Ratgeber
Mangelndes Sonnenlicht in den trüben Herbst- und Wintermonaten führt bei manchen Menschen zur Antriebslosigkeit. Mit Tageslichtweckern und einer Lichttherapie mit Tageslichtlampen kann diesem Phänomen entgegengewirkt werden. Welche Funktionen solche Lampen bieten und worauf beim Kauf zu achten ist, erläutern wir in unserem Ratgeber.
Mangelndes Sonnenlicht schlägt so manchen von uns aufs Gemüt. Die Symptome, die damit einhergehen können, reichen von Müdigkeit und allgemeinem Unwohlsein bis hin zur Appetitlosigkeit und Konzentrationsstörungen.
Lichtmangelerscheinungen können den Alltag trüben und zu sogenannten Winterdepressionen führen.
Damit diese Symptome sich nicht in einen Dauerzustand verwandeln, benötigt der menschliche Körper mehr Sonnenlicht.
Genau dafür wurden Tageslichtlampen und -wecker entwickelt. Sie hellen den Tag mit künstlichem Tageslicht beziehungsweise simuliertem Sonnenlicht auf und helfen, wieder in die Gänge zu kommen.
Sie können die Stimmungslage verbessern, Müdigkeit mindern und die Konzentrationsfähigkeit steigern.
Das Sonnenlicht hat einen Effekt auf den menschlichen Körper. Es kurbelt die Produktion des sogenannten Glückshormons Serotonin an und sorgt damit für positive Stimmung.
Sonnenarme Monate können zu einem Serotoninmangel im Körper führen. Gleichzeitig nimmt fehlendes Sonnenlicht Einfluss auf den Melatonin-Haushalt. Das Hormon wird im Körper bei Dunkelheit produziert und signalisiert uns Müdigkeit.
Eine erhöhte Zufuhr an künstlichem Tageslicht kann helfen, dem entgegenzuwirken. Wie das natürliche Sonnenlicht regt künstliches Licht die Bildung von Serotonin an. So kann eine Tageslichtlampe den Start in den Tag erleichtern.
Eine Lichttherapie wird im medizinischen Bereich bei psychischen, saisonal abhängigen Depressionen, bei Hautproblemen und einer Reihe von gesundheitlichen Beschwerden eingesetzt.
Gut zu wissen: Sich vor eine normale Leuchte zu setzen, hat keinerlei Nutzen. Künstliches Licht von Tisch-, Decken-, Stehleuchten und Ähnlichen ist für die Anregung von körperlichen Prozessen zu schwach. Eine Lichtbad zur Steigerung des individuellen Wohlbefindens und als Maßnahme gegen Winterdepressionen funktioniert nur mit Tageslichtlampen, die in der Lage sind, natürliches Sonnenlicht bezüglich Helligkeit, spektraler Zusammensetzung und Farbtemperatur zu imitieren.
Das Licht von Tageslichtlampen ist nicht mit dem normaler Leuchten vergleichbar. Während in Wohnräumen eine Beleuchtungsstärke von etwa 100 bis 300 Lux üblich ist, erzeugen Tageslichtlampen mindestens 10.000 Lux. Das ist die geringste Beleuchtungsstärke, die Auswirkungen auf den menschlichen Körper haben kann. 10.000 Lux entsprechen etwa einem schattigen Platz an einem Sommertag, 20.000 Lux werden an einem bedeckten Sommertag erreicht. In aller Regel finden Sie eine Angabe zur Helligkeit in Lux zu jeder Tageslichtlampe vor.
Darüber hinaus ist eine bestimmte spektrale Zusammensetzung nötig, die das natürliche Licht nachbildet. Dieses setzt sich aus Lichtwellen zusammen, die je nach Wellenlänge unterschiedlich viel Energie aufweisen und die wir Menschen in jeweils anderen Farben wahrnehmen. Das für den Menschen sichtbare Farbspektrum reicht vom kurzwelligen Violett (400 Nanometer) bis zum langwelligen Rot (700 Nanometer). Darüber hinaus existieren UV-Strahlen (290 bis 380 Nanometer) sowie Infrarot-Strahlen (700 bis 770 Nanometer). Sie sind ebenfalls Bestandteil des Lichts, jedoch für Menschen nicht sichtbar.
