Ratgeber
Ein Kabelkanal dient dazu, Kabel oder Leitungen geordnet und dezent zu verlegen. Er wird sowohl aus ästhetischen als auch aus sicherheitsrelevanten Gründen eingesetzt.
Welche Arten von Kabelkanälen es gibt und worauf es beim Verlegen zu achten gilt, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Kabelkanäle sind wichtige Hilfsmittel für ein professionelles Kabelmanagement. Sie dienen dazu, Kabel oder Leitungen sortiert zu verlegen und den Kabelverlauf zu sichern. Ob in Büros, Tagungs- oder Konferenzräumen, in Laboratorien, Produktionsstätten, Gewerbe- oder Verkaufsräumen – Kabelkanäle bringen Ordnung an den Arbeitsplatz und verhindern, dass Kabelsalat für Angestellte zur Stolperfalle wird.
Sie sind die perfekte Lösung, wenn Kabel oder Leitungen nicht unter Putz verlegt werden können, und lassen sich unkompliziert anbringen. Kabelkanäle erfüllen aber nicht nur ästhetische Funktionen und schützen vor Unfällen, sondern bewahren Kabel und Leitungen auch vor Staub und Beschädigungen, was letztlich der Haltbarkeit zugutekommt.
Ob Telefon, Router, HiFi-Anlage oder TV – Kabel und Leitungen sind unabdinglich, um Geräte im Haushalt mit Strom oder Daten zu versorgen oder miteinander zu verbinden. Da es im Regelfall nicht bei einer einzigen Leitung bleibt, ist Kabelsalat ist in vielen Fällen vorprogrammiert. Lose herumliegende Leitungen lassen einen Raum schnell unaufgeräumt wirken und stellen außerdem Stolperfallen dar.
Nicht nur aus ästhetischen Gründen, sondern vor allem aus Gründen der Sicherheit sollten Leitungen und Kabel sortiert und systematisch getrennt verlegt werden. Kabelkanäle sind für diesen Anwendungsfall die ideale Lösung. Sie können beispielsweise im Wohnzimmer zum Einsatz kommen, um das Leitungsgewirr des Heimkinosystems zu kaschieren, oder im Arbeitszimmer, um PC-, Drucker- und Monitorkabel zu bündeln.
Kabelkanäle sind üblicherweise sehr einfach konstruiert. Sie sind innen hohl, um Kabel oder Leitungen beherbergen zu können, und bestehen im Prinzip aus einer starren oder flexiblen Hülle.
Meist sind sie quadratisch im Querschnitt, wobei auch runde bzw. halbrunde sowie flache Ausführungen angeboten werden. Klassischerweise setzen sich Kabelkanäle aus einem U-Profil zur Kabel- bzw. Leitungsaufnahme und einem Deckel zusammen.
Oft sind sie mit einem Schienensystem ausgestattet, das das Verlegen erleichtert.
Kabelkanäle werden überwiegend aus Kunststoff oder Metall wie Stahlblech, Edelstahl oder Aluminium gefertigt. Ausführungen aus Kunststoff, genauer gesagt PVC, sind am gängigsten. Der Vorteil von PVC besteht darin, dass es hart, unempfindlich und schwer entflammbar ist.
Abgesehen davon erfordert die Herstellung von PVC weniger Erdölprodukte, als es bei anderen Kunststoffen der Fall ist. Besonders elegant und hochwertig erscheinen Kabelkanäle aus Aluminium.
Sie halten vielen Belastungen stand und sind häufig eloxiert oder pulverbeschichtet, wodurch sie sich gut für den Einsatz im Außenbereich eignen.
Als Leichtmetall zeichnet sich Aluminium durch ein geringes Eigengewicht aus, was sich bei der Verarbeitung als vorteilhaft erweist. Grundsätzlich ist ein Alu-Kabelkanal eine gute Alternative zum PVC-Kabelkanal, wenn besondere Ansprüche an Ästhetik und Haltbarkeit gestellt werden.
Kabelkanäle können an der Wand, an der Decke, auf dem Boden, entlang von Sockelleisten oder Eckleisten verlegt werden. Es besteht auch die Möglichkeit, sie um einen Türrahmen herum oder an einem Tischbein anzubringen. Solche Lösungen sind nicht nur optisch ansprechend, sondern auch platzsparend. Abhängig von der Bauweise kann man zwischen Kabelschächten, Kabelpritschen und Kabelschläuchen differenzieren.
Solche Lösungen sind nicht nur optisch ansprechend, sondern auch platzsparend. Abhängig von der Bauweise kann man zwischen Kabelschächten, Kabelpritschen und Kabelschläuchen differenzieren.
Ein Kabelschacht umschließt die Leitungen bzw. Kabel komplett und lässt sich im Regelfall via Klickverschluss bequem öffnen und schließen.
Eine Kabelpritsche, auch Kabeltrasse genannt, ist üblicherweise dem professionellen Gebrauch vorbehalten und wird beispielsweise für Elektroinstallationen auf Baustellen oder zur Bändigung von Kabeln in Serverräumen genutzt. Es handelt sich um eine Tragkonstruktion für mehrere Kabel oder Leitungen, die üblicherweise aus Stahl oder Edelstahl oder glasfaserverstärktem Kunststoff besteht. Sie wird mit einem Tragarm an der Decke oder Wand befestigt und zur Fixierung verschraubt.
