Ratgeber
Kaltgerätekabel » Sicherer und zuverlässiger Anschluss Ihrer elektrischen Geräte
Kaltgerätekabel sind elementar für die Stromversorgung in Büros, Industrieanlagen und vielen weiteren Bereichen. Sie gewährleisten den zuverlässigen Betrieb von Kühlschränken, Computern, Druckern und zahlreichen anderen elektrischen Geräten, die für Ihr Unternehmen unverzichtbar sind. Doch die Auswahl des richtigen Kaltgerätekabels ist entscheidend für die Sicherheit, Effizienz und Langlebigkeit Ihrer Geräte.
So können Sie Ausfallzeiten minimieren, Energieverluste reduzieren und die Betriebskosten senken. Mit der richtigen Auswahl und Installation von Kaltgerätekabeln wird dies möglich. Doch die Vielfalt an Kabeltypen, Steckern, Buchsen und Schutzarten kann überwältigend sein.
In unserem Ratgeber erfahren Sie alles Wissenswerte über Kaltgerätekabel. Wir erklären Ihnen die verschiedenen Typen und ihre spezifischen Anwendungsbereiche, die Bedeutung von Schutzklassen und Querschnitten und geben Ihnen wertvolle Tipps für die Auswahl des passenden Kabels. Egal, ob Sie eine Industrieanlage betreiben, ein Bürogebäude verkabeln oder eine Werkstatt ausstatten – wir helfen Ihnen, die optimalen Kaltgerätekabel für Ihre individuellen Anforderungen zu finden.
Was sind Kaltgerätekabel?
Kaltgerätekabel, die es auch als Verlängerungskabel gibt, sind Netzkabel für den Anschluss von elektrischen Geräten mit geringer Wärmeentwicklung. Sie unterscheiden sich damit von Warm- oder Heißgerätekabeln, zu finden zum Beispiel an Waffel- oder Bügeleisen oder an großen Laminiergeräten. Sie sind in der Regel für den Anschluss an das einphasige Stromnetz mit 230 Volt Wechselstrom gedacht und verfügen überwiegend über Schutzkontakte. Es gibt allerdings auch Netzkabel ohne Schutzkontakt, Kaltgerätestecker und Kaltgerätebuchsen entsprechen hier meist der Eurostecker-Norm.
Wie jedes Stromkabel mit zwei oder drei Anschlüssen benötigen auch Kaltgerätekabel einen Stecker für die Steckdose beziehungsweise einen Verteiler, eine Kupplungsbuchse sowie einen fest im Gerät eingebauten Steckverbinder. Der ist so konstruiert, dass dessen Stifte entweder unsichtbar oder deutlich im Gehäuse versenkt sind.
Typen und Bauformen von Kaltgerätekabeln
Kabel für Kaltgeräte sind im Handel in verschiedenen Typen und Bauformen erhältlich. Sie unterscheiden sich im Allgemeinen durch ihre Steckverbindungen und ihre spezifischen Anwendungen. Grundsätzlich gilt: Die Temperatur an den Stiften darf 70 Grad Celsius nicht überschreiten. Der maximale Stromdurchfluss ist auf 10 Ampere, bei einigen Bauformen auch auf 16 Ampere, festgelegt.
Gängige Typen
Kaltgerätestecker und Buchsen – letztere werden oft auch als Kupplungen bezeichnet – sind in der IEC 60320 genormt. Die Typenbezeichnung besteht aus einem C, gefolgt von einer Zahl, wobei die kleinere Zahl die Buchse bezeichnet.
C1/C2
Dieser Typ ist nur noch selten zu finden, häufig bei elektrischen Rasierapparaten.
Die Stromaufnahme des Geräts darf 200 Milliampere nicht überschreiten, ein Schutzkontakt ist nicht vorhanden.
C5/C6
Er wird aufgrund seines rundlichen Aussehens oft auch als Mickey-Mouse- oder Kleeblatt-Stecker bezeichnet. C5/C6 ist oft an Netzteilen, Monitoren und kleinen Elektronikgeräten zu finden, ein Schutzkontaktstecker ist obligatorisch.
C7/C8
Dieses Kaltgerätkabel ähnelt dem Typ C5/C6, allerdings ohne Schutzleiter und mit einer mittleren Einkerbung oben und unten. Eine Modifikation ist der Typ C7P/C8P. Buchse und Kupplung sind an einer Seite rechteckig geformt, dort sollte der Außenleiter liegen. Anwendungsbeisiele sind kleine Geräte wie Radios, Rasierer und einige Laptop-Netzteile mit nichtleitendem Gehäuse.
Wichtig:
Bei den Typen C5/C6, C7/C8 und C7P/C8P darf die Stromstärke 2,5 Ampere nicht überschreiten!
C13/C14
Der wohl bekannteste Typ eines Kaltgeräte-Kabels. Die Steckverbinder sind rechteckig und verfügen über drei Anschlüsse, und zwar zwei parallel nebeneinander liegende Stromkontakte und einen darüber liegenden Erdungskontakt. Computer, Monitore, Drucker, Bürogeräte sind typischerweise mit einem solchen Kaltgeräte-Anschlusskabel ans Stromnetz angeschlossen.
