Erstausstattung für Auszubildende » Werkzeuge für die Mechaniker, Elektriker und Mechatroniker von morgen
Aktualisiert: 13.06.2022 | Lesedauer: 6 Minuten
Einen jungen Menschen in der Werkstatt zur Fachkraft für Elektronik, Mechanik oder Mechatronik auszubilden ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe. Doch nicht nur das, der Ausbildungsbetrieb übernimmt auch viel Verantwortung.
Denn es geht nicht nur um die Vermittlung von theoretischem Fachwissen und handwerklichen Fertigkeiten. Vielmehr geht es auch darum, den jungen Leuten ein gewisses Maß an Vertrauen entgegenzubringen.
Die Auszubildenden sollen auch lernen Verantwortung für die ihnen anvertrauten Wertgegenstände zu übernehmen. Genau das kann bereits am ersten Tag ihrer Ausbildung beginnen, wenn sie ihre fachgerechte Erstausstattung bekommen.
Der Beginn einer Berufsausbildung ist für viele junge Leute ein wichtiger Schritt in ihrem Leben. Allerdings machen die jungen Menschen diesen wichtigen Schritt meist mit gemischten Gefühlen. Denn einerseits ist die Vorfreude auf die Ausbildung mit allem was dazu gehört recht groß. Doch andererseits ist auch immer eine gehörige Portion Ungewissheit und auch ein bisschen Angst dabei. Schließlich sind die Kolleginnen und Kollegen, die Umgebung und auch die zukünftigen Tätigkeiten komplett neu, wenn man mit der Ausbildung beginnt. Und als neuer Auszubildender oder einfach nur Azubi hat man noch keine konkrete Vorstellung, wie man in einer Firma aufgenommen wird.
Genau deswegen ist eine Azubi-Erstausstattung so enorm wichtig. Selbstverständlich ist sie später auch für die Ausbildung notwendig. Aber im Moment der Übergabe erfüllt sie eine weitere und sehr wichtige Aufgabe. Eine qualitativ hochwertige Ausstattung vermittelt berufseinsteigenden Menschen den positiven Eindruck wertgeschätzt zu werden
Schließlich stellt eine Erstausstattung einen nicht unerheblichen materiellen Wert dar, für den die Azubis nun verantwortlich sind. Und es ist ein gutes Gefühl, wenn der Arbeitgeber bereits vom ersten Tag an diesen Vertrauensvorschuss in die neuen Berufseinsteiger investiert.
Der genaue Inhalt der Erstausstattung für Azubis ist vom Ausbildungsbetrieb und natürlich vom Ausbildungsberuf abhängig. Doch unabhängig davon sollten Elektroniker, Mechaniker und Mechatroniker eine gewisse Grundausstattung haben, die wir Ihnen hier genauer vorstellen wollen:
Werkzeugkoffer
Ohne vernünftiges Werkzeug sind der beste Elektroniker oder die beste Mechatronikerin machtlos. Aber ist es nötig, den neuen Auszubildenden bereits zu Beginn ihrer Ausbildung einen komplett ausgestatteten Werkzeugkoffer mit hochwertigem Werkzeug zur Verfügung zu stellen? Die Antwort lautet ganz klar „Ja!“.
Denn gerade ein Berufseinsteiger benötigt vernünftiges Werkzeug, das auch besonders stabil ist, damit er den richtigen Umgang damit erlernt. Eine Zange, die nicht richtig greift, oder ein Schraubendreher, der ständig abrutscht, machen Azubis nicht nur das Leben schwer. Durch mangelhaftes Werkzeug steigt auch die Verletzungsgefahr drastisch an.
Arbeitsbekleidung
Die Arbeitsbekleidung hat mehrere Funktionen. Einmal dient sie als Schutzbekleidung, damit die private Kleidung bei der Arbeit nicht in Mitleidenschaft gezogen wird.
Die Arbeitsbekleidung hat aber noch einen weiteren wichtigen Nutzen. Wenn der Firmenname und ein dazugehöriges Logo aufgebracht sind, hat die Arbeitsbekleidung einen Uniform-Charakter. Wer diese Kleidung dann trägt, gehört gut sichtbar mit zum Team.
Darum ist es wichtig, dass gut passende Arbeitsbekleidung in der richtigen Größe ein fester Bestandteil der Erstausstattung für Azubis ist.
Schutzausrüstung
Die persönliche Schutzausrüstung ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Erstausstattung, die Auszubildende erhalten sollten. Denn speziell Azubis sind absolut unerfahren, welche möglichen Auswirkungen bestimmte Handlungen zu Folge haben können. Und genau da ist eine persönliche Schutzausrüstung hilfreich, damit ein kleines Malheur nicht zum großen Arbeitsunfall ausartet. Dabei lernen die Azubis, dass Arbeitsschutz von Anfang an die höchste Priorität haben muss. Welche Ausrüstungsgegenstände zur persönlichen Schutzausrüstung zählen können, haben wir nachfolgend aufgelistet:
Sicherheitsschuhe
Oft muss mit großen, schweren und unhandlichen Gegenständen gearbeitet werden. Dabei kommt es sehr leicht vor, dass etwas in unmittelbarer Nähe herunterfällt oder umkippt. Dann besteht für die Füße und die Zehen ein immenses Verletzungsrisiko.