Ein Kabelschlauch ist im Gegensatz zu den anderen Kabelkanälen biegsam und passt sich dem Kabelverlauf an. Viele Kabelschläuche sind aus Neopren oder Polyester gefertigt und lassen sich per Klettverschluss öffnen. Gerade für die Kabelführung in EDV-Umgebungen, Heimkino-Setups und PC- und Unterhaltungselektronik erweisen sich Kabelschläuche als äußerst praktisch, da sie es ermöglichen, schnell einmal die eine oder andere Leitung zu ergänzen oder zu entfernen.
Im Hinblick auf Installationsort und Verwendungszweck können mehrere Sonderformen von Kabelkanälen unterschieden werden. Dazu gehören beispielsweise Brüstungskanäle. Ein Brüstungskanal ist für die Montage unter einer Brüstung oder Fensterbank vorgesehen. Er dient der Installation von Strom- und Kommunikationsanschlüssen und findet unter anderem in Werk- und Produktionsstätten Verwendung. Im Gegensatz zu einem normalen Kabelkanal kann ein Brüstungskanal nicht nur Kabel und Leitungen, sondern auch Steckdosen, Schalter, Antennendosen oder Netzwerkdosen aufnehmen. Er eignet sich hervorragend als Installationskanal für den schnellen Geräteeinbau.
Ein Aufbodenkanal, auch als Kabelbrücke bezeichnet, kommt explizit für die verdeckte Kabelführung auf dem Fußboden zum Einsatz. Er besteht oftmals aus einer Führungsschiene mit mehreren Kammern, in denen Strom- und Datenleitungen separat untergebracht werden können. Die Abdeckung ist trittfest und seitlich abgeflacht, damit man beim Auftreten nicht darüber stolpert.
Beim Kauf eines Kabelkanals sind mehrere Faktoren zu berücksichtigen. Zunächst muss geklärt sein, an welchem Ort der Kanal installiert werden soll. In diesem Zusammenhang ist entscheidend, ob er im Innen- oder Außenbereich zum Einsatz kommt. Bei einer Verwendung im Außenbereich ist sicherzustellen, dass keinerlei Feuchtigkeit oder Staub zu den Kabeln bzw. Leitungen durchdringen kann. Angaben zum IP-Schutz sind hier von Bedeutung.
Beim Einsatz in Produktions- und Werkstätten, Industrie-, Büro- und Wirtschaftsgebäuden ist außerdem auf die Einhaltung von Brandschutzregelungen zu achten. Ein Kabelkanal muss aus einem schwer entflammbaren bzw. selbstverlöschenden Material bestehen.
Weiterhin ist zu überlegen, auf welche Art der Kanal fixiert werden soll. Im Regelfall werden Kabelkanäle mit einer Säge auf die benötigte Länge geschnitten und anschließend auf dem Boden, an der Wand oder an der Decke verschraubt.
Als praktisch erweist es sich, wenn bereits eine Lochung vorgebohrt ist, um Nägel und Schrauben einfacher montieren zu können. Es gibt auch Ausführungen, die selbstklebend sind.
Selbstklebende Kanäle sind im Handumdrehen angebracht und erfordern kein weiteres Werkzeug zur Montage. Ob ein Kanal selbstklebend oder verschraubbar sein soll, hängt auch davon ab, ob eine dauerhafte oder temporäre bzw. flexible Installation gewünscht ist.
Durchmesser und Länge eines Kabelkanals müssen auf den jeweiligen Anwendungsfall abgestimmt sein. Wie groß der Durchmesser sein sollte, ist abhängig davon, wie viele Kabel gebündelt verlegt werden sollen.
Um Knicken und Quetschungen vorzubeugen, sollte lieber etwas großzügiger kalkuliert werden. Kabelkanäle mit großem Durchmesser verfügen meist über Führungshilfen zum einfacheren Verlegen.
Grundsätzlich ist es von Vorteil, wenn ein Kanal aus einem Material besteht, das sich zurechtschneiden lässt. So besteht die Möglichkeit, im Nachhinein Anpassungen vorzunehmen.
Das Design spielt im Hinblick auf die Auswahl eines Kabelkanals ebenfalls eine Rolle. Je nachdem, ob man den Kanal als Stilelement verwenden oder unauffällig im Raum integrieren möchte, kann man zu stylischen Ausführungen aus Aluminium oder Modellen in dezenten Farben wie Grau, Schwarz, Braun oder Weiß greifen.
Unser Praxistipp: Verbinder nutzen und Kanäle um Ecken verlegen
Am einfachsten ist es, Kabelkanäle gerade zu verlegen, beispielsweise entlang einer Wand. Das ist jedoch nicht immer möglich. Sollen Kabelkanäle um Ecken verlegt werden, erweisen sich Verbinder als praktisch. Sie können als C-Stück, L-Stück oder T-Stück realisiert sein und ermöglichen es, zwei oder mehr Kanäle aus unterschiedlichen Richtungen bzw. in verschiedenen Winkeln aneinander zu koppeln. Die Fixierung erfolgt meist durch einfaches Stecken.
In welchen Größen sind Kabelkanäle erhältlich?
Kabelkanäle werden in verschiedenen Größen angeboten. Eckige Ausführungen sind beispielsweise mit 75 bis 110 cm Länge erhältlich. Es gibt aber auch kleinere Mini-Schächte mit einer Größe von 15x15 mm sowie Kabelkanäle im XXL-Format.
Wozu braucht man Endstücke für eine Kabelleiste?
Endstücke sorgen dafür, dass eine Kabelleiste sauber und auf optisch ansprechende Weise abschließt. Sie bieten Schutz vor Verschmutzung und mechanischen Einwirkungen und unterstützen die Kabelführung, indem sie den Kanal stabilisieren.