Ratgeber
Tischsteckdosen und Tischanschlussfelder sind für die Montage an Tisch- und Arbeitsplatten vorgesehen. Sie ermöglichen eine Stromversorgung direkt am Arbeitsplatz und sind eine deutlich ästhetischere Lösung im Vergleich zu losen Steckdosenleisten.
Was für Varianten von Tischsteckdosen es gibt und worauf bei der Auswahl zu achten ist, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Tischsteckdosen und Tischanschlussfelder sind Verteiler, die eine Stromversorgung von elektrischen Geräten direkt am Arbeitsplatz ermöglichen. Sie beziehen den erforderlichen Strom aus einer mit dem Spannungsnetz verbundenen Steckdose, den sie auf mehrere Steckplätze verteilen. Bei den Steckplätzen handelt es sich häufig um Schutzkontakt-Steckdosen, es gibt aber auch andere Anschlussmöglichkeiten wie USB, RJ45, CAT, VGA oder HDMI. An die Steckplätze werden dann die entsprechenden elektrischen Verbraucher angeschlossen.
Im Unterschied zu klassischen Mehrfachsteckdosen, die separat realisiert sind, werden Tischsteckdosen und Tischanschlussfelder oftmals in die Tisch- oder Arbeitsplatte integriert.
Tischsteckdosen können für die Einbau- oder Aufbaumontage ausgelegt sein, Tischanschlussfelder werden im Regelfall eingebaut. Letztere schließen bündig mit der Tischoberfläche, sind etwas kleiner und anders designt, erfüllen aber denselben Zweck wie Tischsteckdosen.
Tischsteckdosen und Tischanschlussfelder sorgen nicht nur für eine ästhetische Gesamtoptik, sondern bieten vor allem Komfort, da die Steckplätze jederzeit bequem erreichbar sind. Zum Einsatz kommen sie in Büroumgebungen, Schulungs- und Seminarräumen, Messehallen und Hotels, aber auch in Betriebs- und Werkstätten sowie in Labors.
Tischsteckdosen sind im Wesentlichen in zwei Bauarten erhältlich: als fertige und als konfigurierbare Ausführungen.
Fertige Tischsteckdosen sind bereits mit Rahmen, Abdeckung und einer bestimmten Anzahl und Art von Steckplätzen ausgestattet.
Konfigurierbare Steckdosen haben häufig ebenfalls Rahmen und Abdeckung sowie mindestens eine Schutzkontakt-Steckdose, verfügen aber darüber hinaus über Öffnungen, in die individuelle Steckplätze integriert werden können.
Generell bieten solche Lösungen den Vorteil, dass sie einfacher umzurüsten sind. Sollte sich irgendwann der Bedarf ergeben, einen Steckplatz auszutauschen, ist das bei konfigurierbaren Tischsteckdosen problemlos möglich.
Dafür ist der Installationsaufwand zu Beginn etwas höher als bei fertigen Modellen.
Tischsteckdose mit USB-Ladeport
Tischsteckdosen können in unterschiedlichen Bauformen realisiert sein.
Neben klassischen Ausführungen, die mit einer oder zwei Steckdosen für den Anschluss von elektrischen Geräten ausgestattet sind, gibt es Varianten, die weitere Anschlussmöglichkeiten bieten, beispielsweise in Form von USB-Ladeports oder USB-Hubs.
Steckdosen mit USB-Hubs sind insbesondere in Büroumgebungen eine gute Wahl, da sie die Möglichkeit bieten, Computerperipherie wie Mäuse, Tastaturen, Drucker und dergleichen an den PC anzuschließen.
Steckdosenleisten
Eine schlanke Bauform mit einer größeren Anzahl von Steckplätzen stellen Steckdosenleisten dar.
Die Verteiler verfügen üblicherweise über Schutzkontakt-Steckdosen, in die herkömmliche Schutzkontakt-Stecker (Typ F), aber auch Stecker vom Typ C (Eurostecker) und Typ E („Französische Stecker“) passen.
Daneben gibt es Steckdosenleisten, die für länderspezifisch abweichende Stecker (CH-Stecker, GB-Stecker etc.) ausgelegt sind.
Generell sind Steckdosenleisten eine gute Wahl, wenn viele Geräte am Tisch mit Strom versorgt werden sollen.
