Ratgeber
Tätigkeiten, bei denen gesundheitsgefährdende Substanzen eingeatmet werden können, sollten nur mit einem geeigneten Atemschutz durchgeführt werden. Feinstaubmasken der Klasse FFP3 bieten nicht nur Schutz vor Feinstaubpartikeln, sondern auch vor Viren, Bakterien und Sporen. In unserem Ratgeber erfahren Sie, welche Arten von FFP-Masken es gibt und für welche Einsatzzwecke Sie auf eine FFP3-Feinstaubmaske zurückgreifen sollten.
Die Schutzstufe FFP3 ist die höchste Stufe, die es bei Feinstaubmasken gibt. FFP3-Atemschutzmasken schützen den Träger vor Feinstaub und Rauch sowie vor festen und flüssigen Partikeln und Aerosolen. Der Einsatz solcher Masken ist zudem angezeigt, wenn Kontakt zu krebserregenden oder radioaktiven Stoffen besteht. Auch für den medizinischen Bereich sind Feinstaubmasken FFP3 geeignet: Sie bieten als einzige einen wirkungsvollen Schutz vor Viren, Bakterien und Pilzsporen. Die Schutzmasken filtern mindestens 99% aller Partikel bis zu einer Größe von 0,6 µm aus der Atemluft. Ein FFP3-Atemschutz darf bis zu einer 30-fachen Überschreitung der jeweiligen Arbeitsplatzgrenzwerte verwendet werden.
Die FFP-Klassen 1 und 2 im Überblick
Neben Feinstaubmasken der Klasse FFP3 gibt es FFP1- und FFP2-Atemschutzmasken. Die jeweiligen Spezifikationen werden durch die Norm EN 149 definiert. Eine FFP1-Maske schützt vor ungiftigem Staub und Feinstaub, der nicht fibrogen ist. Eine solche Feinstaubmaske muss mindestens 80% der Partikel bis 0,6 µm aus der Luft filtern. Eine Verwendung ist bis zu einer 4-fachen Überschreitung der am Arbeitsplatz geltenden Grenzwerte zulässig. Ein Atemschutz der Klasse FFP2 bietet einen effektiven Schutz vor gesundheitsschädlichen festen und flüssigen Partikeln, Feinstaub und Aerosolen. Dabei können die Partikel auch fibrogen sein. Eine FFP2-Feinstaubmaske muss wenigstens 94% der in der Atemluft befindlichen Partikel bis zu einer Größe von 0,6 µm herausfiltern. Eingesetzt werden darf sie maximal bis zu einer 10-fachen Überschreitung der Arbeitsplatzgrenzwerte.
Feinstaubmasken bestehen aus mehreren Lagen, die vor allem der Stabilität und Filterung dienen. Bei einer Atemschutzmaske spielt der sogenannte Atemwiderstand eine wichtige Rolle.
Dieser Wert definiert den Widerstand, den der Träger beim Atmen überwinden muss. Ein guter Atemschutz muss immer einen Kompromiss aus Atemwiderstand und Filterwirkung darstellen.
Eine Maske, die aus besonders dichtem Material besteht, ist sicherlich ein sehr guter Partikelfilter, allerdings wäre der Widerstand bei der Atmung so hoch, dass ein längeres Tragen des Mundschutzes unangenehm wäre. Aus diesem Grund muss das Material, aus dem eine Staubmaske gefertigt ist, ausreichend luftdurchlässig sein und trotzdem über eine hohe Filterwirkung verfügen.
Um das zu erreichen, wird das Filtermaterial elektrisch aufgeladen. Auf diese Weise bleiben auch kleine Staub-Partikel im Gewebe haften, die ohne statische Aufladung die Maske passieren und in die Atemwege eindringen würden. Grundsätzlich gilt, dass eine FFP1 Schutzmaske immer einen geringeren Atemwiderstand aufweist als eine Feinstaubmaske FFP3.
Ein wichtiges Kriterium beim Kauf einer Maske ist der korrekte Sitz. Ein Atemschutz, der nicht eng am Gesicht anliegt, bietet nur unzureichenden Schutz vor Schadstoffen und Staub. Bei den meisten Masken ist ein flexibler Nasenbügel integriert, der eine optimale Passform ermöglicht. Achten Sie darauf, dass Sie einen Masken-Typ wählen, der dem vorgesehenen Verwendungszweck entspricht. Falls Sie zum Beispiel Schlitze für Stromleitungen ins Mauerwerk fräsen, reicht ein FFP1-Atemschutz in der Regel völlig aus. Soll die Maske dagegen im Bereich des Infektionsschutzes eingesetzt werden, kommen ausschließlich Atemschutzmasken der Klasse FFP3 in Frage. Nur sie bieten einen ausreichenden Schutz gegen Viren und Bakterien.
Im Handel erhalten Sie Schutzmasken für den einmaligen Gebrauch, aber auch Modelle, die wiederverwendbar sind. Einweg-Atemschutzmasken tragen die Kennzeichnung NR, während mehrfach verwendbare Masken mit dem Kürzel N ausgewiesen sind. Atemschutzmasken sind nicht beliebig lange haltbar! Damit Sie den vom Hersteller angegebenen Schutz erhalten, sollten Sie nur Masken verwenden, deren Haltbarkeitsdatum noch nicht abgelaufen ist. Die Haltbarkeitsdauer kann je nach Hersteller variieren, gängige Werte liegen zwischen 5 und 10 Jahren.
Unser Praxistipp: Zur Infektionsvermeidung auf Feinstaubmasken mit Ausatemventil verzichten!
Eine mit Ventil ausgestattete Feinstaubmaske der Schutzklasse FFP3 ermöglicht eine leichtere Atmung, was den Tragekomfort erhöht. Sie eignet sich jedoch nicht, wenn sie zum Zweck des Infektionsschutzes getragen werden soll. Grund: Durch das Ventil wird die ausgeatmete Luft ungefiltert in die Umgebung abgegeben. Somit schützt die Maske den Träger, nicht aber andere Personen.
FAQ – häufig gestellte Fragen zu FFP3-Atemschutzmasken
Was bedeutet eigentlich die Abkürzung FFP-3?
Die Abkürzung FFP steht für Filtering Face Piece und die danach folgende Ziffer für die jeweilige Schutzklasse.
Schützt eine FFP3-Atemschutz-Halbmaske auch vor Dampf und Gas?
Nein, Feinstaubmasken sind partikelfiltrierende Halbmasken. Sie bieten zwar einen zuverlässigen Schutz vor gesundheitsschädlichen Partikeln und Aerosolen, sind aber nicht in der Lage, Gas oder Dampf zu filtern. Dazu benötigen Sie zwingend Vollmasken mit einem passenden Filter.
Wie müssen Schutzmasken bei Nichtgebrauch gelagert werden?
Masken, die vorübergehend nicht benutzt werden, sollten im Idealfall in der Originalverpackung gelagert und keiner Verschmutzung durch Staub oder Luft ausgesetzt werden. Darüber hinaus darf eine eingelagerte Schutzmaske niemals direkter Sonnenstrahlung ausgesetzt werden. Zu diesem Zweck muss der Lagerraum die vom Hersteller angegebenen klimatischen Bedingungen hinsichtlich Temperatur und Luftfeuchtigkeit erfüllen.