Mobil fernsehen » So sorgen Sie unterwegs für Unterhaltung
Auf Nachrichten, Lieblingsserien, Sportübertragungen und Filme brauchen Sie auch unterwegs nicht zu verzichten. Die technischen Möglichkeiten dafür sind im Digitalzeitalter vielfältig. Per Antenne und DVB-T, mit einer mobilen Satellitenschüssel oder online über das Internet: Je nachdem, wo und wie Sie auf Achse sind, empfiehlt sich ein Empfangsweg mit oder ohne Internetverbindung.
Handliche tragbare Geräte bringen Information, Unterhaltung und Sport überall hin: in den Garten, ins Wohnmobil und auf den Campingplatz, ins Freibad und sogar ins Büro, wenn der Anstoß einer wichtigen Fußballpartie in die Arbeitszeit fällt. Es kommt nur darauf an, die richtige Technik zu wählen. Wir haben für jedes Einsatzgebiet die passenden Produkte für Sie im Angebot.
In unserem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie mobiles Fernsehen empfangen und was Sie dazu benötigen.
Fernsehen ist für viele Reisende nicht wegzudenken. Im Wohnmobil oder Wohnwagen reist der Camping-Fernseher mit und am Strand oder Baggersee dient das Tablet, Smartphone oder Notebook als TV-Empfänger. Neben dem klassischen Satellitenempfang haben Sie mit DVB-T2 per Antenne und Internetfernsehen insgesamt drei Empfangsmöglichkeiten zur Auswahl. Welche davon optimal für Sie ist, hängt vor allem davon ab, wo Sie fernsehen möchten und wie groß das Gepäck sein darf.
Digitales Fernsehen und digitale Radioprogramme können über eine Sat-Schüssel empfangen werden. Ausgestrahlt werden die Programme per Satelliten-Signal beispielsweise über den Satelliten Astra. Für das TV-Erlebnis benötigen Sie eine portable Sat-Anlage, die den aktuellen Standard DVB-S2 unterstützt. Das Kürzel DVB-S steht für „Digital Video Broadcasting Satellite“ und S2 kennzeichnet den neueren Standard beim Satellitenrundfunk. DVB-H und DVB-SH, die Kombination aus Satelliten- und Mobilfunkübertragung, konnten sich am Markt nicht durchsetzen.
Hier die Vorteile von DVB-S2 auf einen Blick:
✓ Überall Fernsehen: TV-Empfang auch in abgelegenen Gebieten
✓ Heimische Sender sind in ganz Europa zu empfangen
✓ Sendervielfalt, dadurch große Programmauswahl
✓ Öffentlich-rechtliche Sender sind auch in HD-Qualität kostenlos
✓ Gute Bildqualität, sofern Satellitenschüssel richtig ausgerichtet
✓ Arbeitet unabhängig vom Mobilfunknetz
Eine mobile Satellitenanlage besteht aus einer Parabolantenne oder Flachantenne mit LNB-Modul und Masthalterung oder Saugfuß, Koaxkabel und eventuell Stativ zum Aufstellen der Antenne. Die Position der Antenne ist entscheidend, denn nach ihr richtet sich die Bildqualität – Hindernisse wie Bäume und Bauwerke können den Empfang beeinflussen oder sogar verhindern.
Außerdem benötigen Sie einen Campingfernseher mit DVB-S2 oder einen DVB-S2-Receiver, den Sie mit dem mobilen TV-Gerät verbinden. Die ganze Technik beansprucht einigen Platz, weshalb sich mobiles Satellitenfernsehen vor allem für Urlaub auf dem Campingplatz eignet. Bei einer Camping SAT-Anlage steckt alles in einem handlichen Transportkoffer, was für den Empfang nötig ist. Automatische Systeme richten sich präzise zum Satelliten für das TV-Programm aus. So können Sie ohne Fummelei mit einem Sat-Finder loslegen.
Der Standard DVB-T2 HD ist eine platzsparende und kostengünstige Lösung für mobiles Fernsehen. Statt einer Satellitenanlage genügt oft eine einfache DVB-T2-Antenne, denn in vielen Fernsehern ist der passende Receiver oder Tuner bereits serienmäßig eingebaut.
