Ratgeber
Wer sich für Drohnen oder auch Copter interessiert, wird recht schnell auf die Produkte des Herstellers DJI stoßen. Obwohl die Anzahl der Marken, unter denen Drohnen verkauft werden, verhältnismäßig hoch ist, scheinen die Produkte von DJI omnipräsent zu sein.
Dieser Eindruck spiegelt sich auch bei uns im Onlineshop wieder. Und das, obwohl wir sehr darauf bedacht sind, neben den Drohnen unserer Eigenmarke REELY, noch weitere Copter anderer Marken online anzubieten.
Aber verwunderlich ist es schon. Denn gefühlt machen doch alle Drohnen irgendwie das Gleiche. Sie starten quasi wie ein Hubschrauber, sind leicht zu steuern, können in der Luft auf der Stelle schweben und machen bei Bedarf beeindruckende Bilder und Videos aus der Luft.
Doch woher kommt die Dominanz der DJI-Drohnen und warum ist das so? Um diese und auch noch weitere Fragen zu klären, haben wir einmal etwas genauer hingeschaut.
Die drei Buchstaben DJI stehen als Abkürzung für Da-Jiang Innovations Science and Technology Co., LTD. Kopf und Gründer der chinesischen Firma ist Wang Tao, der sich im Ausland „Frank Wang“ nennt. Er ist der Meinung, dass dieser Name im Ausland einprägsamer sein soll. Seine Pläne, auf der renommierten Standford University oder am Massachusetts Institute of Technology zu studieren, musste er wegen seiner eher mittelmäßigen Noten aufgeben und dafür nach Hongkong gehen. Bereits während seines Masterstudiums gründete er im Jahr 2006 in einem kleinen Zimmer die Firma DJI.
Als ein von der Arbeit besessener Perfektionist kümmerte sich Wang vorrangig um die Entwicklung und Herstellung von Steuermodulen für Drohnen. Da es sich dabei aber um Nischenprodukte handelte, waren die Absatzzahlen eher mäßig. Deshalb wurden weitere Produkte und Zubehör für den Drohnenbau entwickelt. Weil er dadurch aber immer wieder Kurse schwänzte, dauerte sein Studium deutlich länger als üblich.
Doch sein Engagement zahlte sich letztendlich aus. Denn während dieser Zeit brachte DJI die ersten profitablen Produkte auf den Markt. Damit war der Grundstein zu einer unvergleichlichen Erfolgsgeschichte gelegt. Denn Wang fiel auf, dass die Drohnen zum damaligen Zeitpunkt zu groß, zu teuer und viel zu schwer zu bedienen waren. Darum begann er seine eigenen Drohnen zu entwickeln, die deutlich stabiler fliegen und leicht zu bedienen sind.
Das Ziel der Firma DJI war von Anfang an die Entwicklung und Produktion von unbemannten Luftfahrzeugen und deren Komponenten. Dabei wurde das Hauptaugenmerk auf Copter gelegt, die wie Hubschrauber senkrecht starten und landen können. Die spätere Ausrüstung mit Kameras war sozusagen die logische Folge, da aus der Vogelperspektive hervorragend fotografiert und gefilmt werden kann. Nachfolgend haben wir einige der unzähligen „Meilensteine“ aus dem DJI-Produktsortiment aufgelistet:
DJI Phantom
2012: Die erste Version des Copters DJI Phantom kam auf dem Markt und hatte noch keine integrierte Kamera. Dafür waren die Flugeigenschaften aber so genial, dass die Phantom-Drohne sehr schnell eine riesige Fangemeinde eroberte. Die starre Aufhängung für eine Action-Cam konnte bei Bedarf durch ein 2/3-Achsen Gimbal ausgetauscht werden.
