Camper Ausbau » DIY Ausbau zum echten Camper
Wohnmobile sind teuer. Ein DIY Camper Ausbau macht für viele den Traum vom Camping im eigenen Wohnmobil überhaupt erst möglich. Denn ein Fahrzeug selbst ausbauen ist gar nicht so schwer. Sobald der passende Hochdachkombi, Bus oder Kastenwagen gefunden ist, kann es losgehen.
Die Vorfreude auf den Ausbau zum eigenen Camper Van steigt. Wir zeigen die wichtigsten Schritte und notwendigen Werkzeuge, die beim Ausbau des künftigen Wohnmobils wichtig sind. Und das unabhängig vom Basisfahrzeug.
Als Basisfahrzeug geeignet sind verschiedene Nutzfahrzeuge, Kleinbusse und Kastenwagen. Microcamper, Minicamper, Camper Bus und Camper Van - das sind alles Begriffe, die nicht trennscharf sind. Aber sie werden für den individuellen Ausbau zum Camper sehr oft verwendet.
Unter Microcamper wird allgemein nahezu jeder Pkw verstanden, der zum Camper umgebaut wird. Vom Kleinstwagen bis zum Oberklassewagen.
Als Minicamper werden häufig Autos wie Hochdachkombis (z. B. VW Caddy, Ford Tourneo, Citroen Berlingo oder Dacia Dokker) bezeichnet.
Auch Hochdachkombis sind Pkws, aber mit einer überdurchschnittlichen Innenraumhöhe, was die Nutzung als Camper erleichtert und natürlich mehr Stauraum bietet als ein Microcamper.
Eine Nummer größer sind Campingbusse. Sehr beliebt sind die Modelle von VW. Ob VW T4, VW T5 oder der aktuelle VW Bus - hier gibt es eine richtige (Bulli-) Fangemeinde. Ähnliche Modelle wie Opel Zafira Life, Citroen Spacetourer, Peugeot Traveller und Toyota Proace Verso erfreuen sich in diesem Segment steigender Beliebtheit.
Ein Campingbus hat den Vorteil, dass er bei “normaler” Höhe (H1) in der Regel noch überall stehen darf, auch in Parkhäusern. Die sogenannten Familien Transporter gibt es üblicherweise in drei verschiedenen Längen (L1-L3).
Wer einen noch größeren Platzbedarf hat und sich Stehhöhe wünscht, die nicht durch ein Aufstelldach erreicht wird, landet schnell bei den größeren Kastenwagen in H2, wie Fiat Ducato, VW Crafter, Mercedes Sprinter, Ford Transit, Citroen Jumper oder Renault Master. Diese Autos haben in Höhe H2 bereits beim Kauf ein festes Hochdach. Nach dem Umbau vom klassischen Transporter zum Campingmobil werden sie gern als Camper Van bezeichnet. Es wird deutlich, dass die Auswahl des geeigneten Basisfahrzeugs von den individuellen Wünschen und vom Budget abhängig ist.
Ganz am Anfang sollte klar sein, was alles verbaut werden soll. Dafür ist es nützlich, sich Notizen zu machen und verschiedene Fragen zu beantworten:
Wie viel Stauraum wird benötigt?
Soll das Bett feststehend sein oder umbaubar?
Quer- oder Längsbett?
Soll eine Toilette verbaut werden?
Soll im Camper Van eine Dusche installiert werden?
Kühlbox oder Kühlschrank?
Wird eine Aufbaubatterie benötigt?
Wie soll die Zusatzbatterie aufgeladen werden?
Womit soll gekocht werden?
Soll das Fahrzeug vor dem Ausbau isoliert werden?
Wird eine Heizung verbaut?
Werden zusätzliche Fenster benötigt?
Sind alle Fragen durchdacht, lässt es sich einfach besser planen. Bei Bedarf können auch Ausbau Skizzen angefertigt werden. Dies ist vor allem hilfreich, um sich vorstellen zu können, wie der Camper mal aussehen soll. Am einfachsten geht das auf einem Tablet - hier kann man die Skizzen beliebig oft ändern und bei Bedarf auch schnell mit anderen Interessierten teilen. Nach der Planung kann mit dem Wohnmobil Ausbau begonnen werden.
