Ratgeber
Der Juice Booster ist ein vielseitiges Ladesystem für Elektrofahrzeuge, das sowohl als mobile Einheit als auch als feste Installation genutzt werden kann. Seine Konstruktion ermöglicht das Laden an verschiedenen Steckdosentypen weltweit, wobei die Ladeleistung automatisch an die verfügbare Stromquelle angepasst wird. Wie Juice Booster funktionieren, mit welchem Ladekabel oder Adapter sie eingesetzt werden können und worauf es beim Kauf sonst noch zu achten gilt, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Die zunehmende Verbreitung von E-Fahrzeugen weltweit markiert einen bedeutenden Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Mobilität. Zugleich stellt sie neue Herausforderungen an die Infrastruktur für das Laden dieser Fahrzeuge. Während die Anzahl der öffentlichen Ladestationen kontinuierlich steigt, bleibt die Notwendigkeit flexibler, einfacher Ladelösungen weiterhin ein zentrales Thema für Besitzer und Besitzerinnen von Elektrofahrzeugen. Auf diese Bedürfnisse liefert der Juice Booster eine Antwort. Als mobile Ladestation stellt er eine portable und dennoch leistungsstarke Ladelösung dar.
Juice-Booster-Geräte schlagen eine Brücke zwischen der mobilen und der stationären Ladung. Als mobile Wallbox ermöglichen sie Nutzerinnen und Nutzern, ihr Fahrzeug mit fast jedem Ladekabel und an nahezu jeder Steckdose weltweit zu laden – eine Flexibilität, die besonders auf Langstreckenfahrten oder in Gebieten mit begrenzter Ladeinfrastruktur vorteilhaft ist. Durch ihre einfache Handhabung und die Fähigkeit, sich automatisch an verschiedene Stromquellen und -standards anzupassen, heben sich Juice Booster von traditionellen Ladestationen ab und bieten eine Lösung, die auch für den alltäglichen Gebrauch gut geeignet ist.
Bei einer fest installierten Wallbox wird bei der Inbetriebnahme festgelegt, wie stark der Stromanschluss belastet werden darf. Wenn dann das Ladekabel am Elektroauto angeschlossen ist, teilt die Ladestation dem Ladegerät im Fahrzeug mit, wieviel Strom beziehungsweise welche Ladeleistung zur Verfügung steht. Bei einem Juice Booster variiert dieser Wert und hängt davon ab, an welcher Steckdose das Set gerade angeschlossen ist. An einer normalen Schutzkontakt-Steckdose mit 230 V und 10 A stehen maximal 2,3 kW Ladeleistung zur Verfügung. Schneller geht das Aufladen an einer CEE-Steckdose. Mit großem Industriestecker (CEE32). 400 V und 32 A sind bis zu 22 kW Ladeleistung möglich.
Um die jeweilige Netzsteckdose nutzen zu können, liegen einem Juice-Booster-Set unterschiedliche Adapter für den Netzanschluss bei. Diese Adapter verfügen über unterschiedlich codierte Verbindungsstecker, die eine eindeutige Identifizierung durch den Juice Booster ermöglichen. Sobald ein spezifischer Adapter an den Juice Booster angeschlossen wird, erkennt der Juice Connector genannte Steckverbinder, welcher Adapter verwendet wird. Auf Basis dieser automatischen Adapter-Erkennung stellt der Juice Booster selbstständig ein, welcher maximale Ladestrom für die jeweilige Verbindung verwendet werden darf.
Juice Booster sind als herkömmliche Wallbox, als Typ 2-Kabel für öffentliche Ladesäulen oder als Lösung für unterwegs verwendbar. Durch die Einsatzmöglichkeit als mobile Ladestation und mit einem Set verschiedener Adapter zeichnen sich Juice Booster durch eine hohe Flexibilität aus. Das kann unterwegs sehr hilfreich sein, beispielsweise wenn am jeweiligen Standort nur ein Typ-1-Anschluss zum Laden zur Verfügung steht.
