Ratgeber
Blu-Ray-Discs bieten deutlich mehr Platz für hochauflösende Fotos, Videos und Musik als DVDs und CDs. Um sie auszulesen, sind Blu-Ray-Laufwerke erforderlich, die üblicherweise in Kombination mit einem Brenner realisiert sind. Letztere ermöglichen es, Blu-Ray-Discs zu beschreiben. Was Blu-Ray-Laufwerke mit Brennfunktion auszeichnet und worauf Sie beim Kauf achten sollten, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Um Blu-Ray-Discs am PC auslesen zu können, benötigt man ein Blu-Ray-Laufwerk. Dabei handelt es sich um ein optisches Laufwerk, das entweder intern im Computer verbaut oder ähnlich wie ein Blu-Ray-Player als externes Gerät realisiert ist, das über einen USB-Anschluss mit dem Rechner verbunden wird. Während DVD-Laufwerke zur Standardausstattung von Desktop-PCs und Laptops gehören, finden sich interne Blu-Ray-Laufwerke nur bei höherpreisigen Computern.
Möchte man nicht bloß Blu-Rays abspielen, sondern sie auch beschreiben, indem man beispielsweise auf der Festplatte gespeicherte Fotos, Videos oder Musik darauf ablegt, ist ein Blu-Ray-Brenner erforderlich. Dabei handelt es sich um ein optisches Laufwerk, das neben dem Auslesen zusätzlich in der Lage ist, Daten mithilfe spezieller Verfahren auf einen Blu-Ray-Rohling zu übertragen.
In den meisten Fällen sind Blu-Ray-Laufwerke und Blu-Ray-Brenner in einem Gerät vereint. Es handelt sich also um Kombinationslösungen, mit deren Hilfe Blu-Rays sowohl gelesen als auch beschrieben werden können.
Blu-Ray-Brenner arbeiten mithilfe von Laserlicht, dessen Wellenlänge bei 405 Nanometern liegt und als blaues Licht wahrgenommen wird. Das ist der Grund, weshalb die Blu-Ray-Technologie als solche bezeichnet wird. CD- und DVD-Brenner verwenden demgegenüber rotes Laserlicht.
Blaue Laserlicht ist kurzwelliger, weswegen Datenlinien enger und dichter angeordnet werden können als es bei DVDs und CDs der Fall ist. Zwar sind Blu-Rays mit 12 cm Durchmesser genauso groß wie CDs und DVDs, da die Datenspuren aber enger aneinandergereiht werden können, lassen sich mehr Daten speichern.
Aufgrund ihrer hohen Speicherkapazität werden Blu-Ray-Discs vorrangig für Medien mit einem hohen Datenvolumen verwendet, beispielsweise für Filme in HD-Qualität. Allerdings sind Blu-Ray-Discs empfindlicher als CDs oder DVDs, denen zum Beispiel Kratzer auf der Oberfläche weniger ausmachen.
Blu-Ray-Laufwerke können intern im Rechner verbaut oder extern angeschlossen werden. Sie sind üblicherweise in zwei Größen erhältlich: als 5,25-Zoll-Geräte und als Slimline-Geräte. Slimline-Brenner haben die gleiche Länge und Breite wie 5,25-Zoll-Geräte, sind aber flacher. Kennzeichnend für Slimline-Ausführungen ist ihr geringerer Stromverbrauch. Das hat den Vorteil, dass externe Blu-Ray-Laufwerke dieser Bauweise oft ohne zusätzliches Netzteil auskommen. Die Stromversorgung erfolgt dann über das USB-Anschlusskabel. Dadurch verringert sich allerdings auch die Leistung des Laufwerks, was sich durch eine langsamere Lese- und Schreibgeschwindigkeit bemerkbar macht.
Interne 5,25-Zoll-Blu-Ray-Laufwerke werden im Laufwerkschacht eines Desktop-PCs eingesetzt, interne Slimline-Laufwerke sind analog für den Einbau in Laptops vorgesehen. Steht kein freier Schacht zur Verfügung, kann man – sofern vorhanden – das DVD- oder CD-Laufwerk herausnehmen und den Brenner an dessen Stelle einsetzen. Da Blu-Ray-Laufwerke genau wie Blu-Ray-Player abwärtskompatibel sind, können sie auch CDs und DVDs auslesen. Man muss also keine Funktionalitätseinschränkungen hinnehmen. Ist der Blu-Ray-Brenner eingesetzt, wird er zum Zweck der Stromversorgung mit dem Netzteil des Computers und anschließend mit dem Mainboard verbunden. Dazu wird ein SATA-Datenkabel (SATA= Serial Advanced Technology Attachment) verwendet.