Gut zu wissen: Zulassung als Wohnmobil
Ob der Selbstausbau vom TÜV oder der Dekra eine Zulassung als Wohnmobil erhalten kann, ist von vielen verschiedenen Kriterien abhängig. Es ist sehr zu empfehlen, bereits vor und während des Ausbaus Kontakt mit dem Prüfenden vor Ort aufzunehmen und nach den genauen Voraussetzungen zu fragen. Denn bei der Prüfung, ob ein Auto die Anforderungen für eine Wohnmobilzulassung erfüllt, gibt es einen Ermessensspielraum. Die am häufigsten genannten Vorteile einer solchen Zulassung sind günstigere Steuern und Versicherung. Allerdings sollte das für jeden Einzelfall überprüft werden.
Bevor mit dem Ausbauen begonnen wird, sollte sichergestellt sein, dass das notwendige Werkzeug vorhanden ist. Eine eigene oder gemietete Garage, Halle oder Werkstatt hat sicher Vorteile, ist aber definitiv keine Grundvoraussetzung. Aus Rücksicht auf die Nachbarn sollte bei “lauten” Arbeiten wie Sägen oder Hämmern - wie sonst auch - auf die Uhrzeit geachtet werden.
Nicht selten zeigen einige Nachbarn auch Interesse und geben bei Bedarf auch gern ihr (Fach) Wissen weiter.
Was neben Bleistift, Schere, Klebeband, Cuttermesser und Pinsel zum Ausbauen benötigt wird, wird in diesem Abschnitt beschrieben.
Übrigens: Ein Cuttermesser ist immer hilfreich, aber vor allem bei der Isolierung oder beim Verlegen des Bodens.
Der Bus oder Kastenwagen ist gekauft und soll ausgebaut werden. Wenn das notwendige Know-How fehlt oder die Reihenfolge beim Ausbauen nicht ganz klar ist, dann soll dieser Ratgeber weiterhelfen.
Rost entfernen - in 5 Schritten rostfrei
Bei einem Neuwagen entfällt dieser Schritt natürlich. Doch viele angehende Camper entscheiden sich für ältere, gebrauchte Fahrzeuge, da diese in der Anschaffung günstig zu bekommen sind. Hat der Transporter schon einige Jahre hinter sich, dann hat sich in der Regel hier und da etwas Rost festgesetzt.
Da nicht alle Roststellen sofort zu sehen sind, sollte die Seitenverkleidung und die Bodenplatte entfernt werden. Unter Letzterer versteckt sich nicht nur Rost, sondern häufig auch viel Dreck.
Bei der Rostentfernung ist es wichtig, die Menge an notwendigen Materialien auch in der richtigen Reihenfolge zu verwenden.
1) Putzen
Nachdem der Boden gefegt ist, kann man diesen und die Wände mit einem Lappen oder Schwamm und ausreichend Wasser von Schmutz und Dreck befreien. Jetzt kann auch leichter zwischen Rost und hartnäckigem Dreck unterschieden werden.
2) Schleifen und Entfetten
Sind die Roststellen vom Staub befreit, dann können diese mit einem Winkelschleifer und dem passenden Aufsatz (SVS Scheibe) Stück für Stück ohne große Mühe abgetragen werden. Am Ende bleibt blankes Metall, aber auch Porenrost über. Schwer zugängliche Stellen müssen mit einer Drahtbürste oder Schleifpapier bearbeitet werden.
Vorsicht vor durch die Luft wirbelnden Metallsplitter - bitte eine Schutzbrille und Handschuhe tragen!
Sind alle Roststellen abgeschliffen, dann müssen sie von Fettrückständen befreit werden. Das ist wichtig, damit die Schutzschicht, die der Rostumwandler auf Porenrost bildet, am Metall haftet und darunter kein neuer Rost entstehen kann.
3) Rostumwandler oder Rostgrundierung auftragen
Wie bereits beschrieben sind nach der Rostentfernung entweder blankes Metall oder Stellen mit Porenrost zu sehen. Auf Porenrost muss Rostumwandler aufgetragen werden, dieser sollte in der Regel 6-8 Stunden einwirken.
