Ratgeber
Bluetooth-Adapter bieten die bequeme Möglichkeit, die heimische HiFi-Anlage vom Smartphone aus zu steuern oder im Auto Musik mit dem Handy abzuspielen und vom Autoradio wiedergeben zu lassen – ganz ohne Kabel und trotzdem mit stabiler Verbindung.
Welche Einsatzgebiete Bluetooth-Adapter noch haben, wie die Technik funktioniert und worauf bei der Auswahl eines Adapters zu achten ist, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Die Entwicklung moderner Drahtlostechnologien wie WLAN oder Bluetooth macht die Verwendung von Kabeln bei der Datenübertragung heutzutage in vielen Fällen unnötig. Es gibt eine Vielzahl von Geräten, die mit Bluetooth arbeiten, aber ebenso Modelle, die dazu nicht befähigt sind. An dieser Stelle kommen Bluetooth-Adapter ins Spiel. Diese Adapter verbinden ein Bluetooth-Sendegerät mit einem zweiten Gerät, das eigentlich keinen Bluetooth-Empfänger hat. Umgekehrt kann ein passender Adapter auch als Sender fungieren.
Um zu verstehen, wie ein Bluetooth-Adapter funktioniert, muss man wissen, wie Bluetooth funktioniert. Es handelt sich hierbei um einen Funkstandard, der anders als etwa WLAN nicht für große Distanzen gedacht ist. Genutzt wird das ISM-Band, auf dem Daten zwischen zwei Bluetooth-Geräten ausgetauscht werden. Belegt ist hierfür eine Bandbreite von 2,402 GHz bis 2,480 GHz. Weil dieser Bereich auch von WLAN und anderen Funkfernsteuerungen genutzt wird, wird Frequenz-Hopping betrieben, um Interferenzen aus dem Weg zu gehen: Bluetooth-Sender und Bluetooth-Empfänger kommunizieren stets nur für einen ganz kurzen Augenblick (nicht einmal eine Sekunde lang) über einen Kanal, bevor sie diesen wechseln. Insgesamt werden 79 Kanäle genutzt, deren Abstand je 1,0 MHz beträgt.
Um sich miteinander zu verbinden, müssen beide Geräte Bluetooth-fähig sein. Sind sie bereits ab Werk entsprechend konzipiert, ist ein Chip verbaut. Dieser dient als Sender und Empfänger, ist also ein Transceiver. Fehlt einem Gerät der interne Bluetooth-Transmitter, kann ein Adapter genutzt werden. Er kann entweder als Sender das Bluetooth-Signal abgeben oder als Empfänger eingehende Signale auswerten – oder beides. Um Bluetooth-Signale zuzuordnen, besitzt jedes Gerät eine Seriennummer. Diese ist 48 Bit groß und erlaubt eine eindeutige Kommunikation.
Viele Geräte lassen sich heutzutage per Bluetooth verbinden. Häufig wird die Funktechnologie genutzt, um Kopfhörer kabellos an Quellgeräte anzuschließen. Das kann zum Beispiel eine HiFi-Anlage, ein Fernseher, ein Computer oder ein Smartphone oder Tablet sein. In all diesen Fällen erweist sich die kabellose Übertragungstechnik als praktisch, um mehr Bewegungsfreiheit und Komfort zu genießen.
Im Fall von nicht Bluetooth-fähigen Geräten schließt man einen Bluetooth-Transmitter an, der dafür sorgt, dass die Audiosignale per Funk an die Kopfhörer übermittelt werden. Welchen Anschluss man für den Adapter nutzt, ist von Gerät zu Gerät unterschiedlich.
Im Fall eines PCs kommt der Bluetooth-Dongle (ein anderes Wort für Bluetooth-Adapter) in einen der freien USB-Anschlüsse und ersetzt so einen fehlenden internen Bluetooth-Sender. Das Gleiche gilt für Fernseher. Geht es um ein HiFi-System, muss ein Adapter mit Cinch- oder S/PDIF-/Toslink-Stecker her.
Es ist aber nicht nur möglich, Bluetooth-Kopfhörer mit nicht Bluetooth-fähigen Geräten zu verbinden, indem man einen Adapter nutzt. Auch für den umgekehrten Fall gibt es geeignete Adapter. Möchten Sie einen Kopfhörer ohne eingebauten Bluetooth-Audio-Empfänger mit einem Quellgerät per Bluetooth verbinden, können Sie einen Bluetooth-Receiver (Audio-Empfänger) in Form eines Klinken- oder USB-Adapters an das Sound-Ausgabegerät anschließen. Dadurch werden Sie zwar das Kabel nicht los, es muss aber nicht in den PC, das Smartphone, das Tablet oder den Fernseher eingesteckt sein, so dass Sie sich trotzdem frei bewegen können. Sie müssen lediglich in näherer Reichweite der Audio-Quelle bleiben, damit eine stabile Verbindung bestehen bleibt. Ein anderes Anwendungsbeispiel sind Bluetooth-Lautsprecher, die Sie mit einem Gerät verbinden können, das keinen internen Bluetooth-Sender hat.