Praktisch sind tragbare Fernseher mit DVB-T2. Ist das bei Ihrem Gerät nicht der Fall, benötigen Sie einen externen DVB-T2-Receiver. Achten Sie auf einen DVB-T2-Receiver mit grünem Logo: Diese Geräte können auch private Sender empfangen. Receiver ohne das grüne Logo beschränken sich hierzulande auf rund 20 öffentlich-rechtliche Programmangebote.
DVB-T2 liefert im Vergleich zum abgeschalteten Vorgänger DVB-T ein gutes Full-HD-Bild. Weil Sie keine Satellitenschüssel aufbauen müssen, ist die Inbetriebnahme überall schnell möglich. Angeboten wird das digitale Antennenfernsehen in Deutschland vom Anbieter Freenet. Rund 70 Sender sind zu empfangen, hier eine Übersicht.
Hier die Vorteile von DVB-T2 im Überblick:
✓ Öffentlich-rechtliche Sender wie ARD, ZDF und die Dritten empfangen Sie kostenlos.
✓ Private Fernsehprogramme wie RTL, Sat 1 und Prosieben sind bei DVB-T2 verschlüsselt. Für den Empfang zahlen Sie rund 7 Euro im Monat.
✓ Im Ausland sind örtliche Programme in Landessprache zu sehen.
✓ Die Übertragung erfolgt über lokale Sendeantennen. Deutsches Fernsehen lässt sich somit im Ausland nicht empfangen.
✓ Arbeitet unabhängig vom Mobilfunknetz.
Ein preiswerter DVB-T2-Stick für den USB-Anschluss verwandelt Ihr Laptop in einen tragbaren Fernseher. Per Software können Sie damit nicht nur in Full-HD-Bildqualität fernsehen, sondern das laufende Programm auch aufzeichnen. So landen die schönsten Bundesliga-Tore oder die neueste Folge Ihrer Lieblingsserie automatisch auf der Notebook-Platte, während Sie auf Erkundungstour sind.
Der Empfang der öffentlich-rechtlichen HD-Sender ist kostenfrei. Möchten Sie auch privates HD-Fernsehen nutzen, benötigen Sie einen von Freenet zertifizierten USB-Stick. DVB-T2-Sticks ohne grünes Logo empfangen nur öffentlich-rechtliche Programme. Ein Stick mit grünem Freenet-Logo kann auch verschlüsselte Privatsender empfangen.
Mobiles Fernsehen ist nicht auf die klassischen Übertragungswege Satellitenanlage oder terrestrische Antenne angewiesen. Für Freiheit beim Fernsehen genügt eine Internetverbindung per Mobilfunk oder WLAN. Streaming macht den Empfang außerhalb der eigenen vier Wände flexibel: Sehen Sie fast überall fern: im Schrebergarten, am Pool oder an öffentlichen Plätzen.
Mit einem smarten Fernseher, einem Notebook, Tablet oder Smartphone können Sie die Live-Programme der TV-Sender als Stream sehen. Der Abruf gelingt wahlweise im Browser oder per App an mobilen Endgeräten oder auf smarten Fernsehern. Die Apps sind meist kostenlos. Dazu muss das Gerät online sein. Beim Handy ist der Internetzugriff inklusiv. Notebooks, Tablets und Fernseher mit WLAN surfen per Hotspot-Funktion oder Tethering über die mobile Datenverbindung des Smartphones mit. Alternativ teilen Sie die mobile Datenverbindung über einen mobilen WLAN-Hotspot. Achten Sie auf eine ausreichend große Daten-Flatrate.
Das Angebot der öffentlich-rechtlichen Sendermediatheken ARD, ZDF und der dritten Programme ist grundsätzlich kostenlos. Allerdings können Gebühren für die Internetverbindung anfallen.
Die Streaming-Technik gibt es auch zum Nachrüsten: Streaming-Sticks oder Streaming-Boxen bringen Internet-TV nachträglich auf nicht smarte Fernseher. Auch TV-Geräte, deren Hersteller kein Update mehr anbietet, lassen sich damit in Sachen Streaming auf den neuesten Stand bringen.
Ein wichtiger Punkt beim Streamen von TV-Inhalten ist das Übertragungstempo Ihres Internetanschlusses. Um Videos in guter Bild- und Tonqualität zu empfangen, ist eine schnelle Verbindung mit kontinuierlichem Datenstrom nötig. Beides ist im Mobilfunknetz, Campingplatz-WLAN und an öffentlichen Hotspots nicht immer gegeben.
