Ratgeber
Sobald die Atemluft übermäßig belastet ist, macht das Tragen einer Atemschutzmaske den entscheidenden Unterschied für die Gesundheit Ihrer Mitarbeiter. Entsprechend sieht der Arbeitsschutz vor, dass in vielen Branchen eine geeignete Schutzmaske zu tragen ist. Doch nicht jede Maske ist gleich: Von Einwegmasken bis hin zu Mehrwegmodellen mit austauschbaren Filtern gibt es mehrere Optionen.
Die Wahl der richtigen Atemschutzmaske ist entscheidend, um die Gesundheit Ihrer Mitarbeiter zu schützen und die Produktivität Ihres Unternehmens zu gewährleisten. Falsche oder unsachgemäß verwendete Masken können schwerwiegende Folgen haben.
In diesem Ratgeber erfahren Sie, welche Maskenarten für welche Anwendungsfälle in Frage kommen und worauf Sie bei der Auswahl und Verwendung achten sollten. Sie erhalten einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Arten von Atemschutzmasken, deren korrekte Anwendung und die geltenden Arbeitsschutzrichtlinien. So können Sie sicherstellen, dass Ihr Unternehmen die gesetzlichen Bestimmungen einhält und Ihre Mitarbeiter optimal geschützt sind.
Was sind Atemschutzmasken?
Sie gehören als Untergruppe zum Themenkomplex Mund-Nasenschutz. Dieser umfasst neben Textilmasken und OP-Masken zum Fremdschutz auch Atemschutzmasken. In der Abgrenzung zu den beiden anderen Gruppen legt dieser den Schwerpunkt auf den Selbstschutz.
Es geht beim Tragen einer Atemschutzmaske darum, gesundheitsschädliche Partikel aus der Umgebungsluft nicht einatmen zu müssen.
Die Filterfunktion der Masken sorgt dafür, dass Schadstoffe gar nicht oder nur in deutlich minimierter Dosis in den Körper gelangen.
Es gibt verschiedene Arten von Atemschutzmasken, abhängig vom Einsatzbereich und dem dort benötigten Schutzgrad. Je nach Anforderung bieten die Masken entweder einen einfachen Partikelfilter oder einen umfassenden Schutz vor gefährlichen Gasen und Dämpfen.
Warum braucht man eine Atemschutzmaske?
Atemschutzmasken sind notwendig, um die Gesundheit zu schützen, wenn in Bereichen mit schädlichen Partikeln, Gasen oder Dämpfen zu rechnen ist. Ohne entsprechenden Atemschutz kann es zu akuten oder langfristigen Schäden wie Atemwegserkrankungen oder Vergiftungen kommen.
Atemschutzmasken verhindern, dass Giftstoffe in die Lunge gelangen. Der Einsatz einer Atemschutzmaske ist daher ein unverzichtbarer Bestandteil der persönlichen Schutzausrüstung (PSA) und trägt zur Arbeitssicherheit bei.
Auch in Pandemiesituationen, wie bei COVID-19, spielen sie eine wichtige Rolle, um Keime zu filtern und die Ausbreitung von Infektionen zu verlangsamen. persönliche Schutzausrüstung in jeder gut ausgestatteten Werkstatt.
Welche Atemschutzmasken gibt es?
Atemschutzmasken lassen sich in verschiedene Kategorien einteilen, abhängig von ihrem Aufbau und ihrem Einsatzgebiet. Grundsätzlich gibt es Halbmasken und Vollmasken . Halbmasken bedecken Mund und Nase, während Vollmasken dank Visier einen Schutz für das gesamte Gesicht bieten. Darüber hinaus wird zwischen Einweg- und Mehrwegmasken unterschieden. Erstere sind für den einmaligen Gebrauch konzipiert, die anderen verfügen über austauschbare Filter.
Ist die Passform der Maskenkörper ideal, dringen keine Gase oder Dämpfe ein. Das ist der wichtigste Unterschied zur partikelfiltrierenden Halbmaske (FFP-Masken).
