Welche technischen Voraussetzungen sind für ein Multiroom-System notwendig?
Wir beraten Sie auf dem Weg zu Ihrem persönlichen Multiroom System auf folgenden sechs thematisch zusammengefassten Unterseiten:
Ein Multiroom-System ist unkompliziert und schnell einzurichten. Für den grenzenlosen Musikgenuss in Ihrem Zuhause sind ein paar Voraussetzungen zu erfüllen: ein Internetanschluss für die Einrichtung und die Nutzung von Musik-Streaming-Diensten, Clouds und Internetradios, einen WLAN-Router, einen oder mehrere Lautsprecher eines Multiroom-Systems, die kostenlose App zur Steuerung des Multiroom-Systems für das Smartphone, das Tablet oder den PC.
Eine Komponente eines Multiroom-Systems benötigt bei einigen Herstellern eine Verbindung zum WLAN-Router über ein Ethernet-Kabel. Das kann ein Lautsprecher sein oder – wenn Sie diesen nicht in unmittelbarer Nähe Ihres Routers verwenden wollen – ein Netzwerk-Adapter aus dem gleichen Multiroom-System wie die Lautsprecher. Dieser Netzwerk-Adapter generiert ein eigenes Netzwerk und steigert die Performance des Netzwerks.
So setzt sich ein Multiroom-System zusammen:
Multiroom-Systeme einrichten
Die Komponenten Ihres bestehenden Audiosystems (z.B. die Stereoanlage oder die Lautsprecherboxen) lassen sich mit ergänzender Hardware zu einem Multiroom-System erweitern und zentral per App mit dem Smartphone, Tablet oder Rechner steuern. Die Inbetriebnahme der einzelnen Komponenten sowie die Installation einer Multiroom-Umgebung ist dabei denkbar einfach und unkompliziert zu bewerkstelligen.
So liegen nur ein paar Minuten zwischen dem Auspacken und den ersten Klängen aus dem neu installierten Multiroom-System.
In drei Schritten zum Musikgenuss
Zuerst verbinden Sie entweder einen Lautsprecher direkt mit dem Router oder Sie verwenden dafür einen Netzwerk-Adapter (z.B. Sonos Boost). Letzteres macht es möglich, Ihren Lautsprecher in ein anderes Zimmer zu stellen als Ihren WLAN-Router. Schließen Sie den Lautsprecher und den Netzwerk-Adapter an die Steckdose an und laden Sie die Steuerungs-App für Ihr Multiroom-System auf Ihr Smartphone, Tablet oder Ihren Rechner.
Der Netzwerk.Adapter baut kabellos eine WLAN-Verbindung in einen oder in mehrere Räume zu Ihren Lautsprechern auf. Je nach Multiroom-System müssen Sie nur noch die Lautsprecher mittels Steuerungs-App synchronisieren, ehe Sie Ihre Lieblingsmusik genießen können. Als Musikquelle kommen verschiedene Optionen infrage: Musik-Streaming-Dienste, Internetradio-Sender, Ihr eigenes Musikarchiv auf Smartphone, Tablet oder PC.
Technologieunterschiede je Hersteller
Die Anbieter von Multiroom-Systemen setzen bei der Übertragung von Audio-Daten per WLAN auf unterschiedliche Netzwerk-Technologien. Weitverbreitete technologische Standards, mit denen die meisten Multiroom-Systeme arbeiten, sind DLNA und UPnP.
Das Kürzel DLNA steht für Digital Living Networking Alliance. Dieses Konsortium renommierter Hersteller aus der Informations- und Kommunikationstechnik hat Vorgaben für einen offenen Heimnetzwerk-Standard definiert, den die Geräte aller Mitgliedsunternehmen erfüllen. UPnP – Universal Plug and Play – ist ebenfalls ein Netzwerk-Standard, an dessen Einführung unter anderem Microsoft und Intel beteiligt waren. UPnP verbindet Media-Server (zum Beispiel Windows Media Player) mit UPnP-fähigen Netzwerk-Playern. Für die Steuerung der Signale im Netzwerk ist der UPnP-Controller zuständig. UPnP und DLNA ermöglichen in der Regel aber keine zeitsynchrone Wiedergabe von Audio-Dateien auf verschiedenen Netzwerk-Playern – was für echte Multiroom-Systeme aber eine unabdingbare Voraussetzung darstellt.