Bei der Anwendung gilt es Folgendes zu beachten: Die Lichtintensität wird mit zunehmender Entfernung zur Lichtquelle schwächer. Idealerweise halten Sie sich an die Gebrauchsanleitung der Tageslichtlampe. Dort geben die Hersteller an, wie groß der Abstand zwischen Lampe und Gesicht bei einer bestimmten Lichtstärke sein sollte. Viele Tageslichtlampen erzeugen das künstliche Tageslicht mit Hilfe von drei Lichtfarben. Andere Leuchten, sogenannte Vollspektrumlampen, nutzen alle sieben Farben des Regenbogens, um das entsprechende Licht zu erzeugen.Die Farbtemperatur ist ein weiteres Kriterium für Tageslichtlampen. Sie müssen eine Farbtemperatur zwischen 5.300 und 6.500 Kelvin aufweisen. Menschen nehmen dieses Licht als bläulich-weiß wahr.
Ein Beispiel zur Anwendung: Eine Lichttherapie sollte Ihren natürlichen Rhythmus nicht durcheinanderbringen. Im Optimalfall setzen Sie sich morgens in einem Abstand von etwa 15 bis 50 cm vor die Lampe. Je näher Sie der Lichtlampe sind, desto kürzer die Behandlungszeit. Werfen Sie vorab einen Blick auf die Bedienungsanleitung und hören Sie auch auf Ihren Körper. Während der Lichttherapie können Sie lesen, telefonieren, frühstücken oder ähnlichen Tätigkeiten nachgehen. Wichtig ist, dass Sie zwischenzeitlich
Tageslicht-Anwendungen führen unter Umständen zu Kopf- und Augenschmerzen oder zu Schlafproblemen. Letzteres kann insbesondere bei Anwendungen vor dem Schlafengehen auftreten. Leiden Sie an Depressionen, haben eine Überempfindlichkeit gegen (helles) Licht – beispielsweise aufgrund von Augenoperationen oder Augenerkrankungen –, nehmen Schmerzmittel, Blutdrucksenker oder Antidepressiva, so ist vor der Anwendung ärztlicher Art einzuholen. Bei Netzhauterkrankungen ist darüber hinaus eine Untersuchung beim Augenarzt anzuraten.
Ein Wecker mit schrillem Alarmton reißt Sie zwar mit Sicherheit aus dem Schlaf, mit einem natürlichen Aufwachvorgang hat das jedoch nichts gemein. Deutlich sanfter geht es mit Lichtweckern zu, auch Wake-up-Lights genannt, die unter anderem von Philips angeboten werden.
Wake-up-Wecker von Philips und Pendants anderer Hersteller simulieren das Licht eines Sonnenaufgangs und helfen, auf natürliche Weise aufzuwachen. Grundsätzlich sind Lichtwecker so konzipiert, dass sie über einen gewissen Zeitraum vor der eingestellten Weckzeit einen Sonnenaufgang nachahmen. Die zunächst sehr geringe Lichtintensität steigert sich allmählich. Dabei kann es sich beispielsweise um gedämpftes weißes Licht handeln, das immer heller wird, bis es dem Tageslicht gleicht. Alternativ startet der Vorgang mit einem sanften Morgenrot, das über Orange und Gelb in einer tageslichthellen Beleuchtung endet.
Der gewünschte Effekt: Das Licht reduziert die Melatonin-Produktion und regt die Serotonin-Produktion an. Ihr Körper wird dank der Simulation des Sonnenaufgangs sanft auf das Aufwachen vorbereitet. So starten Sie energiegeladener und mit positiver Stimmung in den Tag.
Wichtig ist, dass die Leuchte nicht zu dunkel ist, damit das Licht in jedem Fall durch die geschlossenen Augenlider dringt. Hierfür sollte der Wecker möglichst nah am Gesicht positioniert werden. In der Regel haben Tageslichtwecker eine Beleuchtungsstärke von bis zu 300 Lux in einer Entfernung von etwa 50 cm am Ende der Aufwachphase. Viele Wake-up-Lights stellen die Möglichkeit zur Verfügung, zum Ende der Weckphase sanfte Wecktöne, Geräusche wie Wellenrauschen oder Vogelgezwitscher oder Musik via FM-Radio bzw. UKW-Radio abzuspielen.
Einige Philips Tageslichtwecker und Modelle anderer Hersteller sind in der Lage, Sie auch beim Einschlafen zu unterstützen. Ist der Wecker entsprechend eingestellt, leuchtet er zunächst in hellem Tageslicht, das nach und nach automatisch gedimmt wird. Zu einer im Vorfeld eingestellten Zeit ist die Leuchte so weit reduziert, dass sie komplett ausgeht. Durch die allmähliche Lichtreduktion kann Ihr Körper einfacher in den Schlafmodus versetzt werden.