Bluetooth-Empfänger kommen auch im Auto zur Verwendung. Ein Auto-Bluetooth-Adapter wird ans Autoradio angeschlossen, damit es Audio-Signale vom Smartphone empfängt. So ist es nicht nur möglich, Musik per Online-Streaming-Dienst über die Lautsprecher im Auto wiederzugeben, sondern zum Beispiel auch erhaltene Sprachnachrichten. Und nicht nur das: Mit einem Auto-Bluetooth-Adapter schaffen Sie eine Freisprecheinrichtung in Ihrem Auto, schließlich kann das Smartphone nicht nur Sound abspielen, sondern mit seinem integrierten Mikrofon auch Tonsignale aufnehmen. Insbesondere für Menschen, die beruflich viel mit dem Auto unterwegs sind und dabei telefonieren möchten, kann ein Auto-Bluetooth-Adapter fürs Autoradio eine praktische Anschaffung darstellen.
Bei Bluetooth-Adaptern geht es aber nicht nur um das Thema Sound. Neben Bluetooth-Kopfhörern gibt es auch Bluetooth-fähige Eingabegeräte wie Tastaturen und Mäuse. Unterstützt der Rechner den Funkstandard nicht und liegt der Peripherie kein Bluetooth-Dongle bei, muss ein zusätzlicher Adapter zum Anschluss an den PC her. Damit steht der Nutzung einer kabellosen Maus und Tastatur nichts im Weg. Sollte es doch Probleme geben, lohnt sich ein Check, ob die integrierten Akkus der Eingabegeräte noch genügend Energie haben, denn anders als bei kabelgebundenen Geräten erfolgt die Stromversorgung nicht über den Computer.
Per Bluetooth lassen sich neben Audio-Signalen und Eingabebefehlen auch Dateien übertragen. So können Sie beispielsweise Daten von Ihrem Smartphone oder Tablet auf einen PC kabellos transferieren, indem Sie eine Bluetooth-Verbindung aufbauen. Außerdem ist es möglich, einem Drucker drahtlos Druckaufträge zu erteilen. Ein Adapter erweist sich als praktisch, wenn man einen Bluetooth-Drucker besitzt, aber der PC nicht Bluetooth-fähig ist, oder wenn der umgekehrte Fall vorliegt, dass zwar der PC oder Laptop Bluetooth unterstützt, nicht aber der Drucker.
Eine der wichtigsten Fragen, die es bei der Suche nach einem geeigneten Bluetooth-Adapter zu beantworten gilt, ist, ob Sie einen Bluetooth-Empfänger oder -Sender benötigen. Möchten Sie Ihr Smartphone mit dem Radio im Auto verbinden, um es als Musikquelle oder Freisprecheinrichtung zu nutzen, brauchen Sie einen Bluetooth-Empfänger und keinen Sender: Das Mobiltelefon sendet Signale ans Autoradio, in die entgegengesetzte Richtung findet im Auto aber kein Datentransfer statt.
Ein Sender ist nötig, wenn Sie beispielsweise eine kabellose Verbindung zwischen einem PC und einem Bluetooth-Drucker herstellen möchten, der Computer jedoch keinen integrierten Bluetooth-Controller aufweist. Der externe Sender ermöglicht die Übermittlung der Druckaufträge an den Drucker. Es gibt darüber hinaus Bluetooth-Adapter, die sowohl als Sender als auch als Empfänger fungieren. Diese Variante ist für die Nutzung am PC am sinnvollsten, da sich die meisten Anwendungsfälle damit abbilden lassen, zum Beispiel die Übermittlung von Daten an einen Bluetooth-Drucker sowie der Empfang von Eingabebefehlen von Tastatur und Maus. Mit einem reinen Receiver (Empfänger) oder Transmitter (Empfänger) wären die Nutzungsmöglichkeiten deutlich eingeschränkt.
Wichtig ist zudem die Anschlussart, also der Stecker am Bluetooth-Adapter. In vielen Fällen ist ein USB-Bluetooth-Adapter (gegebenenfalls mit USB-C) die richtige Wahl. PCs, Fernseher und Drucker zum Beispiel verfügen in aller Regel über USB-Ports. Auch bei Autoradios ist ein USB-Eingang nicht unüblich. Hat Ihr Autoradio keinen USB-, sondern einen AUX-Eingang, greifen Sie zu einem AUX-Bluetooth-Adapter. Zum Anschluss an ein HiFi-System liegen Sie mit einem Adapter mit Toslink- oder Cinch-Stecker wahrscheinlich richtig. Hierfür gibt es spezielle HiFi-Adapter.
Achten Sie bei der Auswahl eines Bluetooth-Adapters darauf, mit welcher Bluetooth-Version das jeweilige Gerät arbeitet. Die Technologie hat sich im Laufe der Jahre stark weiterentwickelt. Nicht nur die maximale Datenrate ist von Version zu Version gestiegen, sondern auch die Höchstreichweite. Nach Möglichkeit sollten Sie Adapter verwenden, die die neueste Technik verwenden. Bluetooth 5.0 hat eine maximale Reichweite von 200 Metern im Freien und 40 Metern in Innenräumen. Dabei ist zu bedenken, dass größere Objekte sowie Wände die Reichweite einschränken können; in den seltensten Fällen herrschen Idealbedingungen.
