Ratgeber
Während der heimische Computer für einfache Office-Anwendungen, Fotos und Filme gedacht ist, muss ein Business-System besonders hohen Ansprüchen genügen. Abstriche bei Performance und Stabilität werden sonst schnell geschäftsschädigend. Neben aufgestellten Workstations am Arbeitsplatz sind mobile Lösungen mit hoher Performance-Leistung gefragt. Hier kommen Workstation Laptops ins Spiel.
In unserem Ratgeber erfahren Sie, was mobile Workstations sind und worauf Sie beim Kauf achten sollten.
Die englische Bezeichnung Workstation lässt sich am besten mit Arbeitsstation wiedergeben. Der Name grenzt die Business-Systeme vom einfachen PC, dem Personal Computer, ab. Die als Desktop-Version gebrauchten Workstations besitzen einen Tower und werden entsprechend an einem Arbeitsort aufgestellt. Sie sind beispielsweise in Büros oder Werkstätten im Einsatz, bei denen die Anwender überwiegend vor Ort arbeiten.
Mobile Workstations hingegen sind Notebooks, deren Leistung auf den anspruchsvollen Business-Bereich ausgelegt sind. Sie müssen aufgrund der kompakteren Bauweise und der Tatsache, dass sie verstärkt bewegt werden, noch höheren Ansprüchen gerecht werden. Beispielsweise ist eine HDD als Speichermedium aufgrund der mechanischen Teile nicht empfehlenswert und es sollte stattdessen auf SSD gesetzt werden.
Lange Zeit war die Workstation-Leistung der eines PCs im Privathaushalt deutlich überlegen. Mit dem Voranschreiten der Technik verschwimmt die Grenze zwischen beiden Bereichen jedoch mehr. Ein heutiger privater High-End-Laptop steht den Business-Geräten in Sachen Leistung kaum noch in etwas nach. Ein Blick auf Gaming-Notebooks zeigt, wie stark Prozessoren, Arbeitsspeicher, SSD und Grafikkarten sein können. Und dennoch gibt es wichtige Unterschiede zwischen privatem High-End-Laptop und Workstation Laptop.
Workstations werden an die branchen- und firmenspezifischen Anforderungen angepasst. Das Betriebssystem und weitere Software sind bei der Lieferung bereits auf die besonderen Anwendungswünsche eingespielt. Am häufigsten wird Windows 10 Pro als Betriebssystem vorinstalliert. Es gibt aber auch Workstations, die auf Linux-Varianten wie Ubuntu setzen. Weitere Komponenten werden ebenfalls so gewählt, dass die Übertragungswege zwischen Arbeitsspeicher und SSD oder anderen Speichermedien sowohl schnell als auch stabil sind.
Die Anbieter Lenovo und Dell setzen ferner auf KI-Mechanismen, damit bei häufig gebrauchten Workstations der Arbeitsflow optimiert wird. Dell bietet beispielsweise in vielen Modellen die Funktionalität ExpressResponse, bei der das System häufig gestartete Anwendungen erkennt und diese schneller ausführt. Praktisch sind auch intelligente Anpassungen auf Lichtverhältnisse und Sprachlautstärke je nach Hintergrundgeräuschen.
Private High-End-Laptops und Business-Workstations unterscheiden sich zudem häufig im Hinblick auf die Anschlussausstattungen. Workstations ermöglichen im Regelfall immer den Anschluss an eine Dockingstation. Hinzu kommen Extras rund um den Netzwerkbereich und verschiedene Sicherheitstools. Während auch High-End-Laptops bereits mit Fingerabdrucklesern arbeiten, nutzen Business-Notebooks mit Smartcard-Lesegeräten, TPM-Chips zur Verschlüsselung oder Kensington-Schlössern.
Hintergrundwissen: ISV-Zertifizierung
Wählen Sie mobile Workstations, die mit ISV-zertifizierten Komponenten arbeiten. Dies stellt die Kompatibilität von Hard- und Software und somit den stabilen Betrieb sicher. Das Kürzel ISV steht für «Independent Software Vendor», also unabhängige Softwarehersteller. Ein ISV-Zertifikat garantiert, dass Tests durchlaufen wurden, die das Notebook bei Anwendungen im Business-Alltag überprüft und einen störungsfreien Betrieb festgestellt haben.