2013: Das Nachfolgemodell DJI Phantom 2 hatte dank eines leistungsfähigen Akkus eine fast doppelt so lange Flugzeit. Aber immer noch war keine Kamera mit an Bord. Die kam erst mit der DJI Phantom 2 Vision. Nun konnte die Person an der Fernsteuerung das Kamerabild live sehen und quasi aus der Cockpitsicht steuern (First Person View).
2014: Bei der im Jahr 2014 veröffentlichten DJI Phantom 2 Vision+ wurde die eingebaute Kamera mit einem Gimbal kombiniert. Dadurch war die Kamera, unabhängig von der Bewegung des Copters, horizontal ausbalanciert. Zudem wurden nun Full-HD-Kameras verbaut.
2015 – 2017: In diesem Zeitraum wurden mehrere Varianten der DJI Phantom 3 mit den Zusatzbezeichnungen „Standard“, „Advanced“ und „Professional“ der weltweit stetig wachsenden Fangemeinde vorgestellt. Die Drohne DJI Phantom 3 Professional wurde wegen den hohen Ansprüchen der Kunden mit einer 4K-Kamera ausgerüstet.
2016: Bei der DJI Phantom 4 wurde die Gimbal-Einheit teilweise in das Coptergehäuse mit integriert. Zudem wurden weitere Detektoren zur Hinderniserkennung und zur Kollisionsvermeidung hinzugefügt. Der große Akku ermöglichte der DJI Phantom 4 nun Flugzeiten von ca. 30 Minuten und mit dem OcuSync-Protokoll wurde die Datenübertragung zwischen Drohne und Controller auf ein neues Level angehoben.
DJI Mavic
2016: Die semiprofessionelle Drohne DJI Mavic wurde im September in New York vorgestellt. Technisch gesehen war die Mavic auf dem Niveau der Phantom 4. Aber im Gegensatz zu den Coptern der DJI Phantom-Serie konnte die DJI Mavic platzsparend zusammengefaltet werden. Diese Kompaktheit, eine lange Flugzeit, die hohe Funk-Reichweite und das stabile Flugverhalten sorgten dafür, dass die DJI Mavic in kürzester Zeit eine sehr hohe Akzeptanz auf dem Massenmarkt erlangte. Kein Wunder, dass DJI die Mavic-Serie dadurch immer weiter ausbaute. Neben der DJI Mavic Pro und Pro Platinum war auch noch die deutlich leichtere DJI Mavic Air erhältlich.
2018: Im August wurde die DJI Mavic 2 in zwei unterschiedlichen Varianten vorgestellt. Die DJI Mavic 2 Pro besitzt eine 20 Megapixel Hasselblad-Kamera und die DJI Mavic 2 Zoom ist mit einer 12 Megapixel Kamera und einem zweifach optischen Zoom ausgestattet. Zudem wurden die Flugzeiten der Copter auf 30 Minuten erhöht. Als weitere Editionen erschienen die Mavic 2 Enterprise Advanced und die Mavic Dual.
2019: Die DJI Mavic Mini wird vorgestellt. Aufgrund des geringen Gewichtes von 249 g ist laut EU Drohnenverordnung lediglich eine Betreiberregistrierung und nicht der EU-Kompetenznachweis erforderlich. Die 2020 vorgestellte DJI Mini 2 wiegt ebenfalls 249 g und hat eine 4K-Kamera. Dem Namen nach zählt sie aber nicht mehr mit zur Mavic-Familie.
2020: Mit der DJI Mavic Air 2 bzw. der DJI Air 2S bekam dann auch die DJI Mavic Air ein leistungsstarkes Nachfolgemodell.
Übrigens: Einige Copter der Kompakt-Baureihe, wie zum Beispiel die Air oder die Mini, werden als DJI Mavic Mini Fly More Combo oder DJI Mini 2 Fly More Combo mit zusätzlichem Zubehör und weiteren Flugakkus für noch längeren Flugspaß angeboten.
