Ratgeber
USB-Netzwerkadapter ermöglichen es, Geräte per Kabel mit einem Netzwerk beziehungsweise dem Internet zu verbinden, die keinen eigenen Ethernet-Port haben, sondern von Haus aus nur WLAN unterstützen.
Welche Unterschiede es zwischen den verschiedenen Adaptern gibt und was es beim Kauf zu beachten gilt, fassen wir in unserem Ratgeber zusammen.
USB-Netzwerkadapter sind im Grunde genommen sehr einfache Geräte. Im Kern handelt es sich um Adapter mit einem USB-Stecker (Typ-C, Typ-A oder auch Micro-USB) und einem Ethernet-Eingang für RJ45-Stecker. Ihr Zweck ist es, Geräte, die keinen LAN-Anschluss haben, per Kabel in ein Netzwerk einzugliedern beziehungsweise mit dem Internet zu verbinden. Dazu schließt man die Adapter via USB an das jeweilige Gerät an und steckt in den Ethernet-Port ein Ethernet-Kabel mit dem klassischen RJ45-Stecker, das für die Verbindung mit einem Router oder Netzwerk-Switch sorgt.
Für Desktop-PCs benötigt man USB-Netzwerkadapter selten. Mainboards stationärer Rechner, seien es Modelle mit Windows-System oder Apple-Rechner mit Mac OS, bieten im Regelfall mindestens einen Ethernet-Anschluss. Wenn man weitere Ports benötigt, um zum Beispiel mehrere PCs per LAN-Kabel miteinander zu verbinden, greift man eher zu einem Netzwerkadapter in Form einer PCI-Express-Steckkarte, die mehrere Eingänge aufweist. So spart man sich einen USB-Anschluss.
Diese Option besteht jedoch nicht bei Laptops und auch nicht bei Smartphones und Tablets. Gerade die beiden letztgenannten Arten von Mobilgeräten sind darauf ausgelegt, per WLAN Verbindung zu einem Netzwerk aufzunehmen. Daher haben sie keinen Ethernet-Port. Der Laptopmarkt hingegen umfasst Geräte mit oder ohne LAN-Anschluss.
Darüber hinaus bietet nicht jede Spielkonsole von Haus aus die Option, per Kabel ans Internet angebunden zu werden. Bei der Nintendo Switch beispielsweise ist dafür ein Adapter notwendig. Gleiches gilt für das Steam Deck. Dessen Dockingstation verfügt über einen Gigabit-Ethernet-Anschluss. Wenn man den portablen Gaming-Computer jedoch nicht als stationäres Gerät oder gar als Windows-PC-Ersatz nutzen, sondern nur ab und an für größere Downloads oder das Online-Spielen per LAN-Kabel mit dem World Wide Web verbinden möchte, wäre es übertrieben, knapp 100 Euro für die offizielle Peripherie auszugeben. Ein Netzwerkadapter ist günstiger und für diesen Zweck vollkommen ausreichend.
Natürlich kann man alle genannten Geräte einfach per WLAN mit einem Netzwerk verbinden. Die kabelsparende Technologie mag praktisch sein, hat allerdings auch einen Nachteil. Die Verbindung ist tendenziell instabiler, als wenn man ein Kabel nutzen würde. Gerade wenn man innerhalb eines Netzwerks oftmals größere Dateien von einem System zum anderen schickt, ist eine Ethernet-Kabelverbindung sinnvoller. Schließlich ist es ärgerlich, wenn die WLAN-Verbindung ausfällt, die Datenübertragung abbricht und man den Vorgang von Neuem starten muss. Wenn die eigene Hardware also keinen Ethernet-Anschluss hat, ist ein Netzwerkadapter eine sinnvolle Ergänzung. Wenn sich ein PCIe-Adapter nicht einbauen lässt, kommt nur eine externe Alternative in Form eines USB-Adapters in Frage, der dank Plug and Play zudem sehr leicht zu installieren ist.
LAN-Adapter mit männlichem USB- und weiblichem RJ45-Stecker gibt es in mehreren Varianten, denn USB ist nicht gleich USB. Wer sich so einen Adapter zulegen möchte, muss wissen, welche Art von Stecker gebraucht wird. Schließlich muss die Kompatibilität zur Hardware sichergestellt sein, um sie per Ethernet-Adapter in ein Netzwerk zu integrieren. Anderenfalls muss man sich einen weiteren Adapter zulegen – sei es nun ein USB-Adapter vom einen Steckertyp auf einen anderen oder ein neuer Netzwerkadapter, der den Fehlkauf ersetzt.
Es gibt sowohl Netzwerkadapter mit USB-A als auch mit USB-Typ-C. Letzteres ist mittlerweile Standard bei Mobilgeräten. Die jüngsten USB-Spezifikationen, also USB 3.2 Gen 2 und USB 4.0, werden schon gar nicht mehr von USB-A unterstützt, sondern nur noch vom Typ C. Wer einen Netzwerkadapter für sein Smartphone oder Tablet benötigt, sollte sich unbedingt einen USB-C-Netzwerkadapter zulegen, da die Mobilgeräte nur diesen einen USB-C-Anschluss haben. Braucht man hingegen einen Adapter mit USB-Typ-A, sollte man auf die USB-Spezifikation achten – weniger aufgrund der Anschlussmöglichkeiten, sondern eher aufgrund der maximalen Datenübertragungsgeschwindigkeit. Ein Netzwerkadapter mit USB 2.0 schafft nicht mehr als 480 Megabit pro Sekunde. Das hat zur Folge, dass maximal Fast Ethernet und damit eine Übertragungsrate von 100 Megabit pro Sekunde unterstützt wird.
