Ratgeber
Auch wenn sie auf den ersten Blick ähnlich aussehen, sind der DisplayPort-Anschluss und der HDMI-Anschluss zwei verschiedene Systeme. Ein DisplayPort-Stecker kann nicht an eine HDMI-Buchse und umgekehrt ein HDMI-Stecker nicht an eine Buchse für DisplayPort gesteckt werden.
Es besteht aber die Möglichkeit, mit einer Adapterlösung zu arbeiten: einem DisplayPort-HDMI-Kabel. Worauf es dabei zu achten gilt, erfahren Sie in unserem Ratgeber. Zusätzlich erhalten Sie praktisches Hintergrundwissen zu HDMI und DisplayPort.
Die Buchstaben stehen für das High Definition Multimedia Interface. Seit 2002 steht damit eine Schnittstelle zur Verfügung, um digitale Video- und Audiosignale zu übertragen. Zu den HDMI-Geräten zählen etwa DVD- und Blu-ray-Player sowie Spielkonsolen, die dank HDMI-Stecker mit einem HDMI-fähigen Monitor verbunden werden.
Standards und Auflösung
Über die Jahrzehnte entwickelte sich das Übertragungssystem weiter. Entscheidend war 2014 die Veröffentlichung von HDMI 2.0, denn damit wurde es zum ersten Mal möglich, eine Auflösung in 4K umzusetzen.
4K wird auch Ultra HD (UHD) genannt und erzielt eine doppelt so scharfe Auflösung wie Full HD.
Eine Weiterentwicklung der Qualität führte 2017 zum neuen Standard HDMI 2.1. Das Format HDMI 2.1 setzt weiterhin auf 4K statt Full HD und vergrößert die Übertragungsrate der Daten an einen Bildschirm.
Angeschlossenen an einen Monitor mit 120 Hz (Hz steht für die Frequenzeinheit Hertz), ist 4K die Norm, bei einem Monitor mit 60 Hz können Videos auch in 8K dargestellt werden.
Steckertypen
Unabhängig vom Standard gibt es drei verschiedene Steckertypen. Weit verbreitet ist HDMI-A. Es gibt darüber hinaus die Typen C für Mini-HDMI und D für Micro-HDMI. Vor allem Notebooks setzen aufgrund des begrenzten Platzes am Gerät vermehrt auf Mini und Micro-Varianten.
Die Kabel können passend zum Anwendungsbereich eine unterschiedliche Länge aufweisen. Um eine 4K-Auflösung zu erzielen, sollten die Kabel nicht länger als zehn Meter sein, danach droht ein Qualitätsverlust des Signals.
Für geringere Auflösungen gelten Kabel mit 30 Metern als Maximum.
Standards und Auflösung
Es erfolgte auch hier eine kontinuierliche Weiterentwicklung. War beispielsweise mit DisplayPort 1.1 eine Datenrate von 2,7 Gbit/s möglich, wuchs die Rate mit der 2009 vorgestellten Version DisplayPort 1.2 schon auf 5,4 Gbit/s pro Lane.
Als Meilenstein gilt das 2019 veröffentlichte DisplayPort 2.0. Bei 80 Gbit/s ist die 8K-Auflösung auf einem Monitor mit 60 Hz möglich.
Steckertypen
Auch bei DP unterscheidet man mehrere Steckertypen. Neben dem Standard gibt es den Mini DisplayPort. Diese Variante wurde 2008 von Apple als platzsparende Alternative etabliert.
2011 brachte Apple zudem den Standard Thunderbolt auf den Markt, der neben der Übertragung von Ton und Bild auch als universelle Datenschnittstelle genutzt werden kann.
Prinzipiell ist DP die bessere Wahl, wenn auf einem Monitor eine gestochen scharfe Auflösung bei hoher Datenübertragungsrate gefragt ist. Bei Bildschirmen bis 240 Hz ist die Verbindung über DisplayPort-Kabel zudem insgesamt stabiler.
Beide Formate haben ihre Daseinsberechtigung, doch nicht alle Geräte bieten die Anschlüsse für beides. Kabel für HDMI sind vor allem am TV-Gerät, vielen Konsolen und Beamern im Einsatz. Im Gaming-Sektor hingegen sind DisplayPort-Kabel geläufig, da die Grafikkarte im Computer häufig G-Sync unterstützt und zudem mehrere Monitore in Reihe schaltbar sind.
DisplayPort-Kabel unterscheiden sich zwar auf den ersten Blick nicht von den Kabeln bei HDMI und sind schwarze Modelle in runder Form. Die Stecker sind jedoch anders gestaltet, sodass die Kabel beim Anschluss an ein Display nicht beliebig austauschbar sind. Soll dennoch der jeweils andere Port nutzbar sein, sind Adapterlösungen gefragt.
Warum besitzen die meisten Modelle vergoldete Steckkontakte?
Vergoldete Stecker sind beliebt, da dieses Material enorm leitfähig ist. Zugleich oxidieren vergoldete Kontakte weniger.
Kabel mit zwei Steckern
Weit verbreitet sind Adapterkabel, die an ihren Enden je einen Stecker für DisplayPort und einen für HDMI besitzen. Neben dem klassischen DP-Steckertyp gibt es ebenfalls Adapter, die auf Mini DisplayPort setzen.
Kabel mit Stecker und Buchse
Eine andere Möglichkeit setzt auf DP als Stecker und eine HDMI-Buchse. Auch in dieser Kombination kann DP als Mini-Standard ausgeführt sein und entsprechend eine HDMI-Buchse und einen Stecker im Format Mini DisplayPort bieten.
Sonderformen
Es existieren eine Reihe praktischer Sonderlösungen, die den Praxiseinsatz noch flexibler gestalten. Beliebt sind beispielsweise Modelle samt einer Erweiterung der Anschlussmöglichkeiten um einen USB-A-Stecker. Ebenfalls im Einsatz sind Modelle, bei denen der DP-Anschluss zunächst in eine kleine Verteilerbox übergeht. Hier stehen gleich mehrere Buchsen zur Verfügung, meist neben HDMI auch VGA und DVI
Eine weitere Lösung bietet eine HDMI-Buchse, die dank Adapter in Stecker für DP und Mini-DP sowie USB-C übergeht.
Wichtig: Wird ein DisplayPort-Adapter verwendet, ist im Regelfall die Richtung des Datenflusses festgelegt. Das Kabel arbeitet also unidirektional. Das Kabel überträgt von der Datenquellenseite aus, also beispielsweise von der Grafikkarte zum Bildschirm des Computers.