DJI Inspire
2014: Die ersten Drohnen der DJI Inspire-Serie hatten 4K-Kameras mit 12 Megapixel und wurden für den professionellen Einsatz bei Video- oder Fernsehproduktionen entwickelt. Eine clevere Mechanik schwenkt die Landebeine inkl. Rotoren im Flug nach oben. So kann eine montierte Kamera ein 360° Schwenk durchführen, ohne dass Teile des Landegestells im Bild stören.
Bei der DJI Inspire 1 Pro wurden anstelle der X3 Kameras dann Zenmuse X5 Kameras mit 16 Megapixel und M4/3 Sensor verwendet, um die Schärfe und Detailgenauigkeit bei Luftbildaufnahmen zu erhöhen.
2016: Das Nachfolgemodell DJI Inspire 2 kam auf den Markt. Ausgerüstet mit der Zenmuse X5s Kamera waren nun bei einer Auflösung von 20,8 Megapixeln Videoaufnahmen mit bis zu 5,2K möglich. Zudem wurde der Copter mit umfangreichen Sensoren zur Hinderniserkennung ausgestattet.
Übrigens: in unserem Modellbau-Video auf YouTube ist die DJI Inspire nicht nur im Flug zu sehen. Es wurden auch sehr viele Luftaufnahmen mit dieser Drohne angefertigt.
Weitere innovative Copter und Drohnen
Selbstverständlich haben die umtriebigen Entwickler von DJI noch viele weitere Copter entworfen und auf den Markt gebracht. Die Selfie-Drohne Spark mit Gestensteuerung oder die Copter der Flame Wheel-Serie zählen mit zur großen DJI-Produktfamilie. Für die professionelle Luftüberwachung bei Rettungs- und Sucheinsätzen bieten sich die Copter der Serie „Spreading Wings“ an, die zum Teil mit schweren Kameras ausgerüstet werden können.
Die Copter der Agras-Serie werden in der Landwirtschaft eingesetzt und helfen beim Ausbringen von Dünger oder Pflanzenschutzmitteln. Für den gewerblichen Einsatz, aber auch bei Rettungskräften, haben sich die Copter der Matrice-Serie bestens bewährt.
Wenn man den Umfang der Produktpalette betrachtet, wird ersichtlich, dass DJI für jede Aufgabe den passenden Copter bzw. Quadrocopter im Programm hat. Das beginnt bereits bei der kleinen Kompaktdrohne, die problemlos im Rucksack Platz hat und bei Wanderungen spektakuläre Videos machen kann. Am anderen Ende der Skala sind hochspezialisierte Fluggeräte, die den anwendenden Personen die Arbeit erleichtern und problemlos selbst im unwegsamsten Gelände schnell Erfolge erzielen.
Die aktuell neuesten Entwicklungen sind die DJI FPV, mit der das FPV-Fliegen in eine neue Dimension vorstößt und die Ausbildungsdrohne DJI RoboMaster Tello Talent, die interessierte Schülerinnen und Schüler quasi spielerisch an die Themen Programmierung, Robotik und KI heranführt.
Mittlerweile ist DJI uneingeschränkter Weltmarktführer und Vorreiter bei Foto- und Video-Drohnen. Acht von zehn verkauften Drohnen stammen vom chinesischen Hersteller. Die Gründe dafür sind vielfältig:
Umfangreiches Produktsortiment
Ein wesentlicher Aspekt für die Beliebtheit ist natürlich die Produktvielfalt. Denn kein anderer Hersteller kann für die unterschiedlichsten Anwendungsszenarien immer die genau passende Drohne liefern. Doch eine umfangreiche Produktpalette ist mit Sicherheit noch lange kein Garant für einen derart durchschlagenden Geschäftserfolg. Demzufolge muss es da noch weitere Gründe geben.