Haben sich die behandelten Stellen schwarz gefärbt, dann war die Rostumwandlung erfolgreich und können anschließend mit Rostschutzgrundierung behandelt werden. Dort, wo blankes Metall zu sehen ist, kann sofort Rostschutzgrundierung aufgetragen werden. Bei Bedarf empfiehlt es sich, diese Schritte zu wiederholen.
4) Lackieren
Sind die Stellen, an denen Rost entfernt wurde, auch nach dem Ausbau im sichtbaren Bereich, dann kann an diesen Stellen der gewünschte Lack angewendet werden. An nicht sichtbaren Stellen reicht die Rostschutzgrundierung aus.
5) Korrosionsschutz für Unterboden und Hohlraum
Damit der zukünftige Camper sowohl innen und außen zukünftig vor Rost geschützt ist, sollten der Unterboden und die Hohlräume im Auto versiegelt werden.
Als Unterbodenschutz eignen sich Spray oder Wachs. Korrosionsschutzspray bildet einen anpassungsfähigen Schutzbelag mit hohem Abriebwiderstand und oftmals guter Anti-Dröhn-Wirkung. Eine nebelarme Verarbeitung bietet dagegen die Verwendung von Unterbodenwachs. Die darin enthaltenen Wachse konservieren die behandelten Flächen durch einen geschlossenen Schutzfilm.
Korrosionsschutzmittel für Hohlräume beugt Rost vor, indem es Feuchtigkeit unterwandert und verdrängt. Durch seine hohe Kriechfähigkeit und Wärmebeständigkeit sorgt es auch an schwer zugänglichen Stellen für die gewünschte Wirkung.
Fenster und Dachluken einbauen
Spätestens jetzt haben einige DIY Camper Ausbauer ein mulmiges Gefühl. Ist es für den Einbau doch notwendig, ein Loch in die Metallwand des Transporters zu sägen. Wenn werksseitig noch keine Fenster verbaut sind, kann die Einbaustelle relativ frei gewählt werden. Natürlich dürfen keine Stege oder Träger entfernt werden, da diese der Stabilität des Fahrzeugs dienen. Es bietet sich an, die Fenster so einzubauen, dass genügend Licht in den Camper kommt und guter Durchzug möglich ist.
Grundsätzlich wird für Seitenwände zwischen Schiebefenster und Ausstellfenster unterschieden. Letztere können auch bei Regen geöffnet sein. Außerdem gibt es Dachluken und Dachlüfter. Diese sind besonders beliebt für die Nasszelle sowie über Bett und Sitzgruppe. Der schnelle Luftaustausch sorgt dafür, dass keine Feuchtigkeit im Van verbleibt.
In 8 Schritten zum Camper Ausbau mit Fenster
Für folgende Arbeiten ist das Tragen von Handschuhen und Schutzbrille zu empfehlen!
1) Zuerst muss der Fensterausschnitt sehr genau angezeichnet werden. Dafür eignet sich jeder nicht abwaschbare Stift beziehungsweise Marker, die es in unterschiedlichen Stärken und Farben gibt. |
2) Anschließend werden mit einem Metallbohrer vier Löcher in die jeweiligen Ecken gebohrt. Das ist notwendig, damit die Stichsäge dort angesetzt werden kann. |
3) Nach dem Bohren werden die Schnittkanten von außen mit Klebeband abgeklebt. Damit sollen Kratzer durch die Stichsäge am Metall verhindert werden. |
4) Nun wird die Stichsäge mit Metallsägeblatt von außen an einem der Bohrlöcher angesetzt. Gesägt wird entlang der vorher aufgezeichneten Linien. Nach dem Entfernen des Klebebands wird eine vorsichtige Glättung der Schnittkanten per Feile empfohlen. |
5) Als Nächstes muss ein Innenrahmen aus Holz gebaut werden. Das ist erforderlich, um die notwendige Einbautiefe (ca. 30 Millimeter) zu erreichen. Dieser Rahmen wird mit Montagekleber von innen am Fensterausschnitt befestigt und bis alles getrocknet ist mit Schraubzwingen fixiert.
