle abgetrennt und auf die Ware beziehungsweise deren Verpackung geklebt. Die Rolle wird automatisch weitergeführt und das nächste Etikett in Stellung gebracht. Dadurch ist es möglich, in schneller Abfolge größere Mengen auszuzeichnen.
Für den Druck wird entweder ein mechanischer Stempel oder ein Druckwerk verwendet. Beides umfasst in der Regel die Ziffern von 0 bis 1 sowie mehrere Währungssymbole und Sonderzeichen. Daneben gibt es Etikettiergeräte mit allen alphanumerischen Zeichen, sodass auch Buchstaben gedruckt werden können. Bei diesen Preisauszeichnern ist jedoch zu beachten, dass nicht die Zeichen gedruckt werden, die man einstellt, sondern die jeweiligen Gegenstücke auf dem Druckband. Stellen Sie etwa ein "A" ein, landet ein "T" auf dem Etikett. Solchen Handauszeichnern liegen daher Übersetzungstabellen bei, die darüber aufklären, welches Zeichen man einstellen muss, um das gewünschte zu drucken.
Etiketten haben nicht alle dasselbe Format. Es gibt verschiedene Varianten und jeder Preisauszeichner ist für eine spezifische geeignet. Eine grundlegende Unterscheidung ist beispielsweise, ob ein Etikett für den 1-zeiligen oder 2-zeiligen Druck vorgesehen ist. Dementsprechend gibt es Auszeichner mit ein oder zwei Druckzeilen. Die typischen 1-zeiligen Formate sind 21,6 x 12 mm, 22 x 12 mm und 26 x 12 mm. 2-zeilige Etiketten sind in der Regel entweder 22 x 16 mm, 26 x 16 mm, 32 x 19 mm oder 29 x 28 mm groß. Das Format 26 x 16 mm wird allerdings auch gerne für den 1-zeiligen Druck verwendet. Der Grund dafür: So bleibt Platz für Vordrucke, beispielsweise das Logo der Firma.
Etiketten unterscheiden sich des Weiteren in ihrer Form. Am bekanntesten ist die Wellenrandform. Daneben gibt es rechteckige Etiketten, die vor allem für 2-zeilige Preisauszeichner mit zehn Zeichen pro Reihe genutzt werden, weil sie mehr Platz bieten als die Alternative mit gewelltem Rand.
Bei der Auswahl eines Preisauszeichners ist zu überlegen, ob Sie Etiketten 1-zeilig oder 2-zeilig bedrucken möchten, welche Zeichen zur Verfügung stehen sollen und welches Etikettenformat beziehungsweise wie viele Zeichen pro Zeile Sie benötigen. Wer nur Verkaufspreise und keine weiteren Informationen drucken möchte, kommt gut mit einem 1-zeiligen Auszeichner aus. Dessen Druckwerk muss in dem Fall nicht mehr als die Ziffern 0 bis 9 und Währungs- sowie Sonderzeichen umfassen. Sollen aber beispielsweise Preisschilder möglich sein, auf denen Angaben wie "Sonderpreis" stehen, benötigen Sie entweder ein Gerät, das auch Buchstaben drucken kann, oder eines, das 2-zeiliges Auszeichnen ermöglicht, sodass Sie entsprechend große Etiketten mit Vordruck bedrucken können. Bei Auszeichnern, die Buchstaben drucken, ist darauf zu achten, dass die maximale Anzahl an Zeichen pro Zeile groß genug ist. Die Bandbreite diesbezüglich ist sehr groß: Manche Preisauszeichner können nur 6-stellige Zeilen drucken, andere ermöglichen Zeilen mit bis zu 18 Zeichen.
Ein Handauszeichner zeichnet sich dadurch aus, dass er gut in der Hand liegt und leicht zu bedienen ist. Der Handhebel sollte leichtgängig sein, um den Kraftaufwand beim Betätigen gering zu halten. Das ist umso wichtiger, wenn größere Warenmengen in einem Rutsch etikettiert werden müssen. Ebenso sollte der Preisauszeichner qualitativ hochwertig verarbeitet sein, um eine möglichst lange Lebensdauer und Funktionalität sicherzustellen.
Im Einzelhandel ist es sinnvoll, Preisaufkleber in verschiedenen Farben zu verwenden. So kann man Kunden und Kundinnen deutlicher darauf aufmerksam machen, wenn Produkte beispielsweise im Sonderangebot sind. Rote Preisetiketten sind in dem Zusammenhang besonders empfehlenswert, da Rot eine Signalfarbe ist. Für Artikel, die im Abverkauf sind und nicht mehr wiederkehren, sowie für völlig neue Produkte können Sie jeweils andere Farben wählen.
Was ist eine Etikettierpistole?
Der Begriff wird manchmal als Synonym für Preisauszeichner genutzt. In der Regel meint man damit jedoch etwas anderes: Eine Etikettierpistole ist ein Gerät, das die Form einer Pistole hat, und dazu dient, Preisschilder an Textilien wie Kleidungsstücken und Tischdecken zu befestigen. Dazu ist es mit einer Nadel ausgestattet. Diese stecken Sie durch das Loch des Preisschilds und anschließend durch die Pflege- oder Inhaltsstoffetikette des Textils. Dann betätigen Sie den Abzug, um einen Widerhaken durch beide Schilder zu schießen. Zum Schluss ziehen Sie die Nadel wieder heraus, um den Haken von der Pistole zu lösen.
Müssen Preisauszeichner gewartet werden?
Ja, aber das ist unaufwendig. Sie müssen lediglich die Etikettenrolle wechseln, sobald sie aufgebraucht ist, und ab und zu die Farbrolle austauschen, die zum Drucken benötigt wird. Wird die Farbe der Aufdrucke blass, ist das ein Anzeichen dafür, dass eine neue Rolle her muss. Sofern der Auszeichner nicht exzessiv genutzt wird, dürften Sie aber nicht mehr als eine Farbrolle pro Jahr benötigen. Seltener sollte ein Austausch jedoch nicht stattfinden, da die Farbe sonst austrocknet und bröckelt, was das Druckwerk beschädigen kann.