Energie sparen » Tipps & Möglichkeiten Ihren Energieverbrauch zu senken
Aktualisiert: 16.10.2024 | Lesedauer: 6 Minuten
Energie sparen war noch nie so wichtig wie heute. Das zeigt schon ein kurzer Blick auf das aktuelle Nachrichtengeschehen. Abschmelzende Gletscher, noch nie dagewesene Hitzeperioden und heftiger Starkregen mit stetig neuen Jahrhunderthochwassern sind die dramatischen Folgen der aktuellen Klimaerwärmung.
Beim Betrachten dieser erschreckenden Szenarien stellt sich die Frage, ob einzelne Personen diese dramatische Entwicklung überhaupt beeinflussen können. Die Antwort auf diese nicht unberechtigte Frage lautet ganz klar: Ja, das können sie.
Auch wenn beim Heizen oder Kühlen der persönliche Anteil am Energieverbrauch eher gering ist, macht sich die Summe aller Energieeinsparpotenziale deutlich bemerkbar. Und je mehr Leute mitmachen, desto positiver wirkt sich das auf die globale Ökobilanz und das Klima aus.
Ein weiterer nicht zu unterschätzender Punkt beim Energiesparen ist der finanzielle Aspekt. Industrie, Handel und viele Unternehmen haben längst erkannt: Energie zu sparen, heißt auch Kosten sparen. Gerne erklären wir Ihnen, wie auch Sie doppelt sparen können.
Energiesparen sollte für jeden von uns oberste Priorität haben. Denn es gibt einige wichtige Gründe, warum im Haushalt und in der Arbeit der sparsame Umgang mit Energie aktuell so wichtig ist. Hier einige Beispiele:
Klimaschutz
Eine Energieeinsparung verringert den Ausstoß von Treibhausgasen wie zum Beispiel Kohlenstoffdioxid (C02). Dadurch wird die bereits eingangs erwähnte Klimaerwärmung verlangsamt.
Schonung der Ressourcen
Oft werden zum Heizen oder zur Stromerzeugung begrenzte fossile Brennstoffe verwendet. Durch gezielte Einsparmaßnahmen können die noch verbleibenden Ressourcen länger genutzt werden.
Kosteneinsparung
Jeder nicht verbrauchte Liter Heizöl und jede nicht benötigte kWh Strom oder Gas spart bares Geld. Bei hohen Energiekosten macht sich das am Kontostand deutlich bemerkbar.
Zukunftsfähigkeit
Klimaschutz und Ressourcenschonung sind in sich schon zwei wichtige Punkte. Zudem sind diese Ziele auch wichtige Schritte in eine nachhaltige Zukunft mit regenerativen Quellen.
Fazit
Bei genauer Betrachtung ist Energiesparen eine Win-win-Situation, bei der sowohl die Umwelt als auch jede aktiv teilnehmende Person in einem nicht unerheblichen Maß profitiert.
Rund 70% der Energiekosten eines Gebäudes entfallen auf die Heizung. Aus diesem Grund besteht hier auch das größte Einsparpotenzial beim Energieverbrauch.
Dass eine über 30 Jahre alte Heizung ohne Thermostat, auch wenn sie augenscheinlich noch gut funktioniert, extrem unwirtschaftlich ist, dürfte jedem bewusst sein.
Derart veraltete Brenner, Heizkessel, Geräte und Anlagen sind definitiv nicht mehr zeitgemäß.
Aber auch eine neue und energieeffiziente Heizungsanlage bietet reichlich Sparpotential:
Richtige Raumtemperatur festlegen
Ein überheizter Raum mit trockener Luft ist ungesund und benötigt zudem noch sehr viel Energie. Darum sollte die Temperatur am Heizkörper so niedrig wie möglich eingestellt sein, ohne dass man sich unwohl fühlt. Die empfohlene Temperatur liegt bei ca. 20 bis 22 °C. Bei noch geringeren Temperaturen besteht die Gefahr der Schimmelbildung.
Raumtemperatur gezielt regeln
Die Raumtemperatur wirkt sich sehr stark auf den Energiebedarf der Heizung aus. Je höher die Temperatur, desto mehr Energie wird benötigt. Idealerweise sollten an den Heizkörpern programmierbare Thermostate verwendet werden. Je nach Anwesenheit im Raum können dann zu bestimmten Zeiten unterschiedliche Temperaturen eingestellt werden.
Richtig lüften
Besonders im Winter, wenn die Fenster im Normalfall geschlossen sind, muss hin und wieder gelüftet werden. Dazu wird ein Fenster im Raum für ein paar Minuten weit geöffnet. Durch dieses Stoßlüften kann die verbrauchte und CO2-haltige Luft in kurzer Zeit mit frischer Luft ausgetauscht werden, ohne dass der Raum nennenswert auskühlt.
