Ratgeber
Wasserdruckschalter kommen zur Steuerung von Pumpen und Hauswasserwerken zum Einsatz. Sie messen den Wasserdruck innerhalb des Systems und lösen einen Schaltvorgang aus, wenn ein vordefinierter Einschalt- oder Ausschaltdruck erreicht ist.
Wie das funktioniert und worauf beim Kauf von Druckschaltern zu achten ist, lesen Sie in unserem Ratgeber.
Hauswasserwerke sind Pumpanlagen, die zur Wasserversorgung im Haus oder zur Bewässerung des Gartens zum Einsatz kommen. Sie dienen dazu, Brauchwasser aus Teichen, Brunnen, Zisternen, Regentonnen oder anderen Quellen zu fördern, um Trinkwasserressourcen zu schonen. Im Unterschied zu einfachen Gartenpumpen schalten sich Hauswasserwerke abhängig vom Wasserbedarf automatisch ein- oder aus und sind mit einem Druckkessel ausgestattet, in dessen Wasserkammer eine bestimmte Wassermenge zwischengespeichert werden kann, so dass die Pumpe nicht permanent arbeiten muss. Letzteres ist auch ein Unterscheidungsmerkmal zu Hauswasserautomaten, die keinen Druckkessel haben.
Damit sich Hauswasserwerke überhaupt eigenständig ein- und ausschalten können, werden Wasserdruckschalter bzw. -druckregler integriert. Sie messen den Wasserdruck innerhalb des Systems und lösen abhängig vom Messwert einen Schaltvorgang aus, durch den die Pumpe aktiviert oder deaktiviert wird. Wasserdruckschalter sind daher wichtige Komponenten, um den Druck zu überwachen und die Wasserentnahme nach Bedarf zu steuern. Sie werden nicht nur in Hauswasserwerken mit Druckkesseln, sondern auch in Verbindung mit einfachen Wasserpumpen verwendet, beispielsweise Gartenpumpen, Zisternenpumpen oder Tauchpumpen. Darüber hinaus eignen sie sich gut, um einfache Pumpen unter Zuhilfenahme eines Druckkessels bzw. Druckbehälters zu einem Hauswasserwerk aufzurüsten.
Wasserdruckschalter funktionieren prinzipiell genauso wie Druckschalter, die luftdruckbasiert arbeiten und zur Steuerung von Kompressoren genutzt werden – nur dass hier der Druck eines anderen Mediums gemessen wird. Mithilfe einer Sensorik erfassen sie den Druck, mit dem das Wasser durch die Pumpe bzw. Anlage fließt. Bei Erreichen eines bestimmten Ausschaltdrucks öffnen sich die Schaltkontakte und die Pumpe wird abgestellt, so dass sie kein weiteres Wasser mehr fördert. Umgekehrt schließen sich die Schaltkontakte und die Pumpe läuft wieder an, wenn ein bestimmter Einschaltdruck erreicht ist.
Wie das konkret funktioniert, hängt davon ab, ob ein Druckschalter mechanisch oder elektronisch ausgeführt ist. Bei mechanischen Druckschaltern werden die Schaltkontakte durch eine verformbare Membran direkt betätigt. Die Membran dehnt sich bei steigendem Druck aus, so dass die Kontakte durch die entstehende Bewegung geöffnet werden. Bei sinkendem Druck geht die Membran, der eine Feder vorgespannt ist, wieder in ihre Ausgangsposition zurück und die Kontakte schließen sich. Bei elektronischen Druckschaltern erfolgt das Öffnen und Schließen der Schaltkontakte über einen Druckaufnehmer und eine Steuerelektronik. Während mechanische Druckschalter den Vorteil haben, dass sie keine eigene Stromversorgung zum Betrieb benötigen, bieten Druckschalter mit elektronischer Steuerung häufig nützliche Zusatz- und Komfortfunktionen.
Beim Kauf eines Druckschalters sind mehrere Kriterien zu berücksichtigen. Zunächst einmal ist auf geeignete Anschlüsse zu achten. Oft sind Druckkessel in Hauswasserwerken bereits mit Schraubanschlüssen für Druckschalter ausgestattet. Um sicherzustellen, dass der Schalter auf den Anschluss passt, muss die richtige Gewindegröße gewählt werden. Dasselbe gilt, wenn er nicht an einen Druckbehälter, sondern an eine Pumpe angeschlossen wird.
