Ratgeber
Sie haben sich für Highspeed-Internet über Ihren Kabel-TV-Anschluss entschieden? Dann ist ein smarter Kabelrouter das passende Gerät für Ihren Breitband-Internetzugang. Mit ihm surfen, telefonieren und streamen Sie in großen und kleinen Büroumgebungen sowie in Privathaushalten.
Der Kabelrouter empfängt und sendet Daten über das Fernsehkabel in Ihrem Büro oder zu Hause. Er baut ein lokales Netzwerk auf und teilt die Internetverbindung mit PCs, Laptops, Smartphones, Fernsehern, Smart-Home-Komponenten und vielen anderen Geräten.
Darüber hinaus bietet ein Kabelrouter viele nützliche Funktionen wie Firewall, Kindersicherung und VPN, die die Leistung und Sicherheit Ihres Netzwerks verbessern. In diesem Ratgeber erfahren Sie, worauf Sie beim Kauf eines Kabelrouters achten sollten.
Ein Kabelrouter ist das Bindeglied zwischen dem lokalen Netzwerk im Büro oder zu Hause und dem Internet. Er wird an den Kabelfernsehanschluss Ihres Internetanbieters angeschlossen und ermöglicht es Ihnen, mehrere Geräte in Ihren Räumen mit dem Internet zu verbinden. Kabelrouter bieten in der Regel eine bessere Leistung als DSL-Router und verfügen über sehr gute Fehlerkorrekturmechanismen.
Ein Kabelrouter besteht im Wesentlichen aus zwei Komponenten: einem Kabelmodem und einem WLAN-Router. Das integrierte Kabelmodem empfängt und sendet Daten über das Fernsehkabel. Der ebenfalls integrierte WLAN-Router stellt die Signale den Endgeräten per LAN (kabelgebunden) oder schnellem WLAN (kabellos) zur Verfügung. Die angeschossenen Geräte können dann im lokalen Netzwerk und über das Internet kommunizieren.
Kabelinternet zeichnet sich durch hohe Datenübertragungsraten aus: Dank des Datenübertragungsstandards DOCSIS 3.1 (Data Over Cable Service Interface Specification) sind bis zu 10 Gbit/s im Downstream und 1 Gbit/s im Upstream möglich. DOCSIS 4.0 erreicht bei ebenfalls bis zu 10 Gbit/s im Downstream sogar bis zu 6 Gbit/s im Upstream. EuroDOCSIS ist die europäische Umsetzung des DOCSIS-Standards.
Das Internetsignal gelangt über das TV-Kabelnetz an eine Multimediadose in Ihren Räumen. Dort wird der Router über ein Koaxialkabel angeschlossen. Im Router selbst werden die Signale mittels Tuner und Demodulator (Download) sowie Modulator (Upload) so aufgeteilt, dass – je nach gebuchtem Tarif – Internet und IP-Telefonie zur Verfügung stehen. Die Steuerung erfolgt über eine interne CPU. Wie die entsprechenden DSL-Modelle ist der Router über eine eindeutig identifizierbare Adresse mit der Außenwelt verbunden.
Seit August 2016 gilt in Deutschland die Routerfreiheit auch für Kabelanschlüsse. Dabei handelt es sich um das grundsätzliche Recht von Internetnutzern, ihren eigenen Router anzuschließen, um ins Internet zu gehen.
Der Nutzer hat somit die freie Wahl des Endgerätes und Internetanbieter dürfen ihren Kunden nicht vorschreiben, welchen Router sie am Kabelanschluss verwenden müssen.
Die Verbraucher haben somit die Möglichkeit, aus einer Vielzahl von Kabelroutern genau das Modell auszuwählen, das ihren Bedürfnissen und ihrem Budget entspricht. Es besteht auch kein Zwang, einen Kabelrouter beim Provider zu kaufen oder zu mieten.
In Deutschland ist die Routerfreiheit im Telekommunikationsgesetz (TKG) verankert. Das Gesetz schreibt vor, dass Internetanbieter ihren Kunden die Möglichkeit geben müssen, einen eigenen Router anzuschließen. Weitere Informationen zur Routerfreiheit gibt es bei den Verbraucherzentralen.
Ein wichtiger Punkt beim Kauf eines Kabelrouters ist die Kompatibilität mit Ihrem Kabelanbieter. Nicht alle Kabelrouter sind mit allen Anbietern kompatibel. Prüfen Sie daher vorab, ob der von Ihnen gewünschte Kabelrouter von Ihrem Kabelanbieter vollständig unterstützt wird.
Eine einfache und schnelle Möglichkeit, die Kompatibilität zu überprüfen, ist ein Blick in die Geräteliste auf der Website Ihres Internetanbieters oder eine Anfrage an den Kundensupport des Anbieters. Viele Internetanbieter bieten eine Liste empfohlener oder zertifizierter Kabelrouter an, die Sie als Referenz verwenden können. Zu den beliebtesten und meistunterstützten WLAN-Kabelroutern gehören die Kabelversionen der AVM FRITZBox.
