Ratgeber
Meist besitzt ein Computer entweder eine Onboard-Soundkarte direkt auf dem Mainboard oder eine gesonderte, aber für den Einbau ins Gehäuse vorgesehene Audiokarte.
Die dritte Lösung ist eine Soundkarte, die einfach über eine freie USB-Schnittstelle am Computer angeschlossen wird.
Diese externe Lösung bringt eigene Vorzüge mit sich, die wir in unserem Ratgeber genauer aufzeigen.
Bei einer externen Soundkarte handelt es sich um Hardware, die nicht in einen Computer oder Laptop eingebaut ist, sondern extern angeschlossen wird. Das vereinfacht die Inbetriebnahme, da kein Gehäuse geöffnet werden muss.
Um in das System eingebunden zu werden, benötigt die externe Soundkarte lediglich einen freien USB-Anschluss am Computer. Die Steckplätze für eine interne Soundkarte bleiben entsprechend frei. Gängig ist USB 2.0 als Minimum. Für eine schnelle Verbindung sollte am besten nicht auf USB 2.0, sondern auf USB 3.0 gesetzt werden.
Die meisten externen Audiokarten bieten neben der Wiedergabe auch die Möglichkeit, Sound aufzunehmen. Sie dienen damit als praktisches Audio-Interface.
Ob es sich um einen guten Sound handelt, hängt von der Qualität des gesamten Equipments ab, doch die Soundkarte spielt eine entscheidende Rolle. Ihr Funktionsumfang kann sich je nach Modell erheblich unterscheiden. Zwei Unterarten sind wichtig:
USB-Stick-Soundkarten
Sie sind kleine Geräte, die nicht nur einen Stecker für den USB-Port besitzen, sondern auch die Form der USB-Sticks. Die kleine Hardware genügt, um Lieder, Videos und den Ton von Telefonaten auszugeben. Ein vorgesehener Eingang für ein Mikrofon rundet diese Modelle ab.
Gut zu wissen: Oft wird auch die kurze Bezeichnung USB-Soundkarte genutzt, doch da externe Soundkarten alle über USB an den Rechner angeschlossen werden, kann dieser Name für Verwirrung sorgen.
Nur die einfachen Modelle haben nicht nur einen USB-Stecker, sondern die Gehäuseform eines USB-Sticks. Damit sind sie platzsparend und auch für unterwegs sehr praktisch.
Externe Soundkarten-Boxen
Sind professioneller Sound und viele Anschlussmöglichkeiten gefragt, stoßen kleine USB-Soundkarten an ihre Grenzen. Hier gibt es Boxen, die ebenfalls als externe Audiokarten über freie USB-Anschlüsse einen Zugang zum System erhalten.
Angeschlossen werden sie nicht als Stick, sondern über USB-Kabel. Diese Variante wird für professionelle Anwendungen bevorzugt, etwa in Tonstudios, da Surround-Sound ermöglicht wird.
Ein weiterer Vorteil der Box-Ausführung gegenüber kleiner USB-Soundkarten: Letztere belasten den Prozessor, da sie über seine Rechenleistung betrieben werden. Externe Box-Soundkarten entlasten den Prozessor.
Zu bedenken ist: Zwar sind auch die Boxen-Modelle transportabel, doch sie fallen größer als schlanke USB-Soundkarten aus und nehmen daher nicht nur in Taschen mehr Platz ein, sondern auch beim Aufstellen am Arbeitsplatz.
Analoge Übertragung
Jede Soundkarte ermöglicht es, Töne für das menschliche Ohr hörbar zu machen. Es stehen grundsätzlich zwei Übertragungswege offen: Die extern ans System angeschlossenen Lautsprecher oder Kopfhörer können als analoge Geräte auch analog angesteuert werden.
In diesem Fall gibt es Stereo-Sound, bei dem der rechte und linke Wiedergabepart jeweils ein Signal erhält.
Bei der analogen Signalübertragung werden mit gezielter Steuerung winzige Stromschwankungen an die Membranen der Lautsprecher oder Kopfhörer weitergegeben. Diese vibrieren daraufhin und geben den Klang wieder.
Wie gut die Qualität ist, wird über S/N (signal-to-noise ratio), also das Signal-Rausch-Verhältnis angegeben.
Digitale Übertragung
Für einen besseren Klang nutzen viele Systeme den digitalen Übertragungsweg. Dafür müssen digitale in analoge Signale umgewandelt werden. Es werden keine Stromschwankungen, sondern Datenpakete übertragen.
Dies funktioniert sowohl bei Onboard-Soundkarten als auch bei internen und externen Soundkarten über einen Chipsatz. Der Chip nimmt die digitalen Daten vom Computer oder anderer Hardware entgegen und verändert sie dank eines Digital-Analog-Wandlers.
Dieser D/A-Wandler kann auch 5.1- und 7.1-Surround-Sound wiedergeben. Die Übertragung zu den Ausgabegeräten erfolgt entweder mittels optischem oder HDMI-Kabel. Können über eine USB-Schnittstelle die digitalen Daten eingespeist werden, spricht man von USB-DAC.
Mit welchen Betriebssystemen sind externe Soundkarten kompatibel?
Als externe Geräte werden die Soundkarten von Rechnern mit Windows 10 im Regelfall sofort erkannt. Wer Apple-Geräte nutzt, muss vor dem Kauf darauf achten, dass der Hersteller der externen Audiokarte diese als Mac-kompatibel ausweist. Viele Modelle lassen sich auch mit Smart-TVs oder Smartphones nutzen und sind entsprechend mit Android kompatibel.
Wer nutzt eine externe USB-Soundkarte?
Nützlich ist die externe Audiokarte für alle, deren interne Soundkarte defekt ist oder eine unzureichende Klangqualität erreicht. Die Box-Modelle sind zudem interessant für Musikproduktion und Heimkino, DJ-Anlagen, Gaming und Podcast-Aufnahmen.
Zunächst gibt es einen Stecker, über den eine externe Soundkarte mit dem Computer verbunden wird. Neben dem weit verbreiteten USB-A gibt es auch Modelle, die mit USB-C arbeiten.
Der Funktionsumfang steigt und fällt mit der Anzahl der Ein- und Ausgänge für externe Geräte. Die Eingänge für analoge Signale werden als Line-In bezeichnet. Dazu gehören angeschlossene Player und Mischpulte.
Die Ausgangssignale kommen über Line-Out und werden beispielsweise an Kopfhörer ausgegeben.
Eine einfache USB-Soundkarte bietet im Regelfall maximal zwei Schnittstellen. Sie sind entsprechend einer internationalen Farbkodierung in Grün oder Rosa gehalten. Es können die folgenden Geräte angeschlossen werden:
PC-Lautsprecher oder Kopfhörer (grün)
Mikrofon (rosa)
Eine externe Soundkarte in Box-Ausführung erweitert den Leistungsumfang. Die typischen Schnittstellen sind:
Eingang für Mikrofon (rosa)
Ausgang für Kopfhörer/Lautsprecher (grün)
Ausgang für Seitenlautsprecher (grau)
Ausgang für Subwoofer (orange)
Ausgang für Rücklautsprecher (schwarz)
- Eingang für externe Quellen (blau)
Gelegentlich ist auch ein S/PDIF (Sony/Philips Digital Interface) vorhanden. Über diesen Ausgang können Signale optisch übertragen werden.
Unser Praxistipp
Manche Box-Soundkarten verfügen über mehrere USB-Slots und können daher direkt als USB-Hub für weitere USB-Geräte dienen.