Ratgeber
Um beim Malern sauber zu arbeiten und Tapeten gerade anzubringen, sind Messungen wichtig. Wer nicht allein auf Wasserwaage und Bleistift setzen möchte, kann mit einem Entfernungsmesser arbeiten. Die Geräte liefern verschiedene Messdaten, um beispielsweise Boden zu verlegen oder Arbeiten an Türen und Fenstern durchzuführen. Auch Möbel und Anschlüsse können passend ausgerichtet werden.
Meist werden entweder Ultraschall- oder Laserentfernungsmesser genutzt. Was beide gemeinsam haben und was sie unterscheidet, erklärt unser Ratgeber. Zudem gibt es praktische Tipps zum Einsatz.
Die Geräte werden genutzt, um den Abstand zwischen einem Start- und einem Endpunkt zu messen. Die exakte Distanz kann im Anschluss auf dem Display abgelesen werden.
Je weiter die Punkte auseinanderliegen, desto ungenauer sind Maßband oder ein Meterstab. Zudem sind nur umständlich zu erreichende Punkte, etwa an der hohen Decke, für klassische Messgeräte unpraktisch.
Der Gedanke hinter den Messgeräten ist es, die Entfernung ohne physischen Kontakt zu bestimmen. Daher sind Abstandssensoren notwendig. Sie ermitteln die Distanz über Veränderungen, die ein abgegebenes Signal erhält, wenn es von der Zielfläche reflektiert wird und wieder im Gerät ankommt.
Die Veränderung kann eine andere Intensität des Signals sein oder auch die benötigte Zeit zur Reflexion.
Allerdings haben auch Entfernungsmesser einen maximalen Messbereich, in dem sie als exakt angesehen werden. Steigt die Entfernung auf über 200 Meter, wird eher ein Rotationslaser empfohlen.
Ultraschall-Entfernungsmesser
Das abgegebene Signal ist ein hochfrequenter Ton, der vom Menschen nicht mehr wahrgenommen werden kann. Trifft es auf eine Fläche und wird reflektiert, kann das Messgerät berechnen, wie lang das Signal unterwegs war.
Die Geräte haben eine geringe Stromaufnahme und sind daher lange Zeit im Einsatz, bevor sie neue Energie benötigen. Zudem sind sie vergleichsweise günstig.
Allerdings sind sie ungenauer als Laser-Entfernungsmesser, da sie eine niedrigere Auflösung besitzen. Auch die Aktualisierungsrate ist langsamer und der Einsatz outdoor durch Störquellen kaum möglich.
Unser Praxistipp: Laser-Distanzmesser für kleine und raue Flächen
Ein Messgerät auf Ultraschall-Basis ist umso genauer, je ebener die Fläche ist, von der die Strahlung reflektiert wird. Sie können daher Entfernungen zu glatten Wänden oder Decken gut messen. Je rauer, aber auch je kleiner die Objekte, desto eher eignen sich Laser-Distanzmesser.
Laser-Entfernungsmesser
Am häufigsten sind Laser-Entfernungsmesser auf dem Markt zu finden. Es gibt sie als preiswerte Geräte für die gelegentliche Nutzung und als Profi-Laser-Entfernungsmesser.
Es wird ein Laser erzeugt, der Ziele in bis zu 200 Meter Entfernung abtasten kann und mit einer Genauigkeit von +/- einem Millimeter misst. Dabei werden auch kleine Objekte im Messbereich zielsicher erfasst.
Die Lasertechnik hat den Vorteil, dass weder Wind noch Temperatureinflüsse das Messen beeinträchtigen, wie es bei Ultraschall der Fall wäre. Außerdem können selbst schallschluckende Flächen abgetastet werden.
Laser-Entfernungsmesser können zwar prinzipiell outdoor genutzt werden, doch starker Schneefall, Regen und Nebel sowie direkte Sonneneinstrahlung behindern die Reichweite bei einer Messung. Zudem können Laser-Distanzmessgerät von spiegelnden Oberflächen abgelenkt werden, was die Messung ungenau macht.
Um das richtige Messgerät für den gewünschten Einsatz zu finden, sollten die folgenden Kaufkriterien bedacht werden:
Maximaler Messbereich
Während Entfernungsmesser mit Ultraschall meist nur circa zehn bis 15 Meter überbrücken können, erreichen gängige Laser-Entfernungsmesser bis zu 200 Meter. Die meisten Laser-Modelle bewegen sich unter 100 Meter. Highend-Geräte können allerdings auch Distanzen bis 800 Meter messen.
Unser Praxistipp: Laserentfernungsmesser mit optischem Zielsucher
Bei hellem Tageslicht lässt sich der Laser kaum noch erkennen, was die Zielausrichtung schwierig macht. In diesem Fall sollten Sie auf einen Laserentfernungsmesser mit optischem Zielsucher setzen
Integrierter Neigungssensor
Wer mit Dachschrägen arbeitet oder im Landschaftsbau Entfernungen messen will, benötigt ein Gerät mit integriertem Neigungssensor. Auf diese Weise kann der Entfernungsmesser zusätzlich Winkelinformationen erheben. Damit können Neigungen in die Messung einfließen, etwa für eine Höhenprofilmessung oder allgemeines Höhentracking.
Speicher- und Übertragungsfunktion
Für die Nutzung ist es sinnvoll, die Daten einer einmal gemessenen Fläche zu speichern oder direkt weiterzuleiten. Moderne Geräte arbeiten meistens mit Bluetooth und haben weitere Schnittstellen, um neben Zahlen auch Fotos zu übertragen.
Neben Smartphone-Apps gibt es auch PC-Software für die weitere Verarbeitung der Messungen.
Kann der Messbereich auch zu klein sein?
Ja, sowohl Ultraschall- als auch Laser-Entfernungsmesser benötigen eine Mindest-Distanz zum Messen. Bei Ultraschall liegt diese bei etwa 50 Zentimetern. Laser-Entfernungsmesser können ab fünf Zentimetern arbeiten.
Wie kann ein Laser-Entfernungsmesser auf spiegelnden Oberflächen genutzt werden?
Damit der Laser nicht abgelenkt wird, kleben Sie einfach etwas Kreppband auf die gewünschte Stelle.
Wie wird ein schlecht sichtbarer Laserpunkt besser erkennbar?
Wer kein Laser-Entfernungsmesser mit Zielsucher hat, kann alternativ über eine Laser-Sichtbrille nachdenken. Durch sie fällt vor allem rotes Licht, sodass der Laserpunkt deutlicher hervortritt. Der Zielsucher wird jedoch definitiv die besseren Ergebnisse erzielen.
Welche Schutzklasse benötigt das Gerät für den Außenbereich?
Für die Outdoor-Nutzung empfiehlt es sich, mindestens auf die Schutzart IP 54 zu setzen. Mit IP 54 sind die Geräte gegen Staub und Spritzwasser geschützt und können folglich auch bei Regen eingesetzt werden.