Der US-amerikanische Hersteller Sonos geht einen anderen Weg als die Wettbewerber: Statt ein vorhandenes, hauseigenes WLAN zur Übertragung von Audio-Dateien zu nutzen, generieren Multiroom-Systeme von Sonos ein eigenes Netzwerk. Die einzelnen Komponenten erzeugen ein AES verschlüsseltes Peer-to-Peer-Wireless-Mesh-Netzwerk. Die technische Basis dafür liefert die Ausstattung der Sonos-Geräte, die jeweils mit Sender und Empfänger versehen sind. Dies ermöglicht eine größere Reichweite als herkömmliche WLAN-Netze. Zudem sichert die Stabilität des selbst generierten Netzwerks Musikgenuss ohne unerwünschte Unterbrechungen.
Philips setzt ebenfalls auf ein selbst erzeugtes Netzwerk, allerdings mit einer anderen Quelle. Das Izzy-Multiroomsystem hat nämlich keine eigene App, sondern kann von jedem Bluetooth-fähigen Endgerät angesteuert werden, so dass Sie beispielsweise auch direkt über ihre Standard-Musik-App oder auch den Windows MediaPlayer per Bluetooth eine der Izzy-Boxen ansteuern können, die das Signal dann per Netzwerk an die anderen weiterverteilt. Der Nachteil beim Izzy-System ist allerdings, dass Sie nur eine Quelle gleichzeitig nutzen können. Unterschiedliche Inhalte können in unterschiedlichen Räumen nicht gleichzeitig abgespielt werden, außer man steuert jeweils separat per Bluetooth an.
Hersteller wie Samsung, Sony, Polk und Denon können auch High-Resolution Audio-Inhalte wiedergeben. Natürlich brauchen Sie hierfür auch eine entsprechende Quelle, die die hochauflösenden unkomprimierten Audiodateien auch abspielen und übertragen kann. Alle Hi-Res-Audio-fähigen Geräte erkennen Sie an diesem Logo:
Kabelloser Musikgenuss – alternative Techniken im Überblick
Das analoge Zeitalter des Musikhörens wird nach und nach von der digitalen Ära abgelöst. Deshalb gewinnt das lokale Streaming von Audio-Dateien für den Musikgenuss zuhause immer mehr an Bedeutung. Am Markt haben sich verschiedene Technologien etabliert, die auch im Zusammenhang mit Multiroom-Systemen eine wichtige Rolle spielen.
Der Übertragungsstandard AirPlay™ wurde von Apple entwickelt, basiert auf dem WiFi-Standard und ist äußerst flexibel. So können Medieninhalte, beispielsweise Audio-Dateien, direkt von einzelnen Apple-Endgeräten wie MacBooks, iPod, iPad oder iPhone („iDevices“) gestreamt werden. Aber auch von Apple lizensierte Fremdhersteller können AirPlay in ihre Geräte integrieren, so dass das Streamen von Musikdateien auf Stereoanlagen und Lautsprechern möglich ist.
AirPlay™ verwendet die Apple-eigene Software iTunes® und ist grundsätzlich Multiroom-fähig. Beim Einsatz von AirPlay übernehmen die iDevices das Streamen der Daten; sie dienen also nicht nur lediglich zur Steuerung. Das hat den Effekt, dass sich der Akku der Geräte sehr schnell leert. Außerdem können andere Funktionen – etwa parallel laufende Programme oder Telefonate – beeinträchtigt werden.
Bei der Anzahl der Schnittstellen fürs Musikstreaming hat AirPlay die Nase vorn: Von jeder iOS-App mit Lautstärke-Regelung aus kann man Audiosignale an entsprechende Empfänger im Netzwerk senden. Auf Macs funktioniert das Musikstreaming standardmäßig nur mit iTunes®. Als Zuspieler übernimmt iTunes® hierbei die Regelung der Lautstärke der einzelnen Player und sorgt für eine zeitsynchrone Wiedergabe der Musik in unterschiedlichen Räumen. Per iOS oder Android lässt sich standardmäßig und ohne Zusatzsoftware aber stets nur ein Stream versenden – ein großer Nachteil im Vergleich zu anderen Multiroom-System-Anbietern. Eine komplexere Multiroom-Lösung lässt sich nur zentral über iTunes am Rechner oder mit Apps von Drittanbietern (z.B. Whaale oder AirFoil) realisieren. Diese Apps ermöglichen einen Stream in verschiedene Räume.
