Ratgeber
Sie befinden sich in der Fernbedienung für Fernseher oder Stereoanlage, sie kommen in die Taschenlampe oder Personenwaage und finden sich in vielen weiteren Geräten: Mignon-AA-Akkus.
Was diese kleinen Energiespeicher ausmacht, welche Unterarten es gibt und welche Kaufkriterien nicht vergessen werden sollten, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Es handelt sich um wiederaufladbare Energiezellen einer genormten Größe. Bei der Definition ist es wichtig, Akkus klar von Batterien abzugrenzen, auch wenn beide Begriffe häufig vertauscht werden. Eine Batterie ist jedoch nicht wiederaufladbar. Ist die gespeicherte Energie entnommen, muss die Batterie entsorgt werden. Man spricht daher auch von Primärzellen. Akkumulatoren, kurz Akkus, besitzen als Sekundärzellen viele Ladezyklen. Sobald die Energie an ein Gerät abgegeben wurde, können Akkus in einem passenden Ladegerät erneut aufgeladen werden.
Es gibt innerhalb der Gruppe der Batterien und Akkus verschiedene Bauformen. Sie sind genormt, sodass alle Batterien und Akkus einer Gruppe dieselben Maße besitzen. Im Falle der Mignon-Batterien und Mignon-Akkus sind die Energiezellen zylindrisch und 50 Millimeter lang. Der Durchmesser darf maximal zwischen 13,5 bis 14,5 Millimetern schwanken.
Der Name Mignon stammt aus der französischen Sprache und wird wörtlich mit „niedlich“ übersetzt, denn Mignon-Modelle waren zur Zeit ihrer Verbreitung im Vergleich zu anderen Batterien und Akkus sehr klein. Heute gibt es mit AAA-Micro noch kleinere.
Synonyme Bezeichnungen für Batterien und Akkus der Baugröße Mignon sind AA-Batterien beziehungsweise AA-Akku, AA-Zelle, Mignon-Zelle oder schlicht AA. Nur die Buchstabenkombination AA zu verwenden, ist weit verbreitet und hebt die AA-Bauweise sofort von den kleineren Micro-Akkus (AAA Micro oder AAA-Akkus) ab.
Bezeichnungen wie AA-Akkus und AA Mignon weisen zunächst einmal nur darauf hin, dass es sich um wiederaufladbare Energiezellen einer fixen Größe handelt. Es kommt im Detail darauf an, welche elektrochemische Technologie im Inneren vorhanden ist, damit die Kapazität an Energie gespeichert werden kann.
Weit verbreitet sind Nickel-Metallhydrid-Akkus, kurz Ni-MH-Akkus. Ni-MH-Modelle können mehr Energie speichern als beispielsweise Ni-Cd-Akkus (Nickel-Kadmium-Akkus) und sind umweltfreundlicher, da sie auf das giftige Schwermetall Kadmium verzichten.
Ebenfalls ein großer Pluspunkt: Ni-MH-Akkus bringen keinen Memory-Effekt mit sich. Diese drei Vorteile haben dafür gesorgt, dass Ni-MH-Akkus den Markt dominieren.
Praxistipp: Ni-MH und Dauerladen
Während diese Untergruppe der Mignon AA zwar eine Tiefentladung gut erdulden, verkürzt es ihre Lebensdauer, wenn sie permanent geladen werden. Sie sind daher nicht die erste Wahl für das Handteil eines Funk-Telefons, das meist 24/7 in der Ladeschale steht.
Ni-MH-Sekundärzellen haben jedoch einen entscheidenden Nachteil: Diese AA-Zellen sind kälteempfindlicher. Sie dürfen nicht in einer Umgebung unter 0 Grad Celsius genutzt werden.
Tipp: Für Umgebungstemperaturen bis -20 °C empfiehlt sich die Verwendung von Alkaline-Batterien und bis -40 °C können Zink-Kohle-AA-Batterien im Einsatz sein.
Während Ni-MH als wiederaufladbare Batterien bekannt sind, haben andere Mignon-Arten weniger Bekanntheit. Wir geben Ihnen einen Überblick:
Ni-Cd-Akkus
Die bereits erwähnten Ni-Cd-Akkus auf Nickel-Kadmium-Basis sind inzwischen selten, doch sie werden noch genutzt. Sie sind äußerst kälteresistent und bei sehr hohem Energiebedarf im Einsatz.
