Ratgeber
Frei herumliegende Strom- und Datenkabel sehen nicht nur unordentlich aus, sie sind auch gefährlich. Und zwar immer dann, wenn sie die Laufwege zum Beispiel in Büro-, Verkaufs- und Produktionsräumen kreuzen. Sie sind dann wahre Stolperfallen und können zudem die Verbindung zwischen Anschlüssen trennen.
Lassen sich die Leitungen nicht an Wänden entlangführen, bieten Kabelbrücken einen erprobten Schutz. Hier lesen Sie, welche Typen und Bauformen es gibt und wo sie zu verwenden sind.
Kabelbrücken und Kabelkanäle erfüllen einen doppelten Zweck: Sie schützen die Kabel, die sie verbergen und sorgen für die Sicherheit aller Personen in der Nähe. Außerdem leisten sie durch ihre Ordnungsfunktion einen wichtigen Beitrag zum Kabelmanagement.
Im Handel sind viele verschiedene Arten von Kabelbrücken und Kabelkanälen verfügbar. Sie unterscheiden sich nicht nur durch die Anzahl der bestückbaren Kanäle, sondern auch durch ihre Widerstandsfähigkeit Belastungen gegenüber. So gibt es Kabelbrücken für das Betreten durch Fußgänger ebenso wie für das Befahren mit Pkw und Gabelstaplern.
Hochbelastbare oder industrielle Kabelschutzvorrichtungen werden in fast allen professionellen Umgebungen eingesetzt. Sie bieten eine robuste Abdeckung für kritische, freiliegende oder gefährliche Kabel. Dazu gehören beispielsweise mit hohen Amperezahlen betriebene Stromleitungen.
An vielen Arbeitsplätzen ist ein angemessener Kabelschutz gesetzlich vorgeschrieben, in Deutschland durch die Arbeitsstättenverordnung. In erster Linie soll damit Personenschäden vorgebeugt werden.
Hochbelastbare Versionen sind oft dort erforderlich, wo ein erhöhtes Aufkommen von Mitarbeitern, Fahrzeugen oder Besuchern die Regel ist.
Standard- oder leichte Kabelkanäle sind in der Regel für die meisten Anwendungen zu Hause und in kleinen Büros ausreichend. Sie sind oft schwarz, weiß oder grau, es gibt sie aber auch in Rot, Blau, Gelb und Braun. Für industrielle Anwendungen sind strapazierfähigere Kabelabdeckungen die bessere Wahl. Sie sind in der Regel schwarz, aber manchmal auch in gut sichtbaren Farben wie Rot oder Gelb erhältlich, um vor potenziellen Gefahren zu warnen.
Kabelbrücken sind – im Gegensatz zu konventionellen Kabelkanälen – speziell für das Verlegen auf dem Boden konzipiert. Sie dienen dem Schutz von Kabeln, die durch offene Innenräume oder im Außenbereich verlegt werden müssen. Zu finden sind sie häufig dort, wo Menschen regelmäßig über bodenverlegte Kabel gehen müssen.
Die Hauptfunktion der Kabelbrücke für den Boden ist eine zweifache: Sie schützt die eingelegten Kabel vor Beschädigung oder Unterbrechung und hilft den Benutzern in der Nähe, nicht über sie zu stolpern oder versehentlich eine Unterbrechung bei der Stromzuführung oder der Datenübertragung zu verursachen.
Die meisten Kabelbrücken für den Boden sind aus haltbarem und flexiblem PVC oder Gummi gefertigt. Einige Typen bestehen aus besonders strapazierfähigem Aluminium. Sie sind in der Regel halbrund, wasserdicht und mit einer Anti-Rutsch-Oberfläche ausgestattet.
Verfügbar sind auch Ausführungen mit einem Klebeband auf der Unterseite, mit dem die Brücke auf glatten Oberflächen besser haftet.
Gängiges Design ist ein langer Gummi- oder PVC-Streifen und einem oder mehreren Kanälen für die Führung des Kabels.
In vielen Fällen kann eine Kabelabdeckung für den Boden alle Kabel, die durch oder unter ihr verlaufen, vollständig verbergen, während andere Designs das Kabel in einem offenen Kanal sichtbar lassen. Die Bestückung erfolgt entweder von oben oder von unten.
Kabelmatten sind breitere Versionen der traditionellen Kabelbrücken, die oft über Türschwellen verlaufen. Eine Kabelschutzmatte ist so konzipiert, dass sie einen breiteren Bereich abdeckt und in Form und Größe eher einer traditionellen Fußmatte ähnelt.