Um eine störungsfreie Verbindung zwischen der Multimediadose und Ihrem neuen Kabelrouter zu gewährleisten, empfiehlt sich die Verwendung von hochwertigem Installationsmaterial. Am besten verwenden Sie vorkonfektionierte Koaxialkabel mit F-Stecker/-Buchse.
Diese Kabel werden auch für den Satellitenempfang verwendet. Verzichten Sie zugunsten einer störungsfreien Datenübertragung mit maximaler Bandbreite auf zusätzliche Verteiler oder Weichen.
Bevor Sie sich für ein bestimmtes Routermodell entscheiden, sollten Sie einen Blick auf die folgenden Produkteigenschaften und technischen Daten werfen:
Bandbreite / Geschwindigkeit: Die Geschwindigkeit des Kabelrouters muss zur Bandbreite Ihres Internetzugangs passen. Achten Sie auf die Angaben in Megabit pro Sekunde (Mbps) oder Gigabit pro Sekunde (Gbps) und wählen Sie einen Kabelrouter, der Ihre Internetgeschwindigkeit unterstützt oder übertrifft.
WLAN-Standards: Im Hinblick auf die maximale Übertragungsgeschwindigkeit und Kompatibilität sollte Ihr neuer Kabelrouter alle derzeit wichtigen WLAN-Standards beherrschen. WLAN-Standards sind technische Spezifikationen, die festlegen, wie Daten drahtlos übertragen werden. Die bekanntesten WLAN-Standards sind die der IEEE 802.11-Familie, die sich aus verschiedenen Buchstabenkombinationen zusammensetzt, wie 802.11n, 802.11ac und 802.11ax. Jeder WLAN-Standard hat unterschiedliche Eigenschaften in Bezug auf Geschwindigkeit, Reichweite, Frequenzband und Interferenzen. Der neueste WLAN-Standard ist 802.11ax, auch bekannt als Wi-Fi 6. Er bietet eine maximale Geschwindigkeit von bis zu 10 Gbit/s. Wi-Fi 6 nutzt sowohl das 2,4-GHz- als auch das 5-GHz-Band und bietet damit mehr Tempo in dicht besiedelten Gebieten.
Mesh: Neben den WLAN-Standards sollte ein Kabelrouter auch die Möglichkeit bieten, ein Mesh-Netzwerk aufzubauen. Damit lässt sich die WLAN-Reichweite in großen Büros, Wohnungen oder mehrstöckigen Gebäuden verbessern, um alle Räume abzudecken. Ein Mesh-Netzwerk kann auch die Signalqualität verbessern, indem es Störungen reduziert und automatisch den besten Weg für die Datenübertragung auswählt.
Anschlüsse: Überlegen Sie, welche und wie viele Geräte gleichzeitig an den Router angeschlossen werden sollen. Für den schnellen kabelgebundenen Datenaustausch empfehlen sich Gigabit-LAN-Anschlüsse oder 2,5-Gigabit-LAN-Buchsen. Beachten Sie die Anzahl der analogen Telefonanschlüsse für herkömmliche analoge Telefone und Faxgeräte. ISDN Fon S0 ist sinnvoll, wenn Sie ein ISDN-Telefon anschließen möchten. Eine integrierte DECT-Basis ermöglicht den direkten Anschluss von schnurlosen DECT-Telefonen ohne zusätzliche Hardware. Nach erfolgreicher Kopplung können Gespräche über den Kabelrouter geführt werden.
USB 3.x: Schnelle USB-Anschlüsse im Router sind eine praktische Möglichkeit, das Netzwerk zu erweitern. Externe Geräte wie Festplatten, USB-Sticks und Drucker können an die USB-Ports angeschlossen und gemeinsam genutzt werden.
Sicherheit: Die Sicherheit Ihres neuen Kabelrouters ist entscheidend, um Ihre persönlichen Daten und Ihr Netzwerk vor Cyberangriffen zu schützen. Achten Sie darauf, dass Ihr Kabelrouter über eine flexibel konfigurierbare Firewall, eine aktuelle WLAN-Verschlüsselung, ein Gastnetzwerk und eine Kindersicherung verfügt. Mit diesen Funktionen können Sie den Zugriff auf Ihr Netzwerk kontrollieren, unerwünschte Inhalte blockieren oder verdächtige Aktivitäten frühzeitig erkennen und verhindern. Besonders wichtig im Büro: Mit einem Virtual Private Network (VPN) können Sie über das Internet abhörsichere, verschlüsselte Verbindungen zu Ihrem Router und allen Geräten im lokalen Netzwerk aufbauen.
Media-Server: Ein Router mit Media-Server- und Streaming-Funktion kann Musik, Videos, Fotos und oft auch Internetradio an Abspielgeräte im LAN oder WLAN übertragen.
Firmware-Updates: Wenn Sie die Firmware Ihres Routers auf dem neuesten Stand halten, läuft die Box in der Regel stabiler und bietet mehr Sicherheit. Je einfacher Sie Ihren Router aktualisieren können, desto besser. Die beliebten WLAN-Router von AVM führen Firmware-Updates auf Wunsch automatisch durch.