Ratgeber
Powerstations sind mobil einsetzbare Stromquellen, die mehr Leistung und Funktionen mitbringen als Powerbanks. Sie dienen der Energieversorgung elektrischer Geräte und werden beispielsweise beim Camping, Bootfahren oder im Handwerksbereich genutzt.
Welche Features Powerstations bieten und worauf beim Kauf zu achten ist, lesen Sie in unserem Ratgeber.
Eine Powerstation ist eine hervorragende Alternative zu Generatoren. Sie ermöglichen es, elektrische Geräte unterwegs mit Strom zu versorgen und beispielsweise beim Camping, Bootfahren oder handwerklichen Tätigkeiten im Außeneinsatz vollkommen autark und unabhängig von einem Stromanschluss zu sein. Auch zu Hause können Powerstations zum Einsatz kommen, beispielsweise zur Stromversorgung bei einem Stromausfall oder wenn gerade erhöhter Strombedarf besteht.
Im Regelfall sind Powerstations als portable Boxen realisiert und mit Batterien oder Akkus ausgestattet, die den Strom bereitstellen. Manche Powerstations kommen mit zusätzlichem Solarpanel, worüber Sonnenenergie in Energie umgewandelt werden kann. Mit der erzeugten Energie können die integrierten Batterien oder Akkus wieder aufgeladen werden. Powerstations mit Solarpanel fungieren quasi als kleine Kraftwerke, da sie nicht nur Strom speichern, sondern auch produzieren.
Powerbanks und Powerstations sind zwar beide für den mobilen Gebrauch vorgesehen, unterscheiden sich aber im Hinblick auf ihre Leistung, Ausstattung und Bauform. Im Regelfall ist eine Powerstation größer als eine Powerbank.
Während eine Powerbank problemlos in der Hand- oder Hosentasche verstaut werden kann, handelt es sich bei einer Powerstation um eine kofferähnliche Box mit Tragegriff, die etwas mehr Platz benötigt. Dafür stellt sie eine deutlich höhere Speicherkapazität zur Verfügung. Zudem können Powerstations eine derart hohe Leistung erbringen, dass sich daran auch Verbraucher mit größerem Strombedarf wie Kühlschränke, Kompressor-Kühlboxen, Herdplatten, Elektrowerkzeuge oder Elektrogrills betreiben lassen – teilweise sogar mehrere gleichzeitig.
Was die Ausstattung und Funktionsvielfalt betrifft, haben Powerstations ebenfalls die Nase vorn. Sie bieten normalerweise eine oder mehrere 230-V-Schutzkontakt-Steckdosen fürs direkte Anschließen elektrischer Geräte, einen 12-V-Kfz-Ausgang (Zigarettenanzünder) sowie mehrere USB-Ports, über die USB-Geräte wie Smartphones, Notebooks oder Tablets aufgeladen werden können. Ein Vorzug von Powerstations liegt im eingebauten Wechselrichter. Er transformiert die Akkuspannung in Wechselspannung, so dass 230-V-Geräte problemlos betrieben werden können.
In den meisten Fällen verfügen Powerstations über digitale Displays, auf denen wichtige Informationen wie der Lade- und Entladestrom angezeigt werden. Powerbanks haben demgegenüber eine deutlich reduziertere Ausstattung. Sie bieten oft nur eine einfache LED-Anzeige, die Aufschluss über den Ladezustand gibt, und einen oder mehrere USB-Ausgänge.
Kapazität und Ladezeit
Wird das Gerät hauptsächlich mobil genutzt, spielen Größe und Gewicht eine bedeutende Rolle. Beides steht meist im Zusammenhang mit der Kapazität und Ladezeit. Je größer und schwerer die Station, desto höher die Kapazität und desto schneller geht das Laden vonstatten. Die Kapazität gibt an, wie lange bzw. wie viele Geräte mit Strom versorgt werden können. Sie wird in Wattstunden (Wh), Amperestunden (Ah) oder Milliamperestunden (mAh) angegeben. Je höher der Wert, desto höher die Leistung. Zur Orientierung: 300 Wh sind als eine eher geringe Kapazität einzustufen, wohingegen Powerstations mit 2000 Wh eine riesige Kapazität bieten.
