Ratgeber
Outdoor-Smartphones sind speziell für den Einsatz im Außenbereich konzipiert. Sie halten widrigen Umgebungsbedingungen stand und bieten Funktionalitäten, die sich im Freien als äußerst praktisch erweisen. In unserem Ratgeber erfahren Sie, was Outdoor-Smartphones leisten können und worauf bei der Auswahl zu achten ist.
Smartphones begleiten uns in nahezu jedem Bereich unseres Alltags, sei es im Beruflichen oder Privaten. Sie sind ausgesprochen leistungsstark und ermöglichen es nicht nur, Telefonate zu führen und das Internet zu nutzen, um beispielsweise online zu shoppen oder Bankgeschäfte zu erledigen, sondern auch hochauflösende Videos und Fotos aufzunehmen, Musik zu hören, Geräte im Smart Home zu steuern oder sich beim Autofahren navigieren zu lassen.
Im Prinzip handelt es sich um Computer im Mini-Format, die in technischer Hinsicht mit den Mobiltelefonen von früher nicht mehr viel gemeinsam haben. Allerdings sind Smartphones empfindliche Geräte, die sich nicht für den Einsatz in jedem Umfeld eignen. Mechanischen Beanspruchungen, extremen Temperaturen oder einem erhöhten Aufkommen an Staub oder Feuchtigkeit halten sie nicht besonders gut stand.
Anders sieht es bei Outdoor-Smartphones aus. Sie sind besonders robust konstruiert und können quasi bei Wind und Wetter genutzt werden. Sie eignen sich für den Einsatz auf Baustellen und Industriebetrieben genauso gut wie für Outdoor-Aktivitäten und Extremsportarten.
Funktionalität steht bei Outdoor-Smartphones an erster Stelle. Neben einer stabilen Bauweise bieten sie Features, die sich bei der Verwendung unter rauen Umgebungsbedingungen als besonders nützlich erweisen.
Elegante Designs und technische Spielereien sind hier weniger zu finden, stattessen erhält man durchdacht konstruierte Handys, auf die man sich in so gut wie jeder Situation verlassen kann.
Widerstandsfähiges Gehäuse
Dem Gehäuse eines Outdoor-Smartphones kommt eine wichtige Funktion zu, denn es muss die Hardware im Inneren vor Nässe, Staub und Schmutz schützen sowie vor Schäden durch Stöße oder Stürze bewahren. In der Regel bestehen Gehäuse von Outdoor-Handys aus Kunststoff, der zwar nicht so hochwertig erscheinen mag wie Glas, aber stoßfester und grundsätzlich belastbarer ist.
Kanten und Fugen sind abgedichtet, so dass Feuchtigkeit und Staubpartikel nicht eindringen können. In manchen Fällen ist eine zusätzliche Gummierung angebracht, die für eine bessere Haptik sorgt, so dass sich das Handy in jeder Situation gut greifen lässt.
Benutzerfreundliches Touchdisplay
Touchdisplays von Outdoor-Smartphones sind aus einem bruchsicheren Spezialglas gefertigt und überstehen mitunter sogar Stürze aus mehreren Metern Höhe unbeschadet. Ein Display muss aber nicht nur robust, sondern auch stets gut ablesbar sein
. In diesem Zusammenhang sind die Helligkeits- und Kontrastwerte von Bedeutung. Je heller und kontrastreicher ein Display einstellbar ist, desto besser sind bei direkter Sonneneinstrahlung Inhalte darauf zu erkennen. Full-HD-Displays sind bei Outdoor-Smartphones mittlerweile zum Standard geworden, so dass auch Details gut abgebildet werden können.
Darüber hinaus sind manche Displays mit Handschuhen bedienbar – ideal für Außeneinsätze bei Kälte.
