Ratgeber
Im Idealfall sind in Werkstatt und Bürokomplex sowie in Haus oder Wohnung alle netzwerkfähigen Geräte miteinander verbunden. Wo nicht endlos Netzwerkkabel verlegt werden sollen, sind smarte Lösungen gefragt. Eine davon: die Arbeit mit Powerline-Adaptern.
Was ist eine Powerline-Verbindung, welche Geräte können vernetzt werden und was müssen Sie insgesamt beachten? Unser Ratgeber gibt Ihnen Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Die Powerline-Technologie nutzt die Stromleitung eines Gebäudes für die Datenübertragung. So können angeschlossene Geräte effektiver vernetzt werden. Die Adapter werden dafür in eine reguläre Haushaltssteckdose gesteckt. Sie nutzen den im Gebäude ohnehin vorhandenen Stromkreislauf, um die Netzwerkverbindung im Haus zu erweitern.
Normalerweise muss entweder zu jedem LAN-Anschluss ein Kabel gelegt werden oder das WLAN-Netzwerk im Haus muss stark genug sein, um alle Ecken zu erreichen. Im ersten Fall stört das Verlegen der Kabel oft und im zweiten Fall erreicht selbst eine starke WLAN-Verbindung nicht alle Räume gleich gut. Die Powerline Communication umgeht beide Probleme, indem das Niederspannungsnetz zur lokalen Datenübertragung genutzt wird.
Manche Adapter bieten nur LAN-Ports, andere erlauben auch WLAN-Empfang, sodass Smartphones und Tablets, Google Assistant oder Amazon Alexa dank Powerline-WLAN-Adapter ebenfalls von einer guten Verbindung im Netzwerk profitieren.
Die Bauweise der Adapter kennt zwei Unterformen: mit und ohne Steckdose im Gehäuse. Der Unterschied ist entscheidend für den Einsatz, daher lohnt ein Blick ins Detail.
Viele synonyme Begriffe
Die Powerline-Technologie wird nicht nur verkürzt Powerline genannt, sondern auch PowerLAN oder dLAN. Ebenfalls könnte Ihnen das Kürzel PLC für Powerline Communication begegnen.
Zwei Formen der Powerline-Adapter: ohne und mit Steckdose
Bei Powerline-Adaptern ohne Steckdose besitzt das Gehäuse die Schnittstellen für LAN-Kabel und einen Stecker für die Verbindung zur Steckdose. Dieser Aufbau bedeutet, dass nach dem Einstecken ins Stromnetz diese Steckdose blockiert ist.
Je mehr Geräte in einem Haushalt oder Business-Umfeld an eine Stromquelle angeschlossen werden sollen, desto schneller wird es zum Ärgernis, wenn die Adapter die Steckdosen für sich in Anspruch nehmen. Der Gedanke, Powerline-Adapter einfach an eine Mehrfachsteckdose zu stecken, ist keine gute Idee: Steckdosenleisten arbeiten mit einem Störfilter. Dieser kann die Powerline-Signale stören und damit die Verbindung.
Bei hohem Steckdosenbedarf empfiehlt es sich, die Powerline-Geräte zu wählen, die über eine integrierte Steckdose verfügen. Diese kann wie gewohnt für E-Geräte genutzt werden.
Ihr vorhandener Router ist mit dem Internet verbunden und bereits über LAN-Kabel mit einem Gerät wie Ihrem PC verknüpft. Eine Kabelverbindung ist auch für Powerline nötig, denn der Router wird über das Ethernetkabel mit dem Powerline-Adapter verbunden. Der Adapter benötigt daher einen Steckdosenplatz in der Nähe des Routers.
Sobald der Adapter mit der Steckdose verbunden ist, wandelt er vom Router kommende digitale IP-Pakete in analoge Signale um. Nur so kann er die Stromleitung zum Datentransfer nutzen. In der hochfrequenten Analog-Form erreichen die Signale alle Steckdosen, die an der Stromleitung liegen. Ein Adapter an einer anderen Steckdose empfängt die Signale, filtert das Analogsignal und wandelt es wieder ins Digitale um.
