Ratgeber
Die Abkürzung TAE steht für Telekommunikations-Anschluss-Einheit, sie befindet sich als Steckdose in praktisch jeder Wohnung in Deutschland. Aber auch sehr viele Büro- und sonstige Arbeitsräume sind mit TAE-Dosen ausgestattet. Ihre Verwendung beschränkt sich mittlerweile meist nur auf die mittlere der drei vorhandenen Anschlussbuchsen, die sogenannte F-Buchse. Die beiden anderen Buchsen mit der Bezeichnung N sind kaum noch in Gebrauch.
In unserem Ratgeber erfahren Sie, welche Steckverbinder für den Anschluss an die TAE zur Verfügung stehen, wie diese aufgebaut sind und worauf bei Beschaffung und Montage zu achten ist.
TAEs gibt es seit dem 1. Juli 1989 als Endabschluss der Telefonleitung. Der Anschluss privater Endgeräte ist jedem Teilnehmer erlaubt, vorher durften sich nur autorisierte Fachleute mit der Installation beschäftigen. Das Besondere an der TAE ist die einzigartige Form ihrer Buchsen, in die nur ebenso speziell geformte Stecker passen. In den letzten Jahren der rein analogen Telefonie waren Fernsprecher in der Regel mit TAE-Steckern ausgestattet, die ausschließlich in die mittlere der drei Buchsen passte. Die beiden anderen Anschlüsse waren Modems, Faxgeräten und Anrufbeantwortern vorbehalten.
Das Aufkommen der digitalen ISDN-Technik schien zunächst das Aus für die TAE einzuläuten. Denn die dafür benötigte UAE-Anschlussdose mit ihren RJ45-Buchsen wurde ebenfalls 1989 eingeführt. Doch da die Verbreitung von ISDN recht schleppend verlief – selbst 2013 hatten nur rund ein Drittel aller Teilnehmer einen ISDN-Anschluss – blieb die TAE-Dose sozusagen der Installationsstandard. Daran änderte auch der Anschluss des sogenannten NTBA-Terminators oder eines DSL-Splitters an die TAE-Dose nichts.
ISDN-Anschlüsse gibt es inzwischen nicht mehr, die Telekom schaltete den ISDN-Dienst Ende 2022 komplett ab. Das heißt: Wer über die Telefonleitung ins Internet gehen will beziehungsweise muss, den erwartet wie schon vor 40 Jahren ein bewährtes Anschlussschema – die TAE-Dose.
Bei einer klassischen TAE-Dose mit drei Normbuchsen gibt es einen F- und zwei N-Steckplätze. Diese Bauform ist auch als NFN-Dose bekannt. Das F steht für Fernsprechen, das N für Nicht-Fernsprechen.
Die Aufteilung dient wie erwähnt dem Anschluss eines analogen Telefons oder von ebenso analogen Modems, Faxgeräten und Anrufbeantwortern. Während analoge Modems für den Internetzugang oder den Austausch großer Datenmengen schon lange nicht mehr in professionellen Umgebungen zu finden sind, haben sich Faxgeräte länger gehalten. Doch auch sie sind heute in Büros kaum noch zu finden, entsprechend verwaist sind die N-Buchsen der TAE-Anschlussdosen.
Die Hauptrolle beim Zugang zum Telefonnetz übernimmt daher die F-Buchse. An sie wird ein Endgerät angeschlossen, das sowohl die Telefonie als auch den Internetzugang ermöglicht. Üblicherweise ist auch ein Anrufbeantworter im Endgerät integriert. Die Rede ist von einem DSL-Router, zum Beispiel der Fritz!Box. Sie und ähnlich funktionierende Geräte sind mit einem Kabel mit RJ45-Stecker und F-Stecker über die F-codierte Buchse der Anschlussdose mit dem Internet verbunden.