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6) Durch das Auftragen von Rostschutzlack am offenen Metall sollen Roststellen im Camper Ausbau verhindert werden.
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7) Wer auf Nummer sicher gehen will, dichtet den eingebauten Innenrahmen mit Dichtmasse ab. Das geht am einfachsten mit einer Kartuschenpistole. |
8) Jetzt wird das Fenster von außen aufgesetzt und verschraubt. Üblicherweise sind bei den Fenstern L Winkelstücke dabei. Dadurch presst sich das Fenster an den Camper. Zuletzt wird innen der Kunststoffrahmen des Fensters angebracht. |
Dämmen/Isolieren - Vorbereitungen für den Camper Innenausbau
Damit es beim Van Life nach dem Ausbau keine bösen Überraschungen gibt, ist es wichtig, den Van (Seitenwände, Decke und Boden) gut zu isolieren. Ob Bus oder Van: Im Winter soll die Wärme drin und im Sommer soll die Hitze draußen bleiben.
Da im mobilen Zuhause viel Feuchtigkeit entsteht (atmen, kochen, duschen), sollte ein Material zur Dämmung gewählt werden, das keine Feuchtigkeit aufnimmt. Außerdem sollte es schwer entflammbar sein und eine niedrige Wärmeleitfähigkeit aufweisen. Beim Selbstausbau wird meistens auf Kautschukmatten zurückgegriffen. Die oftmals selbstklebenden Materialien sind flexibel und lassen sich deshalb auch gut an “runden” Karosserieformen anbringen.
Übrigens sollte eine Schall-Isolierung vor der Wärme-Isolierung durchgeführt werden. Dafür werden Matten auf die Bleche geklebt, damit diese nicht schwingen. Bei der Schallisolierung reicht es allerdings aus, eine Fläche von ca. 20 % zu bekleben.
Bodenplatte
Als Bodenplatte sollte Material verwendet werden, dem Nässe und Feuchtigkeit nichts ausmacht. Denn ist der Camper erst fertig ausgebaut, dann kommt man nur schwer wieder ran, um eventuelle Schäden auszubessern. Soll die alte Bodenplatte nicht wiederverwendet werden, dann empfiehlt sich (trotz des hohen Gewichts) die Verwendung von robusten Siebdruckplatten.
Damit die auf dem Boden verlegte Dämmung seine isolierende Eigenschaft behält, darf sie durch die Bodenplatte nicht eingedrückt werden. Aus diesem Grund ist zuerst eine an den eigenen Van angepasste Unterbodenkonstruktion aus Holzleisten nötig, die ein wenig höher sein sollte als die Dämmung selbst.
Diese Konstruktion wird auf dem Boden verklebt. Anschließend werden die Zwischenräume am Boden gedämmt. Nun wird die Bodenplatte auf der Unterkonstruktion mit Schrauben befestigt. Später kann darauf ein Bodenbelag nach Wunsch verlegt werden.
Strom und Wasser im Camper - Leitungen verlegen
Der nächste Schritt für das Projekt DIY-Wohnmobil will gut überlegt sein. Sollen die Kabel für die Elektronik hinter bzw. unter der Wand- oder Deckenverkleidung verschwinden, dann muss die Verlegung der Elektrik vorher genau geplant werden.
Es sollte feststehen, wie viele Lichtquellen später wo sein sollen. Weitere Verbraucher sind Wasserpumpe, Kühlbox oder Kühlschrank, Kaffeemaschine, Kamera und alles, was für das persönliche Wohlbefinden nötig ist. Auch die Lage von Steckdosen und USB Ladestellen sollte mit eingeplant werden.
Warum eine Zweitbatterie von Vorteil ist
Eine Zweitbatterie im Camper ist sehr zu empfehlen, sie verhindert ein vollständiges Entladen der Starterbatterie durch verschiedene Verbraucher und das Auto bleibt stets abfahrbereit. Sie soll unabhängig von der Autobatterie sein und ausreichend Kapazität haben, um alle elektronischen Geräte auch aufladen zu können. Die Zweitbatterie selbst wird z. B. während der Fahrt über einen Ladebooster oder eine Solaranlage auf dem Dach geladen.