Das verbaute Schwermetall ist allerdings sehr gefährlich, sodass diese Mignon AA nach und nach vom Markt verschwinden.
Abseits von der Not- und Alarmtechnik sowie der Medizintechnik und einigen Elektrowerkzeugen besteht inzwischen sogar ein Verkaufsverbot.
Da sie einen starken Memory-Effekt besitzen, wollen viele Menschen sie ohnehin nicht mehr in ihren Geräten nutzen.
Li-Ion-Akkus
Häufiger als Ni-Cd-Akkus trifft man Lithium-Ionen-Akkus an.
Viele Nutzer kennen sie aus Geräten wie dem Smartphone oder Notebook, wo sie allerdings nicht in der Bauform der AA-Akkus vorliegen.
Lithium-Ionen-Akkus als AA Mignon sind relativ preisintensiv, punkten jedoch mit Vorzügen.
Sie bieten eine hohe Kapazität, besitzen nur eine geringe Selbstentladung und kennen keinen Memory-Effekt.
Ni-Zn-Akkus
Eine weitere Mignon-Art bilden die Nickel-Zink-Akkus.
Der wesentliche Unterschied zu den Standard-Mignon Ni-MH ist die höhere Spannung.
Während sie bei Standard-Akkus bei 1,2 Volt liegt, arbeiten Nickel-Zink-Akkus mit 1,6 Volt.
Entsprechend benötigen sie für diesen Spannungsbedarf auch ein Ladegerät für 1,6 Volt.
Es gilt es folgende Punkte zu beachten:
Spannung der AA-Zellen
Die benötigte Spannung wird in Volt angegeben. 1,2 Volt sind Standard, mehr empfiehlt sich für Geräte mit hohem Stromverbrauch.
Ladegerät
Ohne das passende Ladegerät kann die verbrauchte Kapazität (mAh) nicht wiederhergestellt werden. Und nicht alle Ladegeräte können mit allen Akku-Typen arbeiten. Der Einsatz von Ni-MH-Energiezellen setzt voraus, dass ein Ni-MH-Ladegerät genutzt wird. Ebenso können nicht alle Akku-Ladegeräte Lithium-Ionen-Akkus laden. Geeignete sind entsprechend für Lithium-Ionen gekennzeichnet.
Memory-Effekt
AA-Akkus mit diesem Effekt „merken“ sich die aktuelle Kapazität (mAh), bei der sie an ein Ladegerät gehängt wird. War der AA Mignon nicht komplett entladen, wird diese Kapazität (mAh) als neuer Leer-Zustand gespeichert. Für die weitere Nutzung bedeutet dies, dass AA-Akkus ihre Entladestufe bei dieser Kapazität (mAh) erreichen und den Betrieb einstellen, obwohl noch Kapazität (mAh) vorhanden wäre.
Kapazität der AA-Akkus
Sie wird in mAh (Milliamperestunden) angegeben. Eine hohe Kapazität ist für AA-Batterien und AA-Akkus gleichermaßen wichtig, denn je mehr mAh vorhanden sind, desto länger reicht eine Ladung der Mignon. Wird nur wenig Kapazität benötigt, beginnt der Rahmen bei 600 mAh und 800 mAh. Als gutes Mittelfeld gelten 1.000 mAh, 1.300 mAh und 1.600 mAh. Das bessere Mittelfeld startet ab 1.700 mAh und reicht bis 2.000 mAh. Ab 2.500 mAh bewegt sich die Kapazität der AA-Akkus im Bereich für hohe Kapazität und kann 2.600 mAh, 2.700 mAh und bis zu 2.850 mAh erreichen.
Ladezyklen
Hersteller geben an, wie oft AA-Akkus geladen werden können. Etwa 1.000 Zyklen sind der Standard für AA und AAA Micro.
AA-Zellen mit Ready To Use
Diese Eigenschaft nutzen immer mehr AA-Modelle. Sie sind vorgeladen und besitzen eine geringe Selbstentladung. Die Hersteller laden die AA-Zellen vor dem Verkauf und die geringe Selbstentladung bewirkt, dass selbst nach zwei Jahren noch rund 40 Prozent Kapazität vorhanden ist. Entsprechend können sie sofort genutzt werden.