Außen-Kabelbrücke
Ein Kabelschutz für den Außenbereich lässt sich auch als Außen-Kabelschutz oder Außen-Kabelbrücke bezeichnen. Beim Kabelschutz für den Außenbereich geht es in erster Linie um den robusten Schutz von Kabeln unter schwierigeren Bedingungen und dem Schutz vor Unfällen.
Externe Kabelabdeckungen sind in der Regel so konstruiert, dass sie Feuchtigkeit, unerwünschten Manipulationen und verschiedenen anderen Umweltgefahren standhalten. Außerdem lassen sie die Verkabelung im Außenbereich ordentlicher und professioneller aussehen.
Externe Kabelabdeckungen werden normalerweise aus haltbarem PVC, Gummi oder harten Kunststoffen wie Polyurethan hergestellt. Die meisten sind mindestens nach IP67 oder IP68 gegen das Eindringen von Schmutz und Feuchtigkeit geschützt.
Eine Sonderform sind Schlauchbrücken. Sie verfügen über einen Kanal mit besonders großem Durchmesser, der auch einen Schlauch – beispielsweise zur Wasserversorgung – aufnehmen kann. Der Kanal einer Schlauchbrücke ist so robust, dass überquerende Fußgänger oder Fahrzeuge den Flüssigkeitstransport nicht unterbrechen können.
Schwerlast-Kabelbrücken
Sie werden in der Regel in stark frequentierten oder industriellen Umgebungen benötigt, zum Beispiel auf Baustellen und in Fabrikhallen. Stromkabel, die den Weg von Lieferfahrzeugen, Pkw oder schweren Maschinen kreuzen, müssen über hochbelastbare Abdeckungen verfügen.
Weniger robuste Versionen bieten in den meisten Fällen keinen ausreichenden Schutz und entsprechen möglicherweise nicht den gesetzlichen Gesundheits- und Sicherheitsstandards.
Die meisten robusten Kabelbrücken sind für den Einsatz im Freien konzipiert und tragen eine entsprechende IP-Klassifizierung. Trotzdem sollten immer die Angaben des Herstellers zur Witterungsbeständigkeit und Belastbarkeit überprüft werden, insbesondere wenn die Kabelschutzvorrichtung extremen Belastungen oder schwierigen Umweltbedingungen ausgesetzt ist.
Hochbelastbare Kabelschutzrampen
Eine Kabelrampe oder Kabelschutzrampe ist eine der am weitesten verbreiteten und bekanntesten Arten von Schwerlast-Kabelbrücken. Sie sind so konstruiert, dass sie eine höhere Stoßfestigkeit als Standardversionen bieten und dienen oft als eine Art Schutzplatte für elektrische Kabel.
Kabelschutzrampen sehen ein wenig aus wie kleinere Versionen von Standard-Brücken, enthalten aber normalerweise einen speziellen Kabelkanal.
Diese Kabelkanäle können als versenkte Rille in der Oberseite der Schwerlastschutzrampe ausgeführt sein, als flexible Rohre unter der Rampe oder direkt durch die Mitte verlaufen.
Besonders robuste und langlebige Kabelschutzvorrichtungen sind oft so gebaut, dass sie den Strapazen eines sehr schweren Fahrzeugverkehrs standhalten.
Kabelabdeckungen für den Außenbereich bieten erhöhten Schutz bei jedem Wetter. Sie sind in der Regel in einer Reihe von Signalfarben erhältlich, sodass sie als Stolperfallen oder für Personen, die mit Fahrzeugen in der Gegend unterwegs sind, leichter zu erkennen sind.
Gängige Belastbarkeiten umfassen Fußgänger, Fahrräder, Gabelstapler, Hubwagen, Pkw und Rollstühle. Davon abhängig ist einerseits das Material und andererseits die Intensität der Nutzung:
Für nur gelegentlich notwendigen Schutz in Innenräumen und leichte Beanspruchung reichen in der Regel halbrund ausgeführte Brücken aus PVC oder Gummi. In Außenbereichen und fürs Befahren mit Pkw oder Flurförderfahrzeugen sind stabilere Versionen zum Beispiel aus trapezförmig gestaltetem Aluminium oder Polyurethan zu empfehlen.
Die Anzahl und Dicke der zu schützenden Kabel bestimmt zugleich die Höhe und Breite der Brücke. Üblich sind 1 bis 7 Kanäle mit einer konfektionierten Länge von 45 Millimeter bis zu 10 Meter. Die größte Auswahl besteht bei Längen von 1 und 3 Meter mit halbrundem Profil und nur einem einzigen Kanal.