Ratgeber
Android Mini PCs können per LAN (Kabel) oder WLAN (Funk) mit dem Internet verbunden werden. Sowohl bei WLAN als auch bei LAN gibt es eine schnellere und eine langsamere Technologie.
Ob die schnellere Variante genutzt werden kann, bestimmt neben der technischen Ausstattung des Android Mini PCs die Netzwerkkonfiguration des Routers. Bei LAN steht Fast Ethernet mit bis zu 100 Mbit/s oder Gigabit-Ethernet mit bis zu 1000 Mbit/s zur Wahl.
WLAN 802.11 b/g/n bietet bis zu 600 Mbit/s und WLAN 802.11 b/g/n/ac bis zu 1,3 Gbit/s. Grundsätzlich ist das kabelgebundene Netzwerk die weniger störanfällige Variante, gleichzeitig aber auch die aufwändigere Netzwerktechnologie.
Während ein Desktop-Computer viel Platz benötigt, besticht der Mini-PC mit einem kompakten Gehäuse und überzeugt dennoch mit starker Leistung. Was bietet ein kleiner PC für Vorteile? Welche Rolle spielt der Prozessor? Und welche Anschlüsse sollte das Gehäuse mitbringen?
Wir beantworten in unserem Ratgeber die wichtigsten Fragen.
Wie bei einem klassischen Computer für Büro und zu Hause handelt es sich bei der Mini-Variante ebenfalls um einen Rechner, der dank Arbeitsspeicher und Speichermedien für Office-Anwendungen, Surfen, Multimedia und Gaming genutzt werden kann. Die Betonung liegt auf dem Wort Mini, da diese Computer sehr klein gebaut sind. Das quadratische oder rechteckige Gehäuse kann in einer Hand gehalten werden und das geringe Gewicht erlaubt einen einfachen Transport. Anders als große Desktop-PCs arbeiten die meisten Mini-Rechner mit einer passiven Kühlung. Das ermöglicht einen besonders leisen Betrieb.
Dank vieler Schnittstellen sind die Geräte überaus flexibel einsetzbar. Neben der Nutzung als Office-PC oder privater Mini-Rechner können sie als Ergänzung bestehender Medialösungen genutzt werden und beispielsweise mit dem Smart-TV verbunden sein. Über passende Erweiterungs-Kits können die kleinen Computer sogar zum Gaming-PC werden und sind beispielsweise mit Intel UHD Graphics exakt auf die Bedürfnisse der Gamer zugeschnitten.
Wichtig: Aufgrund ihrer geringen Gehäusegröße haben Mini-Modelle selten ein eigenes Blu-Ray- oder DVD-Laufwerk. Externe Laufwerke können jedoch über freie Schnittstellen angeschlossen werden.
In vielen Fällen ist ein Betriebssystem wie Windows oder Linux bereits vorinstalliert, sodass die Arbeit mit dem PC-System sofort beginnen kann. Es gibt jedoch auch Anbieter, die den Mini-PC bewusst ohne Betriebssystem verkaufen, sodass erfahrene Anwender ein Betriebssystem der eigenen Wahl installieren können.
Sonderform: Mini-PC als All-in-One-Lösung
Es gibt Mini-Rechner, die nicht im eigenen Gehäuse stecken, sondern in einem Monitorteil verbaut wurden. Sie werden als praktische All-in-One-Rechner auf den Tisch gestellt und über USB 3.0 Eingabegeräte wie Maus und Tastatur angeschlossen.
Da aufgrund des Monitors mehr Platz verfügbar ist, können diese Mini-Rechner über ein Laufwerk verfügen, dessen Öffnung an der Seite untergebracht ist. Auch eine Kamera und ein Mikrofon sind häufig am oberen Bildschirmrand eingelassen.
Für die zufriedenstellende Arbeit sind drei Merkmale entscheidend: der eingebaute Prozessor, der Arbeitsspeicher sowie die Speichermöglichkeiten via SSD.
Prozessor
Als CPU, Central Processing Unit, ist der Prozessor das Herzstück im System und entscheidet mit seiner Leistungskraft darüber, wie viele Rechenprozesse bearbeitet werden können. Mit der Anzahl der Kerne steigt die mögliche Leistung. Bereits für einfache Office-Anwendungen sollte es mindestens ein Dual-Core sein. Bei steigendem Anspruch ist ein Quad-Core-Prozessor gefragt und für Gaming beziehungsweise intensivere Business-Anwendungen ein Hexa-Core oder ein Octa-Core.
