Ratgeber
Wasserversorgungsanlagen » Wasser für Haus und Garten
Eine gesicherte und möglichst umweltfreundliche Wasserversorgung ist für jedes Haus und jeden Betrieb essenziell.
Über Trinkwasserleitungen sind Gebäude an das deutsche Netz für Trinkwasser angeschlossen, doch im Idealfall wird dieses Wasser nicht für WC-Spülung oder die Gartenbewässerung verschwendet.
Es sind Wasserversorgungsanlagen gefragt, die als intelligente Lösungen mit dem kostbaren Rohstoff sinnvoll umgehen, indem sie Regenwasser nutzbar machen.
Wie das funktioniert und welche Rolle Warmwasser-Wärmepumpen spielen können, fassen wir kurz für Sie zusammen.
In den Bereich der allgemeinen Wasserversorgung fallen drei Aufgaben. Das Wasser muss erschlossen, bereitgestellt und später als Abwasser abgeführt werden. Für die Gewinnung kommen Regenwasser, Grundwasser oder als Trinkwasser aufbereitetes Wasser der Wasserwirtschaft infrage.
Wasserversorgungsanlagen müssen zwei Wasserarten unterscheiden: Trinkwasser und Betriebswasser. Trinkwasser unterliegt in Deutschland strengen Normvorgaben und ist für den Konsum freigegeben.
Das Betriebswasser ist hingegen reines Nutzwasser (auch Brauchwasser genannt) und darf landwirtschaftlich sowie in der Haushaltstechnik Verwendung finden. Die Bereitstellung erfolgt über getrennte Nutz- beziehungsweise Trinkwasserleitungen.
Trinkwasserverordnung
Die Trinkwasserverordnung regelt in Deutschland in § 17 die Pflicht, eine Trennung von Trinkwasser und Regenwasser vorzunehmen. Leitungen einer Anlage müssen entsprechend gekennzeichnet sein.
Regenwasser
Um Trinkwasser in einem Haushalt im besten Fall nur für Konsumzwecke zu gebrauchen, ergänzen viele lokale Wasserversorgungsanlagen in einem Gebäude ihr System mit einer Regenwassernutzung. Gemeint ist hier Regenwasser, das je nach Region in unterschiedlichen Mengen pro Jahr zu Boden geht.
Es kann für eine kluge Wasserwirtschaft in einem Regenwasserspeicher gesammelt werden. Klassisches Beispiel hierfür ist die Zisterne, die entweder unterirdisch ins Grundstück integriert ist oder auch nachträglich ebenerdig platziert werden kann.
Die heimischen Wasserversorgungsanlagen übernehmen so die technische Gewinnung und Aufbereitung von Regenwasser vor Ort, die lokale Speicherung in einer Zisterne oder einem hauseigenen Tank sowie den Transport und die Verteilung des Wassers im Haus.
Regenwassernutzung ist ökologisch
Das Leben auf der Erde ist von Wasser abhängig. Für die gesamte Umwelt ist es wichtig, diese Lebensgrundlage bestmöglich zu schonen. Mit der Regenwassernutzung entsteht ein harmonischer Umgang mit der Ressource Wasser.
Pflanzen lieben Regenwasser
Für die Gartenbewässerung ist Regenwassernutzung die erste Wahl. Regenwasser ist vergleichsweise weich und kalkfrei, daher gedeihen Pflanzen beim Gießen mit Regenwasser sehr gut.
Regenwassernutzung ist ökonomisch
Auch aus wirtschaftlicher Sicht ist Wasser ein kostbarer Rohstoff. Die Aufbereitung und Bereitstellung als Trinkwasser ist kostspielig. Bei der landwirtschaftlichen Verwendung oder als industriell genutztes Kühlmittel ist es kostengünstiger, auf gespeichertes Wasser einer Regenwassernutzungsanlage zurückzugreifen. Die Kosten der Installation und Wartung eines Regenwasserspeichers rentieren sich nach wenigen Jahren der Regenwassernutzung.
Aufbau und Funktion
Für die Regenwassernutzung wird Niederschlagswasser in einer Zisterne oder einem Tank gesammelt. Manche Anlagen werden auch via Pumpe mit einem Brunnen verbunden, sodass Regenwasser und Grundwasser gemeinsam gesammelt werden.
