Ratgeber
Winkelschleifer werden von Hand- und Heimwerkern gleichermaßen genutzt. Sie dienen dazu, Materialien zu trennen oder zu schleifen. Lesen Sie hier, für welche Einsatzgebiete sich ein Winkelschleifer eignet, wie Sie sicher damit arbeiten und worauf Sie beim Kauf achten sollten.
Ein Winkelschleifer, häufig auch Schleifhexe oder schlicht Flex genannt, ist ein elektrisches Werkzeug, das über eine wechselbare und mit einer Drehzahl von bis zu 13.300 Umdrehungen pro Minute rotierende Schleif- oder Trennscheibe verfügt. Mithilfe einer Schnellspannmutter wird die Scheibe am Werkzeug befestigt. Schleifscheiben sind in mehreren Größen erhältlich. Gängig sind Modelle mit 75, 115, 125, 150, 180 und 230 Millimetern Durchmesser.
Damit die Scheiben aufgrund der hohen Belastung nicht zerspringen, sorgen eine Einlage aus Gewebematerial und eine Kunstharzbindung für Stabilität und eine gewisse Flexibilität. Die Art der Schleifscheibe bestimmt das Einsatzgebiet: Eine Trennscheibe für Metall besteht aus Edelkorund. Beton, Naturstein und Keramik können dagegen mit einer Diamant-Trennscheibe bearbeitet werden. Für normalen Stein werden Scheiben auf Siliziumcarbid-Basis verwendet.
Die Verwendungsmöglichkeiten von Winkelschleifern und Trennschleifern sind vielfältig: Häufig werden sie im Metallbau genutzt, um Profile zu schneiden oder um Schweißnähte zu glätten. Heizungsbauer und Sanitär-Installateure verwenden Winkelschleifer, um Rohre zuzuschneiden. Fliesenleger schneiden damit Fliesen, während Elektriker solche Geräte nutzen, um Kabelschlitze zu fertigen und die Länge von Kabeltraversen anzupassen. Im Straßenbau werden große Winkelschleifer eingesetzt, um den Straßenbelag zu schneiden. Die Feuerwehr nutzt entsprechende Geräte, um eingeklemmte Personen aus Fahrzeugen zu befreien. Nicht nur Materialien können mit einem Winkelschleifer getrennt, sondern auch Oberflächen auf Hochglanz gebracht werden. Zu diesem Zweck wird eine Polierscheibe eingesetzt.
Durch die schnell rotierende Scheibe besteht bei der Arbeit mit einem Winkelschleifer ein beträchtliches Verletzungsrisiko. Entsprechend wichtig ist daher der korrekte Umgang mit einer solchen Maschine: Grundsätzlich dürfen nur Schleifscheiben verwendet werden, die ausdrücklich für den entsprechenden Winkelschleifer und die zu verrichtende Arbeit zugelassen sind. Hierbei ist besonders auf die maximal zulässige Arbeitsgeschwindigkeit zu achten.
Eine große Gefahr stellt ein Verkanten der Trennscheibe und der damit verbundene Rückschlag dar. Moderne Winkelschleifer verfügen über integrierte Systeme, die den Rückschlag vermindern. Generell ist es wichtig, das Gerät mit dem meist anbei liegenden Handgriff zu führen. Die Arbeit mit dem Winkelschleifer darf niemals mit abmontierter Schutzhaube erfolgen. Die Haube ist darüber hinaus so auszurichten, dass der Anwender geschützt wird. Wie bei allen elektrischen Werkzeugen sollte auch der Winkelschleifer in regelmäßigen Abständen einer genauen Sichtprüfung unterzogen werden. Geräte, die Beschädigungen aufweisen, dürfen nicht mehr verwendet werden und sind umgehend zu ersetzen.