Qualität und Funktionalität der Produkte
Neben Innovation steht Qualität und Funktionalität an oberster Stelle im Pflichtenheft bei DJI. Dies ist umso wichtiger, da eine Drohne für Foto- und Filmaufnahmen ein äußerst komplexes Gebilde ist. Viele elektronische und einige mechanische Komponenten müssen fehlerfrei zusammenarbeiten, damit das System perfekt funktioniert. Dazu zählt sogar das korrekte Festdrehen von Schrauben.
Sicherheit
Beim Umgang mit Drohnen ist Sicherheit das oberste Gebot. Eine automatische Landefunktion bei fast leerem Akku oder die clevere Return to Home-Funktion stellen sicher, dass das Fluggerät stets sicher landet. Aber auch die Sicherheit vor dem Fluggerät wird sehr ernst genommen. Dank GPS-Navigation starten die Drohnen nicht, wenn sie sich in einer Flugverbotszone befinden.
Lange Flugzeiten
Ein weiterer Schlüssel zum Erfolg liegt in den langen Flugzeiten der Drohnen. Bei einer Spielzeugdrohne ist der fest eingebaute Akku oft schon nach 6 – 7 Minuten Flugzeit leer. Das Nachladen dauert dann bis zu zehnmal so lange. Für den professionellen Einsatz wäre das ein untragbares Szenario. Aber auch im Freizeitbereich sind lange Flugzeiten unbedingt erforderlich.
Umfangreiche Leistungsmerkmale
Die anwendenden Personen können je nach Ausführung der Drohne auf ein breit gefächertes Spektrum an unterschiedlichen Leistungsmerkmalen zurückgreifen. Dazu zählen vorrangig die Qualität der Kamera sowie deren wackelfreie Aufhängung. Aber auch die Navigations-Unterstützung per Satellit sowie eine komplexe Hinderniserkennung sind extrem wichtige Features, die das Fliegen aktiv unterstützen.
Unterstützung beim Filmen und Fotografieren
Personen, die ihre Drohne zum Filmen und Fotografieren nutzen, profitieren von der innovativen Aufnahmeunterstützung. Es muss lediglich ein Motiv ausgewählt werden und die Drohne führt automatisch unterschiedliche Flugmanöver aus. Das Motiv bleibt dabei immer im Fokus der Aufnahme. Das Ergebnis sind dann kinoreife Filmsequenzen in höchster Qualität.
Sehr gute Flugeigenschaften
Das Steuern von RC-Modellflugzeugen und besonders von Modellhubschraubern muss definitiv erlernt werden. Drohnen hingegen fliegen so stabil, dass selbst ungeübte Personen auch ohne Übung oder zusätzliche Hilfe sofort starten können. Die Drohne fliegt quasi selbsttätig und bekommt per Fernsteuerbefehl lediglich die Richtung vorgegeben, in die sie fliegen soll.
Selbstverständlich haben die Drohnen anderer Hersteller auch smarte Features, können lange fliegen, sind leicht zu bedienen oder machen tolle Fotos und Videos.
Aber vermutlich ist es die Summe aller hier aufgezeigten Leistungsmerkmale, mit der DJI die Gunst der Käuferschicht immer wieder gewinnen kann.
Geniale und innovative Produkte wie zum Beispiel die DJI Mavic 2 Pro, die DJI Mavic Air, die DJI Mini 2 oder die DJI FPV sind dafür der Schlüssel zum Erfolg.
Das wird auch beim Durchstöbern der einschlägigen Videoportale ersichtlich. Denn dort sind megacoole Videos in annähernder Kinoqualität zu finden, die mit einem Quadrocopter von DJI gemacht wurden.
Dabei waren aber keine Profis am Werk. Vielmehr stammen die Videos von Leuten, die sich bei ihren Freizeitaktivitäten so ganz nebenbei gefilmt haben. Und das wiederum weckt bei vielen betrachtenden Personen den Wunsch, so etwas auch selber einmal auszuprobieren.
Da können wir nur noch viel Saß dabei wünschen.