Doch Vorsicht, die Elektrik beim Camper-Selbstausbau eigenhändig zu verlegen, ist nichts für Neulinge und kann gefährlich sein. Es müssen bestimmte Vorschriften eingehalten werden. Bei Unsicherheiten ist es besser, diese Aufgaben von einer ausgebildeten Fachkraft durchführen zu lassen.
Ebenso müssen weitere Ausbau Komponenten für die Wasserversorgung und Heizung beachtet werden. Eine Dieselheizung kann nicht an jedem beliebigen Fleck im Camper stehen. Eine sorgfältige Planung für die Lage der Leitungen ist auch hier das A und O.
Wandverkleidung
Beim Camper-Selbstausbau gibt es verschiedene Möglichkeiten für die Wandverkleidung. Beliebt sind Filz, Stoff oder Holz. Muster, Farbe und Material können den eigenen Projekt-Wünschen entsprechend ausgewählt und verarbeitet werden. Ist das Filz nicht selbstklebend, dann wird es mithilfe von Sprühkleber angebracht.
Für Holz empfiehlt es sich, zuerst ein Grundgerüst zu bauen, an dem die Bretter anschließend verschraubt werden. Mit Blechschrauben oder Spezialkleber kann das Grundgerüst z. B. an den Fahrzeugholmen befestigt werden. Sollen Hängeschränke verbaut werden, ist zusätzlich der Einsatz von Nietmuttern sinnvoll.
Auf das Gewicht der Materialien achten
Gern genommen wird Nut- und Federholz, da es sich konstruktionsbedingt gut an die leichten “Rundungen” von Bussen und Kastenwagen anpassen kann. Ein großer Nachteil ist das Gewicht. Wenn das Gewicht besonders wichtig ist, weil nach dem Ausbau noch viel Zuladung gebraucht wird, dann ist eine Verkleidung aus Sperrholz besser geeignet. Dieses ist deutlich leichter. Beim Innenausbau sollte generell immer auf das Gewicht der Materialien geachtet werden, damit später das zulässige Gesamtgewicht des Transporters oder des Campingbus Ausbaus nicht überschritten wird.
Es muss auch an mögliche Aussparungen für Lampen gedacht werden. Die dafür notwendigen Leitungen wurden ja bereits verlegt.
Übrigens mithilfe eines Kegelsenkers ist es möglich, Schrauben gut im Holz zu “versenken”, damit eine schöne glatte Oberfläche entsteht. Auch sollte beim TÜV vor Ort geklärt werden, ob Profilholz (mit Nut und Feder) verbaut werden darf. Mancherorts wird es wohl wegen der Splittergefahr abgelehnt.
Boden verlegen
Als Nächstes kann der Boden verlegt werden, der den eigenen Vorlieben entspricht. Oft wird im Selbstausbau PVC-Boden benutzt. Dieser ist verhältnismäßig günstig, wiegt nicht viel und lässt sich leicht reinigen. Wichtig ist, den Boden an die Fahrzeugmaße bzw. die Bodenplatte mithilfe eines guten Cuttermessers anzupassen und diesen anschließend zu verkleben. Nutzt man dafür doppelseitiges Klebeband, kann der Boden später auch leichter ausgetauscht werden.
Möbelbau
Der Einbau von Boden und Seitenwänden hat längere Zeit gedauert: Jetzt kann der Camper Ausbau mit Sitzecke, Bett und Schränken wieder ein großes Stück vorankommen. Egal ob Bus oder Van - erst mit Schränken und Co wird der Selbstausbau zum kleinen, mobilen zu Hause.
Wichtig ist, sich einen guten Plan zu erstellen, wo etwas stehen oder hängen soll. Dafür kann man die Umrisse des Möbelbaus mit Klebeband auf dem Boden markieren. Hierbei sollten unbedingt auch die Maße von Gegenständen berücksichtigt werden, die später “in” den Möbeln Platz finden sollen. Das kann die Kühlbox, die Waschschüssel oder auch nur der Kanister für Frischwasser oder Abwasser (Grauwasser) sein.
Durch diese genaue Planung kann ordentlich Geld gespart werden, denn jedes Sondermaß ist teuer.
