Ratgeber
Wandventilatoren ermöglichen es, Büros, Arbeitsräume, Gewerbe- und Industrieflächen zu lüften und zu kühlen und auf diese Weise zu einem besseren Raumklima beizutragen. Im Gegensatz zu Tisch- oder Standventilatoren benötigen sie keine Stellfläche, sondern können platzsparend an der Wand angebracht werden.
In unserem Ratgeber erklären wir, wie Wandventilatoren aufgebaut sind und worauf bei der Auswahl zu achten ist.
Ventilatoren sorgen für frische Raumluft in Innenräumen. Indem sie verbrauchte Luft immer wieder umwälzen und auf diese Weise kühlen und mit Sauerstoff anreichern, helfen sie dabei, das Raumklima zu verbessern. Prinzipiell kann für das Belüften von Räumen jede Art von Ventilator verwendet werden, jedoch eignen sich Wandventilatoren aufgrund ihrer Bauweise und Installationsart für manche Umgebungen besonders gut.
Im Gegensatz zu Tischventilatoren und Standventilatoren, die auf dem Schreibtisch oder auf dem Boden positioniert werden, beanspruchen sie keine Stellfläche, was sich in Räumen mit knappem Platzangebot, aber auch an Standorten mit viel Publikumsverkehr als vorteilhaft erweist. Wandventilatoren werden einfach in ausreichender Höhe an die Wand montiert, wo sie nicht im Weg stehen, sich diskret in das bestehende Ambiente einfügen und eine optimale Luftverteilung ermöglichen. Durch die Wandmontage entsteht kein störender Luftzug im unmittelbaren Arbeitsbereich. Zudem ist es möglich, weniger frequentierte Ecken und Nischen durch die Installation von Wandventilatoren in gewisser Weise nutzbar zu machen. Darüber hinaus sind Wandventilatoren eine gute Alternative zu Deckenventilatoren, etwa dann, wenn nur eine Zwischendecke eingezogen ist und sich ein Deckenventilator nicht sicher befestigen ließe.
Für Gewerbe, Unternehmen und Industrie können Wandventilatoren eine gute Lösung sein, wenn es um die Belüftung von Arbeitsplätzen, Produktions- und Werkstätten, Lagerhallen und dergleichen geht. Generell können Wandventilatoren sowohl in kleinen Räumlichkeiten als auch in weitläufigeren Umgebungen, in denen viele Menschen zusammenkommen, problemlos installiert werden – seien es Büros, Schul- oder Seminarräume, Gastro- oder Verkaufsräume, Sport-, Messe- oder Veranstaltungshallen, Wartebereiche, Hotellobbys, Banken, Einkaufscenter oder öffentliche Einrichtungen wie Ämter und Museen. Zwar können stickige Luft und aufgeheizte Innenräume vor allem im Sommer zu einem Problem werden, Wandventilatoren leisten jedoch das ganze Jahr über gute Dienste und sorgen buchstäblich für frischen Wind.
Wandventilatoren sind mit einem Rotor ausgestattet, dessen Flügel sich mehr oder weniger schnell drehen und auf diese Weise einen Luftstrom erzeugen. Angetrieben wird der Rotor üblicherweise durch einen Elektromotor. Dieser setzt eine Achse oder Welle in Bewegung, die die Antriebskraft auf den Rotor überträgt. Bei klassischen Wandventilatoren ist der Rotor von einem Schutzgitter umgeben. Das Gitter verhindert, dass Personen versehentlich in Berührung mit den Rotorblättern kommen und sich verletzen. Eine ästhetisch ansprechendere Lösung sind Wandventilatoren, bei denen der Rotor im Inneren des Gehäuses verbaut ist. Sie kommen ohne Schutzgitter aus und sind seitlich mit Lüftungsschlitzen ausgestattet, durch die der Luftstrom in die Umgebung entweicht. Beide Ausführungen bieten üblicherweise die Option, einen Neigungswinkel einzustellen und den Luftstrom bedarfsgerecht auszurichten.
