Ratgeber
Fahrzeugbatterien von PKW und Motorrädern erfordern gewöhnlich eine Versorgungsspannung von 12 Volt. Um sie aufzuladen, benötigt man Batterieladegeräte, die diese Ladespannung liefern. In unserem Ratgeber lesen Sie, was 12-V-Batterieladegeräte auszeichnet, welche praktischen Funktionen sie bieten und worauf bei der Anwendung und beim Kauf zu achten ist.
Kraftfahrzeuge benötigen für den Startvorgang Energie. Diese wird über Kfz-Batterien bereitgestellt. Während des Fahrens laden sie sich neu auf, so dass sie beim nächsten Start wieder Energie zur Verfügung stellen können. Es gibt jedoch Situationen, die Kfz-Batterien erschöpfen, beispielsweise wenn vergessen wurde, das Licht auszuschalten. Sie liefern dann unter Umständen so lange Strom, bis sie vollständig entladen sind. Minustemperaturen weit unterhalb vom Gefrierpunkt und lange Standzeiten, in denen ein Kfz nicht gefahren wird und die Möglichkeit des Aufladens fehlt, sowie der Betrieb von Heck- und Sitzscheibenheizungen setzen Batterien ebenfalls zu. Das kann dazu führen, dass sie nicht mehr genug Energie zum Anlassen bereithalten und sich der Motor nicht starten lässt.
Batterieladegeräte schaffen in solchen Fällen Abhilfe. Sie ermöglichen es, Kfz-Batterien jederzeit aufzuladen – und zwar nicht nur, wenn sie leer sind. Sie können ebenfalls zum Zweck der Ladungserhaltung zum Einsatz kommen, um die Lebensdauer der Batterien zu verlängern, denn regelmäßiges Aufladen beugt einer schädigenden Tiefentladung vor und wirkt sich positiv auf die Haltbarkeit aus. Hintergrund ist der, dass sich Fahrzeugbatterien bei Nichtnutzung langsam entladen, auch wenn sie abgeklemmt sind.
Allerdings kann man nicht jede Kfz-Batterie mit jedem Ladegerät aufladen. Das liegt darin begründet, dass Fahrzeugbatterien mit unterschiedlichen Versorgungsspannungen arbeiten. Während Autobatterien und Motorradbatterien im Regelfall 12 Volt erfordern, benötigen Oldtimer-Batterien um die 6 Volt und Wohnmobil- und LKW-Batterien um die 24 Volt. Die Batterie-Typen unterscheiden sich ebenfalls im Hinblick auf ihre Kapazität. Batterien für Autos haben üblicherweise eine Kapazität zwischen 36 und 64 Ah, demgegenüber erfordern LKWs 200 Ah oder mehr. Dementsprechend werden Ladegeräte für spezifische Batteriespannungen, Kapazitäten und Fahrzeuge angeboten. Unterstützt ein Batterieladegerät 12V, kann es zum Aufladen der meisten Autobatterien verwendet werden und ist mit vielen Motorradbatterien kompatibel, sofern diese 12 Volt und nicht 6 Volt benötigen.
Eine Autobatterie zu laden, ist nicht besonders schwer. Allerdings gilt es eine bestimmte Reihenfolge zu beachten, wenn es um das An- und Abklemmen sowie das Ein- und Ausschalten der Komponenten geht. Zunächst einmal muss die Autobatterie abgeklemmt werden. Dazu entfernt man das schwarze (oder blaue) Kabel vom Minuspol und das rote Kabel vom Pluspol. Also erst Minus, dann Plus. Im nächsten Schritt empfiehlt es sich, die Batterie in Augenschein zu nehmen und zu überprüfen, ob sie an irgendeiner Stelle Defekte oder Unregelmäßigkeiten aufweist. Die meisten Batterien verfügen über Luftlöcher zum kontrollierten Ablassen von Gasen. Damit ein Gasaustritt möglich ist, sollten die Löcher frei sein.
Ist die Autobatterie intakt, schließt man das Ladegerät an, indem man die rote Klemme am Pluspol und die schwarze Klemme am Minuspol anschließt: Zuerst Plus, dann Minus. Erst dann wird das Ladegerät eingeschaltet. Dazu stecken Sie den Netzstecker (meist ein Schutzkontakt- oder EU-Stecker) in eine 230-V-Steckdose und starten den Ladevorgang. Nach dem vollständigen Laden wird das Ladegerät ausgeschaltet. Ist es vom Stromnetz getrennt, erfolgt das Abklemmen – und zwar in der Reihenfolge: Erst Minus, dann Plus. Im letzten Schritt wird die Autobatterie wieder angeschlossen (erst Plus, dann Minus).
Batterieladegeräte bieten mitunter praktische Zusatzfunktionen. Viele Modelle verfügen über eine übersichtliche LED-Anzeige, anhand derer man den Ladestatus der Batterie ablesen kann. Technisch ausgereiftere Varianten haben ein Countdown-Display, das die verbleibende Zeit bis zur kompletten Aufladung anzeigt. Vollautomatische Ladegeräte sind noch komfortabler zu handhaben. Sie erkennen, wenn die Batterien aufgeladen sind, und unterbrechen den Ladevorgang daraufhin von selbst.