Von der Unterkonstruktion zum Schrank
Zuerst sollte die Unterkonstruktion bzw. das Grundgerüst gebaut werden. Schranktüren und Schubladen werden anschließend “verbaut”, indem das Gerüst mit Holz verkleidet wird. Die Befestigung von leichten Türen erfolgt z. B. per Scharnier.
Oft wird dafür Multiplex Birke und Pappel Sperrholz verwendet. Beide gibt es in verschiedenen Stärken. Multiplex Birke ist vergleichsweise stabil und nicht zu schwer. Damit lassen sich hervorragend Möbelseitenwände, Trennwände oder ein Podest bauen. Pappel Sperrholz hingegen ist sehr leicht, aber auch recht empfindlich. Das eignet sich bestens für Schranktüren und Schubladen. Auch für Regalböden, wenn diese nicht zu sehr belastet werden. Neben Schränken und Raumtrennern sind auch ein bequemes Bett und ein Tisch wichtig.
Für Bett und Tisch gilt: Wie groß? Fest oder variabel? Zusätzlich sollte man darauf achten, dass der Schlafplatz von unten gut belüftet wird (die Matratze nicht auf einer blanken Holzplatte aufliegt), damit sich keine Staunässe bildet.
Wasserversorgung für den Wohnmobil Ausbau
Wie bereits beschrieben sollten die Wasserleitungen und der Tank beim Van Ausbau von Beginn an genau mit eingeplant und verlegt sein. Nichts ist ärgerlicher als ein Schlauch, der hinter einem Schrank hervorkommt und zu kurz ist. Sind alle Schläuche da, wo sie hingehören können Frisch- und Abwassertank, nachdem sie am Wunschort montiert wurden, angeschlossen werden.
Wer keine Dusche im Wageninneren verbauen möchte oder aus Platzgründen verbauen kann, kann sich auch eine Solardusche anschaffen. Das ist im Prinzip ein schwarzer Wassersack, der in der Sonne liegend erwärmt wird. Hängt man ihn nach oben oder legt ihn aufs Dach, dann fließt das Wasser durch die Schwerkraft zum Duschkopf.
Eine weitere Möglichkeit ist eine Kanisterdusche. Eine mittels 12-Volt-Strom betriebene Tauchpumpe hängt in einem mobilen Kanister und befördert das Wasser zur Handbrause. Gerade ein Campingbus Ausbau bietet oft nicht ausreichend Stehhöhe für eine Innendusche. Da bieten sich mobile Camping Duschen als Alternative an.
Ein großer Kastenwagen bietet dagegen meist genug Platz für einen Camper Ausbau mit kleinem Bad, Dusche, Waschbecken und Toilette. Ein Waschbecken, bei dem sich der Wasserhahn zum Duschen als Brausekopf herausziehen lässt, spart die Installation einer zusätzlichen Duscharmatur. Es sollte auf jeden Fall sichergestellt sein, dass die Ablaufrohre mit ausreichend Gefälle verlegt sind. Gegebenenfalls muss die Duschwanne dafür auf ein kleines Podest gesetzt werden.
Ein Spülbecken in der “Küchenzeile” kann an das festinstallierte Bordwassernetz angeschlossen werden. Es ist aber auch möglich, das Wasser mittels Tauchpumpe aus einem Kanister zu entnehmen. Achtung: Auch das Abwasser muss in einem Kanister gesammelt und später sachgerecht entsorgt werden.
Kochen und Kühlen im DIY Camper Ausbau
Der Küchenblock braucht neben Schränken und einem Spülbecken inklusive sämtlicher Leitungen auch eine Kochmöglichkeit. Besonders in Bussen mit wenig Platz ist beim Ausbauen Kreativität gefragt.
Wieder wird unterschieden zwischen einem festen Einbau und einer mobilen Lösung. Die günstige und einfachste Möglichkeit ist ein Gaskartuschenkocher. Zunehmend beliebter werden auch Elektrokochplatten, da diese sehr sicher und komfortabel sind. Sie funktionieren in der Regel aber nur mit Außenstromanschluss.
