Ratgeber
Immer wissen, wo Hund oder Katze sich befinden, Gepäckstücke und Fahrzeuge orten oder bei einer Wanderung die zurückgelegte Route dokumentieren: Es gibt viele Einsatzmöglichkeiten für GPS-Tracker. Bevor Sie einen Tracker erwerben, sollten Sie die Unterarten der Geräte kennen und auf verschiedene Kaufkriterien achten. Unser Conrad-Ratgeber gibt Ihnen die wichtigsten Informationen an die Hand.
Das Kürzel GPS steht für „Global Positioning System“ - im deutschsprachigen Raum als „globales Positionsbestimmungssystem“ bezeichnet. Es handelt sich um eine Entwicklung des US-Verteidigungsministeriums, die zunächst nur für militärische Zwecke gedacht war.
Heute wird die Tracking-Technologie auch von Unternehmen und Privatpersonen genutzt, um beispielsweise Auto und Wohnwagen zu tracken, aber auch um Haustiere, Demenzpatienten oder Kinder nicht aus den Augen zu verlieren. In der Praxis werden drei Unterarten der GPS-Geräte unterschieden:
Tracker mit SIM
Der GPS-Sender ist gemeinsam mit einer SIM-Karte im Gehäuse verbaut. Das GPS-Signal wird über die SIM-Karte entweder als SMS oder in einer Tracking-App als Push-Mitteilung an das Smartphone gesendet.
Diese Tracker bieten mit Echtzeitortung eine genaue Standortermittlung und das weltweit. Bei der Nutzung entstehen allerdings laufende Kosten für die SIM-Karte.
Zudem sollte bedacht werden, dass in Funklöchern die Ortung nicht möglich ist.
Tracker ohne SIM
Wer laufende Kosten beim Tracking vermeiden möchte, findet auch Modelle ohne SIM-Karte. Diese werden allgemein als GPS-Logger bezeichnet. Der Name deutet auf den entscheidenden Unterschied hin: Der Tracker zeichnet die Bewegung zwar in Echtzeit auf, speichert sie aber lediglich in einem internen Speicher.
Die Auswertung kann erst im Nachhinein beim Auslesen erfolgen. Die meisten Geräte sind dafür kompatibel mit Google Maps. In diesem Zusammenhang wird auch von Geotagging gesprochen. Im Abstand weniger Sekunden werden die Daten auf der internen Karte markiert.
Ein GPS-Logger verursacht keine Folgekosten durch abgesetzte SMS oder monatliche SIM-Gebühren. Da jedoch keine aktive GPS-Ortung erfolgt, eignen sich die Logger nicht als Diebstahlschutz oder zum Finden entlaufener Haustiere.
Die Wahl fällt auf diese Geräte, wenn beispielsweise beim Joggen oder bei der Fahrradtour die genaue Strecke im Anschluss zu Hause ausgewertet werden soll.
Tracker nur mit Satellitenverbindung
Die dritte Art der GPS-Ortung setzt allein auf Satelliten. Die Positionsdaten werden wie bei Trackern mit SIM-Karte und reinen GPS-Loggern über Satellit erfasst. Beim Echtzeit-Tracking werden die Daten jedoch nicht über das Mobilfunknetz übertragen und nicht nur intern gespeichert. Sie können vielmehr über Satelliten in der Erdumlaufbahn auch beim GPS-Empfänger ankommen. Probleme mit Funklöchern spielen keine Rolle.
Die Tracker sind aufgrund des höheren technischen Aufwandes teurer. Die Anschaffungskosten lohnen sich für alle, die sowohl eine hohe Ortungsgenauigkeit wünschen als auch eine zuverlässige Echtzeitortung.
In den Geräten ist ein kleines GPS-Modul eingebaut. Dieses Modul verbindet sich mit den nächstgelegenen Satelliten in der Erdumlaufbahn. Von diesen gibt es sehr viele, die sich in rund 25.000 Kilometern Höhe befinden und ihre Signale abgeben. Der GPS-Sender empfängt diese Signale, die zwei Informationen enthalten: Position und Uhrzeit. Um den aktuellen Standort zu bestimmen, benötigt das GPS-Modul nicht nur einen, sondern vier Satelliten. Ort und Uhrzeit im Signal geben durch die Laufzeitunterschiede eine exakte Position an.
