Ratgeber
In der heutigen, von Wettbewerb geprägten Industrie sind Additive nicht mehr wegzudenken. Diese spezialisierten Hilfsstoffe spielen eine entscheidende Rolle bei der Verbesserung von Produkteigenschaften und der Optimierung von Prozessen. Ob in der Automobilindustrie, im Maschinenbau oder in der chemischen Verarbeitung – Additive bieten ein breites Spektrum an Vorteilen, die sich direkt auf Ihre Produktivität und Ihren Erfolg auswirken können.
So können Sie den Verschleiß Ihrer Maschinen reduzieren, die Kraftstoffeffizienz Ihrer Fahrzeuge erhöhen, die Qualität Ihrer Produkte verbessern und gleichzeitig die Umweltbelastung minimieren. Mit den richtigen Additiven wird dies möglich. Doch welches Additiv ist das richtige für Ihre spezifischen Anforderungen?
In unserem Ratgeber erfahren Sie alles Wissenswerte über Additive. Wir erklären Ihnen die verschiedenen Arten von Additiven, ihre Wirkungsweisen und Einsatzmöglichkeiten in unterschiedlichen Branchen. Wir geben Ihnen wertvolle Tipps zur Auswahl der passenden Additive und zeigen Ihnen, wie Sie diese optimal in Ihre Prozesse integrieren können.
Es handelt sich um Zusatzstoffe, die in kleinen Mengen als Hilfsstoffe einer Ausgangsbasis hinzugefügt werden. Als Basis dienen beispielsweise Kraftstoffe, deren Eigenschaften sich durch die Additive verbessern.
Die Hilfsstoffe sollen chemische oder physikalische Modifikationen hervorrufen, die die Leistung und Lebensdauer erheblich steigern. Die Auswahl des richtigen Additivs hängt von den spezifischen Anforderungen und Einsatzbedingungen ab. Sie können beispielsweise die Viskosität von Ölen beeinflussen oder die Korrosionsbeständigkeit von Metallen erhöhen. Auch eine Verbesserung der Zündfähigkeit von Kraftstoffen ist ein häufiges Ziel.
Additive in anderen Anwendungsbereichen
Viele Menschen kommen mit dem Begriff vor allem im Kontext der Motor- und Autopflege in Kontakt. Additive spielen aber auch in anderen Bereichen eine Rolle, beispielsweise bei der Herstellung von Kunststoffen oder in der Lebensmittelindustrie, wo Hilfsstoffe Aspekte wie die Konsistenz oder Haltbarkeit beeinflussen.
Warum sind Additive wichtig?
Wer sich erstmals mit der Thematik beschäftigt, stellt sich häufig folgende Fragen: Sind Additive wirklich sinnvoll und helfen bei der Autopflege? Die Antwort lautet: Ja, wenn die richtige Auswahl erfolgte. Additive tragen dann durch die Optimierung von Produkteigenschaften dazu bei, die Funktionalität und Zuverlässigkeit von Maschinen und Maschinenelementen zu verbessern.
Darüber hinaus führen sie zu Kosteneinsparungen durch seltenere Wartungsintervalle, verbessern die Energieeffizienz und tragen zur Einhaltung von Umweltstandards bei, indem sie beispielsweise Emissionen dank besserer Abgaswerte reduzieren oder die biotische Zersetzung unerwünschter Stoffe erhöhen.
Kraftstoffadditive
Kraftstoffadditive sind chemische Zusätze, die dem Kraftstoff in geringen Mengen beigemischt werden, um die Leistung, Effizienz und Lebensdauer von Benzin- und Dieselmotoren zu verbessern. Sie wirken auf verschiedene Weise, indem sie beispielsweise Ablagerungen im Motor entfernen, die Verbrennung optimieren, die Schmierung verbessern oder den Kraftstoff stabilisieren.
Für Unternehmen mit Fahrzeugflotten oder Maschinenparks bieten Kraftstoffadditive eine Reihe von Vorteilen:
- Verbesserte Motorleistung
- Reduzierter Kraftstoffverbrauch
- Weniger Emissionen
- Schutz vor Korrosion und Verschleiß
- Verbesserte Kaltstartereigenschaften
Benzinadditive
Benzinadditive sind speziell entwickelte chemische Zusätze, die dem Kraftstoff in geringen Mengen beigemischt werden, um die Leistung, Effizienz und Lebensdauer Ihrer Benzinmotoren zu optimieren. Sie wirken auf verschiedene Weise, um die Herausforderungen moderner Verbrennungsmotoren zu meistern:
- Reinigende Wirkung
- Oktan-Booster
- Kaltstartverbesserung
- Emissionsreduzierung
Dieseladditive
Hilfsstoffe wie Cetanzahlverbesserer sorgen für eine optimierte Zündfähigkeit und einen effizienteren Verbrennungsprozess. Weitere Dieseladditive sind Antigelmittel, die die Fließfähigkeit bei niedrigen Temperaturen erhalten und Korrosionsschutzmittel, die das Kraftstoffsystem vor Rost schützen. Indem Ablagerungen entfernt und deren Neubildung reduziert wird, sinken sowohl die Gefahr für ein Festbrennen als auch die für ein Verharzen der Düsennadeln.
