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Ratgeber
Lautsprecher selber zu bauen, ist eine gute Idee, wenn besondere Anforderungen an das Soundsystem gestellt werden oder die Umgebung eine individuelle Lösung erfordert. Das Angebot an Komponenten für den Lautsprecherbau ist vielfältig und hält für jeden Bedarf etwas Passendes bereit. In unserem Ratgeber erfahren Sie, welche Komponenten es gibt und was beim Kauf zu beachten ist.
Ob HiFi-Heimkino-Anlage im Wohnzimmer, professionelle Studio-Monitore im Producing-Raum oder anspruchsvolles Car-HiFi im Auto – manche Audio- bzw. Soundsysteme erfordern besondere Lautsprecherlösungen, die sich nur via Eigenbau realisieren lassen.
Mit selbstgebauten Lautsprechern können individuelle Vorstellungen von Form, Funktion, Klang und Aufstellung viel präziser umgesetzt werden als mit vorkonfektionierten, fabrikfertigen Lautsprecherboxen. Mit etwas Geduld, handwerklichem Geschick und Grundlagenwissen ist der Selbstbau von Lautsprechern und Lautsprechersystemen prinzipiell kein Problem. Nötig sind dazu neben einer Anleitung passende Werkzeuge, Bauteile und Elektrokomponenten.
Komponenten für den Lautsprecherbau sind einzeln oder in Form von zusammengestellten Sets erhältlich. Lautsprecher-Bausätze erweisen sich als praktisch, wenn noch keinerlei Equipment vorhanden ist. Sie enthalten alle Bauteile, die für den Selbstbau von Lautsprechern erforderlich sind. Typische Bestandteile eines Lautsprecherbausatzes sind Schallwand, Bodensockel, Seitenteile, Hi-Fi-Breitbandlautsprecher, LS-Polklemmen, Hi-Fi-Tiefmitteltöner, Trafokernspule und Lautsprecherkabel.
Zu den einzeln angebotenen Komponenten gehören Lautsprecher-Dämm-Materialien, beispielsweise Akustikschaumstoffe, Bespannstoffe oder Dämm-Material aus Polyesterwolle zur Bedämpfung des Gehäuses. Des Weiteren gibt es ein breites Portfolio an Lautsprecher-Elektronik.
Dazu zählen Frequenzweichen zur Aufteilung von Audiosignalen auf mehrere Lautsprecher in Abhängigkeit von der Tonhöhe, Lautsprecher-Kondensatoren und -spulen, Lautsprecher-Widerstände und Verstärker-Einbaumodule für Lautsprecher.
Darüber hinaus sind Lautsprecher-Lenkrollen erhältlich, auf denen die Boxen montiert und bequem von A nach B befördert werden können. Für den Transport gibt es außerdem Lautsprecher- bzw. Flightcase-Griffe. Das können beispielsweise starre Bügelgriffe oder ausklappbare Tragegriffe sein.
Weitere Komponenten für den Lautsprecherbau sind Lautsprecher-Chassis, also die Kernbestandteile eines Lautsprechers. Sie bestehen aus Lautsprecherkorb, Schwingspule, Magnet, Membran und Sicke.
Ebenfalls angeboten werden Lautsprecherbuchsen, beispielsweise in Form von runden Schraubterminals, Bananenbuchsen, Doppelanschlussterminals, Schraubanschlüssen oder LS-Klemmen. Darüber hinaus gibt es Lautstärkeregler, mit deren Hilfe Lautsprecheranlagen auch dezentral gesteuert werden können.
Technisch gesehen handelt es sich bei Lautstärkereglern im Regelfall um Potentiometer. Sie bieten je nach Ausführung die Möglichkeit, die Lautstärke manuell oder elektronisch einzustellen. Mechanische Regler sind meistens Drehregler. Bassreflexrohre helfen dabei, niederfrequenten Schall zu verstärken. Damit kann beispielsweise ein Subwoofer in seiner Wirkung verstärkt werden.