Je nach Art des Trackers werden die ermittelten Daten entweder intern gespeichert oder über einen Server weitergeleitet. Bei der Ortung über das Mobilfunknetz ist zusätzlich ein GSM-Modul im Tracker verbaut und leitet das Signal als SMS weiter. Die Signalübertragung kann alternativ über Online-Ortung erfolgen. Der Empfänger kann die Auswertung über einen Webbrowser oder via App vornehmen.
Sie sollten vorab mit einigen Kriterien vertraut sein, damit der GPS-Tracker zum gewünschten Einsatz passt. Wir stellen Ihnen die Merkmale im Detail vor:
Akku
Um GPS zu empfangen, sind Tracker auf eine interne Stromversorgung angewiesen. Verbaut ist meist ein kleiner Akku, der über ein Netzteil regelmäßig mit neuer Energie versorgt werden muss.
Wer den GPS-Tracker eine lange Zeit ohne Ladezyklen nutzen möchte, muss entsprechend auf eine lange Akkulaufzeit achten. Günstige Modelle mit einer Akkukapazität von 600 mAh sind schneller erschöpft als Akkus mit 10.000 mAh. GPS-Tracker mit 5.000 mAh können bis zu einem Monat laufen, wenn die Ortung einmal pro Tag erfolgt.
Meldung bei schwachem Akku
Praktisch sind Modelle, die über einen Alarm bei niedrigem Akkustand verfügen. So erfahren Sie rechtzeitig, wenn die Leistung nachzulassen droht.
Viele Hersteller setzen auf ein USB-Netzteil. Das Laden erfolgt entsprechend bequem an der heimischen Steckdose. Modelle, die vor allem in Fahrzeugen zum Einsatz kommen, können auch über einen Anschluss für die OBD-Buchse im Auto oder LKW verfügen.
Größe und Gewicht
Beide Kriterien spielen zusammen, denn der GPS-Tracker soll für die meisten Anwendungen so leicht und platzsparend wie möglich sein.
Werden Haustiere damit versehen, sollten die Tracker für Tiere besonders kompakt und so leicht wie möglich sein, um die Tiere nicht einzuschränken.
Etwas größer dürfen Modelle ausfallen, die in Fahrzeugen befestigt werden. Das Platzangebot ist im Auto deutlich größer. Mittelgroße GPS-Sender sind für Koffer oder als Schmuck-Armband für Personen geeignet.
Verschiedene Alarmarten
Je nach Zweck der Ortung gibt es verschiedene Alarmarten. Klassisch ist der Bewegungsalarm, der sofort eine Nachricht absetzt, wenn der entsprechende Gegenstand sich bewegt. Diese Bewegung wird über einen Sensor für Erschütterung erfasst. Der Tracker kann beispielsweise an einem stehenden Fahrzeug angebracht sein und zeigt an, wenn sich das Auto, etwa im Fall eines Diebstahls, bewegt.
Abseits vom Diebstahlschutz kann ein Radiusalarm (auch Geofencing-Alarm genannt) genutzt werden. Im Tracker wird vorab festgelegt, in welchem Bereich sich das Gerät aufhalten darf. Wir dieser „Geo-Zaun“ verlassen, wird ein Alarm abgesetzt. Hiermit können Tiere, aber auch Kinder auf dem Schulweg sowie Demenzkranke ihre Freiheiten und gleichzeitig mehr Sicherheit genießen.
Ein dritter Alarm ist der Geschwindigkeitsalarm. Er ist für alle Arten von Fahrzeugen interessant. Bewegt sich etwa das Auto laut GPS schneller als der eingestellte Maximalwert, wird der Alarm ausgelöst.
Wasserdichtigkeit
Befindet sich ein Tracker innerhalb eines Autos, ist er vor allen Witterungen geschützt, doch wird er außen am Fahrzeug, am Halsband eines Tieres oder am Handgelenk angebracht, sollte er mindestens gegen Spritzwasser geschützt oder besser wasserdicht sein.