Ratgeber
Obwohl es der Name suggeriert: Der T-Nutenstein besteht nicht aus Stein, sondern aus Metall. Seine spezielle Bezeichnung erhielt er durch die eckige Form, die an ein T erinnert und in ebenso gestaltete Profilnuten passt. In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie und wo dieses Normbauteil eingesetzt wird und worauf bei Beschaffung und Anwendung zu achten ist.
T-Nuten sind spezielle längliche Nuten mit einer T-förmigen Querschnittsform. Sie finden sich in der Regel in Profilschienen, T-Nutplatten und anderen Konstruktionselementen zur Befestigung von Bauteilen. Ihre Verwendung zusammen mit T-Nutensteinen bietet mehrere Vorteile. Sie ermöglichen vor allem eine flexible Positionierung und Montage von Bauteilen, da sich die Nutensteine entlang der Nut verschieben und fixieren lassen. Dadurch können Bauteile leicht angepasst, ausgetauscht oder entfernt werden, ohne zusätzliche Bohrungen oder Befestigungspunkte herzustellen. T-Nutensteine erleichtern sowohl die Konstruktion und Montage als auch die Wartung von Maschinen und Anlagen.
Überwiegende Einsatzbereiche von Profilen, Schienen oder Platten mit solchen Nuten und den passenden Nutensteinen sind die Werkzeugmaschinenindustrie, der Maschinenbau, die Automatisierungstechnik und ähnliche industriellen Anwendungen, in denen eine robuste und zuverlässige Befestigungslösung erforderlich ist. Sie ermöglichen es, Komponenten wie Spannvorrichtungen, Werkzeughalter, Schraubstöcke und andere Bauteile sicher und flexibel zu befestigen.
T-Nutensteine gehören zur Bauteilgruppe der Muttern und sind in der DIN 508 beziehungsweise ISO 299 normiert. Sie sind auch als T-Nut-Muttern bekannt. Für T-Nut-Muttern gilt die Norm DIN 650, für T-Nutenschrauben DIN 787.
Gängige T-Nutensteine bestehen aus Stahl, in der Regel aus der Festigkeitsklasse 10. Verfügbar sind auch Nutsteine in den Festigkeitsklassen 5, 6 und 8 sowie 12.
Die üblichen Ausführungen besitzen ein Innengewinde.
Es gibt sie auch mit und ohne Gewinde, aus Edelstahl oder gehärtet, mit brünierter, vergüteter, verzinkter oder blanker Oberfläche.
T-Nut Breite: DIN 650 H12 Passung |
Metr. Iso- Gewinde- Nenn-Durchmesser: | Stein Breite: |
Stein- Höhe: |
Höhe der Auflage-Fläche: | Güteklasse Festigkeit nach DIN EN 20898-2 |
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a | d | e | h | k | 5 | 6 | 8 | 10 | 12 |
5mm | M4 | 9mm | 6,5mm | 3mm | 580 | 670 | 855 | 1040 | 1150 |
6mm | M5 | 10mm | 8mm | 4mm | 580 | 670 | 855 | 1040 | 1150 |
8mm | M6 | 13mm | 10mm | 6mm | 580 | 670 | 855 | 1040 | 1150 |
10mm | M8 | 15mm | 12mm | 6mm | 590 | 680 | 870 | 1040 | 1150 |
12mm | M10 | 18mm | 14mm | 7mm | 590 | 680 | 870 | 1040 | 1150 |
14mm | M12 | 22mm | 16mm | 8mm | 610 | 700 | 880 | 1050 | 1190 |
16mm | M14 | 25mm | 18mm | 9mm | 610 | 700 | 880 | 1050 | 1190 |
18mm | M16 | 28mm | 20mm | 10mm | 610 | 700 | 880 | 1050 | 1190 |
20mm | M18 | 32mm | 24mm | 12mm | 630 | 720 | 920 | 1060 | 1200 |
22mm | M20 | 35mm | 28mm | 14mm | 630 | 720 | 920 | 1060 | 1200 |
24mm | M22 | 40mm | 32mm | 16mm | 630 | 720 | 920 | 1060 | 1200 |
28mm | M24 | 44mm | 36mm | 18mm | 630 | 720 | 920 | 1060 | 1200 |
Die häufigsten Einsatzgebiete für T-Nut-Muttern sind Maschinentische und Aluminiumprofile. Auf Maschinentischen werden Nutensteine typischerweise zur Befestigung und Positionierung von Vorrichtungen und Komponenten entlang der T-Nuten des Tischs verwendet. Bei Systemen und Konstruktionen, die aus Aluminiumprofilen zusammengesetzt sind, dienen Nutensteine zur Verbindung der einzelnen Profile oder zur Befestigung von Zubehör.