Oktanzahl und Cetanzahl
Die Oktanzahl misst die Klopffestigkeit von Benzin, also die Fähigkeit, einer vorzeitigen Selbstzündung unter Druck zu widerstehen. Eine höhere Oktanzahl bedeutet weniger Klopfen und bessere Motorleistung. Die Cetanzahl bewertet die Zündwilligkeit von Dieselkraftstoff. Eine höhere Cetanzahl führt zu einer schnelleren Zündung, was eine verbesserte Leistung und geringere Emissionen zur Folge hat.
Öladditive
Sie verbessern die Eigenschaften von Schmierstoffen unter anspruchsvollen Bedingungen. Zu den wichtigsten Hilfsstoffen gehören:
- Viskositätsindex-Verbesserer (VI Improvers) stabilisieren die Viskosität des Öls und gewährleisten damit seine Leistungsfähigkeit; auch über einen weiten Temperaturbereich.
- Anti-Verschleiß-Additive (AW-Additive aks Kürzel für Anti wear additive) bilden eine Schutzschicht auf Metalloberflächen, reduzieren den direkten Kontakt und minimieren so den Verschleiß der Bauteile.
- Korrosionsschutzmittel (Corrosion inhibitors) verhindern Rostbildung und Oxidation, was besonders in feuchten Umgebungen und bei hohen Temperaturen wichtig ist.
- Dispergiermittel halten die optimale Durchmischung mehrerer Stoffe aufrecht.
- Antioxidantien verzögern als Alterungsschutzmittel die Oxidation.
- Schaumhemmende Additive (Anti foam additives) verhindern die Bildung von Schaum, der die Schmierfähigkeit beeinträchtigen könnte.
- Demulgatoren verbessern das Wasserabscheidevermögen, sodass keine Wasser-Öl-Emulsionen auftreten.
Kühlmitteladditive
Sie spielen eine Rolle bei der Leistungsfähigkeit sowie Langlebigkeit von Kühlsystemen in Fahrzeugen und industriellen Maschinen und konzentrieren sich auf folgende Schwerpunkte:
- Anti-Schaum-Additive verhindern die Bildung von Schaum, der die Kühlmittelflüssigkeit beeinträchtigen und die Effizienz des Kühlsystems verringern könnte.
- pH-Stabilisatoren sorgen dafür, dass das Kühlmittel im optimalen pH-Bereich bleibt, um sowohl Säurebildung als auch Alkalinität zu vermeiden, die beide zu Korrosion führen könnten.
- Abdichtende Additive verschließen Haarrisse und poröse Lötstellen und verhindern auf diese Weise, dass Kühlmittel in den Kraftstoffraum eindringt.
- Zusätzlich verbessern Frostschutzmittel die Temperaturbeständigkeit, indem sie das Einfrieren bei niedrigen Temperaturen und das Überhitzen bei hohen Temperaturen verhindern.
Für den Einsatz ist kein Besuch in einer Werkstatt notwendig, denn die Hersteller der frei verkäuflichen Mittel geben klare Anwendungsanweisungen. Im Regelfall stehen diese auf den Rückseiten der Verpackung oder Produkte.
Über eine Dosierungshilfe wird die angegebene Menge direkt in den Kraftstofftank, in das Motorölsystem oder in den Kühlmitteltank eingefüllt. Wichtig hierbei: Eine falsche Dosierung kann nicht nur die Wirksamkeit der Additive beeinträchtigen, sondern auch zu gesundheitsschädlichen oder umweltgefährdenden Reaktionen führen. Beispielsweise können überdosierte Korrosionsschutzmittel toxische Dämpfe freisetzen oder die Struktur von Materialien schwächen.
Gut zu wissen: Da sich die Hilfsstoffe erst im System verteilen müssen, tritt die Wirkung verzögert ein. Auch hierzu geben viele Produzenten Schätzwerte an: Abdichtende Wirkungen stellen sich beispielsweise oft erst nach 400 bis 800 Kilometern ein.
Liqui Moly-Additive nutzen zum schnellen Erkennen der Kategorien zudem einen einfachen Farbcode. Die Deckel sind in den Farben Weiß, Schwarz, Rot und Blau gehalten. Weiß gehört zur Familie der Kühlmittel-Additive und Schwarz zu Motorenöl. Rot und Blau kennzeichnen Kraftstoff, wobei Rot für Diesel und Blau für Benzin vorbehalten ist.
Zur groben Orientierung gilt: Es sollten nicht mehr als zwei bis drei verschiedene Hilfsstoffe kombiniert werden. Diese sollten von derselben Marke stammen, da die Firmen in ihren Herstellerempfehlungen beziehungsweise Sicherheitsdatenblättern angeben, welche ihrer Produkte untereinander mischbar sind.
Ein besonders kritischer Aspekt ist zudem die exakte Dosierung beim Vermischen. Nachträglich hinzugefügte Hilfsstoffe sollten auch gemeinsam weniger als zehn Prozent der Gesamtmenge ausmachen.
Viele Anbieter empfehlen, die Mischung von Additiven im Zweifelsfall zu vermeiden, da unerwünschte Wechselwirkungen zu chemischen Reaktionen führen können, wenn nicht auf die Kompatibilität der verschiedenen Zusatzstoffe geachtet wurde.
Bekannte Hersteller für Auto-Additive:
Liqui Moly, CRC, Ballistol, Caramba oder Nigrin.