Im Adapterstecker eingebaute Temperatursensoren erkennen eine Überhitzung der Zuleitung und ermöglichen somit auch das Laden an jeder normalen Haushaltssteckdose, die nicht für eine hohe Dauerstrombelastung ausgelegt ist, wie es für den Ladevorgang eines E-Autos optimal wäre. Durch ihre robuste Bauweise und Temperatursicherheit von -25 bis +45 Grad Celsius sind Juice Booster zudem unter unterschiedlichen äußeren Bedingungen einsetzbar. Einige Modelle verfügen zudem über einen kontrollierten Lastabwurf im Falle einer Überlastung des Netzes beim Versagen des FI-Schutzes (FI-Schutzschalter). Das Fahrzeug wird in einen Pausenzustand versetzt, so dass das Laden fortgesetzt werden kann, wenn wieder Strom zur Verfügung steht.
Die Wahl zwischen einem Juice Booster und einer fest installierten Ladestation hängt stark von den individuellen Bedürfnissen, dem Nutzungsverhalten und den räumlichen Gegebenheiten ab. Während Juice Booster eine ausgezeichnete Lösung für Menschen bieten, denen es auf Flexibilität und Portabilität ankommt, können fest installierte Ladestationen für Nutzerinnen und Nutzer vorteilhafter sein, die regelmäßig zu Hause oder am Arbeitsplatz laden und Wert auf maximale Ladeleistung und -sicherheit legen.
Der offensichtliche Vorteil von Juice Boostern liegt in der Mobilität: Sie sind tragbar und können überallhin mitgenommen werden. Dadurch sind Nutzerinnen und Nutzer nicht auf fest installierte Ladepunkte angewiesen und können ihr Fahrzeug an unterschiedlich ausgestatteten Orten laden. Ein weiterer Punkt ist die einfache Installation und die Anpassungsfähigkeit, denn Juice Booster benötigen keinen speziellen elektrischen Anschluss, was insbesondere in Mietwohnungen oder bei einem vorübergehenden Aufenthalt im Ausland von Vorteil sein kann.
Im Vergleich zu stationären Ladestationen schneiden Juice Booster mitunter schlechter ab, was die Ladeleistung und die Stabilität betrifft. Fest montierte Stationen sind oft robuster konstruiert und somit potenziell unempfindlicher gegenüber physischen Beschädigungen und Wettereinflüssen. Bei stark genutzter Ladeinfrastruktur können auch Kosten eine Rolle spielen, beispielsweise wenn staatliche Förderungen oder Zuschüsse verfügbar sind, die eine feste Wallbox trotz höherer Anfangskosten langfristig wirtschaftlicher machen.
Bei der Auswahl einer mobilen Ladestation gibt es einige Kriterien zu berücksichtigen. Das sind zum einen die Kompatibilität und das Einsatzgebiet: Es ist wichtig zu wissen, für welchen Fahrzeugtyp und in welchen Regionen der Juice Booster verwendet werden soll. Ein Tesla Model 3 beispielsweise ist mit dem Juice Booster 2 Basic Set (EL-JB2E2), dessen Traveller Set sowie mit Variationen des Juice Booster 3 kompatibel. Das Traveller Set bietet in der Regel aber zusätzliche Adapter, was es für Elektrofahrzeugbesitzer und -besitzerinnen interessant macht, die nicht an gängigen Steckdosentypen laden oder landesspezifische Anpassungen benötigen. Hierbei ist insbesondere auf die Spezifikation der einzelnen CEE-Stecker zu achten.
Auch bei der Ladegeschwindigkeit und Ladeleistung gibt es Unterschiede. Eine höhere Ladeleistung führt in der Regel auch zu schnelleren Ladezeiten. Einige Modelle wie der Juice Booster 3 air zeichnen sich aber eher durch eine vernetzte, kleine und leichte Bauweise aus als durch eine hohe Ladeleistung. Es ist ratsam, die Spezifikationen der angeschlossenen Stromquelle einzubeziehen, da die Effizienz trotz der automatischen Anpassung, zu der alle Juice-Booster-Modelle fähig sind, unterschiedlich ausfallen kann.
Je nach Modell und Ausstattung des Sets sind weitere Extras wie eine App oder ein eingebautes Lastmanagement vorhanden, dass die Bedienung erleichtern kann. Nicht zuletzt spielen formale Kriterien wie Kabellänge und Gewicht eine Rolle. Bei einigen Modellen ist ein stabiler Koffer im Lieferumfang inbegriffen, bei anderen eine Transporttasche.