Externe Blu-Ray-Brenner und -Laufwerke unterscheiden sich von Modellen, die in PCs oder Laptops verbaut werden, dadurch, dass sie ein geschlossenes Gehäuse besitzen. Sie werden im Regelfall über ein USB-Kabel (USB 2.0 oder USB 3.0) mit dem Rechner verbunden. USB-Kabel gibt es sowohl für USB-A-Steckplätze als auch für USB-C. Was die USB-Übertragungsstandards betrifft, sind die meisten externen Blu-Ray-Brenner und -Laufwerke ebenfalls abwärtskompatibel. Das bedeutet, dass Sie einen Brenner mit einem USB-3.2-Anschluss auch an einem Anschluss mit USB 3.1, USB 3.0 oder USB 2.0 verwenden können. Die Übertragungsgeschwindigkeit richtet sich allerdings nach dem langsamsten Anschluss. Externe Laufwerke kommen in der Regel ohne Installation eines Treibers aus und können als Plug-&-Play-Lösung nach der Anbindung über USB umgehend verwendet werden.
Blu-Ray-Brenner unterstützen CDs, DVDs und Blu-Ray-Discs (BDs) gleichermaßen. Ob sich Rohlinge nur auslesen, einmal oder mehrmals beschreiben lassen, erkennen Sie an jeweiligen Bezeichnung. Die Bezeichnung ROM steht für Read Only Memory. Eine BD ROM ist also wie eine CD ROM oder DVD ROM ausschließlich fürs Auslesen und nicht fürs Beschreiben ausgelegt. Einmalig beschreibbar sind Rohlinge mit dem Zusatz R für Recordable, vgl. CD-R, DVD-R und BD-R. Mehrfach beschreibbare DVDs sind üblicherweise als DVD-RW, DVD+RW oder DVD RAM ausgewiesen. RW ist die Abkürzung für Rewritable, RAM steht für Random Access Memory. Wiederbeschreibbare Blu-Ray-Discs werden dagegen als BD RE (RE = Recordable Erasable) bezeichnet.
Ergänzend wird bei Blu-Ray-Rohlingen die Anzahl der Schichten (Layers) angegeben. Sie hat maßgeblichen Einfluss auf die Speicherkapazität. Ein Rohling ohne weitere Kennzeichnung hat nur eine Schicht (Single Layer) und demzufolge eine Speicherkapazität von ungefähr 25 GB. Eine Disc mit zwei Schichten wird mit dem Kürzel DL für Double Layer gekennzeichnet und bringt es auf eine Speicherkapazität von 50 GB. Blu-Rays mit drei Layern tragen die Bezeichnung TPL (Triple Layer) und erzielen 100 GB. Discs mit vier Läyern sind mit QL (Quad Layer) gekennzeichnet und bieten bis zu 128 GB Speicherplatz. Ein- und zweischichtige Discs können im Regelfall von jedem Blu-Ray-Brenner problemlos beschrieben werden. Für drei- und vierschichtige Discs benötigt man einen Brenner, der das Format BDXL (BD = Blu-Ray, XL = Extra Large) unterstützt.
Ein externer Blu-Ray-Brenner ist für Sie dann empfehlenswert, wenn Sie sich nicht zutrauen, ein Laufwerk in Ihren Computer oder Laptop einzubauen, oder nicht dazu befugt sind, weil es sich beispielsweise um ein geliehenes oder vom Arbeitgeber zur Verfügung gestelltes Gerät handelt. Bei manchen Rechnern, allen voran Notebooks, besteht gar nicht die Möglichkeit, ein Laufwerk einzubauen, weil sie ohne Laufwerkschacht konzipiert sind und dementsprechend keinen ab Werk vorhandenen DVD- und CD-Brenner haben, den man austauschen könnte. Der Anschluss eines externen Brenners ist in jedem Fall einfacher.
Wenn ausreichend Platz zur Verfügung steht, ist ein 5,25-Zoll-Modell einem Slimline-Modell vorzuziehen. Zwar wird bei letzterem die Stromversorgung über das USB-Kabel abgedeckt, dafür muss man jedoch eine schwächere Leistung hinnehmen. Viele Blu-Ray-Brenner arbeiten mit USB 2.0 oder USB 3.0. Die schnellste Datenübertragung ermöglicht USB 3.2, aber nur dann, wenn sowohl Rechner als auch Laufwerk den Standard unterstützen. Ob Sie ein USB-Kabel mit USB-A- oder USB-C-Stecker benötigen, hängt vom Port des Rechners ab. Desktop-PCs und Laptops sind meist mit USB-A ausgestattet, während USB-C vorwiegend an Tablets zu finden ist.
