Ratgeber
Dachboxen werden am Autodach montiert, wodurch sie den Stauraum des Fahrzeugs erweitern. Sie bestehen aus einem festen Material und schützen den Inhalt vor Wind und Nässe.
Was Dachboxen konkret kennzeichnet und auf welche Kriterien Sie beim Kauf achten müssen, verraten wir Ihnen in unserem Ratgeber.
Möchte man mit dem Auto einen längeren Ausflug unternehmen oder in den Urlaub fahren, fällt meist einiges an Gepäck an. Gerade bei mehreren Personen und im Fall von Kleinwagen kann es vorkommen, dass der Platz im Kofferraum nicht ausreicht.
Eine Dachbox ist in dem Fall die ideale Lösung, weil sie zusätzlichen Stauraum zur Verfügung stellt. Im Vergleich zu einem klassischen Dachgepäckträger lässt sie sich leichter be- und entladen und ist aerodynamischer.
Zwar benötigt ein Auto mit montierter Dachbox mehr Kraftstoff, aufgrund ihrer Konstruktionsform ist der Verbrauch jedoch geringer als im Fall von Gepäckträgern. Zur Orientierung: Bei einer beladenen Dachbox mit einem Gesamtgewicht von 100 kg fallen in etwa 0,3 Liter Sprit pro 100 km an.
Zusätzlich ist das Gepäck vor Wettereinflüssen und Diebstahl geschützt. Selbst Ausrüstung für Sport kann in einem Dachkoffer untergebracht werden. In speziellen Skikoffern ist beispielsweise die Mitnahme von langen Ski auf dem Dach möglich.
Das Gewicht des Fahrzeugs erhöht sich abhängig vom Volumen und Inhalt der Box. Wichtig ist in dem Zusammenhang, dass es nicht zu einer Überladung kommt.
Dachboxen bestehen in der Regel aus Glasfaser oder Kunststoff. Glasfaser ist häufig teurer, zeichnet sich aber durch eine höhere Stabilität aus. Außerdem ist sie nicht so steif wie Kunststoff, was die Geräusche beim Fahren reduziert. Als Kunststoffmaterialien werden vorwiegend Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS), Polystyrol oder Polypropylen eingesetzt. Insbesondere ABS ist sehr robust und hält Temperaturveränderungen gut stand. Daher eignet sich eine solche Box sehr gut für Fahrten in winterliche oder sommerliche Gegenden.
Wie man eine Box montieren muss, hängt vom jeweiligen Befestigungsmechanismus ab. Am einfachsten zu bedienen sind Dachboxen mit Klick-System. Dieses besteht meist aus verschiebbaren Klammern, die man auf die Breite des Dachträgers einstellen kann. In manchen Fällen ist auch ein Drehmomentbegrenzer implementiert, der dafür sorgt, dass das Befestigungsrad richtig angezogen wird und sich bei Überlastung nicht lösen kann.
Verbreitet sind auch Dachkoffer mit U-Bügeln. Die Metallbügel werden von unten in die Löcher der Dachbox geschoben und verschraubt. Bei einem Schnellspannsystem werden die Bügel über Spannhebel in der Box festgemacht.
Eine weitere Variante sind Dachträger mit T-Nut. Zuerst wird ein T-Nut-Adapter seitlich an den Dachträger angebracht. Die Dachbox wird dann auf den Schaft des Adapters aufgesetzt.
Eine einfache Montage ermöglichen auch ClickFix-Schnellbefestigungen. Es handelt sich hierbei um eine Erweiterung der Montage mit T-Nut. Die Adapter sind bereits in der Box integriert und können so bequem auf den Dachträger gesetzt werden. Der Spannhebel ermöglicht eine sichere Befestigung.
Eine Dachbox darf höchstens 1,50 m über das Heck des Fahrzeugs ragen. Die Angaben zur Dachlast lassen sich meist in der Betriebsanleitung des Autos finden. Sie können den Wert aber auch selbst berechnen.
Die maximale Dachlast ergibt sich aus dem Gewicht des Dachgerüsts plus der Last der Box inklusive Zuladung.
Das Gesamtgewicht des Autos kann unter Zuhilfenahme des in der Zulassungsbescheinigung angegebenen Leergewichts errechnet werden.
Das zulässige Gesamtgewicht setzt sich aus dem Leergewicht plus dem Gewicht der Passagiere und dem Gepäck zusammen.
Als Erstes sollten Sie in die Bedienungsanleitung des Autos schauen, ob Ihr Fahrzeug für eine Dachlast geeignet ist. Achten Sie bei der Auswahl einer Dachbox auf die gesetzlichen Bestimmungen der Straßenverkehrsordnung (StVO). In Paragraph 22 ist geregelt, dass die Dachträger nicht breiter als das Fahrzeug sein dürfen. Wie breit Ihr Auto ist, können Sie der Zulassungsbescheinigung entnehmen. Die Breite der Ladung darf 2,55 m nicht übersteigen. Des Weiteren muss die Höhe des Fahrzeugs inklusive der Box auf dem Dach niedriger als 4 m sein. Die Art der Montage sollte außerdem auf die Befestigungsmöglichkeiten Ihres Dachträgers abgestimmt sein. Bei vielen Autoherstellern sind die Befestigungspunkte für Dachboxen festgelegt.
Ein weiteres wichtiges Kriterium ist die Gepäckmenge, die Sie im Dachkoffer verstauen möchten. Grundsätzlich wird das Volumen von Dachboxen in drei Klassen unterteilt: bis 400 Liter (klein), 401 bis 499 Liter (mittel) und 500 Liter (groß) oder mehr. Es gibt sogar XXL-Dachkoffer mit einem Volumen von über 1400 Litern. Achten Sie darauf, dass die maximale Dachlast des Fahrzeugs nicht überschritten wird, denn ansonsten drohen Bußgelder. Überprüfen Sie zudem die Qualität der Box. Eine hochwertige Dachbox hält auch starken Beanspruchungen stand. Bei billigem Material kommt es schnell zum Verschleiß und das Gefahrenrisiko bei einem Unfall erhöht sich.
Unser Praxistipp: Sichern Sie die Ladung zusätzlich
Für die Sicherheit aller, die am Verkehr teilnehmen, ist es essentiell, dass eine Dachbox fest montiert und die Ladung mit zusätzlichen Maßnahmen gesichert ist. Das können zum Beispiel der Einsatz von Antirutschmatten oder das Anbringen von Spanngurten sein. Polstern Sie das Innere der Box mit Kissen, Kleidung oder Decken aus. So verrutscht der Inhalt nicht so leicht.
Beeinflussen Dachboxen das Fahrverhalten eines Autos?
Eine Dachbox kann das Fahrverhalten eines Fahrzeugs verändern. Es kann passieren, dass sich das Auto in Kurven neigt und empfindlich gegenüber Seitenwind ist. Die Fahrgeschwindigkeit sollte dementsprechend angepasst werden.
Wirkt sich die Montage von Dachboxen auf den Treibstoffverbrauch aus?
Der Kraftstoffverbrauch kann sich mit einer Dachbox auf über 20 Prozent erhöhen. Wenn die Box keine Ladung beinhaltet, sollte sie abmontiert werden.
Wie schnell darf man mit einer Dachbox fahren?
Es gibt keine explizite Geschwindigkeitsbeschränkung für Fahrzeuge mit montierter Dachbox. Der ADAC empfiehlt aber, eine Geschwindigkeit von 130 km/h nicht zu überschreiten. Ansonsten ist das Auto windanfälliger. Außerdem erhöht sich der Kraftstoffverbrauch.