Während der Arbeit mit einem Winkelschleifer muss das Werkstück so fixiert sein, dass ein Verrutschen während des Schleifvorgangs ausgeschlossen ist. Ein Festhalten mit einer Hand ist zu unterlassen und stellt die häufigste Unfallursache bei der Arbeit mit Trennschleifern dar. Daher rührt die Regel, dass ein Winkelschleifer grundsätzlich immer mit zwei Händen zu führen ist. Bei der Verwendung eines Winkelschleifers müssen stets geeignete Schutzmaßnahmen getroffen werden. Je nach Material, das bearbeitet werden soll, ist ein Gehörschutz oder eine Gesichtsmaske erforderlich, die vor dem Einatmen von Stäuben schützt. Obligatorisch sind eine Schutzbrille, Schutzhandschuhe und Sicherheitsschuhe. Nach getaner Arbeit dürfen Reinigungsarbeiten am Gerät nur durchgeführt werden, wenn der Stecker gezogen oder bei Verwendung einer Akku-Flex der Akku entfernt wurde.
Beim Kauf eines Winkelschleifers gilt es einige Punkte zu berücksichtigen. So spielt zum Beispiel die Leistung eine wichtige Rolle. Während Mini-Winkelschleifer eine Leistungsaufnahme von 100 Watt aufweisen, bietet eine große Flex bis zu 2600 Watt. Wenn Sie sich für einen Akku-Winkelschleifer beziehungsweise Akku-Trennschleifer entscheiden, sollten Sie auf Kapazität und Spannung des Akkus achten. Geräte, die für den harten, professionellen Einsatz vorgesehen sind, benötigen für ein kraftvolles Arbeiten wenigstens eine Spannung von 12 Volt oder besser noch 18 Volt.
Von der Größe des Werkzeugs hängt der Durchmesser der benötigten Scheiben ab. Sie finden in unserem Sortiment Winkelschleifer, die Trenn- und Schleifscheiben mit einem Durchmesser von 50 bis 230 Millimetern aufnehmen. Speziell beim Polieren oder bei Geräten, die für filigrane Arbeiten gedacht sind, kann eine variable Drehzahlregelung vorteilhaft sein. Achten Sie bei der Anschaffung auf Qualität: Die Maschinen namhafter Hersteller gelten als robust und haben oft eine lange Lebensdauer. Zudem erhalten Sie beispielsweise für Bosch-Winkelschleifer oder Makita-Winkelschleifer viel praktisches Zubehör und Ersatzteile.
Soll der Winkelschleifer häufig für gerade oder exakt winklige Schnitte benutzt werden, erweist sich ein sogenannter Trennständer als praktisch. Hierin wird das Werkzeug fest eingespannt und kann wie ein stationäres Gerät mit einem Hebel nach unten gedrückt werden. Mit einem Trennständer erhalten Sie immer gerade Schnitte und können auch präzise auf Gehrung schneiden.
Unser Praxistipp: Winkelschleifer nicht zum feinen Bearbeiten von Holzoberflächen nutzen!
Für eine grobe Bearbeitung von Holz kann ein Winkelschleifer durchaus zum Einsatz kommen. Wenn es auf eine saubere Oberflächenqualität ankommt, ist er allerdings nicht das richtige Werkzeug. Durch die hohe Umdrehungsgeschwindigkeit werden auf der Oberfläche unschöne Riefen verursacht. Wenn Sie feine Arbeiten auf Holz durchführen möchten, sollten Sie besser zu einem Bandschleifer greifen.
FAQ - häufig gestellte Fragen zu Winkelschleifern
Warum wird der Winkelschleifer auch „Flex“ genannt?
Winkelschneider werden häufig auch „Flex“ genannt, während der Arbeitsvorgang als „flexen“ bezeichnet wird. Die Bezeichnung geht auf den Erfinder des Werkzeugs, die Firma Flex Elektrowerkzeuge zurück, und hat sich als Gattungsname etabliert.
Was ist eine Anlaufstrombegrenzung?
Dabei handelt es sich um eine elektronische Leistungsregelung, die den Anlaufstrom des Motors begrenzt. Für den Anwender hat das den Vorteil, dass die Scheibe nicht sofort mit voller Drehzahl rotiert, sondern langsam auf die Endgeschwindigkeit gebracht wird, was eine bessere Kontrolle über den Winkelschleifer ermöglicht.