Für Gigabit-Ethernet muss es also schon USB 3.0 oder, wie es heute offiziell heißt, USB 3.2 Gen 1 sein (zwischendurch hieß die Spezifikation mal USB 3.1 Gen 1). Wichtig hierbei: Wenn die eigene Hardware nur einen USB-2.0-Anschluss hat, bringt ein Adapter mit USB 3.0 wenig. Er ist zwar abwärtskompatibel zu USB 2.0, der Eingang am Gerät, das ans Netzwerk angeschlossen werden soll, limitiert jedoch die Übertragungsrate auf das Maximum, das USB 2.0 zu leisten imstande ist.
Neben Adaptern mit USB-Typ-C und USB-Typ-A gibt es Ausführungen mit Micro-USB. Wer ein älteres Gerät mit einem Micro-USB-Anschluss hat, muss nach so einem Adapter für Ethernet-Kabel mit RJ45-Stecker Ausschau halten. Anderenfalls kommt man um den Kauf eines zusätzlichen Adapters von USB-A oder USB-Typ-C auf Micro-USB nicht herum.
Übrigens sind auch Netzwerkadapter erhältlich, die von Haus aus sowohl USB-Typ-C als auch USB-Typ-A unterstützen. Dabei handelt es sich um Geräte mit USB-C-Stecker, an deren USB-Kabel jedoch ein USB-A-Adapter angebracht ist, den man einfach auf den Stecker draufsteckt, um einen Anschluss zu Geräten mit USB-A-Port zu ermöglichen. Diese Adapter arbeiten mit USB 3.0.
Die unterstützten Ethernet-Varianten und die damit verbundenen, möglichen Übertragungsraten sind ebenfalls ein wichtiges Kaufkriterium für USB-Netzwerkadapter. Beides ist aber daran gebunden, welche USB-Variante beziehungsweise -Spezifikation der Adapter aufweist. USB 2.0 arbeitet deutlich langsamer als USB 3.0 oder die jüngeren Spezifikationen, also ist damit die Übertragungsrate für Daten, die netzwerkintern transferiert, aus dem Internet herunter- oder ins World Wide Web hochgeladen werden, stärker limitiert.
Ein USB-Netzwerkadapter belegt einen USB-Anschluss, den man eventuell anderweitig gebrauchen könnte. Falls die USB-Ports knapp sein sollten, gibt es dafür eine ganz einfache Lösung: Man kauft einen Adapter, der zugleich als passiver USB-Hub dient. Daran lassen sich Geräte anschließen, die keine separate Stromversorgung benötigen. Somit erfüllt das Gerät praktischerweise gleich zwei Zwecke. Netzwerkadapter mit USB-Hub gibt es sowohl mit USB 2.0 als auch mit USB 3.0. Wie üblich gilt: Wenn der Port, in dem der Adapter steckt, bloß USB 2.0 unterstützt, bringt ein Hub mit USB 3.0 nicht viel. In dem Fall kann man auch genauso gut einen Adapter bzw. Hub mit USB 2.0 verwenden, da die Alternative mit USB 3.0 keinen Geschwindigkeitsvorteil bieten würde.
Gibt es USB-Netzwerk-Adapter mit WLAN?
Neben Netzwerk-Adaptern mit einem Eingang für Ethernet-Kabel mit RJ-45-Stecker gibt es WLAN-Adapter, zum Beispiel in Form von USB-Sticks mit WLAN-Empfänger. Diese sind beispielsweise dann praktisch, wenn man seinen Desktop-PC kabellos mit dem Internet verbinden möchte und das eingebaute Mainboard keinen WLAN-Controller hat. Man könnte zwar auch einen WLAN-Adapter in Form einer PCI-Express-Steckkarte in den Rechner einbauen, doch wer nicht an seinem Computer herumschrauben möchte oder keinen PCIe-Slot mehr frei hat, ist mit einer externen Lösung besser beraten. Ein anderer Anwendungsbereich für WLAN-Adapter ist das Smart Home bzw. Heimautomation. So lassen sich verschiedene USB-Geräte in ein Netzwerk integrieren, um sie einheitlich über das Smart Home zu steuern.
Welche Übertragungsgeschwindigkeit unterstützen USB-Netzwerk-Adapter maximal?
Solange es keine USB-Netzwerk-Adapter mit USB 4.0 oder wenigstens USB 3.2 Gen 2 gibt, liegt das Maximum bei Ethernet mit 5 Gigabit pro Sekunde. Mehr ist mit USB 3.2 Gen 1 (auch bekannt als USB 3.0) nicht möglich. Dafür bräuchte es dann einen Netzwerk-Adapter in Form einer PCI-Express-Steckkarte, die eben nur für PCs geeignet ist, in die man sie einbauen kann. Möchte man ein Gerät per LAN ans Internet anzubinden und steht nichts Schnelleres als eine 100 Megabit-Leitung zur Verfügung, braucht man keinen Adapter, der Gigabit-Ethernet unterstützt.