Ratgeber
Schiebepotentiometer » Ein passiv elektronisches Bauelement
Ein Schiebepotentiometer ist ein verstellbarer Widerstand, der durch eine Schiebebewegung individuell eingestellt werden kann. Es dient unter anderem der Lautstärkeregelung von Audio-Geräten. In unserem Ratgeber erfahren Sie, wie ein Schiebepotentiometer funktioniert, wo man es einsetzt und worauf Sie beim Kauf achten sollten.
Ein Schiebepotentiometer ist ein verstellbarer Widerstand, der durch eine Schiebebewegung individuell eingestellt werden kann. Es dient unter anderem der Lautstärkeregelung von Audio-Geräten. In unserem Ratgeber erfahren Sie, wie ein Schiebepotentiometer funktioniert, wo man es einsetzt und worauf Sie beim Kauf achten sollten.
Ein Schiebepotentiometer, man spricht häufig auch von einem Slide-Potentiometer, Schieberegler oder kurz Schiebe-Poti, ist ein passives elektronisches Bauelement, mit dem sich ein Widerstand stufenlos regeln lässt. Es verfügt über einen länglichen Widerstandskörper, an den ein Schleifer gedrückt wird. Dieser kann durch einen nach außen geführten Hebel verstellt werden. Eingesetzt werden Schiebe-Potentiometer häufig in der Audio-Technik. Dort sind sie beispielsweise an Mischpulten und Verstärkern zu finden. Bei Musikinstrumenten wie der elektrischen Gitarre finden sie ebenfalls Verwendung.
Wie bereits erwähnt, ist ein Potentiometer mit einem sogenannten Widerstandskörper und einem Schleiferkontakt ausgestattet. Der Kontakt gleitet über das Widerstandsmaterial und ermöglicht auf dem Schiebeweg eine Regelung des Widerstandswertes (in Ohm angegeben). Der Widerstandskörper ist an jedem Ende mit einem Anschluss versehen. Der Gleitkontakt weist ebenfalls einen Anschluss auf, an dem der angepasste Widerstand abgegriffen wird. Grundsätzlich arbeitet kein Potentiometer, egal ob Schiebepotentiometer oder Drehpoti, verschleißfrei. Im Laufe der Zeit kommt es zu einem Abrieb am Widerstandskörper, was früher oder später zu einem Ausfall des Bauteils führt.
Neben dem Schiebepotentiometer gibt es noch andere Ausführungen von Potentiometer. Nachfolgend stellen wir Ihnen die beiden wichtigsten vor. Darüber hinaus finden Sie im Handel noch Mehrgang-, Tandem- und Schichtpotentiometer.
Drehpotentiometer
Weit verbreitet sind Drehpotentiometer. Sie werden zum Beispiel bei der Lautstärkeregelung von Stereo-Anlagen verwendet. Bei diesen Potentiometern befindet sich der Schleiferkontakt an der Drehachse. Die Achse wird gewöhnlich nach außen verlängert und mit einem Griffstück versehen. Die Regelung des Widerstandes erfolgt entsprechend durch eine Drehbewegung. Häufig werden Drehpotentiometer mit einem Schalter versehen, der neben der Lautstärkeregelung das Ein- und Ausschalten des Gerätes ermöglicht.
Trimmpotentiometer
Ganz ähnlich funktionieren Trimmpotentiometer. Hier ist allerdings keine Verstellmöglichkeit von Hand vorgesehen. Stattdessen wird der Widerstand bei Trimmpotis mit einem kleinen Schraubendreher eingestellt. Die Potentiometer werden gewöhnlich in elektrischen Geräten eingebaut und sind von außen nicht zugänglich. Vorteilhaft an einem Trimmpotentiometer ist, dass der Widerstand besonders fein eingestellt werden kann.
Generell wird in Potentiometer mit einem linearen und einem logarithmischen Widerstandsverlauf unterschieden. Bei einem linearen Verlauf erfolgt die Änderung der Spannung immer in identischen Schritten. Demgegenüber wird bei einem Potentiometer mit logarithmischem Verlauf das Potential in logarithmischen Schritten verändert. Logarithmische-Potentiometer finden häufig in Geräten der Unterhaltungselektronik zum Zweck der Lautstärkeregelung Verwendung.
Beim Kauf eines Schiebepotentiometers steht der Widerstand, den das Bauteil aufweist, im Vordergrund. Wichtig ist zudem der vorhandene Schiebeweg und ob das Potentiometer linear oder nichtlinear arbeitet. Montageart, Durchmesser der Welle und Anschlussart sind ebenfalls zu berücksichtigen.
Falls ein Einsatz des Bauteils in besonders heißen Umgebungen geplant ist, sollten Sie sich vor dem Kauf vergewissern, ob die Poti-Serie für die zu erwartenden Temperaturen geeignet ist. Weiterführende Hilfe bei der Auswahl eines geeigneten Schiebepotentiometers und detaillierte Informationen finden Sie in den Produkt-Datenblättern und auf den Webseiten der Hersteller. In unserem Sortiment erhalten Sie lineare und logarithmische Schiebepotentiometer mit einem Schiebeweg von 20 bis 100 Millimetern und einem Widerstand von 500 Ohm bis 1 Megaohm. Darüber hinaus führen wir Modelle mit Stereo- und Mono-Ausgang.
Wenn Sie ein defektes Potentiometer austauschen müssen, sollten Sie darauf achten, dass nur Bauteile eingebaut werden, die identische Parameter aufweisen. Eine Nichtbeachtung kann negative Auswirkungen auf die Funktionsweise des elektrischen Gerätes haben – angefangen bei einfachen Störungen bis zum Totalausfall.
Was sagt die Beschriftung auf einem Schiebepotentiometer aus?
Sie finden auf einem Potentiometer Informationen über den Gesamtwiderstand und über den Verlauf der Widerstandskurve. Steht auf dem Bauteil das Kürzel 10k oder 100k beziehungsweise 10k oder 100k lin, handelt es sich um ein Potentiometer mit einem Widerstand von 10 oder 100 kOhm und einem linearen Widerstandsverlauf. Wenn Sie auf einem Schiebepotentiometer 10k die Bezeichnung 10k + log oder + 10k finden, haben Sie ein Poti mit einem Widerstand von 10 kOhm und einem positiv logarithmischen Widerstandsverlauf vor sich. Ein negativer logarithmischer Widerstandsverlauf wird bei einem Schiebepotentiometer 100k mit 100k – log oder – 100k gekennzeichnet.
Wo werden mit Motoren ausgestattete Schiebepotentiometer eingesetzt?
Motor-Potentiometer werden beispielsweise in der Studiotechnik verwendet. Professionelle Mischpulte weisen eine Vielzahl von Reglern auf. Mithilfe von Motor-Schiebepotentiometern können verschiedene Einstellungen gespeichert werden. Auf Knopfdruck fahren alle Regler automatisch wieder in die zuvor abgespeicherte Position. Zu berücksichtigen ist allerdings, das motorbetriebene Potis einem höheren Verschleiß unterliegen als manuell bedienbare Varianten.