Mehrfachsteckdose in Würfelform
Eine Alternative zur Steckdosenleiste ist der Steckdosenturm oder Steckdosenwürfel.
Hierbei handelt es sich meist um eine würfelförmige Mehrfachsteckdose, die auf jeder Seite mit mehreren übereinander angeordneten Steckplätzen ausgestattet ist.
Da Steckdosentürme in die Höhe ausgerichtet sind, kann bei kleinerer Grundfläche eine größere Anzahl an Steckdosen untergebracht werden als bei Steckdosenleisten.
Während Tischanschlussfelder üblicherweise für den Einbau vorgesehen sind, können Tischsteckdosen bzw. Steckdosenleisten eingebaut oder aufgesetzt werden. Welche Art der Montage die richtige ist, hängt einerseits von ästhetischen Aspekten und andererseits davon ab, wie langlebig und stabil die Verbindung sein soll.
Steckdosen für den Aufbau werden entweder geklemmt, geschraubt oder geklebt. Klemmvorrichtungen lassen sich unkompliziert anbringen und schnell wieder abnehmen. Sie bieten guten Halt, sofern sie auf die Stärke der Arbeitsplatte abgestimmt sind. Sind sie das nicht, kann es passieren, dass die Klemmen gar nicht erst darauf passen oder verrutschen.
Bei kürzeren Steckdosenleisten ist eine Klemmfixierung meist ausreichend, bei längeren Steckdosenleisten ist das Schrauben oder Kleben sicherer. Geschraubte oder geklebte Tischsteckdosen können nicht lose auf dem Tisch herumrutschen, dafür muss man jedoch Löcher in der Arbeitsplatte und mögliche Klebereste beim Entfernen in Kauf nehmen.
Eine Alternative zum Aufbau ist der Unterbau. Hier wird die Steckdose unterhalb der Tischplatte angebracht, meist ebenfalls durch Schrauben, Kleben oder Klemmen. Allerdings ist die Zugänglichkeit und Erreichbarkeit hier weniger gegeben.
Die optisch ansprechendste Lösung stellen Tischanschlussfelder und Tischsteckdosen für den Einbau dar. Sie erfordern einen passenden Auslass in der Arbeitsplatte, können dann aber so montiert werden, dass sie bündig mit der Tischoberfläche abschließen. In mehrerlei Hinsicht vorteilhaft sind versenkbare Tischsteckdosen. Sie bestehen meist aus einem Einbaurahmen, der fest im Tisch installiert wird, und einem beweglichen Modul.
Das Modul kann umgedreht oder herausgefahren werden, wenn man auf die Gerätestecker zugreifen möchte, und lässt sich bei Nichtgebrauch einfach wieder umschwenken oder absenken. Da versenkbare Steckdosen quasi im Tisch verschwinden, sind sie vor Beschädigungen, Staub und Schmutz besser geschützt.
Sind sie zusätzlich mit einer Abdeckung versehen, kann man die volle Arbeitsfläche nutzen, wenn gerade kein Geräte angesteckt sind.
Beim Kauf von Tischsteckdosen und Tischanschlussfeldern spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Zunächst ist zu überlegen, welche Art von Steckplätzen und wie viele davon gebraucht werden. Die Steckplätze müssen in jedem Fall mit den Steckertypen der Gerätekabel kompatibel sein. Neben Schutzkontakt-Steckdosen können je nach Arbeitsumgebung weitere Anschlussmöglichkeiten wie USB oder Multimedia-Schnittstellen erforderlich oder zumindest nützlich sein.
Es schadet nicht, ein paar mehr Steckplätze zu Reservezwecken zur Verfügung zu haben. Vor allem dann, wenn ein fester Einbau geplant ist und es mit Aufwand einhergeht, das Tischanschlussfeld oder die Tischsteckdose gegen eine größere Ausführung auszutauschen.
Technische Parameter wie Nennspannung, Nennstrom und maximale Belastung sind ebenfalls zu berücksichtigen. Schließt man beliebig Geräte an eine Mehrfachsteckdose an, ohne auf die maximale Belastbarkeit zu achten, kann das eine Überlastung zur Folge haben.
