Ratgeber
Das WLAN gilt quasi als Synonym für moderne, drahtlose Kommunikation. Ein WLAN-fähiger Router befindet sich mittlerweile in jedem Haushalt, der über einen Internetanschluss verfügt. An vielen öffentlichen Plätzen sorgen WLAN-Hotspots für eine leistungsfähige Kommunikation abseits von LTE. Die Wahl der richtigen WLAN-Antennen ist entscheidend für die Reichweite des Netzwerks. Welche Typen es gibt und worauf es beim Kauf zu achten gilt, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Grundsätzlich benötigt jedes WLAN-Gerät eine Antenne, um mit einem WiFi-Netzwerk kommunizieren zu können. Bei vielen Geräten wie Smartphones, Fernseher oder USB-WLAN-Adaptern ist die Antenne aus ästhetischen Gründen versteckt im Gehäuse integriert. Immer mehr Router verfügen nur noch über sehr kleine, unscheinbare Antennen. Anders sieht es bei WLAN-Steckkarten für den Computer aus. Sie haben in der Regel eine oder mehrere Antennen, um einen besseren Empfang zu gewährleisten. Eine leistungsstarke externe Antenne wird immer dann gebraucht, wenn das WLAN-Netzwerk eine große Fläche abdecken soll. Das ist beispielsweise in Kaufhäusern oder Bahn- und Flughäfen der Fall. Ein Wifi-Netz kann auch eine Alternative sein, wenn das Verlegen eines Kabels zu aufwendig ist.
Bei WLAN-Antennen wird zwischen Antennen für den Innenbereich und Außenbereich unterschieden. Insgesamt gibt es drei unterschiedliche Arten von Internet-Antennen, die im WLAN-Bereich eingesetzt werden: Bei den meisten WLAN-Antennen, die indoor verwendet werden, beispielsweise einem WLAN-Router, handelt es sich um WLAN-Rundstrahlantennen. Solche Antennen geben das Signal gleichmäßig in alle Richtungen ab und sorgen so für eine optimale WLAN-Abdeckung in Wohnung und Büro. Eine WLAN-Richtantenne bündelt dagegen das Signal in eine bestimmte Richtung und eignet sich für Fälle, bei denen das WiFi-Signal zielgerichtet über eine größere Distanz übertragen werden soll. Die dritte Variante ist die Sektor-Antenne: Sie vereint die Eigenschaften einer Rundstrahlantenne mit denen einer Richtantenne. Der Abstrahlwinkel ist größer als bei einer Richtantenne, aber kleiner als bei einer Rundstrahlantenne. Die Signalstärke wiederum fällt deutlich höher als die einer Rundstrahlantenne aus, erreicht aber nicht die Werte einer Richtantenne.
Weiterhin werden WLAN-Antennen nach ihrer Wi-Fi-Frequenz unterschieden. Im Handel sind Ausführungen erhältlich, die im 2,4-GHz- und im 5-GHz-Band arbeiten. Mittlerweile gibt es auch eine große Anzahl an Dual-Band-Antennen, die sowohl 2,4-GHz- als auch 5-GHz-Frequenzen verwenden können.
Die Ausrichtung einer Wifi-Antenne ist von der jeweiligen Bauart abhängig.
Eine Rundstrahlantenne sollte möglichst zentral aufgestellt werden, damit das Signal in alle Richtungen etwa den gleichen Weg zurücklegt.
Darüber hinaus muss darauf geachtet werden, dass möglichst wenige Hindernisse im Weg sind. Bei Richt- und Sektor-Antennen ist dagegen eine möglichst präzise Ausrichtung auf den Empfänger erforderlich.
Dabei gilt, dass selbst geringe Abweichungen mit zunehmender Distanz zu erheblichen Einbußen beim Empfang führen können. Auch in diesem Fall sollte nach Möglichkeit eine ungestörte Sichtverbindung zum Empfänger vorhanden sein.
Was muss ich beachten, wenn ich eine WLAN-Antenne kaufe?
Falls Sie eine Wifi-Außenantenne verwenden möchten, müssen Sie sich für eine Rundstrahl, Richt- oder Sektor-Antenne entscheiden.
Die Antenne sollte möglichst frei von Hindernissen in die gewünschten Richtungen abstrahlen können.
Sie benötigen für den Anschluss ein passenden HF-Kabel. Achten Sie dabei auf die passenden Anschlüsse! Geläufig sind beispielsweise SMA-Buchse oder N-Stecker. Vor dem Kauf sollten Sie entscheiden, ob Sie für Ihr WLAN den Frequenzbereich von 2,4 GHz oder 5 GHz nutzen möchten. Alternativ ist der Einsatz einer Dual-Band-Antenne möglich.
Die Frage, wie hoch der Antennengewinn ausfallen soll, muss ebenfalls vor dem Kauf geklärt sein. Darunter versteht man den maximal möglichen Signalgewinn, der zwischen 1 dB und mehr als 30 dB liegen kann. Sollte trotz Antenne an den äußeren Rändern des WLAN-Netzwerks kein stabiler Empfang möglich sein, kann die Reichweite durch einen WLAN-Verstärker beziehungsweise Repeater erhöht werden.
Unser Praxistipp: Beim WLAN-Empfang die baulichen Gegebenheiten beachten
Wenn Sie in Ihrer alten Wohnung in jedem Raum einen guten WLAN-Empfang hatten, muss das mit der gleichen Hardware in neuen Räumlichkeiten nicht zwangsläufig auch so sein. Wände aus Stahlbeton, Fußbodenheizungen und Holzbalken können die Signalstärke erheblich beeinflussen. Bei Empfangsproblemen können Sie sich mit einem Mesh-WLAN, einem Repeater oder Powerline-Adaptern behelfen.
Was versteht man unter einem Mesh-WLAN?
Während bei einem normalen WLAN-Netz das Signal lediglich vom Router abgegeben wird, senden bei einem Mesh-WLAN zusätzliche Access-Points das WLAN-Signal aus und sorgen so für einen optimalen Empfang in jedem Winkel der Räumlichkeit.
Wo liegen die Unterschiede zwischen einem 2,4-GHz- und einem 5-GHz-WLAN?
Mit 2,4 GHz funkt nicht nur WLAN, sondern auch noch einige andere Standards wie etwa Bluetooth. Bei einem 5-GHz-Netz kommt es zu deutlich weniger Interferenzen, allerdings sinkt mit steigender Frequenz die Reichweite. Das bedeutet in der Praxis, dass Sie mit einem 2,4-GHz-WLAN eine höhere Reichweite erzielen können. Ein Vorteil des 5-GHz-Standards ist allerdings die im Vergleich zu 2,4 GHz deutlich höhere Leistung, die durch ein breiteres verfügbares Frequenzspektrum ermöglicht wird.