Hochwertiger Prozessor
Outdoor-Smartphones können sich in Sachen Leistung durchaus sehen lassen. Die meisten Modelle sind mit Quad-Core- oder Octa-Core-Prozessoren ausgestattet, die schnell und flüssig arbeiten. Quad-Core-Prozessoren verfügen über vier Kerne und erfordern ein mehrkernfähiges Betriebssystem (bspw. Android, Windows, iOS). Gleiches gilt für Octa-Core-Prozessoren, die acht Rechenkerne bieten. Die Geschwindigkeit beziehungsweise Taktraten pro Kern liegen bei Quad-Core-CPUs bei 2 GHz, bei Octa-Core-CPUs zwischen 1,2 und 2 GHz. Im High-End-Bereich werden mittlerweile auch Outdoor-Handys mit Deca-Core-Prozessoren (10 Kerne) angeboten.
Leistungsstarker Akku
Outdoor-Smartphones verfügen im Regelfall über Akkus mit hoher Kapazität, die eine lange Laufzeit ermöglichen. Die ist insofern wichtig, als gerade bei Outdoor-Aktivitäten in der Regel keine Steckdose zum Aufladen greifbar ist. Vor allem schnelle Prozessoren und große Farbdisplays benötigen viel Strom, weshalb es umso mehr auf einen starken Akku ankommt. Bei manchen Smartphones ist die Akku-Kapazität so hoch, dass sie problemlos mehrere Tage ohne Zuhilfenahme einer Power-Bank betrieben werden können.
Gute Kamera
Wie normale Smartphones haben Outdoor-Handys häufig eine Rück- und eine Frontkamera, die jedoch meist nicht mit den Kameras von High-End-Smartphones mithalten können. Was die Hauptkamera betrifft, sind 13 und 16 Megapixel gängige Auflösungen. Ausnahmen bestätigen die Regel: Das Blackview BV9800 Pro bietet beispielsweise eine 48-Megapixel-Kamera.
Dual-SIM-Funktion
Viele Outdoor-Handys werden als Dual-SIM-Handy angeboten. Unter Dual SIM versteht man die Möglichkeit, zwei SIM-Karten gleichzeitig zu verwenden. Daraus ergibt sich der Vorteil, dass man zwei unterschiedliche Netze oder Tarife zum Kommunizieren nutzen kann. Während eines Aufenthalts im Ausland kann man eine ausländische SIM-Karte ins Handy einsetzen und Kosten sparen, indem man sich den Auslandstarif spart. Dual-SIM-Smartphones ermöglichen es auch, zwei verschiedene Rufnummern anzulegen, beispielsweise eine für private und die andere für berufliche Zwecke.
Interner Speicher
Zum Ablegen und Verwalten von System- und Nutzerdaten sind Outdoor-Smartphones mit einem internen Speicher ausgestattet. Die Speicherkapazität variiert von Modell zu Modell und reicht von 2 bis 16 GB. Zur Erweiterung des Speichers steht in der Regel ein micro-SD-Anschluss zur Verfügung. Darüber hinaus finden sich meist noch andere Anschlüsse, etwa für USB-Kabel, Mikrofone oder Lautsprecher.
Outdoor-Smartphones bieten üblicherweise eine Reihe von Zusatzfunktionen, die sich bei der Nutzung in Industrie und Gewerbe, auf Baustellen oder für Outdoor-Aktivitäten als äußerst hilfreich erweisen. So verfügen manche Smartphones wie das CAT S61 oder CAT S62 Pro über eine Wärmebildkamera, mit deren Hilfe undichte oder feuchte Stellen sowie Kurzschlüsse ausfindig gemacht werden können.
Auch Sensoren zur Messung der Luftqualität sind mitunter in Outdoor-Handys verbaut. Sie registrieren erhöhte Konzentrationen von CO2 oder Schadstoffen in der Raumluft, was beispielsweise im gewerblichen Kontext relevant sein kann. Sportler profitieren von der Möglichkeit, ihre Vitalfunktionen überwachen zu lassen. Auch dazu sind manche Outdoor-Smartphones in der Lage. Sie messen beispielsweise die Herzfrequenz, den Blutdruck oder die Sauerstoffsättigung im Blut. Schritt- und Kalorienzähler sind mitunter ebenfalls integriert.