Als Verteiler müssen Tischsteckdosen und Tischanschlussfelder ihren Strom selbst aus einer Steckdose beziehen, um alle weiterführenden Steckplätze mit Strom zu versorgen. Aus diesem Grund ist darauf zu achten, dass das zentrale Anschlusskabel ausreichend lang ist. Die Kabellänge beträgt meist zwischen 10 cm und 3 m. Sollte das Kabel zu kurz sein, kann man sich mit einem separaten Verlängerungskabel behelfen.
Zum Zweck der Sicherheit bieten einige Schutzkontakt-Steckdosenleisten einen erhöhten Berührungsschutz, der die beiden Öffnungen der Steckdose nur dann freigibt, wenn die Stifte des Netzsteckers gleichzeitig eingesteckt werden. Auf diese Weise lassen sich Stromunfälle beispielsweise durch versehentliches Einstecken leitender Gegenstände vermeiden. Gerade im Hinblick auf empfindliche Bürotechnik, die durch Spannungsspitzen irreversibel beschädigt werden kann, ist ein Überspannungsschutz anzuraten.
Er dient dazu, erhöhte Netzspannungen abzuleiten und von den angeschlossenen Verbrauchern fernzuhalten. Manche Schutzkontakt-Steckdosenleisten sind bereits damit ausgestattet, es besteht aber auch die Möglichkeit, einen Überspannungsschutz extern nachzurüsten. Für solche Fälle werden gesonderte Module angeboten, die zwischen Tischsteckdose und Versorgungssteckdose installiert werden.
Farbe und Design von Tischsteckdosen sind für die Funktion irrelevant, bestimmen aber den optischen Gesamteindruck, was in Meeting- und Konferenzräumen sowie in Zonen mit Kundenverkehr wie Messehallen oder Hotels relevant sein kann. Steckdosenleisten mit Aluminium-Gehäuse wirken hochwertig und sind stabiler als Äquivalente mit Kunststoff-Gehäusen. Geht es um die Optik, sind auch versenkbare Tischsteckdosen eine gute Wahl.
Steckdosenleisten mit Schalter ermöglichen es, auf bequeme Art und Weise den Energieverbrauch zu steuern. Mithilfe eines Schalters kann die Energieversorgung zentral ein- oder ausgeschaltet werden. So erspart man sich den Aufwand, die Stecker der Geräte einzeln herauszuziehen. Noch mehr Komfort und Kontrolle bieten Modelle, bei denen jede Steckdose separat mit einem Schalter aktiviert oder deaktiviert werden kann.
Was versteht man unter Keystone?
Keystone ist die Bezeichnung für ein modulares Anschlusssystem, das die Bestückung von Tisch-Einbau-Steckdosen mit freien Anschlussfeldern und das Management der Kabel erleichtert. Im Zentrum stehen standardisierte Steckverbinder, die ohne Frontrahmen konzipiert sind. Zum Zweck der Belegung werden die Anschlusskabel an den Steckverbindern montiert, die dann als ganze Module in die dazugehörigen Aufnahmen der Tisch-Steckdose eingerastet werden. Da Keystone-Steckverbinder sowohl eine elektrische als auch eine optische Signalübertragung unterstützen, ergeben sich vielfältige Einsatzmöglichkeiten.
Was ist der Unterschied zwischen Steckdosenleisten mit USB-Charger und Steckdosenleisten mit USB-Hub?
Steckdosenleisten mit USB-Hub ermöglichen es, mehrere USB-Geräte an einen PC anzuschließen und darüber zu betreiben, beispielsweise eine Maus oder eine Tastatur. Ein USB-Hub fungiert nämlich als Steckplatzerweiterung und ist in der Lage, ein USB-Signal auf mehrere USB-Ports zu verteilen. Steckdosenleisten mit USB-Charger sind dagegen für das Aufladen von elektronischen Geräten mit USB-Anschluss vorgesehen. Zu diesem Zweck sind sie mit USB-Ladebuchsen ausgestattet.
Kann man mehrere Tisch-Steckdosenleisten hintereinander stecken?
Das sollte man keinesfalls tun. Steckt man mehrere Steckdosenleisten hintereinander, kann das zu einer Überlastung und letztlich zu Schäden an den angeschlossenen Geräten führen. Die meisten Hersteller geben für ihre Tisch-Steckdosenleisten einen entsprechenden Warnhinweis.
Gibt es auch Einbau-Steckdosenleisten für Netzwerkschränke?
Ja, für die Installation in Netzwerkschränken gibt es spezielle Steckdosenleisten im 19-Zoll-Format.