Lichtintensität und Lichtfarbe
Die Lichtstärke ist das wichtigste Merkmal einer Tageslichtlampe. Für eine effektive Lichttherapie sind Modelle mit 10.000 Lux empfehlenswert. Sie können auch zu Geräten mit einer Lichtstärke ab 2.500 Lux greifen, müssen dabei jedoch beachten, dass bei geringerer Lichtstärke die empfohlene Anwendungsdauer steigt und der Sitzabstand geringer ausfällt. Im Idealfall ist die Lichtintensität individuell einstellbar.
Qualitativ hochwertige Produkte bieten ein gleichmäßiges flimmerfreies Licht. Die Beleuchtungsfläche sollte ausreichend groß und die Einstellungen komfortabel vorzunehmen sein. Wird eine Tageslichtlampe nur zu Beleuchtungszwecken verwendet, ist eine geringere Beleuchtungsstärke ausreichend. Wem eine möglichst einfache Handhabung besonders wichtig ist, der achtet auf eine unkomplizierte Ein-Knopf-Bedienung.
Neben Tageslichtlampen, die in der Lage sind, die Lichtfarbe des Sonnenlichts mit LEDs zu imitieren, sind Vollspektrumlampen erhältlich, die neben der Lichtfarbe auch die spektrale Zusammensetzung des Lichts der Sonne beinhalten.
Dazu zählt ein entsprechender Farbwiedergabeindex sowie ein geringer Anteil an UV-Strahlung.
Standards oder Normen für in Tageslichtlampen integrierte Leuchtmittel gibt es keine, so dass es beispielsweise zum Großteil Modelle mit LEDs, aber auch solche mit klassischen Leuchtstoffröhren gibt. Erstere arbeiten energiesparender und weisen eine höhere Lebensdauer auf, sind dafür aber im Regelfall nicht austauschbar. Leuchtstoffröhren können im Falle eines Defekts ersetzt werden.
Achten Sie auf ein dimmbares Display. Da ein Tageslichtwecker möglichst nah am Gesicht positioniert wird, ist es ratsam, das Display über einen Dimmer so einzustellen, dass Sie durch die Uhrzeit-Anzeige nicht beim Schlafen gestört werden.
Aufstellungsmöglichkeiten und besondere Einstellungen
Ein in mehreren Stufen verstellbarer Neigungswinkel sorgt für mehr Flexibilität. Dadurch kann die Lampe jederzeit so angepasst werden, dass das Licht bestmöglich auf Anwenderinnen und Anwender fällt. Auch Befestigungsmöglichkeiten spielen eine wichtige Rolle. Ein Standfuß ist ideal, um eine Tageslichtlampe für die Dauer der Anwendung möglichst nah vor dem Gesicht aufzustellen. Je nach Bedarf sollten Sie prüfen, ob eine Montage an der Wand möglich ist.
Um die volle Leuchtkraft zu erzeugen, verbrauchen Tageslichtlampen einiges an Energie. Achten Sie auf stromsparende Modelle, wenn eine regelmäßige Nutzung über die Herbst- und Wintermonate planen. Lampen mit LEDs benötigen im Regelfall weniger Energie.
Die meisten modernen Lichtwecker simulieren mithilfe von LED-Technologie das natürliche Licht. Bei den Farbstufen kommt es auf Ihren Geschmack an: Präferieren Sie ein weißes, heller werdendes Licht oder möchten Sie lieber mit verschiedenen Farben in den Tag starten? Die Beleuchtungsstärke stellt neben Aufwachphase und den Farbstufen eine der wichtigsten Kaufkriterien für Tageslichtwecker von Philips und anderen Herstellern dar. 200 bis 300 Lux in einem Abstand von etwa 50 cm sind ideal. Übrigens: Lichtwecker mit dieser Beleuchtungsstärke sind auch gut als Lese- und Nachttischlampe nutzbar, falls Sie beispielsweise vor dem Zubettgehen noch etwas lesen möchten.