T-Nutensteine ermöglichen eine Vielzahl von Spannvorgängen, beispielsweise mit verstellbaren Spannelementen, Richt-Aufsätzen, Spannpratzen, Kraft- oder Kompaktspanner. Das vorhandene Gewinde macht diese Bauteile präzise und flexibel. Im Maschinenbau wird der T-Nutenstein deshalb gerne an automatisierten Produktionsanlagen, zum Sichern von Werkstücken und zum Halten von Vorrichtungen oder Werkzeugen eingesetzt. Das spart lange Rüstzeiten und der Anwender gewinnt ein Höchstmaß an Flexibilität bei der Wahl der Spannelemente.
Im Gegensatz zu Gewindebolzen besteht bei der Verwendung von T-Nutensteinen zudem keine Gefahr von Beschädigungen an der Werkbank. Wird beispielsweise ein Gewindebolzen versehentlich zu weit einschlagen, kann er am Werkstück vorbeirutschen und in die Werkbank eindringen. Der Nutenstein bildet eine Barriere zwischen Gewindebolzen und Werkbank, da sie ein unvollständiges Gewinde besitzen, das nicht bis zur Werkbank reicht.
Bei der Auswahl von T-Nut-Muttern ist zunächst das Material zu berücksichtigen. Wie andere Befestigungsmittel sind auch Nutensteine in verschiedenen Materialien erhältlich. Die Festigkeit sollte so gewählt sein, dass die Nutensteine kraftschlüssig und formschlüssig zur Anwendung passen. Im Zweifel ist immer eine höhere Festigkeitsklasse zu wählen, was auch einen längeren Lebenszyklus des Verbindungselements ermöglicht.
T-Nutensteine sind in verschiedenen Maßen erhältlich, die Breite beziehungsweise Länge reicht im Allgemeinen von 5 bis 28 Millimeter. Die Größe korrespondiert unmittelbar mit dem Gewindedurchmesser, der im Allgemeinen bei M4 bis M24 liegt.
Welche Güteklassen gibt es bei Schraubbolzen?
Die Materialeigenschaften der Stiftschraube und die bestimmen die Güte. Befestigungselemente aus Stahl sind in der Regel in vier Güteklassen erhältlich, die in die folgenden Kategorien eingeteilt werden: 2, 5, 8 und 18-8 rostfrei, oft einfach als legierter Stahl bezeichnet. Die Sorte 8 ist die härteste, die Sorte 5 ist mittelhart und die Sorte 2 ist die weichste. Ein hochbelastbarer T-Nutenstein mit einer M12-Schraube ist für eine Belastung von 10000 Newton ausgelegt – etwa 1 Tonne im Ruhezustand.
Welche Vor- und Nachteile haben T-Nut-Elemente aus Aluminium statt aus Stahl?
Stahl zeichnet sich im Vergleich zu Aluminium durch eine höhere Dichte und Festigkeit aus. Das Verhältnis von Festigkeit zu Gewicht von T-Nut-Aluminium gleicht diesen Unterschied jedoch aus und macht es bei verschiedenen Anwendungen wettbewerbsfähig. Hinzu kommt die typische Korrosionsbeständigkeit von Aluminium. Stahl erfordert zusätzliche Behandlungen oder Beschichtungen, um Rost und Korrosion zu vermeiden. Während Stahl eine geringere Wärmeleitfähigkeit aufweist, kann die höhere Wärmeleitfähigkeit von Aluminium je nach Anwendung von Vorteil oder Nachteil sein.
Worauf ist bei der Montage von T-Nutensteinen zu achten?
Für die optimale Nutzung des Nutensteins in einem T-Nut-Profil sollten die Führungsflächen samt Gewinde leicht mit Öl überzogen und frei von Verschmutzung oder Spänen sein. Im Handel sind dazu gibt es geeignete Hilfsmittel wie Räumer und Nuten-Abdeckleisten. Liegen besonders hohe Beanspruchungen vor, sind die Verbindungen in regelmäßigen Wartungsintervallen auf Materialermüdung hin zu überprüfen. Dies gilt beispielsweise für dynamischer Beanspruchung wie häufige Lastwechsel. Wichtig ist auch, die Schraubverbindung mit einem definierten Drehmoment herzustellen.