Gut zu wissen: Bluetooth-Adapter und -Geräte werden nach ihrer Leistungsklasse unterschieden. Davon gibt es drei:
- Klasse 1: Reichweite ca. 100 m im Freien, größte Sendeleistung (100 mW) und größter Stromverbrauch, verwendet z.B. in PCs und Laptops
- Klasse 2: Die Reichweite im Freien kann noch bis ca. 50 m betragen, ist in Innenräumen aber stark eingeschränkt, Sendeleistung von 2,5 mW, verwendet z.B. in Bluetooth-Lautsprechern
- Klasse 3: Geringe Sendeleistung von 1 mW und Reichweite von nur wenigen Metern, dafür geringer Stromverbrauch; z.B. für den Einsatz in Freisprechanlagen und Kopfhörern geeignet
Der Verwendungszweck und die erforderliche Reichweite sind wichtige Kaufkriterien. Es ist nicht immer sinnvoll, möglichst leistungsstarke Geräte zu verwenden. Ist die Distanz zwischen den zu koppelnden Geräten gering, etwa bei der Verbindung eines Smartphones mit dem Radio im Auto, darf es auch ein Adapter einer niedrigeren Leistungsklasse sein, und Bluetooth 5.0 ist dann auch keine Pflicht. Eine geringere Leistung geht meist auch mit einem geringeren Energieverbrauch einher, das gilt es zu berücksichtigen.
Bei Bluetooth-Adaptern, bei denen die Stromversorgung über einen integrierten Akku erfolgt, lohnt sich ein Blick auf dessen Kapazität bzw. Akkulaufzeit, um sicherzugehen, dass der Adapter möglichst lange am Stück genutzt werden kann. Außerdem spielen Größe und Gewicht des Geräts eine Rolle, sollte der Adapter für die mobile Nutzung gedacht sein.
Wer sein Smartphone mit dem Autoradio verbindet, um es als Freisprecheinrichtung im Auto zu nutzen, sollte eine Halterung für das Handy verwenden. Während man im Auto am Steuer sitzt, darf man das Smartphone nicht in der Hand halten. Es einfach auf den Beifahrersitz zu legen, empfiehlt sich im Sinne einer guten Gesprächsqualität ebenfalls nicht. Um gut verstanden zu werden, sollte man frontal ins Mikrofon sprechen, außerdem sollte der Blick stets nach vorn gerichtet sein, um den Straßenverkehr im Blick zu behalten. Deshalb ist es sinnvoll, die Halterung für das Smartphone so anzubringen, dass der Kopf nicht zur Seite gedreht werden muss, um hineinzusprechen. Ein Bluetooth-Adapter mit USB- oder AUX-Anschluss und eine Smartphone-Halterung sorgen im Verbund für mehr Komfort im Auto und zugleich für mehr Sicherheit. USB-Bluetooth-Adapter und AUX-Bluetooth-Empfänger gibt es in zahlreichen Ausführungen für verschiedene Einsatzzwecke.
Wie viele Geräte kann man mit einem einzelnen Gerät per Bluetooth verbinden?
Bluetooth erlaubt Punkt-zu-Mehrpunkt-Verbindungen mit bis zu acht aktiven Teilnehmern, wobei es dann die Aufteilung zwischen einem primären ("Primary") und den restlichen sekundären Geräten ("Secondary") gibt. Das "Primary" leitet die Kommunikation in diesem Piconet (Personal Area Network). Netzwerkteilnehmer werden dann, wenn sie an keinem Datenaustausch beteiligt sind, in einen Parkmodus geschaltet. Das macht es möglich, bis zu 256 passive Teilnehmer in das Piconet aufzunehmen.
Wie sicher ist Bluetooth?
Bluetooth-Verbindungen sind verschlüsselt – so weit, so gut. Allerdings hat ein Sicherheitsforscher des französischen Instituts EURECOM 2023 eine Sicherheitslücke entdeckt. Angreifer können sich die Bluetooth-Funktion, Schlüssel dynamisch zu generieren, um die Kompatibilität mit älteren Geräten zu gewährleisten, zunutze machen. Sie fangen den Datenverkehr ab und täuschen ein Gerät vor, das nur mit kurzen Schlüsseln arbeiten kann. Je kürzer ein Schlüssel ist, desto schwächer ist er. Per Brute-Force-Methode wird dieser dann geknackt und die Angreifer verschaffen sich Zugriff auf vertrauliche Daten. Gerade für Unternehmen stellt das durchaus ein Risiko dar, allerdings müssen sich Angreifer in unmittelbarer Reichweite der Bluetooth-Geräte befinden. Trotzdem wird empfohlen, Bluetooth nur dann zu benutzen, wenn es wirklich notwendig ist, solange die Hersteller der Geräte keine entsprechenden Sicherheits-Updates veröffentlicht haben.