C17/C18
Entspricht von der Form her dem Typ C13/C14, besitzt aber keinen Erdkontakt. Entwickelt für Geräte, die keine Erdung benötigen, wie einige Audio- und Videogeräte mit Kunststoffgehäuse und keine berührbaren Metallteile. Wie C13/C14 ist er für Stromstärken von bis zu 10 Ampere zugelassen.
C19/C20
Bis zu 16 Ampere belastbar ist dieser größere Typ. Er besitzt ebenfalls eine rechteckige Form mit drei Anschlüssen. Diese sind allerdings nicht senkrecht, sondern horizontal angeordnet. Er eignet sich für Serverräume, größere elektronische Geräte und Hochleistungsgeräte.
C23/C24
Wie C19/C20 nur ohne Erdkontakt.
Gängige Bauformen
Standardnetzkabel
Einfache Kabel mit den entsprechenden geraden Buchsen und Steckern an den Enden. Sie sind in verschiedenen Längen verfügbar, typischerweise von 0,2 bis 10 Meter.
Winkelsteckernetzkabel
Netzkabel mit rechtwinkligen Steckverbindungen.
Entweder nur an einem Ende oder an beiden Enden.
Nützlich, wenn der Platz hinter den Geräten begrenzt ist.
Spiralkabel
Das Spiralkabel ist spiralförmig gebogen, ist bei kurzen zuwegen somit erheblich kürzer als bei langen. Diese Bauform ist ideal für Anschlüsse an mobilen oder sich häufig bewegenden Geräten.
Verlängerungskabel
Mit ihnen lassen sich Kaltgerätekabel verlängern.
Sie besitzen eine Kupplungsbuchse auf der einen und ein Stecker auf der anderen Seite.
Y-Kabel
Es gibt sie mit einem Stecker und zwei Buchsen oder umgekehrt.
Erlaubt den Anschluss von zwei Geräten an eine Stromquelle.
Auswahlkriterien für die Beschaffung
Zunächst ist sicherzustellen, dass der Stecker- und Buchsentyp mit den anzuschließenden Geräten kompatibel ist. Überprüfen Sie die Anforderungen der Geräte in Bezug auf Spannung, Stromstärke und Anschlussarten. Dabei spielt der Kabelquerschnitt eine wichtige Rolle, er sollte zur Strombelastung passen. Übliche Querschnitte sind 0,75 Quadratmillimeter, 1,0 Quadratmillimeter und 1,5 Quadratmillimeter. Ein Kabel mit höherem Leiterquerschnitt kann ohne Wärmeentwicklung mehr Strom führen und ist daher sicherer.
Als Isolationsmaterial haben sich PVC- oder Gummiisolierungen bewährt, die Auswahl hängt von den Anforderungen hinsichtlich Flexibilität und Temperatur ab. Bei begrenztem Platz hinter Geräten bieten sich Winkelstecker an, zur Verlängerung der Reichweite sind Verlängerungs- oder Y-Kabel sinnvoll. Ein weiteres Auswahlkriterium ist die Umgebung. Einige Kabel sind speziell für den Einsatz im Freien konzipiert und entsprechend robust und wetterfest. Zu beachten ist zudem die mechanische Beanspruchung: Bei häufigem Bewegen oder Verlegen sollten Sie ein Kabel mit robusterer Isolierung wählen.
Welche Geräte haben ein kaltgerätekabel?
Ein Kaltgerätekabel kommt bei vielen elektronischen Geräten zum Einsatz. Dazu gehören beispielsweise Computer, Drucker, Scanner, Monitore, aber auch diverse Haushaltsgeräte wie Mikrowellen, Kühlschränke oder Waschmaschinen. Auch viele Geräte im professionellen Bereich, wie Mischpulte, Verstärker oder Beamer, benötigen ein Kaltgerätekabel.
Es handelt sich hierbei um ein standardisiertes Kabel, das zur Stromversorgung der genannten Geräte dient. Es zeichnet sich durch seine Robustheit und Sicherheit aus und ist in der Regel leicht austauschbar, sollte es einmal defekt sein.
Wie lang darf ein Kaltgerätekabel sein?
Die Länge eines Kaltgerätekabels ist nicht gesetzlich festgelegt. Sie hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Strombedarf des Geräts oder der Qualität des Kabels. Allerdings sollte die Länge aus Sicherheitsgründen und zur Vermeidung von Leistungsverlusten 5 Meter nicht überschreiten.
Bis zu wie viel Watt Leistung sind normale Kaltgerätekabel ausgelegt?
Der Watt-Wert ergibt sich aus der Multiplikation von Spannung und Strom. Das heißt: Bei einer Netzspannung von 230 Volt und der Spezifizierung von 10 Ampere ergibt sich 230 mal 10 gleich 2300, also 2300 Watt.
Gibt es Kaltgerätekabel außer in Schwarz auch in anderen Farben?
Durchaus, Anschlusskabel sind auch in Blau, Gelb, Grau, Grün, Rot und Weiß erhältlich.