Weitere Komponenten für den Lautsprecherbau
Boxenbau-Zubehör stattet Sie mit unterschiedlichen Komponenten wie Bananenstecker-Sets, Spikes zur Ableitung störender Resonanzen bei kleineren Lautsprechergehäusen oder mit Gummifüßen aus. Zudem können Sie Lautsprecher-Abdeckungen kaufen.
Dabei handelt es sich meist um Schutzgitter oder Frontschaumstoffe, die die Lautsprecher vor mechanischer Beschädigung schützen.
Beim Lautsprecherbau sollten Sie darauf achten, das Lautsprecher-Chassis nicht unter zu großem Kraftaufwand in die Öffnung der Lautsprecherbox einzusetzen. Allerdings soll das Chassis auch nicht zu viel Spiel haben, um Wackler zu vermeiden.
Wenn Sie überprüfen möchten, ob zwei Boxen korrekt gepolt sind, drehen Sie einfach den Balanceregler von links nach rechts. Wandert der Klang wahrnehmbar von der linken zur rechten Box und es entsteht eine klangliche Lücke in der Mitte, sollte eine der Boxen umgepolt und der Test abermals durchgeführt werden.
Wichtig zu wissen ist, in welchen Raumsituationen die Lautsprecher eingesetzt werden. Für kleinere Räume sind kleinere Lautsprecher nicht nur aus optischen, sondern auch aus akustischen Gründen sinnvoller. Zu klären sind auch die Anforderungen an die Audioqualität: Sollen die Lautsprecher für die Dolby-Surround-Wiedergabe von Filmen geeignet sein, akustische Welten beim Zocken erschaffen oder Musik in HiFi-Qualität wiedergeben? Darüber hinaus ist zu überlegen, welches Zubehör (bspw. Kabel, Lenkrollen, Spikes, Gummifüße und dergleichen) eventuell zusätzlich erforderlich ist. Zu guter Letzt ist es wichtig sich zu vergewissern, ob alle Komponenten zusammenpassen, damit es keine Montageprobleme gibt und der Klang am Ende überzeugt.
Was versteht man unter einem akustischen Kurzschluss?
Zu einem akustischen Kurzschluss kommt es, wenn ein Lautsprecher ohne Schallwand betrieben wird und dadurch die von der Membran vorwärtsgepresste Luft nicht korrekt abgestrahlt wird. Die Folge ist eine Verminderung der Schallabstrahlung der Lautsprechermembran, die durch den direkten Druckausgleich zwischen gegenphasig schwingenden Bereichen entsteht.
Woran kann es liegen, wenn der Klang des Lautsprechers nicht zufriedenstellend ist?
Ist der Klang einer Stereo-Lautsprecheranlage zu diffus, kann das beispielsweise daran liegen, dass die Boxen zu weit voneinander entfernt stehen. Befinden sie sich wiederum zu dicht nebeneinander, kommt der Stereo-Effekt nicht zustande. Um eine zu hohe Basslastigkeit zu reduzieren, kann man versuchen, die Boxen etwas weiter von den Seiten- oder Rückwänden zu rücken. Ist der Klang trotz korrektem Zusammenbau verwaschen und konturlos, erzeugt der Raum, in dem die Lautsprecher stehen, möglicherweise zu viel Hall. Hier kann mit Vorhängen, hochflorigen Teppichen oder anderen reflexionsabsorbierenden Einrichtungsgegenständen entgegengewirkt werden.
Welches Material eignet sich für Gehäuse von HiFi-Lautsprechern?
Um Gehäuse von HiFi-Lautsprecherboxen zu bauen, können mitteldichte Faserplatten (MDF-Platten) verwendet werden, die man selbst zusägen oder im Baumarkt anfertigen lassen kann. Der Grund, warum sich MDF-Platten besonders gut für die Konstruktion von Gehäusen eignen, liegt in ihrer hohen Dichte. Sie schwingen nicht mit und erzeugen dadurch keinen Eigenklang.