Sehr praktisch sind Ladegeräte, die mehrere Typen von Autobatterien (Blei-Säure-, AGM- und Gel-Batterien) laden können. Ebenso nützlich sind Ausführungen, die mehrere Ladespannungen zur Verfügung stellen. So gibt es neben Geräten, die ausschließlich 12 Volt liefern, auch solche, die beispielsweise 6 Volt und 12 Volt oder 12 Volt und 24 Volt generieren können. Dadurch eröffnen sich noch mehr Einsatzmöglichkeiten.
Ladegeräte mit Regenerationsfunktion können sogar tiefentladende Batterien wieder fit machen. Mit intelligenten Batterieladegeräten profitiert man von maximalem Komfort. Sie ermitteln selbständig die optimale Spannung und Ladestärke für die angeschlossene Batterie und bieten mehrere einstellbare Ladeprogramme.
Beim Kauf von Batterieladegeräten spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Zunächst ist zu überlegen, ob Batterien ausschließlich aufgeladen oder dauerhaft in einem bestimmten Ladezustand gehalten werden sollen. Ist letzteres der Fall, greifen Sie zu einem Batterie-Erhaltungsladegerät. Ein Batterie-Erhaltungsladegerät sorgt dafür, dass die Autobatterie bei längerer Nichtnutzung auf einem gewissen Ladelevel bleibt, um eine Tiefentladung zu verhindern und das Auto jederzeit starten zu können. Am vielseitigsten einsetzbar sind Ladegeräte, die sowohl zum Aufladen verwendet werden können als auch eine Pflege- und Erhaltungsfunktion bieten.
Für Notfälle sind einfache Batterieladegeräte, die nur eine Spannung liefern, ausreichend. Die Spannung, die das Gerät bereitstellt, muss allerdings identisch sein mit der Spannung, die die zu ladende Batterie erfordert. Praktischer sind Geräte, die mehrere Spannungen und Stromstärken liefern, insbesondere dann, wenn man nicht nur ein Auto oder Motorrad, sondern mehrere Fahrzeuge besitzt. Generell ist es empfehlenswert, zu Ladegeräten zu greifen, die alle gängigen Batterie-Typen im Kfz-Bereich unterstützen. Also nicht nur Blei-Säure- und Gel-Batterien, sondern auch Lithium-Ionen- und AGM-Batterien. Das ist insbesondere bei Werkstatt-Ladegeräten für den professionellen Einsatz relevant, die an verschiedenen Fahrzeugen verwendet werden.
Sicherheitsfunktionen sind ebenfalls von Bedeutung. Ein gutes Kfz-Ladegerät sollte über einen Kurzschluss-, Überlastungs-, Überhitzungs- und Verpolungsschutz verfügen. Sehr praktisch sind in der Hinsicht Mikroprozessor-Ladegeräte, die automatisch erkennen, wenn das Ladegerät falsch angeschlossen ist. Solche Modelle eignen sich sehr gut für Menschen, die sich mit Autos nicht so gut auskennen.
Batterieladegeräte beziehen ihren Strom im Regelfall über das 230-V-Netz. Zu diesem Zweck sind sie mit einem Netzstecker (EU-Stecker oder Schutzkontakt-Stecker) ausgestattet. Alternativ werden Ladegeräte mit externem Akku angeboten. Sie leisten gute Dienste, wenn gerade keine Steckdose in der Nähe ist, da der Strom zur Inbetriebnahme des Ladegeräts vom Akku bezogen werden kann. Gerade für den mobilen Gebrauch sind solche Ausführungen gut geeignet.
Was versteht man unter Desulfatierung?
Zu den gängigsten Batterien, die in Autos eingesetzt werden, zählen Blei-Akkus bzw. Blei-Säure-Batterien. Ladegeräte, die zum Laden von Blei-Säure-Batterien eingesetzt werden, bieten eine sogenannte Desulfatierungsfunktion. Unter Desulfatierung versteht man einen Prozess, bei dem Sulfatkristalle zerstört werden. Das hat folgenden Hintergrund: Blei-Säure-Batterien bestehen aus Bleiplatten, die in Schwefelsäure getaucht sind. In Schwefelsäure ist Sulfat enthalten, dass mit dem Blei reagiert und es überzieht. Befindet sich zu viel Sulfat auf den Platten, schränkt das die Leistung bzw. Kapazität der Blei-Säure-Batterien ein. Eine Desulfatierung wirkt dem entgegen. Dabei sendet das Ladegerät einen pulsierenden Strom, der die Sulfatschicht entfernt. Dadurch wird die Leistungsfähigkeit wiederhergestellt.
Was kann ein Batterie-Ladegerät mit Starthilfe-Funktion?
Ein einfaches Batterie-Ladegerät dient lediglich dazu, leere Batterien aufzuladen. Dagegen kann ein Batterie-Ladegerät mit Starthilfe-Funktion sofort die Energie liefern, die zum Anlassen benötigt wird. Zu diesem Zweck kann es kurzfristig eine besonders hohe Leistung zur Verfügung stellen. Das Ladegerät übernimmt also die Starthilfe, für die sonst ein zweites Auto oder Motorrad nötig wäre.
Welche Vorteile bietet ein Kfz-Batterie-Ladegerät mit Memory-Funktion?
Bei einem Batterie-Ladegerät mit Memory-Funktion wird das ausgewählte Ladeprogramm gespeichert und nach einem Stromausfall oder einer Unterbrechung der Stromversorgung fortgesetzt, ohne es neu einstellen zu müssen.