Einwegmasken
Einwegmasken sind für den einmaligen Gebrauch vorgesehen. Diese Masken sind leicht, günstig und einfach zu entsorgen. Am häufigsten trifft man in diesem Zusammenhang auf FFP-Masken („Filtering Face Piece“), auch Feinstaubmasken genannt. Sie bestehen zum Großteil aus Filtermaterial sowie Ohrenschlaufen und Nasenbügel. Als Einweg-Feinstaubmasken werden sie mit der Bezeichnung NR (not reusable) beschriftet.
Unterteilt werden die Masken je nach Anforderung in die Schutzklassen FFP1, FFP2 und FFP3 (Norm EN 149). Dabei isolieren sie ihren Träger ausdrücklich nicht vor Dämpfen und Gasen.
Mehrwegmasken
Mehrwegmasken hingegen sind für längeren Einsatz konzipiert und bestehen aus robusteren Materialien. Die meisten besitzen ein Gehäuse, das ihnen entweder die Form einer Halb- oder Vollmaske gibt. Austauschbare Filter werden entweder mittig beim Kinn oder rechts und links in Höhe der Wangen eingesetzt.
Etwas seltener sind FFP-Masken, die als wiederverwendbarer Atemschutz konzipiert sind. Optisch ähneln sie den Einweg-Modellen, werden aber über ein R (reusable) auf der Maske gekennzeichnet.
Wie benutzt man Atemschutzfilter richtig?
Bei Halb- und Vollmasken mit austauschbaren Filtern muss zunächst der Filter entsprechend der Schadstoffbelastung gewählt werden. Es gibt spezielle Filter für Partikel, Gase oder Kombinationen aus beiden. Beim Einsetzen der Filter ist es wichtig, sicherzustellen, dass sie korrekt angebracht sind und dicht abschließen.
Wechselbare Filter sind als Gas- oder Kombinationsfilter mit Farben und Buchstaben versehen, die ihren Anwendungsbereich kennzeichnen.
Buchstaben- und Farbkennzeichnung | Anwendung |
A / Braun | Organische Gase und Dämpfe mit Siedepunkt >65°C (z. B. Benzin, Verdünner) |
AX / Braun | Niedrigsiedende (≤65°C) organische Verbindungen (z. B. Lösemittel Aceton) |
B / Grau | Anorganische Gase und Dämpfe (z. B. Chlor, Blausäure) |
E / Gelb | Saure Gase und Dämpfe (z. B. Schwefeldioxid und Chlorwasserstoff) |
K / Grün | Ammoniak, organische Ammoniakderivate |
NO / Blau | Stickoxide (z. B. Stickstomonoxid, Stickstodioxid) |
CO / Schwarz | Kohlenstoffmonoxid |
Hg / Rot | Quecksilber |
Orange / Reaktor | Radioaktives Iod und radioaktives Iod-Methan |
P / Weiß | Partikelfilter |
SX / Violett | Gase und Dämpfe nach Angaben des Herstellers |
Filter haben eine begrenzte Lebensdauer. Achten Sie auf die vom Hersteller angegebenen Wechselintervalle, um eine maximale Schutzleistung sicherzustellen.
Bei stark belasteten Arbeitsumgebungen sollten Filter häufiger gewechselt werden.
Ferner können Atemschutzmasken in Hinblick auf ein optionales Ausatemventil in zwei Untergruppen unterteilt werden: Modelle mit Ventil lassen die Luft beim Ausatmen ungefiltert aus der Maske strömen.
Das erhöht den Tragekomfort und ist die erste Wahl, wenn allein der Selbstschutz notwendig ist.
Modelle ohne Ausatemventil filtern hingegen auch den Atemstrom beim Ausatmen und sollten getragen werden, wenn Eigen- und Fremdschutz wichtig sind (z. B. im Krankenhaus).
Wann sollte man eine Atemschutzmaske tragen?