Da Powerline-Adapter mindestens einen Ethernet-Port besitzen, können im Wunschraum wiederum Geräte über LAN-Kabel verbunden werden. Viele Adapter bieten sogar zwei bis sechs Ethernet-Ports. Die Anzahl der Ports entscheidet, wie viele Endgeräte über LAN-Kabel verbunden werden können.
Immer mehr Adapter bieten nicht nur Ethernet-Ports, sondern besitzen einen integrierten WLAN-Access Point. Als Powerline-WLAN-Adapter können sie zusätzlich Geräte wie ein Smartphone, Amazon Alexa oder Google Assistant über den WLAN-Standard Wi-Fi ins Netz einbinden.
Man spricht in diesem Zusammenhang auch von einer WLAN-Steckdose, Funksteckdose oder Smart-Steckdose.
Funksteckdosen sind praktisch
Durch das WLAN-Signal wird aus einem Adapter mit integrierter Steckdose automatisch eine WLAN-Steckdose. Über diese Buchse angeschlossene Geräte mit Smart-Funktionen werden über ihre jeweiligen Apps ansprechbar. So kann etwa eine Countdown-Funktion für die Waschmaschine genutzt werden.
Die dargestellte Funktionsweise macht deutlich: Während der Kabelsalat größtenteils entfällt, bedarf es einiger Komponenten, um Powerline und Endgeräte zu verbinden. Daher zuerst die Antwort auf die die Frage: Was braucht man für Powerline?
Powerline benötigt die folgenden Dinge:
Internetverbindung (z. B. dank SIM-Karte im LTE-Router)
mindestens ein LAN-Kabel
- mindestens zwei Powerline-Adapter
Viele Hersteller bieten ihre Adapter direkt als Starter Kit. Enthalten sind ein Adapter-Set und ein Netzwerkkabel.
Der schlussendliche Vorgang des Einrichtens ist für Anwender und Anwenderinnen sehr einfach:
LAN-Kabel vom Router in den Ethernet-Port am Adapter stecken.
Adapter in der Nähe vom Router in die Steckdose stecken.
Adapter in anderen Räumen verteilen.
Sync-Taste an allen Adaptern drücken.
Fertig.
Tipp: Nutzen Sie für die beste Kompatibilität immer Adapter vom selben Anbieter.
Wofür den Powerline-Adapter einsetzen?
Computer
Smart Home Sprachassistenten wie Google Assistant oder Amazon Alexa
- Spielekonsolen mit Online-Gaming
- smarte TV-Geräte
Blu-Ray-Player
IP-Telefone
mobile Geräte wie Smartphones
Wie viele Geräte kann man an die Powerline anschließen?
Beim LAN-Anschluss entscheidet die Menge der LAN-Ports über die Anzahl an Geräten. Wird Powerline zugleich als WLAN-Steckdose genutzt, steigt die Zahl. Bedacht werden muss, dass mit der Menge der Geräte die Datengeschwindigkeit über den Access-Point nachlässt. Die empfohlene Gerätemenge variiert zudem von Hersteller zu Hersteller. Manche beschränken sich auf weniger als zehn Adapter, andere geben über 200 Stück an.
Wie weit funktioniert Powerline?
Die LAN-Reichweite hängt von der Kabellänge, die WLAN-Reichweite von der Stärke des Signals ab. Die Hersteller geben auf ihren Produkten Bruttowerte zur Reichweite an. Das sind jedoch Idealwerte, die selten erreicht werden.
Wie viel Megabit pro Sekunde sind möglich?
Auch hier variiert die Geschwindigkeit je nach Anbieter. Mindestens 500 MBit/s sollten es sein, doch manche Powerline-Adapter kommen auch auf 1.200 MBit/s. Eine niedrige Bandbreite genügt für gelegentliches Surfen. Wer häufig Streaming-Dienste für Games oder Filme und Serien nutzt, sollte auf 1.200 Mbit/s setzen.
Welche Phase nutzt Powerline?
Der Außenleiter ist die entscheidende Verbindung. Heutzutage sind Stromkreise mit drei Adern ausgestattet: Außenleiter (auch Phase genannt), Neutralleiter und Schutzleiter. Eingesteckt in die Steckdose nutzt Powerline diese dreiadrige Stromleitung. Sie müssen auf keine Besonderheiten achten.