Aus dem vollen Regenwasserspeicher wird gesammeltes Wasser über Saugpumpen durch ein Leitungsnetz an die Orte der Verwendung transportiert, etwa zu den Spülkästen in Bädern oder zum Wasseranschluss am Haus zur Gartenbewässerung.
Ein Filter innerhalb der Regenwassernutzungsanlage reinigt das Wasser von unerwünschten Partikeln. Es gibt verschiedene Filtergrößen passend zur Wasserversorgungsanlage sowie unterschiedliche Arten: Regenwasser-Filter, Fallrohr-Filter und Erd-Filter. Für wenig Wartungsaufwand bei der Regenwassernutzung empfehlen sich zudem selbstreinigende Filter.
Eine integrierte Füllstandsanzeige gibt den Hausbesitzern zudem Auskunft über die Menge des derzeit vorhandenen Regenwassers in Zisterne oder Tank. Eine elektronische Steuerung kümmert sich um alle Prozesse, inklusive der integrierten Füllstandsanzeige und einer gelegentlich notwendigen Trinkwassernachspeisung.
Was unterscheidet Grundwasser und Regenwasser?
Beide grenzen sich vom Leitungswasser als aufbereitetes Trinkwasser ab. Während man Wasser aus Niederschlägen als Regenwasser bezeichnet, spricht man vom Grundwasser, sobald das natürliche Regenwasser von der Erdoberfläche hinab in Hohlräume fließt.
Dort sammelt es sich als Grundwasser an, das beispielsweise tiefwurzelnden Bäumen als Wasserquelle dient oder durch Pumpen vom Menschen gefördert werden kann.
Warum ist eine integrierte Trinkwassernachspeisung wichtig?
Wer sich im Interesse der Umwelt und des eigenen Geldbeutels über die Installation einer Zisterne zur Regenwassernutzung informiert, stößt auf der Suche nach einer Wasserversorgungsanlage auch auf das Stichwort Trinkwassernachspeisung.
Diese Nachspeisung wird von der Steuerung automatisch veranlasst, wenn der Mindestfüllstand in der Zisterne unterschritten wird. Die Trinkwassernachspeisung stellt sicher, dass selbst in niederschlagsfreien Zeiträumen ein Leerlaufen und daraus resultierende Beschädigung vermieden wird.
Die Trinkwassernachspeisung wird über einen Schwimmschalter aktiviert und deaktiviert. Dieser Schalter wird direkt im Behälter der Regenwassernutzungsanlage platziert.
Alternativ kann zusätzlich zum Schwimmschalter ein Pufferspeicher an der Pumpenleitung eingebaut werden. Die Installation ist aufwendiger, doch die Wasserversorgungsanlage arbeitet präziser und ergänzt nur die absolut notwendige Menge an Trinkwasser.
Gut zu wissen: Das Nutzen einer Trinkwassernachspeisung wird in den lokalen Trinkwasserverordnungen geregelt. Daher sollte man sich vor der Installation einer Regenwassernutzungsanlage informieren, wie die Regeln der Gemeinde lauten. Meist ist vorgeschrieben, dass die Nachspeisung zum Schutz der Trinkwasserqualität durch separate Leitungen erfolgen muss und eine offizielle Anmeldung beim örtlichen Wasserversorger nötig ist.
Viele Haushalte ergänzen ihre Wasserversorgungsanlage mit dem Einbau einer Warmwasser-Wärmepumpe. Es handelt sich um Wasserheizgeräte, die für Warmwasser sorgen, indem sie Wärme aus der Umgebungsluft (Raumluft oder Außenluft) ziehen.
Eine solche Wärmepumpe kann in den Warmwasserkreis eingefügt werden und sorgt umweltfreundlich für eine Erwärmung des Wassers auf bis zu 65 Grad Celsius.
Die Anschaffung und Internierung lohnt sich bereits für ein Einfamilienhaus, da ein nicht unerheblicher Teil der Heizkosten auf die Warmwasserbereitung entfällt. Warmwasser-Wärmepumpen laufen selbst energiesparend und können mit der Solaranlage auf dem Dach verbunden werden.
In Kombination mit Solarthermie sind sie besonders effizient und können in den Sommermonaten die Bereitstellung von Warmwasser ohne Heizungsbeteiligung ermöglichen.