Für Outdoor-Fans erweisen sich ein Entfernungsmesser, ein Kompass, ein barometrischer Höhenmesser und eine Push-To-Talk-Funktion als praktisch. Letztere ermöglicht es, das Smartphone wie ein Funkgerät zu nutzen und per Tastendruck Sprachnachrichten an andere zu verschicken. Manche Handys verfügen über eine Sondertaste zum Absetzen eines SOS-Notrufs.
Um sich in fremden Gebieten orientieren zu können, sind in den meisten Modellen GPS-Antennen als Alternative zum Kompass verbaut. Neben GPS nutzen manche Handys wie das Galaxy XCover 4s von Samsung noch weitere Satellitennavigationssysteme zur Standortbestimmung, und zwar Glonass, BeiDou und Galileo. Werden alle vier Systeme koordiniert genutzt, ist auch in dichten Wäldern eine exakte Ortung möglich.
Beim Kauf eines Outdoor-Smartphones gilt es vielerlei Faktoren zu berücksichtigen. Dazu zählen beispielsweise die Laufzeit des Akkus, das Gewicht, die Abmessungen, die Auflösung des Displays und die Qualität der Kamera. Zusatzfunktionen spielen ebenfalls eine große Rolle. Generell muss die Ausstattung eines Handys auf den Einsatzzweck abgestimmt sein. Da jeder andere Ansprüche an sein Smartphone stellt, kann die Entscheidung mitunter sehr subjektiv ausfallen.
Ein sehr objektives Kriterium stellt jedoch der IP-Schutz dar. Er gibt an, inwieweit das Gerät tatsächlich vor Staub und Feuchtigkeit geschützt ist. Viele hochwertige Modelle sind IP68-zertifiziert, also staubdicht und vor dauerhaftem Untertauchen geschützt. Nahezu unverwüstlich sind Smartphones der Schutzart IP69, die sogar einer Hochdruckreinigung standhalten.
Grundsätzlich empfiehlt es sich, auf eine möglichst einfache Bedienung zu achten und im Hinblick auf die technische Ausstattung nicht zu geizen. Hochwertige Prozessoren machen sich in den meisten Fällen bezahlt. Das gleiche gilt für einen ausreichend großen Arbeitsspeicher. Ein umfassender Arbeitsspeicher bringt im Prinzip nur Vorteile mit sich, da er es ermöglicht, mehrere Programme nebeneinander ruckelfrei wiederzugeben. 2 bis 3 GB RAM sollte ein Outdoor-Handy mindestens bereitstellen.
Unser Praxistipp: IP-Zertifizierungen sind verlässlicher als Militärstandards
Viele Handys sind mit dem US-Militärstandard MIL-STD 810G ausgewiesen und werden als resistent gegenüber Extrembedingungen wie Eisregen, Temperatur- oder Brandschocks deklariert. Allerdings sind Hersteller nicht dazu verpflichtet, ihre Handys daraufhin zu testen, und übernehmen auch keine Garantie. Aus diesem Grund sind solche Angaben nicht besonders zuverlässig. Für die Vergabe einer IP-Zertifizierung müssen Hersteller hingegen verschiedene Prüfungen durchführen, so dass man hier eine verlässlichere Auskunft erhält.
FAQ – häufig gestellte Fragen zu Outdoor-Smartphones
Was versteht man unter dem SAR-Wert?
SAR ist die Abkürzung für spezifische Absorptionsrate. Diese bezeichnet das Maß, in dem elektromagnetische Felder in einem Material, beispielsweise dem menschlichen Körper, absorbiert werden. Der SAR-Wert gibt an, wie hoch die Strahlenbelastung ist, die von einem Smartphone ausgeht. Je niedriger er ist, desto strahlungsärmer ist das Handy.
Was ist der Unterschied zwischen GPS und A-GPS?
A-GPS (Assisted Global Positioning System) ist eine GPS-Variante, die eine schnellere Standortbestimmung und ein schnelles Navigieren ermöglicht. Der GPS-Empfänger erhält Unterstützung durch einen Mobilfunkstandard wie GSM oder UMTS. Dieser liefert eine relativ konkrete Ortsangabe, wodurch der exakte Standort deutlich schneller berechnet werden kann.