Zwei Hersteller dominieren derzeit das Angebot: ARM und Intel. Ein ARM-Prozessor ist vermehrt in Tablets oder Smartphones verbaut, kommt mit den Serien A5, A53, A764 und A9 aber auch in Mini-PCs zur Anwendung. Intel-Prozessoren sind meist in klassischen Computern zu finden, bieten aber mit Modellen wie Intel Core i3, Intel Core i5 oder Intel Core i7 auch Prozessoren für Mini-PCs.
Arbeitsspeicher
Er wird als RAM (Random Access Memory) bezeichnet und seine Größe in GB RAM angegeben. Je mehr Arbeitsspeicher zur Verfügung steht, desto mehr Programme können zeitgleich ausgeführt werden. Der Arbeitsspeicher entscheidet im Wesentlichen darüber, wie flüssig der Computer läuft. Nur die einfachsten Modelle nutzen 2 GB RAM, besser sind 4 GB RAM für das Ausführen einfacher Office-Programme und Multimedia. Steigt der Anspruch beim Arbeiten, Streaming oder Gaming, sollten 8 beziehungsweise 16 GB RAM gewählt werden. Die stärkste Leistung wird mit 32 GB RAM bemessen.
SSD-Festplatte
Ein Mini-PC besitzt meist eine SSD. Das Kürzel SSD steht für „Solid State Drive“ und meint eine Festplatte ohne mechanische Teile. Das macht sie für den mobilen Einsatz perfekt. Die Speicherkapazität, angegeben in GB SSD, kann sehr unterschiedlich ausfallen und sollte dem geplanten Nutzungsverhalten angepasst sein. Wer wenig Speicherplatz benötigt, kann bereits mit einer 8 oder 16 GB SSD gut zurechtkommen. Sollen mehr Mediainhalte dauerhaft gespeichert werden, können aber selbst 32 GB SSD schnell belegt sein. Besser sind 128 bis 512 GB SSD oder gleich 1 TB.
Um die internen Speicherkapazitäten zu entlasten, können Inhalte in eine Cloud ausgelagert werden.
Ob Quad-Core oder Octa-Core, ob 4 oder 16 GB RAM und ob kleine oder große SSD: Die Einsatzmöglichkeiten eines Mini-Rechners leben auch von den vorhandenen Schnittstellen.
USB 3.0 oder höher
Da moderne Tastaturen und andere Eingabegeräte entweder über Funk oder USB-Anschlüsse mit Computern verbunden werden und auch USB-Sticks als Speichermedien weit verbreitet sind, sollte der Mini-PC möglichst über mehrere USB-Buchsen verfügen.
USB-C
Damit neben Geräten mit USB-Ports für USB-A, sollten auch Geräte mit USB-C angeschlossen werden können. Hierfür muss mindestens eine Schnittstelle zur Verfügung stehen. So kann auch Thunderbolt 3 genutzt werden.
Bluetooth
Immer mehr Geräte verfügen über Bluetooth, weshalb ein Mini-Computer mit Bluetooth-Modul ratsam ist.
Netzwerkanschlüsse LAN und WLAN
Eine Schnittstelle für LAN erlaubt das kabelgebundene Surfen, ein WLAN-Modul ermöglicht ein mobiles Surfen mit Wi-Fi. Für eine schnelle Verbindung empfiehlt sich Gigabit-LAN bis 1.000 Mbit/s und der AC WLAN als schneller WLAN-Standard.
HDMI/DisplayPort/VGA/Klinke
Zur Übertragung akustischer und visueller Signale existieren verschiedene Möglichkeiten. Am wichtigsten ist heutzutage ein HDMI-Anschluss.
Kartenleser
Um weitere Daten direkt im Mini-Computer einzulesen, sind Slots für SD-Karten praktisch.
Was ist besser: Mini-PC oder normaler Computer?
Dank der enormen individuellen Anpassungsfähigkeit, beginnend bei Anschlüssen für HDMI, externe Grafikkarten und Co., kann auch ein Mini-Computer mit hoher Leistungsfähigkeit punkten und gleichwertig zu einem normalen Computer arbeiten.
Was sind PC-Sticks?
Sie sind noch kompakter als ein Mini-PC und bieten aufgrund des kleinen Gehäuses weniger Anschlussmöglichkeiten. Integrierte HD-Grafik, WLAN und Slots für USB und HDMI sind meist verfügbar.
Wie lange hält ein Mini-PC?
Die kleinen Geräte halten problemlos zwischen fünf und zehn Jahren. Bei guter Pflege ist auch eine längere Nutzung nicht selten möglich.
Kann man mit einem Mini-PC streamen?
Ja, selbst das Streaming mit 4K ist inzwischen möglich. Dafür empfehlen sich besonders die Grafikprozessoren der Reihe Intel UHD Graphics.