Tageslichtwecker für ein möglichst sanftes Aufwachen
Damit Sie das perfekte Modell für Ihre persönlichen Bedürfnisse finden, sollten Sie auf folgende Produkteigenschaften achten:
Die Dauer der Aufwachphase sollte Ihren Bedürfnissen entsprechen. Bei einigen Sonnenaufgang-Weckern ist diese fest vorgegeben, bei anderen individuell in bestimmten Schritten (beispielsweise im 15-Minuten-Takt) einstellbar. Empfehlenswert ist eine Aufwachphase von mindestens 30 Minuten, damit der Körper sanft geweckt wird. Eine optionale Dämmerungsfunktion hilft hingegen beim Einschlafen.
Zu den nützlichen Funktionen zählt etwa ein Timer, der Sie über die Anwendungsdauer informiert. Auch eine Zeitschaltuhr ist hilfreich. Sobald die Lichttherapie vorbei ist, wird das Gerät automatisch ausgestellt. Durchaus empfehlenswert ist eine Speicherfunktion, mit deren Hilfe Sie die individuelle Lichtstärke und Dauer der Anwendung einstellen und auf Knopfdruck abrufen können. Das erspart Ihnen das erneute Einstellen der Parameter vor jeder Sitzung.
Vorteilhaft ist außerdem, wenn Sie mehrere Weckzeiten speichern können. Eine Snooze-Funktion ist ebenfalls nützlich. Betätigen Sie die Snooze-Taste, können Sie noch ein paar Minuten im Bett liegenbleiben und sichergehen, dass Sie geweckt werden, falls Sie doch nochmal einschlafen sollten.
Idealerweise können Sie die Wecktöne eines Tageslichtweckers nach persönlichem Geschmack auswählen. Einige Modelle sind mit mehreren natürlichen Wecktönen wie Vogelgezwitscher oder Meeresrauschen ausgestattet, andere bieten darüber hinaus die Möglichkeit, einen klassischen Weckton auszusuchen oder das integrierte Radio zu nutzen. Manche Wake-up-Lights lassen sich per WLAN oder Bluetooth über eine App mit dem Smartphone steuern. Eine App-Steuerung sorgt für noch mehr Komfort und ermöglicht je nach Modell die Wiedergabe einer eigenen Playlist. Einige Lichtwecker verfügen darüber hinaus über einen USB-Anschluss, andere über einen Aux-Eingang.
Unser Praxistipp: Lichtwecker zum Einschlafen nutzen
Noch mehr Nutzen ziehen Sie mit einer Einschlaf- beziehungsweise Dämmerungsfunktion aus Ihrem Lichtwecker.
Einige Modelle halten eine Sonnenuntergangs-Simulation bereit, die dabei hilft, durch stetig abnehmendes natürliches Tageslicht sanft in den Schlaf zu gleiten. Manche Wecker können Sie übrigens nicht nur unterstützend zum Aufwachen und Einschlafen , sondern ebenfalls als LED-Stimmungslicht verwenden (beispielsweise Modelle der Beurer WL Serie).
Eine LED-Leuchte mit Farbwechsel macht aus Ihrem Wake-up-Wecker einen echten Allrounder.
Können Vollspektrum-Tageslichtlampen einem Vitamin-D-Mangel entgegenwirken?
Die UV-Strahlung ist bei Vollspektrum-Lampen stark reduziert, um Hautschäden zu vermeiden. Spezielle UV-B-Lampen können dabei helfen, einen Vitamin-D-Mangel auszugleichen. Das Bundesamt für Strahlenschutz empfiehlt, einen diagnostizierten Mangel an Vitamin D unter ärztlicher Kontrolle mit geeigneten Präparaten zu behandeln. Von UV-Bestrahlungen ohne ärztliche Kontrolle wird dringend abgeraten.
Was tun, wenn trotz Lichtwecker und Tageslichtlampe keine positiven Effekte erzielt werden?
Bei depressiven Verstimmungen oder bei körperlichen Beschwerden sollten Sie in jedem Fall medizinischen Rat einholen. Selbst der beste Lichtwecker oder die beste Tageslichtlampe ersetzt keine ärztliche Untersuchung oder Behandlung.
Wie lange sollte die erste Sitzung mit einer Tageslichtlampe dauern?
Generell ist die Anwendungsdauer vom Lampenmodell, dessen Beleuchtungsstärke und dem Abstand zum Gesicht abhängig. Konkrete Angaben dazu finden Sie in der jeweiligen Bedienungsanleitung. Es ist ratsam, die erste Sitzungsdauer eher kurz zu halten und sich von Anwendung zu Anwendung zu steigern. So gewöhnt sich der Körper besser an die neuen Reize.