Für Programme in Standardauflösung (SD) ist ein Download-Tempo ab 2 Mbit/s empfehlenswert. Für Sendungen in High-Definition (HD) mit 720p haben sich 4 bis 5 Mbit/s bewährt. Programme in 1080p laufen ab rund 5 Mbit/s flüssig. Gerät der Internet-Strom ins Stocken, reduzieren die Anbieter die Bildqualität oder es kommt zu Aussetzern.
Tipp: Mit dem Internet-Geschwindigkeitstest Fast.com von Netflix lässt sich die reale Geschwindigkeit im Downstream und Upstream überprüfen. Über den Suchbegriff „Speed-Test“ finden Sie alternative Testanbieter.
Pluspunkt beim TV-Streaming über das Internet: Sie sind nicht auf das lineare Fernsehprogramm und damit auf den TV-Konsum zum Zeitpunkt der Ausstrahlung begrenzt. Über die Online-Verbindung haben Sie auch Zugriff auf die Mediatheken der Sender. Die öffentlich-rechtlichen Anbieter von ARD übers ZDF bis Arte bieten ihre Video-on-Demand-Inhalte kostenlos an. Sie profitieren damit von mehr Programmvielfalt und zeitlicher Unabhängigkeit. Sie sind nicht auf fixe Sendezeiten und Live-Streams festgelegt, sondern bestimmen selbst, wann Sie anschauen, was Ihnen Spaß macht.
In den Mediatheken haben Sie die Möglichkeit, Sendungen nach der Ausstrahlung online zu schauen. Umgekehrt laufen TV-Produktionen manchmal schon vor der offiziellen Ausstrahlung in der Mediathek. Sie finden hier nicht nur Inhalte der Hauptsender, sondern auch der dritten Programme und von Phoenix, 3Sat, Kika, One, ARD-Alpha und so weiter. Auch die Sender ORF, DMAX und Servus-TV bieten einen kostenfreien Videoabruf per Stream an.
Sie haben ein Abonnement für die kostenpflichtigen Streaming-Mediatheken von RTL (TV Now), Sat 1 / ProSieben (Joyn) oder Sky? Dann können Sie darüber auch unterwegs auf Videoinhalte zugreifen. Ebenso lassen sich Video-Flatrates von Netflix, Amazon Prime, Disney + und Co. mobil nutzen.
Kleiner Nachteil: Das Streamen von Filmen, Serien und Sportereignissen an Aufenthaltsorten außerhalb Ihres Heimatlands kann aufgrund von Lizenzbedingungen eingeschränkt sein. Anhand der IP-Adresse können Streaming-Dienste erkennen, ob sich Ihr Notebook oder das Smartphone im Ausland befinden. Dann bleiben rechtlich geschützte Passagen ausgeklammert. Nachrichten, Dokus und Eigenproduktionen lassen sich aber normalerweise unterwegs ohne regionale Beschränkungen streamen.
Tipp: Sind Sie bereit, für gute TV-Unterhaltung im Urlaub 10 Euro und mehr auszugeben, können Sie ein Streaming-Abo bei Netflix & Co. auch begrenzt auf einen Monat abschließen. Vergessen Sie dann nicht, rechtzeitig wieder zu kündigen. Planen Sie einen Aufenthalt im Ausland, informieren Sie sich vorab, ob eventuell sogenanntes Geoblocking die Nutzung des Streaming-Portals am Reiseziel verhindert. Möglicherweise kann Ihnen eine VPN-Verbindung helfen, trotzdem auf die Streams zuzugreifen.
Netzbetreiber wie Deutsche Telekom, Vodafone, O2 und 1&1 bieten Fernsehen über IP (IPTV) als Option zu ihren Tarifen an. Für den Empfang unterwegs gibt es TV-Apps für das Smartphone oder Tablet. Haben Sie ohnehin für die TV-Versorgung zu Hause ein entsprechendes Abonnement als Komplettpaket von Ihrem Internet-Provider, lohnt sich ein Blick ins Kleingedruckte, wie die mobile Nutzung geregelt ist.
IPTV gibt es auch von freien Anbietern wie Waipu.tv und Zattoo im Abonnement. Sie bündeln mehrere Sender in einem Streaming-Paket. So zappt es sich unterwegs bequem von Kanal zu Kanal, fast wie daheim am Fernseher.