Bei der Anschaffung eines Juice Boosters ist es sinnvoll, sich mit eventuell benötigtem Zubehör wie einer Wandhalterung, einem Sicherheitsschloss oder einem Verlängerungskabel auseinanderzusetzen. Dabei kann es Unterschiede, beispielsweise zwischen Basic Set und Traveller Set, geben. Achten Sie darauf, Zubehör auszuwählen, das speziell für Ihr Juice Booster-Modell konzipiert ist, um Kompatibilität und eine effiziente Nutzung zu gewährleisten.
Ist es auch mit dem Basic Set möglich, ein Tesla Model an einer herkömmlichen Haushaltssteckdose zu laden?
Ja, die Auswahl der Adapter ermöglicht ein Laden aller gängigen E-Auto-Modelle mit Typ-1- oder Typ-2- Anschluss auch an einer normalen Steckdose mit 230 V Netzspannung. Der Ladevorgang dauert dann aber wesentlich länger als das Laden an einer öffentlichen Ladesäule oder einer Industriesteckdose.
Kann ein Juice Booster auch als herkömmliche Wallbox verwendet werden?
Ja, ein Juice Booster kann genauso gut als fest installierte Ladestation genutzt werden. In dem Fall kann passendes Zubehör wie eine Wandhalterung sinnvoll sein.
Wie schnell lädt ein Juice Booster?
Die Ladezeit variiert je nach Modell und Stromquelle, wobei einige Juice Booster bis zu 22 kW Ladeleistung unterstützen, was ein sehr schnelles Laden ermöglicht. Als Faustregel gilt: Um eine Batterie von 0 auf 100% zu laden, teilen Sie die Kapazität der Batterie in kWh durch die Ladeleistung in kW. Zum Beispiel würde die 44 kWh Batterie eines Fahrzeugs mit Typ 2 theoretisch etwa 2 Stunden benötigen, um vollständig an einer mobilen Ladestation mit 22 kW geladen zu werden. Diese Zeit variiert, je nachdem, wie effizient das Fahrzeug die Energie aufnimmt – ein Umstand, den die automatische Adaptererkennung nur zum Teil ausgleichen kann.
Ist eine mobile Wallbox meldepflichtig?
Laut § 19 der Niederspannungsanschlussverordnung muss jede Ladestation – egal ob stationär oder mobil – beim Netzbetreiber gemeldet sein, aber nicht unbedingt genehmigt werden. Letzteres ist erst bei einer Ladeleistung ab 12 kW der Fall.
Was ist der Unterschied zwischen den einzelnen Ladearten und Ladekabeln?
Das Mode-1-Ladekabel verbindet das Elektrofahrzeug direkt mit einem Stromanschluss und ermöglicht eine Stromzufuhr mit bis zu 16 A. Das Mode-2-Kabel, ähnlich ausgestattet, beinhaltet zusätzlich eine Kontrollbox für sichere Kommunikation und unterstützt das Laden mit 6 bis 32 A an Standard-Wechselstromsteckdosen. Für kW-Ladestationen mit Mode-3 wird ein "Typ 2 auf Typ 2"-Ladekabel benötigt, da sowohl Fahrzeuge als auch Ladestationen meist einen Typ 2-Anschluss haben. Mode-4 ermöglicht schnelles Gleichstromladen, wird jedoch aufgrund hoher Kosten selten privat genutzt.
In welcher Reihenfolge schließt man ein E-Auto mit Typ-2-Anschluss beim öffentlichen Laden an?
Das Ladekabel sollte an die Ladesäule angeschlossen werden, bevor es mit dem Fahrzeug verbunden wird. Nach dem Ladevorgang wird die Reihenfolge umgekehrt: Zuerst das Kabel vom Auto trennen und danach von der Ladesäule. Das gilt sowohl für Elektrofahrzeuge vom Typ 2 als auch vom Typ 1.
Können mobile Wallboxen in Smart-Home-Systeme integriert werden?
Zur Zeit verfügen mehrere Modelle über eine App-Steuerung und zusätzliche Funktionen wie Lastmanagement. Die Einbindung von Juice Boostern in Smart-Home-Systeme ist jedoch noch nicht möglich. Der Hersteller nennt dies aber als nächsten Schritt in der Entwicklung.