Akkutechnologie
Auch die zugrundeliegende Akkutechnologie ist bei der Auswahl einer Powerstation relevant. Die meisten Modelle nutzen Lithium-Ionen-Akkus, die mit einem geringen Gewicht und einer hohen Energiedichte punkten. Ein Nachteil von Lithium-Ionen-Akkus besteht jedoch darin, dass sie nicht tiefentladen oder zu heiß werden dürfen. Das heißt, dass man in dem Zusammenhang besonders auf einen Überhitzungs- und Tiefentladungsschutz achten muss. Mehr Vorteile bieten die neueren Lithium-Eisenphosphat-Akkus (LiFePo4). Sie überhitzen nicht so schnell, sind weniger empfindlich im Hinblick auf Tiefentladung und für deutlich mehr Ladezyklen ausgelegt, was in einer längeren Haltbarkeit resultiert.
Art des Wechselrichters
Die Art des eingebauten Wechselrichters variiert von Powerstation zu Powerstation. Günstige Modelle haben Wechselrichter, die eine modifizierte Sinusspannung liefern, mit der empfindliche Geräte nicht immer zurechtkommen. Hochwertige Ausführungen bieten dagegen eine echte Sinuskurve, mit der auch sensible Verbraucher störungsfrei betrieben werden können. An der Leistung des Wechselrichters bemisst sich außerdem, welchen Stromverbrauch die anzuschließenden Geräte maximal haben dürfen. Die Bandbreite reicht von 150 Watt über 1000 Watt bis hin zu 2000 Watt.
Anschlüsse
Des Weiteren gilt den vorhandenen Anschlüssen Augenmerk. Neben 230-V- und 12-V-Steckdosen sind die meisten mobilen Powerstations mit modernen USB-C-Anschlüssen ausgestattet, wie sie heutzutage fast alle Smart Devices vorweisen. Wer nicht nur einen USB-C-Anschluss, sondern auch einen USB-A- oder USB-B-Ausgang braucht, muss auf eine entsprechende Ausstattung achten. Generell sollte man im Vorfeld überlegen, welche Geräte perspektivisch an die Powerstation angeschlossen werden und welche Art von Ausgang sie erfordern.
Lademöglichkeiten
Wichtig zu wissen ist auch, welche Möglichkeiten es gibt, die Powerstation zu laden. Die meisten Modelle können über ein Netzteil oder Ladegerät, über den Zigarettenanzünder-Anschluss im Auto oder über einen USB-Ausgang geladen werden. Die Ladezeit variiert je nachdem, wofür man sich entscheidet. So dauert das Laden über die Kfz-Buchse im Auto oft deutlich länger als das Laden über ein Netzteil. Mehrere Ladeanschlüsse parallel zu nutzen, ist üblicherweise nicht möglich.
Unser Praxistipp: Bei Solar-Powerstations auf Laderegler achten
Bei Powerstations mit Solarpanels ist auf die Art des eingebauten Ladereglers zu achten. Zum Einsatz kommen entweder PWM- oder MPPT-Laderegler. PWM-Laderegler (PWM = Pulse Width Modulation) stellen die einfachere und günstigere Variante dar. Hier wird der Stromfluss durch eine sehr schnelle Abfolge von Schaltvorgängen gesteuert. MPPT-Regler (MPPT = Multi Power Point Tracking) scannen zuvor die Leistungskurve des Solarmoduls, um den maximalen Leistungspunkt zu finden. Die Leistung wird dann auf die Batteriespannung umgeformt. Diese Arbeitsweise ist effektiver und ermöglicht ein schnelleres Laden. Aus diesem Grund lohnt es sich, etwas mehr zu investieren und Solar-Powerstations mit MPPT-Reglern zu wählen.
Kann ich mit einer Power-Station gleichzeitig Laden und Entladen?
Gleichzeitiges Laden und Entladen ist nicht mit jeder Power-Station möglich. Höherwertigere Modelle bieten aber meist eine entsprechende Funktion.
Wann ist eine Power-Station mit Solarpanel sinnvoll?
Eine zusätzliche Lademöglichkeit durch Sonnenenergie zur Verfügung zu haben, ist eigentlich immer sinnvoll. Kommt die Power-Station aber nie im Freien zum Einsatz, ist ein Solarmodul im Prinzip nutzlos. Eine Anschaffung empfiehlt sich vor allem bei Outdoor-Einsätzen und beim Camping.