Für den Einsatz im gewerblichen und industriellen Bereich werden besonders leistungsstarke Wandventilatoren angeboten, die eine effektive Belüftung großer Flächen wie Fabrikhallen ermöglichen. Sie gehören üblicherweise zur Kategorie der Axialventilatoren, bei denen die Luft axial, also über die Motorachse angesaugt und ebenfalls in axialer Richtung ausgeblasen wird. Damit unterscheiden sie sich von Radialventilatoren, die die Luft zwar ebenfalls axial ansaugen, aber um 90° versetzt wieder ausblasen. Radialventilatoren erzielen den besseren Wirkungsgrad und arbeiten leiser, beanspruchen jedoch mehr Platz und sind aufgrund ihrer höheren Pressungen besser für den Einsatz in Lüftungsanlagen geeignet. Axialventilatoren können dagegen höhere Volumenströme generieren, sofern sie keine großen Widerstände überwinden müssen. Sie eignen sich ideal für Anwendungen, bei denen die Luft direkt angesaugt und direkt wieder abgegeben wird und sind daher als Wandventilatoren prädestiniert.
In den meisten Fällen ist eine Anpassung der Drehzahl über ein Stellglied oder einen Stufentransformator möglich, so dass die Rotorgeschwindigkeit und somit die Intensität des Luftstroms bedarfsweise erhöht oder reduziert werden kann. Viele industrielle Wandventilatoren sind mit einem neig- und schwenkbaren Ventilatorkopf ausgestattet, der zusätzlich oszillierende Bewegungen erzeugen kann und auf diese Weise eine optimale Luftumwälzung erzielt. Manche Ausführungen können darüber hinaus am Fenster montiert werden, um verbrauchte Luft nach außen abzuführen. Solche Fensterventilatoren werden häufig in Produktionshallen, aber beispielsweise auch in Großküchen genutzt. Den umgekehrten Weg gehen Zuluftventilatoren, die frische Luft von draußen ansaugen und in den Raum befördern. Die größte Flexibilität bieten reversierbare Ventilatoren. Deren Drehrichtung lässt sich einstellen, so dass sie je nach Bedarf als Abluft- oder Zuluftventilatoren verwendet werden können.
Beim Kauf eines Wandventilators sind mehrere Aspekte zu berücksichtigen. Dazu gehört zunächst einmal die Leistung. Gemeint ist damit die Luftleistung bzw. der maximale Volumenstrom, den das Gerät zu erzeugen imstande ist. Der Stromverbrauch in Watt ist dahingehend weniger aussagekräftig, da er in erster Linie Aufschluss über den Strombedarf eines Ventilators gibt. Allerdings korrelieren beide Parameter sehr häufig miteinander. Das heißt, je höher die Stromaufnahme, desto höher fällt meist auch die Luftleistung aus.
Welche Luftleistung erforderlich ist, hängt von den Anforderungen der Umgebung und der Raumgröße ab. Um sie zu berechnen, multipliziert man die Raumgröße mit der Luftwechselrate. Die Luftwechselrate gibt an, wie häufig die Luft in einem geschlossenen Raum pro Stunde gewechselt werden muss, um Feuchtigkeit und Schadstoffe abzutransportieren und ein gutes Raumklima zu erzielen. Je nach Anwendungsbereich gelten unterschiedliche Richtwerte. So werden für Büroräume beispielsweise Luftwechselraten zwischen 3 und 6 empfohlen. Für ein Großraumbüro mit 70 m² Grundfläche und 2,5 m Raumhöhe (= 175 m³) würde sich bei einer Luftwechselrate von 4 eine erforderliche Luftleistung von 700 m³/h ergeben.
