Ratgeber
In vielen Elektronik-Selbstbauprojekten – vor allem in den Bereichen Audio und Radio – sind Drehpotentiometer wichtige Bauelemente. Sie ermöglichen die Abstimmung eines Schaltkreises, beispielsweise hinsichtlich Lautstärke, Klang oder Frequenz. Damit die Einstellung nicht allein dem Gefühl überlassen bleibt, spielen Skalenscheiben eine entscheidende Rolle. In unserem Ratgeber erfahren sie, welche Ausführungen es gibt und worauf bei der Beschaffung zu achten ist.
Sinn und Zwecke jeder Skalenscheibe ist die unmittelbare Zuordnung der Potentiometerposition zu einem auf der Scheibe angegebenen Wert. Dazu besitzen beispielsweise die auf der Poti-Achse angebrachten Drehknöpfe eine entsprechende Markierung, in der Regel einen kleinen Zeiger, einen farbigen Strich, eine Kerbe oder einen Punkt.
Diese Markierung korrespondiert dann mit den Werten auf der unter dem Knopf angebrachten Skalenscheibe.
Typische Werte sind Zahlen von 1 bis 10 oder 1 bis 100, möglich sind aber auch Schwellwertbalken oder Pfeile. Zur individuellen Gestaltung oder zu Beschriftung stehen auch Scheiben ohne Aufdruck zur Verfügung.
Da Skalenscheiben im Lauf der Zeit durch Abrieb unansehnlich werden können oder nicht mehr alle Werte zu erkennen sind, gibt es sie in verschiedenen Ausführung als Ersatzteil im Handel.
Klassische Skalenscheiben sind rund und bestehen in der Regel aus Kunstoff. Es gibt selbstklebende Ausführungen zur direkten Montage auf dem Gehäuse und Skalenscheiben zum Aufstecken auf den Drehknopf. Letzte besitzen Montagestifte, die in Öffnungen entsprechend ausgerüsteter Drehknöpfe passen. Da sich hier die Skalenscheibe mit dem Knopf bewegt, ist eine Referenzmarkierung auf dem Gehäuse nötig.
Das wichtigste Kriterium für den Einsatz fertig konfektionierter Skalenscheiben ist der Grad der Skaleneinteilung, vor allem die Angabe der Anfangs- und Endposition. Üblich für selbstklebende Scheiben sind 270 Grad, entsprechend dem maximalen Drehwinkel eines üblichen Potentiometers. Es gibt aber auch Scheiben mit Skaleneinteilungen in 300 und 360 Grad, vorgesehen für die Montage direkt am Drehkopf.
In diesem Zusammenhang ist darauf zu achten, dass es sich bei dem Potentiometer nicht um ein Mehrgangtyp handelt. Diese Potentiometer erlauben mehrere komplette Umdrehungen und enthalten zur Steuerung des Markierungspfeils ein kleines Getriebe. Für Mehrgang-Potentiometer ohne integrierte Skala kommen so in erster Linie nur geklebte Skalenscheiben in Betracht.
Anders verhält es sich bei Tandem-Potentiometern. Sie enthalten zwei elektrisch voneinander getrennte aber axial verbundene Potis, die sich entweder zusammen oder einzeln einstellen lassen. Potentiometer dieser Bauart finden sich häufig zur Feinjustierung von Frequenzen oder zur Einstellung des Stereo-Klangbilds. Die für Tandem-Potentiometer erforderlichen Doppel-Drehknöpfe sind in der Regel mit einer eigenen Skala ausgestattet, demnach reicht eine Markierung auf dem Gehäuse.
Hinsichtlich der Maße ist in erster Linie der Innendurchmesser entscheidend. Klebe-Skalen gibt es in der Regel mit einem Innendurchmesser von 11 Millimeter, sie passen daher über die Achse üblicher Potis. Das Aufbringen der Scheibe sollte allerdings möglichst vor der Verschraubung erfolgen, da manche Unterlegscheiben einen etwas größeren Durchmesser als 11 Millimeter besitzen. Bei Aufsteckskalen ist dagegen lediglich darauf zu achten, ob die Scheibe zum Drehknopf passt.
Welche Skalenscheibe ist für ein Drehpotentiometer mit Schalter zu empfehlen?
Normalerweise genügt hier eine normale 270-Grad-Skala. Die Ein-/Ausschaltstellung lässt sich dann durch einen kleinen Punkt, zum Beispiel mit einem Filzschreiber, auf der Skala definieren.
Wofür eignen sich Skalenscheiben mit einem Schwellwertbalken?
Scheiben mit dieser Markierung eignen sich sehr gut für die Einstellung von subjektiv empfundenen Intensitäten, zum Beispiel Lautstärke oder Beleuchtung. Exakte Werte können zwar dem gleichen Zweck dienen, ein Schwellwertbalken visualisiert aber sofort erfassbar den eingestellten Wert.
Was ist eine Feinstellskala?
Dabei handelt sich um einen Drehknopf zum Beispiel für ein Mehrgang-Potentiometer, der neben einer normalen groben auch eine kleine Skala für Feinstellungen besitzt. Häufig sind solche Knöpfe mit kleinen Sicherheitsschaltern versehen, die ein versehentlichen Verstellen der eingestellten Werte blockieren.
Wie wichtig ist der Außendurchmesser einer Scheibe?
Der Durchmesser der Scheibe sollte zunächst zur Größe des Gehäuses passen. Ein zu großer Außendurchmesser könnte dazu führen, dass die Scheibe zu dicht am oder sogar leicht über dem Gehäuserand platziert werden muss. Damit wäre die Klebung nicht zuverlässig, und bei Berührung könnte sich die Scheibe vom Untergrund lösen. Abhängig ist der Außerndurchmesser aber auch von der Anzahl der neben oder übereinander montierten Potis. Liegen die Achsen eng beieinander, würden sich die Skalenscheiben mit zu groß gewähltem Durchmesser überlappen.
Lassen sich Skalenscheiben auch für andere drehbare Bauelemente außer Potentiometern verwenden?
Durchaus, zum Beispiel für Drehschalter. Wichtig ist hier der Innendurchmesser der Skalenscheibe, der zum Bauelement passen muss.