Eine Atemschutzmaske sollte immer dann getragen werden, wenn in der Arbeitsumgebung schädliche Partikel, Gase oder Dämpfe vorhanden sind. Besonders in der Bauindustrie ist die Luft oft mit gefährlichen Stoffen belastet, die nicht eingeatmet werden sollten. Auch in Situationen, die eine Infektionsgefahr darstellen, ist das Tragen einer Atemschutzmaske unerlässlich. So werden nicht nur weniger Staub, sondern auch weniger Aerosole mit Bakterien, Viren und Pilze eingeatmet.
Atemschutzmaske | Beispiele Einsatzort bzw. Personen- und Berufsgruppe |
FFP1 |
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FFP2 |
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FFP3 |
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Atemschutz mit Wechselfiltern |
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Warum sind Atemschutzmasken wichtig?
Atemschutzmasken sind ein unverzichtbarer Bestandteil der Persönlichen Schutzausrüstung und spielen eine zentrale Rolle im Gesundheitsschutz. Ohne entsprechenden Schutz können Arbeitnehmer langfristig gesundheitliche Schäden erleiden, die Arbeitsfähigkeit und Lebensqualität beeinträchtigen.
Krankheitsbedingte Ausfälle und Langzeiterkrankungen können durch den Einsatz von Atemschutzmasken vermieden werden. Arbeitgeber sind daher auch gemäß der Arbeitsschutzrichtlinien verpflichtet, den Einsatz von Atemschutzmasken für Mitarbeiter zu kontrollieren.
Wie entsorgt man Atemschutzmasken?
Atemschutzmasken sollten sicher entsorgt werden, um Kontaminationen zu vermeiden. Verpacken Sie die Masken in einem verschlossenen Plastikbeutel und werfen Sie diesen in den Restmüll. Waschen Sie nach dem Entsorgen gründlich Ihre Hände. Vermeiden Sie die Entsorgung in der Umwelt oder im Recycling, da sie nicht wiederverwertbar sind.
Welche Maske eignet sich für welche Aufgabe?
Für den Schutz vor Staub, Pollen und festen Partikeln eignen sich FFP1-Masken. FFP2-Masken bieten Schutz vor gesundheitsschädlichen Stäuben, Rauch und Aerosolen, während FFP3-Masken gegen giftige Stoffe und Feinstaub wirksam sind. Bei Arbeiten mit chemischen Dämpfen oder Gasen sind spezielle Atemschutzmasken mit Aktivkohlefilter erforderlich.
Wann sollte ich die Atemschutzmaske wechseln?
Achten Sie immer auf die Angaben des Herstellers zu Tragedauer, Reinigung und Filterwechsel, da diese je nach Maskentyp variieren können. Generell gilt: Wechseln Sie Ihre Atemschutzmaske, wenn Sie merken, dass das Atmen durch die Maske schwerer fällt, sobald die Maske feucht wird oder bei jeglicher Art von Beschädigung (z.B. Risse, Löcher). Ein Wechsel ist auch notwendig, wenn die Maske sichtbar verschmutzt ist, bei Masken mit Filter, wenn Sie den Geruch oder Geschmack von Schadstoffen wahrnehmen, oder nach dem Aufenthalt in einer Umgebung mit hoher Schadstoffbelastung. Beachten Sie die maximale Tragedauer, die vom Hersteller angegeben wird. Spätestens nach 8 Stunden sollte die Maske gewechselt werden.
Mehrwegmasken sollten regelmäßig gemäß den Herstellerangaben gereinigt und die Filter gewechselt werden. Bewahren Sie Ihre Atemschutzmasken sauber und trocken auf, wenn Sie sie nicht benutzen, um Kontaminationen zu vermeiden.
Wie lange hält eine Atemschutzmaske?
Einwegmasken sind für den einmaligen Gebrauch und sollten nach jedem Tragen entsorgt werden. Bei FFP-Masken gibt es keine festen Tragezeiten. Die maximale Tragedauer hängt von der Schutzstufe, den Arbeitsbedingungen und Herstellerangaben ab. Achten Sie auf erhöhten Atemwiderstand, Geruchs-/Geschmackswahrnehmung und wechseln Sie die Maske nach Kontamination.