Ratgeber
Die Silhouette vom Brautpaar auf einer Einladung nutzen? Einen individuellen Schriftzug als Aufkleber für die Trinkflasche verschenken? Es gibt viele DIY-Ideen, die mit einem Plotter umgesetzt werden können.
Doch was genau sind Schneideplotter und welche Materialien kann ein solcher Plotter schneiden? Lesen Sie in unserem Ratgeber, welche Möglichkeiten sich mit diesem Werkzeug eröffnen.
Der Grundgedanke hinter einem Plotter ist einfach: Aus einem Ausgabemedium wie Papier werden Formen, Silhouetten oder auch Schriftzeichen und Grafiken herausgeschnitten. Anders als beim Schneiden von Hand entstehen die gewünschten Designs schneller und mit geringerer Fehleranfälligkeit.
Mit dem Kurznamen Plotter können auch andere Geräte gemeint sein, etwa Stiftplotter, Fotoplotter oder Laser- und LED-Plotter. Im Inneren des Gehäuses befinden sich im Falle der Schneideplotter Automatik-Messer. Jede Schneide setzt die digital beauftragten Bewegungsmuster um, sodass eingelegte Materialien in Form geschnitten werden.
Schneideplotter mit Drucker und/oder Scanner
Es gibt Modelle, die nicht nur über ein passendes Schneide-System verfügen, sondern zugleich eine Scanfunktion besitzen und/oder drucken können. Mittels Scanner und Drucker können Motive noch leichter umgesetzt werden.
Die Geräte sind in der Lage, Silhouetten, Schriftzüge und Co. zu generieren, indem die benötigten Vektoren für den Zuschnitt berechnet werden. Es entsteht also ein digitales Layout.
Die fertige Konfigurationsdatei wird an die Hardware weitergegeben und die automatischen Messer beginnen zu arbeiten und das Design aus einem zuvor eingelegten Material zu schneiden. Dieses wird auch Trägermaterial oder Trägermedium genannt und in den meisten Fällen auf eine rutschfeste Schneidematte aus Kunststoff aufgeklebt. Viele Schneideplotter besitzen einen integrierten Rollenhalter sowie Querabschneider für das Einlegen und Ausgeben des Trägermediums.
Was ist ein Layout?
Wörtlich übersetzt handelt es sich um einen Entwurf. Beim Drucken und Plotten wird ein Gestaltungsmuster erstellt und nach der Freigabe als Design realisiert.
Für das Erstellen der Konfigurationsdatei benötigt der Schneideplotter eine Vorgabe durch den Anwender. In der Praxis unterscheidet man in Bezug auf die Eingabemöglichkeiten zwei Plotter-Unterarten:
Plotter als Eingabegerät
Sie sind ohne zusätzliche Geräte nutzbar, da alle nötigen Steuerelemente über Tasten, Knöpfe, Touchpad oder Touchdisplay in den Plotter integriert sind. Viele Modelle besitzen zusätzlich die Möglichkeit, über Plug-in beispielsweise einen USB-Stick mit bereits vorgefertigten Designs anzustecken und diese nur noch für einen Plotterdruck zu übertragen. Auch Smartphones und Computer können bei professionellen Geräten oft optimal angeschlossen werden.
Plotter mit PC
Vor allem günstige Modelle müssen über USB-Kabel, Bluetooth oder WLAN mit einem Computer verbunden werden. Die gewünschten Konfigurationen werden entsprechend auf dem PC vorgenommen und das fertige Motiv für Silhouetten und Co. an den Plotter übertragen. Für Anwender sind diese Geräte eine gute Möglichkeit, verschiedene Software auf dem Rechner zu installieren, um auf viele Einstellungen für detaillierte Schnittdateien zuzugreifen.
Es gibt viele Anwendungsfälle, in denen das gewünschte Motiv nicht direkt auf das Ziel übertragen werden kann, etwa auf Fenster oder den Stoff eines Shirts. Hier wird das Design zunächst wie gewohnt mit der Gestaltungssoftware erstellt und geplottet. Nach dem Plotten wird das Ausgabemedium entnommen und alle nicht zum Ergebnis gehörende Teile des Materials entfernt.
Nun kommt die Transferfolie zum Einsatz, die auf das fertige Design aufgeklebt und mittels Rakel fixiert wird. Das Motiv geht auf die Folie über und kann mit dieser auf die gewünschte Oberfläche übertragen werden.
Es gibt verschiedene Arten von Transferfolien. Am häufigsten sind Folien aus Vinyl im Einsatz, wenn glatte Oberflächen wie Teller mit einem Design versehen werden sollen. Neben Vinyl-Transferfolien für den Indoor-Bereich gibt es auch eine Untergruppe speziell für Motive, die den Witterungen trotzen sollen. Neben Vinyl kommen zudem häufig Textil-Transferfolien zum Einsatz. Die Handhabung ist vergleichbar und die Stoffe können entweder mit Flockfolie oder Flexfolie veredelt werden.
Um kreative Freude beim Plotten zu erleben, sollten Sie auf diese Merkmale achten:
Maximaler Schnittbereich
Er entscheidet darüber, wie groß die Trägermaterialien maximal sein können, beziehungsweise welche Motivgröße beim Schneiden umgesetzt werden kann. Die Hersteller geben entsprechend einen maximalen Schneidebereich in Zentimetern an. Möglich sind beispielsweise 30 x 61 Zentimeter. Kleine Schnittbreiten enden bereits bei rund 15 Zentimetern.
Maximale Dicke der Materialien
Die maximale Dicke spielt eine große Rolle, denn die Messer müssen in der Lage sein, durch das Medium zu schneiden. Viele Plottermesser können maximal zwei Millimeter durchdringen. Weitere Messer mit anderen Schärfegraden können jedoch oft als Zubehör gekauft werden und tiefer schneiden.
Tipp: Können dickere Materialien nicht komplett durchgeschnitten werden, zeigt sich nach dem Plotten eine angeritzte Oberfläche. Hier kann mit einem Cutter oder einer Schere per Hand nachgearbeitet werden.
Zuschneidbare Materialien
Viele Modelle sind in der Lage, eine Vielzahl an Trägermaterialien zu schneiden. Papier ist dabei ein häufiges, doch keinesfalls das einzige Ausgabemedium. Ein Überblick der häufigsten Materialien:
Papier, Textilstoffe, Folien, Glas, Holz, Kartonage, Leder.
Geplante Anwendungsbereiche
Ob nur Papier und Karton oder auch weitere Trägermaterialien eingelegt werden können, ändert die Antworten auf die Frage: Was macht man mit einem Schneideplotter? Mögliche Anwendungsbereiche sind:
Grußkarten, Textilarbeiten, Autofolien, Aufkleber für Haushaltsgegenstände, Wandtattoos.
Zubehör
Schneideplotter gibt es für Einsteiger mit Zubehör wie Netzteil, USB-Kabel und Software sowie mit Werkzeugen wie Rakel zum Aufdrücken oder Pinzetten zum Entgittern von detaillierten Segmenten. Weiteres Zubehör können Skalpelle, Ersatzklingen, Messerhalter und Verbrauchsmaterialien wie Farbrollen und Transferfolien sein.