Die Stromkosten entsprechen rund 15 % der Energiekosten eines Haushalts bzw. Gebäudes. Das klingt im ersten Moment nach nicht besonders viel.
Wenn es sich aber um ein großes Gebäude mit vielen Geräten handelt, können die anfallenden Kosten für die elektrische Energie recht hoch sein.
Aber auch dieser Bereich bietet in den meisten Fällen ein enormes Einsparpotential, das leicht genutzt werden kann.
Stromfresser entlarven
Bei den meisten älteren Elektro-Großgeräten stand vorrangig die Funktionalität und nicht der Strombedarf im Fokus der Hersteller. Neugeräte haben laut EU-Energielabel einen deutlich geringeren Strombedarf. Ob der Kühlschrank, die Gefriertruhe, die Waschmaschine oder die Zirkulationspumpe einen zu hohen Stromverbrauch haben, lässt sich schnell und einfach mit einem Energiekostenmessgerät ermitteln.
Stromsparende Beleuchtung nutzen
Obwohl bereits seit über zehn Jahren ein Verkaufsverbot für Glühlampen existiert, sind diese ineffizienten Leuchtmittel mit hohem Stromverbrauch noch in vielen Haushalten anzutreffen. Glühbirnen und auch problembehaftete Energiesparlampen sollten gegen stromsparende LED-Leuchtmittel getauscht werden. Die unterschiedlichen Angaben bei Leuchtmitteln haben wir in unserem Ratgeber zur Lichttechnik anschaulich erklärt.
Standby-Stromkosten sparen
Geräte, die nur selten gebraucht werden oder 24 Stunden am Tag im Standby-Betrieb sind, sollten bei Nichtgebrauch vom Stromnetz getrennt werden. Komfortable Abhilfe schaffen hier Master/Slave-Steckdosenleisten mit Primary-Secondary-Funktion. Aber auch schaltbare Zwischenstecker, Steckdosenleisten und Zeitschaltuhren sind perfekt für die komfortable Netztrennung geeignet. Bewegungsmelder sorgen für die bedarfsgerechte Steuerung von Leuchten.
Ebenso, wie die Stromkosten, liegen auch die Kosten für die Bereitstellung von warmem Wasser bei rund 15% des gesamten Energieverbrauchs eines Gebäudes.
Wobei es auch eine Rolle spielt, wie viele Personen sich in dem Gebäude aufhalten.
Denn je mehr Leute anwesend sind, desto höher ist der Warmwasserverbrauch und umso größer ist das Einsparpotential.
Wasserverbrauch reduzieren
Die wohl einfachste Methode, die Warmwasserkosten zu senken, ist, den Verbrauch zu reduzieren. Eine wirkungsvolle Maßnahme zur Reduzierung ist duschen statt baden. Fünf Minuten duschen verbraucht lediglich rund 50 Liter warmes Wasser, statt 140 Liter für die Badewanne . Weiteres Einsparpotential bieten Perlatoren und Duschköpfe mit Sparfunktion.
Wassertemperatur senken
Auch wenn von Warmwasser die Rede ist, kommt oft so heißes Wasser aus dem Hahn, dass kaltes Wasser zugemischt werden muss. Das muss eigentlich nicht sein. Die Reduzierung der Wassertemperatur spart Kosten beim Aufheizen und es wird auch nicht unnötigerweise so viel Wärme über den Boiler und die Rohrleitungen an die Umwelt abgegeben.
Zirkulationssteuerung optimieren
Damit beim Aufdrehen des Warmwasserhahns gleich warmes Wasser zur Verfügung steht, ist die Rohrleitung als Ring aufgebaut. Aber auch wenn kein warmes Wasser entnommen wird, fördert die Zirkulationspumpe ständig warmes Wasser, das dann in den Rohrleitungen auskühlt. Eine Zirkulationssteuerung, die sich an dem tatsächlichen Wasserbedarf orientiert, löst das Problem.
Hohe Energiepreise sind sowohl für Privatleute als auch für Unternehmen eine enorme finanzielle Belastung. Noch ärgerlicher wird es, wenn die teuer eingekauften Energieträger ungenutzt verpuffen. Dabei geht es allerdings nicht um die im Büro voll aufgedrehte Heizung bei gleichzeitig geöffnetem Fenster oder um die nicht richtig schließende Tür am Kühlschrank. Diese offensichtliche Energieverschwendung ist leicht erkennbar und einfach abzustellen. Vielmehr geht es um Energieverluste, die absolut unbemerkt oder gut versteckt stattfinden. Um die Problemstellen ausfindig zu machen, braucht es lediglich etwas Spürsinn und das notwendige Equipment.
Im Winter erkennt man undichte Türen im Bürogebäude oder schlecht schließende Fenster sehr schnell an den beschlagenen Scheiben oder an einem kühlen Luftzug. Konkrete Aussagen bezüglich des tatsächlichen Wärmeverlustes oder etwaiger Kältebrücken sind letztendlich aber nur mit einer Wärmebildkamera möglich.