Deshalb ist es unbedingt erforderlich geeignete Arbeitsschuhe bzw. Sicherheitsschuhe zu tragen. Aber auch ein Schutz von unten ist erforderlich, damit Nägel und Schrauben nicht die Sohle durchstoßen, wenn man auf sie tritt.
Kopfschutz
Jede Schutzeinrichtung ist nur so gut, wie sie für die vorhandene Situation ausgelegt wurde. Darum ist es wichtig, dass ein Schutzhelm auch perfekt an seinem Träger oder seiner Trägerin angepasst ist. Er darf am Kopf weder wackeln noch Druckstellen erzeugen, sondern muss perfekt passen. So ist auch ein Tragen über mehrere Stunden problemlos möglich.
Und wenn es nicht unbedingt ein Schutzhelm sein muss, sind Anstoßkappen die perfekte Alternative, um die Stoßgefahr für den Kopf zu minimieren.
Augenschutz
Die Augen sind die wichtigsten Sinnesorgane, die wir Menschen haben. Denn über die Augen nehmen wir einen Großteil der Umweltreize wahr. Umso wichtiger ist es, dass die Augen beim Trennen, Schleifen oder Schweißen mit geeigneten Hilfsmitteln geschützt werden. Welche Hilfsmittel das genau sind, hängt von den jeweiligen Tätigkeiten ab. Doch unabhängig davon sollten Azubis von Beginn ihrer Ausbildung an lernen auf den Schutz und die Sicherheit ihrer Augen unbedingt zu achten.
Schutzhandschuhe
Wie der Name Handwerk schon sagt, arbeiten Handwerker viel mit ihren Händen. Denn die menschliche Hand ist ein geniales Multifunktions-Tool, mit dem viele Aufgaben problemlos bewältigt werden können.
In Verbindung mit zusätzlichen Handwerkzeugen wird der Einsatzbereich noch um ein Vielfaches erweitert. Doch wer mit den Händen arbeitet, geht auch das Risiko ein, sich die Hände zu verletzen. Darum ist es wichtig geeignete Schutzhandschuhe zu besitzen und auch zu verwenden.
Es ist eine sinnvolle Maßnahme, Auszubildenden zu Beginn ihrer beruflichen Laufbahn all das zur Verfügung zu stellen, was sie brauchen. Auch wenn der Preis bzw. die Kosten dafür nicht unerheblich sind. Weniger sinnvoll ist es, ihnen teure Spezialwerkzeuge oder sensible Messgeräte anzuvertrauen, die sie im Moment noch nicht einsetzen können.
Die bessere Lösung ist in diesem Fall eine zentrale Lagerung der Werkzeuge und Messmittel, damit alle Mitarbeitenden bei Bedarf darauf zugreifen können. Auszubildende sollten spezielle Werkzeuge oder aufwändig zu bedienende Messgeräte und Maschinen erst dann verwenden, wenn es für ihre momentane Tätigkeit erforderlich ist. Zudem sollte ein erfahrener Mitarbeiter den Einsatz oder die Bedienung genau erklärten und die Anwendung überwachen.
Bei der Anschaffung der Erstausstattung für Auszubildende gibt es bei der Bekleidung und der Schutzausrüstung in den meisten Fällen keine Unklarheiten. Die Ausstattung mit Arbeitshosen und Arbeitsjacken richtet sich nach dem Grad der Verschmutzung, die sich bei der täglichen Arbeit nicht vermeiden lässt. Aber auch die persönliche Schutzausrüstung mit Arbeitsschuhen und Schutzbrille dürfte im Betrieb ebenfalls klar sein bzw. bereits Erfahrungswerte vorliegen.
Schwieriger wird es beim Werkzeugsortiment und beim Inhalt des Werkzeugkoffers. Denn da besteht einerseits die Möglichkeit einen Koffer zu nehmen, der bereits ab Werk bestückt ist. In diesem Fall muss jedoch genau geklärt werden, welche Werkzeuge beinhaltet sind. Die andere Möglichkeit besteht darin, einen leeren Werkzeugkoffer oder eine leere Werkzeugtasche zu nehmen und mit speziell auf die Tätigkeit abgestimmte Zangen-Sets oder Schraubendreher-Sets mit Kreuz- und Schlitz-Schraubendrehern zu ergänzen. Ein kostengünstiges und leicht zu bedienendes Digital-Multimeter oder ein geeigneter Lötkolben mit Zubehör wären dann eine ideale Ergänzung.