Idealerweise lässt sich der Volumenstrom möglichst exakt auf den benötigten Soll-Wert regeln, um Energiekosten zu sparen und die Geräuschemission zu reduzieren. Die Lärmentstehung ist ohnehin ein Faktor, den es bei Wandventilatoren zu berücksichtigen gilt. Gerade in ruhigen Arbeitsumgebungen, in Wartebereichen von Praxen und ähnlichen Standorten können laute Ventilatoren sehr störend sein. Es ist daher wichtig, die Dezibel-Angaben zu prüfen. Darüber hinaus sollte eine Drehzahlregelung möglich sein, um den Ventilator in verschiedenen Geschwindigkeitsstufen einstellen zu können. So lässt sich der Luftaustausch bedarfsweise reduzieren oder erhöhen. Wandventilatoren sind meist in drei bis sechs Stufen einstellbar. Je mehr Stufen zur Verfügung stehen, desto feiner lässt sich die Intensität des Luftstroms anpassen.
Des Weiteren sind die Abmessungen und das Gewicht des Ventilators (in puncto Tragfähigkeit der Wand) sowie die Art der Installation in den Blick zu nehmen. Im Normalfall sind Wandventilatoren für die Festmontage an der Wand vorgesehen. Der Einbau gestaltet sich meist unkompliziert, da keine Rohrsysteme für die Inbetriebnahme verlegt werden müssen. Sollten Schächte oder Einlässe in der Wand vorhanden sein, können Wandventilatoren problemlos integriert werden. Neben Ausführungen für die Wandmontage gibt es Geräte, die zu Standventilatoren umfunktioniert werden können.
Wandventilatoren werden meist auf einer Höhe angebracht, die mit bloßen Händen nicht mehr gut zu erreichen ist. Das schränkt den Bedienkomfort erheblich ein. Dabei gibt es allerhand Möglichkeiten, Wandventilatoren aufzurüsten und sich die Handhabung zu erleichtern. Für den Einsatz in Sanitäreinrichtungen wie Toiletten, öffentlichen Duschen oder Waschräumen empfiehlt sich die Kombination mit einem Wandschalter. Schaltet man darüber das Licht ein, startet automatisch die Belüftung. Auch eine Zeitsteuerung kann vorteilhaft sein. Über eine Timer-Funktion lässt sich einstellen, zu welchen Zeiten der Ventilator in Betrieb genommen werden soll und zu welchen nicht. Das kann dabei helfen, den Energieverbrauch zu kontrollieren. Für Büros, Labors und ähnliche Arbeitsumgebungen empfehlen sich Ventilatoren, die per Fernbedienung steuerbar sind. Hierüber kann das Gerät nicht nur ein- und ausgeschaltet, sondern auch in der Geschwindigkeitsstufe verändert werden.
Kann ich einen Wandventilator auch als Deckenventilator verwenden?
Die meisten Wandventilatoren können horizontal wie vertikal betrieben werden und sind daher auch als Deckenventilatoren einsetzbar. Um sicherzugehen, sollten Sie jedoch die Produktinformationen prüfen. Hersteller geben im Regelfall an, ob ihre Wandventilatoren an der Decke installiert werden können.
Welche Art von Fernbedienung eignet sich für die Steuerung von Wandventilatoren?
Das kommt auf die Umgebung an. Infrarotfernbedienungen sind für die Steuerung auf kurze Distanzen innerhalb eines Raums gut geeignet. Entfernungen von bis zu 10 Metern sind meist kein Problem, sofern sich keine Hindernisse zwischen Fernbedienung und Ventilator befinden. Mit Funkfernbedienungen lassen sich größere Reichweiten erzielen. Sie sind bisweilen sogar in der Lage, Ventilatoren in benachbarten Räumen anzusteuern.
Was sind EC-Motoren?
EC-Motoren (EC = Electronically Commutated) sind bürstenlose Gleichstrommotoren, die aufgrund ihrer vorteilhaften Eigenschaften vielfach in Ventilatoren verbaut werden. Im Gegensatz zu AC-Motoren erzielen sie auch bei niedrigen Drehzahlen einen hohen Wirkungsgrad und arbeiten dadurch stromsparender. Außerdem ermöglichen sie eine störungsfreie Drehzahlregelung, überhitzen nicht so schnell und entwickeln weniger Störgeräusche.