Ein wesentliches Kriterium für einen Blu-Ray-Brenner ist die Schreibgeschwindigkeit. Die Schreibgeschwindigkeit gibt an, wie lange der Brenner benötigt, um eine Blu-Ray-Disc zu beschreiben. Ausgegangen wird immer von der einfachen Schreibgeschwindigkeit, die 4,29 bzw. 4,5 MB/s entspricht. Beträgt die Schreibgeschwindigkeit das X-fache, dann wird die einfache Datenübertragungsrate mit dem Faktor X multipliziert. Das heißt: Bei einer 2-fachen Schreibgeschwindigkeit werden 8,58 MB pro Sekunde erreicht (2 x 4,29 MB/s). Die maximale Schreibgeschwindigkeit liegt derzeit bei dem 16-fachen.
Die Lesegeschwindigkeit gibt Aufschluss darüber, mit welcher Geschwindigkeit das Blu-Ray-Laufwerk die Daten einer CD, DVD oder Blu-Ray-Disc auslesen kann. Sie ist vor allem dann relevant, wenn Sie das Laufwerk als Blu-Ray-Player verwenden und Blu-Ray- oder DVD-Videos ansehen möchten. Je höher die Lesegeschwindigkeit, desto weniger ruckeln die Bilder. Wenn sich Filme mit einem Blu-Ray-Laufwerk nicht abspielen lassen, muss das übrigens nicht immer an der Lesegeschwindigkeit des Laufwerks liegen. Es ist auch möglich, dass die Leistung Ihres Computers für die Verarbeitung der Videodaten zu schwach oder die USB-Verbindung zu langsam ist.
Wiederbeschreibbare DVD-RW- oder BD-RE-Rohlinge sind einmalig beschreibbaren DVD-R- und BD-R-Rohlingen vorzuziehen. Grund: Treten Brennfehler auf, müssen Sie einen einmalig beschreibbaren Rohling entsorgen. Mit einem mehrfach beschreibbaren Rohling können Sie einen neuen Versuch starten. Als Speicherkapazität sind 25 GB oder 50 GB für viele Anwendungen ausreichend. So finden auf einer Blu-Ray-Disc mit 50 GB beispielsweise bis zu 7.000 MP3-Songs Platz.
Für eine vollumfängliche Nutzung eines Blu-Ray-Laufwerks als Brenner und Player brauchen Sie passende Software. Mit einem Brennprogramm stellen Sie die Inhalte zusammen, die Sie auf der DVD oder Blu-Ray-Disc speichern möchten und starten den Brennvorgang. Die meisten Software-Lösungen können auch zur Wiedergabe von Inhalten genutzt werden. Wenn die passende Software nicht im Lieferumfang des Blu-Ray-Brenners enthalten ist, finden Sie online und im Handel viele Alternativen. Bei der Auswahl sollten Sie die Kompatibilität mit Ihrem Blu-Ray-Brenner und Ihrem Betriebssystem berücksichtigen.
Wie lange hält eine Blu-Ray-Disc?
Eine Blu-Ray-Disc soll bis zu 50 Jahre halten. Als realistisch werden jedoch 5 bis 10 Jahre angesehen. Eine besonders lange Lebensdauer wird der sogenannten MDisk, eine Weiterentwicklung der Blu-Ray-Disc, zugesprochen. Allerdings konnte die Haltbarkeit bislang noch nicht bestätigt werden.
Mit welchen Betriebssystemen sind Blu-Ray-Brenner kompatibel?
Die meisten Blu-Ray-Brenner und -Laufwerke sind mit Windows kompatibel. Unter Umständen ist eine bestimmte Windows-Version Voraussetzung für den Betrieb. Zahlreiche Modelle sind zudem mit MacOS von Apple nutzbar. Für die Verwendung mit Linux finden Sie weniger Blu-Ray-Brenner und -Laufwerke.
Sind Blu-Ray-Rohlinge beschriftbar?
Ja. Blu-Ray-Rohlinge können per Hand beschriftet oder bedruckt werden. Auf das Anbringen von Klebeetiketten sollten Sie verzichten. Das Etikett kann die Rotationsbewegungen des Rohlings im Brenner beeinträchtigen, was zu Fehlfunktionen führt.