Die Anschaffung eines solchen Geräts wird sich für Unternehmen schnell amortisieren, da diese bereits kostengünstig erhältlich sind. Zudem können die Messgeräte auch noch genutzt werden, um in Schaltanlagen, Installationsschränken oder bei Maschinen eine unzulässige Wärmeentwicklung bei fehlerhaften Komponenten frühzeitig zu erkennen. So können Wartungs- und Reparaturarbeiten rechtzeitig vor einem kompletten Systemausfall geplant und durchgeführt werden.
Alternativ zur Wärmebildkamera kann ein preiswertes Infrarot-Thermometer helfen, um beispielsweise die korrekte Temperaturverteilung bei Heizungsanlagen zu überprüfen. Aber auch ein erhöhter Feuchtigkeitsgehalt von Mauern und Isolierungen wirkt sich negativ auf das Wärmedämmverhalten aus. Darum ist es durchaus sinnvoll, mit einem geeigneten Materialfeuchtemessgerät die tatsächliche Restfeuchte vor Ort zu ermitteln.
Strom sparen und effektiv heizen sind in Zeiten von explodierenden Energiepreisen ein Schritt in die richtige Richtung. Deutlich effizienter ist es, zum Heizen, für die Warmwasseraufbereitung und zur Stromerzeugung regenerative Energien wie Sonne und Wind zu nutzen. Denn im Gegensatz zu Öl, Gas oder Pellets sind die Kraft der Sonne und der daraus resultierende Wind komplett kostenlos.
Photovoltaik-Anlagen
Zudem wird die Umwelt nicht unnötigerweise mit CO2 belastet und die Sonnenenergie ist auch zukünftig ein absolut zuverlässiger Energiespender. Aus diesem Grund sollte die Sonnenenergie noch stärker als bisher genutzt werden. Die dafür notwendige Technologie ist bereits jetzt schon auf dem Markt erhältlich. Dabei müssen es nicht immer scheinbar grenzenlose Solaranlagenparks sein.
Photovoltaik funktioniert auch im kleinen Maßstab, wie Solarleuchten oder Balkonkraftwerke anschaulich beweisen. Bei höherem Energiebedarf gibt es praktische Solar-Sets, die alles beinhalten, was Sie für eine Inselsolaranlage benötigen. Unser Insel-Solaranlagenplaner hilft dabei, die erforderlichen Produkte wie Solarmodule, Laderegler oder auch Solarakkus in der richtigen Größe zu finden. Oder Sie stellen sich Ihre eigene Solaranlage, ganz nach Ihren individuellen Bedürfnissen, zusammen.
Solarthermie-Anlagen
Aber nicht nur die Stromgewinnung ist mit Hilfe der Sonneneinstrahlung möglich. Auch die effiziente und kostenlose Warmwasseraufbereitung mit Sonnenkraft ist problemlos machbar und spart richtig viel Energie.
In sogenannten Vakuum-Flachkollektoren zirkuliert ein Frostschutzmittel, das sich bei direkter Sonneneinstrahlung auf über 100 Grad Celsius aufheizen kann. Durch den Wärmetauscher im Boiler wird die Hitze an das Brauchwasser abgegeben, das sich dann leicht auf 70 Grad oder mehr erwärmt.
Selbst an kalten und sonnigen Wintertagen erreichen diese Sonnenkollektoren noch Temperaturen von 50 Grad oder mehr und unterstützen so die Warmwasseraufbereitung. Dabei ist der Installationsaufwand weitaus geringer, als Sie denken. Im Gegensatz dazu ist die Kosteneinsparung enorm, sodass sich Solarthermieanlagen bereits nach kurzer Zeit amortisieren.
Windkraft-Anlagen
Als Ergänzung zu Solarsystemen bieten sich Windgeneratoren geradezu an. Der große Vorteil dieser Systeme liegt darin, dass sie nicht nur tagsüber, sondern auch bei Nacht Strom liefern können. Oft reichen schon leichte Luftbewegungen aus, um beispielsweise den Kühlschrank, den Fernseher und die LED-Beleuchtung im Haushalt mit Strom zu versorgen.
Wie bereits aufgezeigt, gibt es viele gute Gründe, Energie zu sparen. Auch die angesprochenen Einsparmöglichkeiten beim Warmwasser oder mit energieeffizienten Heizungen, Kühlgeräten oder Waschmaschinen sind enorm.
Das Wichtigste aber ist, dass alle Menschen mitmachen.
Denn wenn im Wasserkocher nur so viel Wasser erhitzt wird, wie auch wirklich benötigt wird, ist die Energieeinsparung in diesem Einzelfall eher gering.
In Summe gesehen, summieren sich viele kleine Einsparungen sehr schnell einen richtig großen Effekt, der sich gleichermaßen positiv auf unser Klima und unsere Zukunft auswirkt.