Ratgeber
Neben dem TV-Empfang via Sat-Anlage (DVB-S) und Kabel (DVB-C) ist das terrestrische Fernsehen (DVB-T) weit verbreitet. Um Letzteres am Fernsehgerät oder Monitor sehen zu können, wird eine Antenne benötigt. Sie fängt die Funkübertragung auf und leitet sie weiter.
Erfahren Sie im Ratgeber, welche Bauweisen es gibt, was aktive und passive DVB-T-Antennen unterscheidet und welche weiteren Merkmale bedacht werden sollten.
DVB-T/T2-Antennen können Funksignale der öffentlich-rechtlichen und der privaten Sender empfangen. Das Kürzel DVB-T steht für „Digital Video Broadcasting – Terrestrial“, also ein über Sendemasten verbreiteter Funkweg. Es sind entsprechend weder ein TV-Kabelanschluss noch eine Sat-Schüssel auf dem Dach nötig. Der Fernseher arbeitet stattdessen mit einer Zimmerantenne beziehungsweise Außenantenne.
Funkfrequenz und -standard
Die DVB-T-Antennen greifen die Signale zwischen 470 bis 862 MHz ab. Da dies der UHF-Bereich ist, nennt man sie auch UHF-Antennen. Möglich ist außerdem der Empfang des VHF- Frequenzbereichs (174 bis 230 MHz).
Auch wenn das klassische Kürzel DBV-T noch gebräuchlich ist, wurde dieser Funkstandard ab der Jahrtausendwende umgestellt. Heute wird der Standard DVB-T2 HD genutzt, oft als DVB-T2 abgekürzt. Ob HD im Namen steht oder nicht, die Sender lassen ihre TV-Programme in HD-Qualität übertragen und DVB-T2-Antennen empfangen diese.
Innen- und Außenmodelle
DVB-T/T2-Modelle können als reine Zimmerantennen, reine Außenantennen oder als Indoor- und Outdoor-Modelle konzipiert sein. Nur wenn der Einsatzbereich explizit die Verwendung im Freien angibt, trotzen die Geräte den Witterungen. Sie besitzen entsprechend die IP-Schutzklasse IP54 oder höher.
Seit wann wird DVB-T2 genutzt?
Die Sender stellten nach und nach ihre analogen TV-Signale auf die digitalen HD-Programme um. 2016 gilt als Startpunkt dieser Modernisierung. Heute ist DVB-T2 HD der Standard und wird von rund 150 Sendemasten in der Bundesrepublik ausgestrahlt.
Passive und aktive Antennen
Es erfolgt stets die Unterteilung in aktive und passive Antennen. Letztere dienen ausschließlich dem Empfang. Sie nehmen das Funksignal auf und geben es via Antennenkabel an einen DVB-T2-Receiver und von dort über ein HDMI-Kabel an den Monitor beziehungsweise das TV-Gerät weiter.
Wer alternativ ein neues TV-Gerät mit integriertem Receiver besitzt, kann das Antennenkabel direkt anschließen.
Empfang
Für einen zufriedenstellenden HD-Genuss ist man bei passiven Antennen immer auf guten Empfang angewiesen. Eine aktive Zimmer- oder Außenantenne besitzt zusätzlich einen Verstärker. Nach dem Empfang des Funksignals wir dieses erst verstärkt und dann über Kabel weitergeleitet.
Die in Deutschland aufgestellten Sendemasten für das DVB-T2-Signal sind zwar zahlreich vorhanden, jedoch ist der Empfang nicht überall gleich gut. In großen Städten gibt es gelegentlich in Erdgeschosswohnungen Probleme und in ländlichen Bereichen kann das Signal insgesamt schwächer ausfallen.
Prinzipiell gilt: Bei starkem Signal genügen passive Zimmerantennen, ist der Empfang mittelmäßig, sind aktive Indoor-Modelle oder passive Außenantenne gefragt. Ein schwacher Empfang macht immer eine aktive Außenantenne nötig.
Unser Praxistipp: Sat-Finder
Um zu ermitteln, wo ein starkes Signal ankommt, gibt es Sat-Finder sowohl für DVB-S2 (Satellit) als auch DVB-T2 (terrestrisch).
Dachantenne
Für ihren Einsatzort sind die aktiven oder passiven Modelle robust gestaltet. Viele besitzen einen LTE-Filter, um Störstrahlung herauszufiltern und den HD-Empfang mittels DVB-T-Antenne noch besser zu machen.
Stabantenne
Sie werden in aktiver oder passiver Bauweise als Zimmerantennen genutzt und können dank der minimalen Größe überall eingesetzt werden, auch in beengten Bereichen wie einem Wohnwagen.
Teleskopantenne
Passive und aktive DVB-T-Antennen können so konstruiert sein, dass ihr Empfangsteil über eine Teleskopvorrichtung herausgezogen werden kann. Das erhöht die Chance auf einen guten Empfang in ungünstig gelegenen Räumen.
Rundantenne
Als besondere Bauform der Zimmerantennen sind diese Modelle so gestaltet, dass sie DVB-T2 HD bestens wiedergeben können. Sie sind häufig dreh- und kippbar, um die ideale Ausrichtung zu finden.
Form
Hier geht es zum einen um ästhetische Vorlieben, zum anderen aber auch um Pragmatismus.
Kleine Stabantennen sind dezent und können beispielsweise auf der Fensterbank hinter der Gardine nahezu verschwinden.
Ausladende Modelle für das Dach sind hingegen sehr auffällig. Im Innenbereich bevorzugen viele Menschen die Flachantenne in schlanker Kastenform.
Filter
Die Funkwellen für das gewünschte TV-Programm befinden sich in einem Bereich zusammen mit anderen Signalen. Die Antennen können daher auch diese andere Signale auffangen, allen voran den LTE-Mobilfunk-Standard. LTE kann dabei das terrestrische Fernsehen stören. Antennen mit LTE-Filter kümmern sich um diese Störstrahlung. Andere Problemquellen können UKW, WLAN und GSM sein. Entsprechende Filter nehmen sich dem an.
Stormversorgung
Passive Modelle benötigen keine eigene Stromversorgung, aktive Geräte hingegen müssen ihren eingebauten Verstärker mit Strom versorgen können. In diesem Fall sind bei Zimmerantennen passende Netzteile vorgesehen, die über ein USB-Kabel mit der Steckdose verbunden werden. Verstärker in Außenantennen werden meist über das Koaxial-Antennenkabel samt F-Stecker mit Strom versorgt.
Radio-Zusatzfunktion
Manche Antennen sind gesondert darauf ausgelegt, auch UKW-Radio sowie die digitalen Radiosignale DAB und DAB+ zu empfangen.