Vorteile von AirPlay:
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Gute Übertragungsqualität
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Reibungslose Kommunikation
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Gleichzeitiges Abspielen auf mehreren Geräten über iTunes
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Komfortable Verwaltung über Apple iTunes®
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Auch Bild- / Videoübertragung
Der „Digital Living Network Alliance“ (DLNA) Datenübertragungsstandard nutzt WLAN für die Datenübertragung und wird von zahlreichen Endgeräten unterstützt. DLNA sorgt dafür, dass Geräte im Heimnetzwerk zusammenarbeiten und für Medieninhalte (beispielsweise Musik, Filme, Fotos) gemeinsame Formate unterstützen. Für das Bereitstellen der Daten ist der Digital Media Server (DMS) zuständig, für die Wiedergabe der Digital Media Player (DMP). Als DLNA-Server fungieren in der Regel ein PC, eine NAS-Netzwerkfestplatte oder z.B. auch eine Spiele-Konsole. Je nach Medientyp ist das Abspielgerät ein Fernseher (Renderer), eine Musikanlage (Player) oder Drucker (Downloader).
Vorteile von DLNA:
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Nicht an einen Hersteller gebunden: plattformübergreifend
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Weit verbreitet auf Geräten aller Art
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Gute Übertragungsqualität
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Auch Bild- / Video- / Datenübertragung
Musik abspielen ohne blitzschnell den Akku zu leeren – Spotify Connect macht’s möglich. Mithilfe dieses Services werden Audio-Dateien nicht vom Smartphone, Tablet oder Rechner gestreamt. Diese Endgeräte dienen – ähnlich wie bei Multiroom-Systemen – nur noch zur Steuerung. Bei der Spotify-Übertragungstechnik holen sich die Abspielgeräte die Musik-Dateien direkt und selbständig via Netzwerkanschluss aus dem Internet. Auf diese Weise kann man mit Spotify Connect Musik hören und dabei gleichzeitig sein Tablet oder Handy anderweitig nutzen, etwa zum Telefonieren.
Vorteile von Spotify Connect:
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Gute Übertragungsqualität
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Reibungslose Kommunikation
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Gleichzeitiges Abspielen auf mehreren Geräten
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Schont den Akku vom Smartphone oder Tablet
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Blockiert Smartphone und Tablet nicht bei der Ausführung parallel laufender Apps
Bluetooth® wurde in den 1990er-Jahren ursprünglich nur für das Handy entwickelt und verbindet zwei Endgeräte miteinander. Neben Smartphones unterstützen auch viele andere Geräte den Bluetooth® Standard: Tablets, Notebooks, MP3-Player, aktive Lautsprechersysteme, Kopfhörer, Stereoanlagen, Receiver etc. Der Übertragungsstandard komprimiert die Audiodaten beim Senden. Zur Qualitätsverbesserung setzen die Hersteller häufig auf Erweiterungen des Bluetooth®-Protokolls, wie zum Beispiel aptx. Dies ermöglicht eine kompressionslose Datenübertragung. Bluetooth® hat beim Streamen von Musik den entscheidenden Nachteil, dass es lediglich eine Eins-zu-eins-Verbindung mit dem jeweils anderen Gerät aufbaut. Damit ist das simultane Streamen auf mehrere Abspielgeräte oder gar ein Multiroom-System mit Bluetooth nicht machbar.
Vorteile von Bluetooth®
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Sehr verbreitet: Smartphones, Tablets
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Benötigt kein Netzwerk / direkte Verbindung
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Im Freien nutzbar
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ab Version 4.0: energiearme Übertragung bis zu 100m; derzeitiger Standard: Version 4.2
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Auch Datenübertragung