Ratgeber
Um am Computer eine Musikplaylist zu hören oder auch Videos mit Ton anzuschauen sowie einen Videochat zu führen, muss Sound erzeugt werden. Dies geschieht auf eine von drei Arten:
über eine Onboard-Soundkarte, eine externe Soundkarte (USB) oder eine dedizierte Soundkarte.
Letztere ist eine interne Soundkarte, die sich jedoch nicht auf dem Mainboard befindet, sondern als eigenständige PC-Komponente ins Gehäuse eingebaut wird.
Wie eine solche Soundkarte arbeitet, was technisch eine Rolle spielt und worauf Sie vor dem Kauf achten sollten, fasst unser Ratgeber zusammen.
Jedes Sound-System benötigt eine Form der Soundkarte. Die günstige Form bietet Onboard-Sound, bei der ein Chipsatz auf dem Mainboard die Klangerzeugung übernimmt. Die Qualität ist allerdings recht begrenzt, weshalb sich viele eher für eine dedizierte Soundkarte entscheiden.
Sie sitzt nicht mehr auf der Hauptplatine, sondern widmet sich als Hardware ausschließlich ihrer Aufgabe, besseren Klang zu erzeugen. In Abgrenzung dazu, werden externe Soundkarten über einen freien USB-Anschluss angeschlossen, belegen dabei aber stets einen USB-Port.
Für dauerhaft beste Klangergebnisse sorgen interne Audiokarten. Sie werden in den PCI-Bus im Inneren des Computers eingesteckt und bekommen so einen fixen Platz im Gehäuse.
Man spricht daher auch von PCI-Soundkarten. Beliebt sind etwa die Audiokarten Creative Sound Blaster oder Modelle von ASUS.
Wann lohnt sich eine interne Soundkarte?
Warum sollte man auf die interne Variante einer Soundkarte zurückgreifen? Sie hat einige Vorteile:
Praktisch zur Digitialisierung
Da Soundkarten mit analogen und digitalen Daten arbeiten können, ist es möglich, alte Aufnahmen von Schallplatten zu digitalisieren und damit Erinnerungsstücke zu bewahren.
Platzsparend
Da die Soundkarte verbaut ist, belegt sie keine USB-Buchse am Rechner. USB-Soundkarten sind zudem zwar oft klein, da sie aber nicht im Inneren des PCs sind, müssen sie beim mobilen Einsatz immer mitgenommen werden.
Leistung
Die Anwender können mit Abstand das Beste aus angeschlossenen Boxen herausholen. Externe USB-Modelle und Onboard-Lösungen erreichen die Klangqualität einer internen Karte nicht. Das macht die internen Audiokarten reizvoll für DJ-Keller, Heimkino und Tonstudio. Auch beim Gaming lohnen sich interne Soundkarten, um PC-Spiele noch mehr zu genießen und strategische Vorteile zu erzielen, etwa wenn im Spiel gegnerische Schritte schneller gehört werden.
Analoge Signale analog ausgeben
Der ältere und heute noch genutzte Weg ist der analoge Signalweg. Um analoge Geräte wie den PC-Lautsprecher oder auch Kopfhörer anzusteuern, werden zwei Signale übertragen: je eines auf den linken und eines auf den rechten Lautsprecher/Kopfhörer.
So entsteht Stereo-Sound. Hörbar wird die Wiedergabe, da kleine Stromschwankungen bewusst erzeugt werden, um die Membranen in den Wiedergabegeräten vibrieren zu lassen. Für die Ausgabe von Ton sind entsprechend zwei Kabel nötig.
Digitale Signale analog ausgeben
Stereo-Sound ist heute in vielen Bereichen nicht mehr ausreichend. 5.1- und 7.1-Surround-Sound sind gefragt.
Dafür werden keine analogen Signale verarbeitet, sondern Datenpakete über einen Digital-Analog-Wandler in hörbaren Schall übersetzt.
Hier ist nur ein Kabel nötig, um alle Lautsprecher oder andere externe Ausgabegeräte anzusteuern. Entweder wird HDMI oder ein optisches Kabel genutzt.
Unser Praxistipp: Einsatz am AV-Receiver
Wer einen AV-Receiver nutzt, kann das Gerät dank analoger und digitaler Schnittstellen mit beiden Übertragungswegen nutzen.
Rauschabstand
SNR, manchmal auch S/N geschrieben, ist der Signal-Rauschabstand. Das Kürzel geht auf die englische Bezeichnung signal-to-noise ratio zurück.
Über dieses Maß wird angegeben, wie gut die technische Audio-Qualität ist und wie stark sie von einem Rauschsignal überlagert wird.
Angegeben wird der Rauschabstand in Dezibel. Der Wert sagt aus, um wie viel Dezibel das unerwünschte Rauschen unter dem gewünschten Nutzsignal liegt. Sehr gut sind Werte ab 100 dB.
Für professionelle Arbeiten, etwa im Tonstudio, werden Soundkarten mit einem Rauschabstand von 124 dB empfohlen. Hier ist keinerlei Rauschen mehr hörbar.
Schnittstellen
Die Anschlüsse einer Soundkarte sind entscheidend für ihre Einsatzmöglichkeiten. In vielen Fällen sind die Schnittstellen nach einer internationalen Farbkodierung festgelegt, gelegentlich finden sich Name und/oder Symbol an den Buchsen.
Die wichtigsten Schnittstellen sind:
Line-In für Aufnahmegeräte wie Mikrofon (rosa)
Line-Out für Lautsprecher, Kopfhörer oder Headset (grün)
Ausgang für Subwoofer (orange)
Ausgang für Rear (Rücklautsprecher) (schwarz)
Ausgang für Seitenlautsprecher (grau)
Eingang für externe Quellen wie Equalizer (blau)
Digitale Ein- und Ausgänge über HDMI oder S/PDIF
Während eine externe Soundkarte über USB ohne Aufwand angeschlossen wird, müssen interne Modelle eingebaut werden. Das erfordert etwas Hardware-Wissen und Geschick.
Im ersten Schritt sollte der gesamte Computer aus Sicherheitsgründen vom Stromnetz genommen werden. Dann wird das Gehäuse geöffnet, um auf das Innere zugreifen zu können.
Es muss ein freier PCI-Slot verfügbar sein. Sollte noch eine alte Audiokarte vorhanden sein, wird diese zuerst herausgezogen und die neue Soundkarte in den nun freien Steckplatz gesetzt. Die meisten Versionen arbeiten heute mit der Schnittstelle PCI-Express, kurz PCIe oder PCI-E.
Wichtig
Beim Einsetzen die Kontakte nicht mit den Fingern berühren, um Verschmutzungen zu vermeiden.
Nach dem Einbau wird das PC-Gehäuse geschlossen und der Rechner wieder hochgefahren. Nun muss noch die Treibersoftware installiert werden. Entweder liegt diese bei, oder sie kann über das Internet heruntergeladen werden.