Die Integration der Bürogeräte erfolgt in der Regel aus dem Local Area Network – dem LAN – heraus. Für Computer und Komponenten des Smart Home meist über Ethernet-Switches oder per WLAN. Telefongespräche laufen digitalisiert ebenfalls über das Internetprotokoll, bekannt unter Voice-over-IP oder kurz VoIP. Dazu lässt sich ein analoges Telefon mit einem Kabel am Router anschließen, häufig wird dazu ein RJ11-Stecker verwendet.
Die Übertragungsqualität einer DSL-Verbindung hängt einerseits von der eingesetzten Technologie, andererseit von der Nähe zum nächsten Vermittlungspunkt ab. Einfaches ADSL ermöglicht Download-Datenraten von bis zu 50 Megabit pro Sekunde, mit einer Störunterdrückung über Vectoring lässt sich mit VDSL2 auch eine Datenrate von etwa 250 Megabit pro Sekunde realisieren. Diese derzeit über Kupferkabel angebotene Höchstgeschwindigkeit setzt allerdings eine Vermittlerstelle in wenigen Hundert Metern Entfernung voraus.
Solche DSLAM genannten Multiplexer übersetzen die Signale mehrerer Telefon-Teilnehmer in Impulse für die Glasfaserleitung zum Internet-Provider. Sie sind erkennbar als graue Kästen meist an Straßenrändern.
Die üblichen TAE-Buchsen besitzen 6 Pole. Für den passenden F-Stecker sind allerdings nur 4 Pole freigeschaltet. Pol 1 ist für die a-Leitungsader, Pol 2 für die b-Leitungsader reserviert. Die üblichen Farben der Isolierung dieser beiden Anschlussleitungen sind Weiß und Braun. Vorhanden, inzwischen aber nur selten genutzt, sind die Pole 3 und 4 mit den Isolationsfarben Grün und Gelb. Sie unterliegen keiner Norm und sind ursprünglich für eine externe Klingel und als Erde für eine Nebenstelle vorgesehen.
Auch bei den N-Buchsen sind die Pole 1 und 2 für die a- und b-Leitungsadern geschaltet, die Pole 3 und 4 sind aber nicht belegt. Dafür gibt es die Pole 5 und 6 als Rückleitungen von Geräten, wobei Pol 5 für die b-Ader, Pol 6 für die a-Ader zuständig ist. Die Farben der Isolierungen sind identisch mit denen der F-codierten Buchse: Pol 5 ist gelb, Pol 6 ist grün.
TAE-Stecker entsprechen hinsichtlich ihrer 6 Pole genau den Buchsen, zu unterscheiden sind natürlich F- und N-Stecker. Es gibt sie üblicherweise als Bausatz mit stabilem Kunststoffgehäuse zum Beispiel aus ABS und integriertem Kabel-Knickschutz. Das Telefonanschlusskabel stellte keine großen Ansprüche, im Prinzip genügt eine zweiadrige Leitung. Zu achten ist allerdings auf die Anschlüsse der beiden Leitungsadern a und b, nicht nur beim TAE-Stecker, sondern auch beim Geräteanschluss, im Allgemeinen ein RJ45-Stecker.
In einigen Fällen ist es sicherlich einfacher, ein vorhandenes Kabel TAE-tauglich zu machen. Der Handel bietet dazu diverse F- und N-Stecker mit integrierter Anschlussbuchse an, zum Beispiel für den Standard-Telefonstecker RJ11, den Netzwerkstecker RJ45 oder Stecker nach der Norm RJ12 und RJ14. Erhältlich sind zudem TAE-Adapter zur Kabelverlängerung, T-Adapter und kleine verkabelte TAE-Anschlussdosen zur Verteilung mehrerer TAE-Anschlüsse.
PPA ist die Abkürzung für den passiven Prüfabschluss, einem kleinen Stecker mit Diode und 470-Kiloohm-Widerstand. Er überbrückt die für die Telefonverbindung zuständigen Adern 1 und 2 und dient normalerweise der Ferndiagnose des Anschlusses durch den Netzbetreiber. In neuen TAE-Anschlussdosen ist ein PPA meist integriert und sollte auf keinen Fall deaktiviert werden.