Ein weiterer wichtiger Parameter ist der maximal zulässige Betriebsdruck in bar. Er sollte ausreichend hoch ausfallen und zum maximalen Förderdruck der Pumpe passen. Erbringt eine Pumpe beispielsweise max. 6 bar, muss der Druckschalter ebenfalls 6 bar aufbringen. Des Weiteren sollten Einschaltdruck und Ausschaltdruck variabel einstellbar sein. Mechanische Druckschalter sind zu diesem Zweck oft mit zwei Sechskantschrauben bzw. Stellschrauben ausgestattet, über die jeweils eine Feder gespannt oder gelockert wird, um die jeweiligen Drücke einzustellen. Häufig unterscheiden sich die Schrauben im Hinblick auf die Größe. Die kleinere dient der Einstellung des Ausschaltdrucks, die größere dient der Einstellung des Einschaltdrucks. Das muss aber nicht so sein. Da die Einstellungsvorrichtungen von Druckschaltern nicht genormt sind, können die Schrauben auch genau umgekehrt funktionieren oder gleich groß ausgeführt sein. Bei elektronischen Druckschaltern verhält es sich oft so, dass nur der Einschaltdruck über Stellschrauben einstellbar ist. Bei Hauswasserwerken liegt der Druckbereich normalerweise zwischen 2 und 4 bar. Der Ausschaltdruck wird daher üblicherweise bei 3 oder 4 bar angesetzt, der Einschaltdruck bei 1 bis 1,5 bar. Werden leistungsstärkere Pumpanlagen verwendet, weil größere Höhendifferenzen oder lange Förderstrecken überwunden werden müssen, benötigt man entsprechend höhere Drücke, die durchaus in einem Bereich von 5 bar bis 12 bar liegen können.
Zusätzliche Ausstattungsmerkmale können bei der Auswahl eines Druckschalters ebenfalls von Bedeutung sein. Sehr praktisch ist beispielsweise ein Manometer, um die Druckeinstellungen kontrollieren zu können. Elektronische Druckschalter verfügen teils sogar über digitale Displays. Sinnvoll ist ein Trockenlaufschutz, sofern die Pumpe nicht schon einen vorzuweisen hat. Die Pumpe schaltet dann automatisch ab, wenn kein Wasser zum Fördern mehr vorhanden ist. Überhitzung und damit verbundene Folgeschäden werden dadurch vermieden.
Der regulierbare Druckbereich eines Schalters definiert, innerhalb welcher Spanne der Einschaltdruck und der Ausschaltdruck eingestellt werden können. Die vom Hersteller angegebenen Mindestwerte müssen unbedingt eingehalten werden – vor allem, wenn es sich um ein Hauswasserwerk mit Druckkessel handelt. Grund dafür ist, dass der Druckkessel aus einer Luft- und einer Wasserkammer besteht. Beide Kammern sind durch eine Membran getrennt, die ebenfalls einen bestimmten Druck aufweist. Dieser darf nicht unterschritten werden, da das System ansonsten destabilisiert wird und Schäden davontragen kann.
Mein mechanischer Wasser-Druckschalter funktioniert nicht mehr, kann ich ihn selbst reparieren?
Bei mechanischen Wasser-Druckschaltern kann man im Regelfall nur Einschaltdruck und Ausschaltdruck einstellen. Ansonsten gibt es keine Möglichkeiten, etwaige Einstellungen oder Reparaturen im Geräteinneren vorzunehmen. Selbiges wäre auch mit einem hohen Verletzungsrisiko verbunden, da die Schraubenfeder an der Druckmembran unter starker Vorspannung steht. Im Fall eines Defekts sollte man einen Wasser-Druckschalter also entweder von Fachpersonal überprüfen lassen oder ganz austauschen.
Mein Hauswasserwerk schaltet sich zu schnell aus. Was kann ich tun?
Wenn Ihr Hauswasserwerk zu schnell ausschaltet, kann es sein, dass der Ausschaltdruck zu niedrig eingestellt ist. Dann empfiehlt es sich, ihn zu erhöhen, beispielsweise von 3,5 bar auf 4 bar. Sollte es umgekehrt der Fall sein, dass sich das Hauswasserwerk zu schnell einschaltet, müssen Sie den Einschaltdruck reduzieren, beispielsweise von 1,5 bar auf 1 bar. Dann wird die Pumpe erst aktiviert, wenn der Druck auf 1 bar gefallen ist.