Prozessor
Als Herzstück des Systems sollte die CPU eine Leistung passend zum Business erbringen. Im Einsatz sind Prozessoren von Intel oder AMD. Achten Sie dabei vor allem auf die GHz-Angaben. GHz steht für Gigahertz und gibt die Takte an, die der Prozessor pro Sekunde bearbeitet. Bei 2 GHz führt der Prozessor also 2 Milliarden Takte pro Sekunde aus.
Laptops in Privathaushalten benötigen selten mehr als 2 GHz, bei einer mobilen Workstation wird auf 3 GHz und mehr gesetzt. Eine anspruchsvolle CAD-Workstation setzt oft auf 5 GHz. Prinzipiell gilt: Je höher die Gigahertz sind, desto mehr Spielraum schaffen Sie sich. Überlegen Sie außerdem, ob die CPU mehrere Kerne besitzen soll. Ein Mehrkernprozessor versetzt Sie in die Lage, eine vervielfachte Rechenleistung zu nutzen. Ein Quad-Core-Prozessor mit je zwei GHz pro Kern kommt auf acht GHz insgesamt.
Grafikkarte
Für mobile Workstations steht es meist außer Frage, nur auf eine Onboard-Grafikkarte zu setzen. Es wird bedeutend mehr Leistung benötigt, vor allem in Branchen mit CAD-Anwendungen oder bei der Entwicklung moderner Spiele und der Bearbeitung von Filmen. Mobile Workstations setzen dafür auf die Auflösungen 1920 x 1080 Pixel (Full HD) und 3840 x 2160 Pixel (UHD). Bewährte Hersteller für Grafikkarten sind Nvidia, Intel und AMD.
Display
Mobile Lösungen gehen immer mit gewissen Einschränkungen einher. Das merken Sie vor allem bei der Größe der Tastatur und des Displays. Letzteres sollte zumindest so viel Zoll haben, dass Sie Texte bequem lesen und Grafiken gut sehen können. Wie viel Zoll dies im Einzelfall sind, ist ein persönliches Abwägen. Ein 14-Zoll-Bildschirm wird von vielen Anwendern als Minimum empfunden. Für den mobilen Einsatz sind oft 15 und 17 Zoll anzutreffen. Neben der Displaygröße entscheiden weitere Bildschirmeigenschaften über den empfundenen Komfort. Für mobiles Arbeiten lohnen sich Geräte, deren Monitor blendfrei ist. Häufig gefragt sind Displays mit IPS-Technologie und LED-Backlight
Gut zu wissen: Lenovo bietet auch Touchscreen-Modelle. Sie eignen sich für alle, die nicht nur Eingaben über die Tastatur tätigen, sondern häufiger direkt mit Grafiken auf dem Display interagieren wollen.
Anschlüsse
Eine mobile Workstation ist nur dann praxistauglich, wenn ihre Schnittstellen zu den geforderten Ansprüchen passen. Überlegen Sie vorab, welche Anschlussarten in welcher Anzahl für Ihren konkreten Anwendungsfall wichtig sind.
Die gängigsten Schnittstellen sind:
-
HDMI
-
Klinke
-
LAN
-
Thunderbolt
-
Kartenleser
Speichermöglichkeiten
Für ein reibungsloses mobiles Arbeiten sind Arbeitsspeicher und weitere Speichermedien wichtig.
Name |
Kürzel |
Beispielgröße |
Hinweis |
Arbeitsspeicher |
RAM |
8 GB |
besser 16 GB, auch 32 GB möglich |
Solid State Drive |
SSD |
1 TB |
gegenüber HDD zu bevorzugen, da ohne mechanische Teile |
Universal Serial Bus |
USB |
64 GB |
MB-Größen und bis 2 GB gelten als veraltet |
Secure Digital Memory Card |
SD |
64 GB |
digitales Speichermedium mit FAT16 Dateisystem |
Secure Digital High Capacity Card |
SDHC |
32 GB |
digitales Speichermedium mit FAT32 Dateisystem |
Secure Digital eXtended Capacity Card |
SDXC |
2 TB |
digitales Speichermedium mit sehr schneller Datenübertragung |