Hinweis: Sollte eine Zulassung als Wohnmobil angestrebt werden: Bitte beim TÜV vor Ort erkunden, was bezüglich der Kochstelle beachten ist.
Damit die Getränke kühl und die Lebensmittel frisch sind, müssen sie gut gekühlt werden. In großen Camper Vans werden mobile Kühlboxen oder fest eingebaute Kühlschränke verwendet. Letztere wiegen und kosten mehr. Es gibt sie als Kompressor- und als Absorber Geräte. Kompressorkühlschränke kühlen besser und konstanter (sind nicht abhängig von der Außentemperatur), auch bei leichter Neigung. Absorberkühlschränke sind leiser und können mit Strom oder Gas betrieben werden.
Hat der Van eher die kompakte Größe wie ein Bulli von VW, dann sind Kühlboxen mit Kompressor die erste Wahl. Es gibt sie in verschiedenen Größen, ganz nach dem eigenen (Platz)Bedarf. Die Kühlleistung ist auch bei hohen Außentemperaturen sehr gut und konstant. Allerdings sind sie nicht ganz günstig in der Anschaffung. Warum sich das dennoch lohnt, verrät unser Ratgeber zum Thema Kühlboxen.
Standheizung einbauen
Auch beim Camping möchte niemand frieren. Abhängig von Außentemperatur und Standort kann es im Camper durchaus ungemütlich werden. Ist es im Fahrzeuginneren kalt und zudem vielleicht noch feucht, dann hilft auch keine gute Decke oder ein guter Schlafsack. Dann hilft nur eine Heizung oder (wenn ein Stromanschluss vorhanden ist) ein Heizlüfter.
Es wird im Allgemeinen zwischen Wasserstandheizung und Luftstandheizung unterschieden. Zum Campen werden überwiegend Luftstandheizungen verbaut, da es hier keine Zwangsabschaltung gibt. Außerdem ist sie sparsamer, heizt schneller auf und hat geregelte Lüfter. Luftstandheizungen gibt es für den Ausbau von verschiedenen altbekannten Herstellern, aber inzwischen gibt es auch “No Name Produkte” aus Fernost.
Egal welche Heizungsart verbaut wird, sie benötigt Treibstoff. Per elektrischer Pumpe wird dieser in die Brennkammer der Heizung befördert. Dafür muss bei einer Dieselstandheizung ein Loch in den Unterboden gesägt werden. Der Fahrzeugtank muss abgelassen werden, um den Tankentnehmer und die Kraftstoffpumpe der Heizung zu installieren. Anschließend werden bei Luftheizungen die Austrittsöffnungen frei verlegt. Es muss darauf geachtet werden, dass sie frei ausströmen können und möglichst in Bodennähe liegen. Nur so kann eine gute Zirkulation erreicht werden. Gehen die Warmluft-Leitungen an den Wasser-Tanks vorbei, dann kann dadurch gleich die Gefahr minimiert werden, dass diese einfrieren.
Wenn das Abgasrohr verlegt wird, dann muss dringend darauf geachtet werden, dass keine Abgase in den Innenraum gelangen können. So sollte das Ende vom Rohr besser vom Seiteneinstieg oder einer möglicherweise vorhandenen Markise abgewendet liegen (gegenüberliegende Seite) und die Luft weit weg strömen lassen. Zusätzlich empfiehlt sich zur Sicherheit ein Kohlenmonoxidmelder im Fahrzeuginneren.
Tipp
Soll die Heizung auch bei längeren Standzeiten während des Campings betrieben werden, dann ist eine Zusatzbatterie sehr zu empfehlen. Nur durch einen externen Stromanschluss oder eine zweite Batterie (Zusatzbatterie) kann sichergestellt werden, dass sich die Starterbatterie nicht durch verschiedene Verbraucher - allen voran die Heizung - entlädt und sich das Auto nicht mehr starten lässt.
Vom Kauf über die Planung bis hin zum fertigen Selbstausbau können anstrengende Wochen bis Monate vergehen. Nicht selten dauert es länger als geplant und kostet es hier und da etwas mehr als kalkuliert. Das ist normal, schließlich ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Am Ende sind Selbstausbauer zurecht meist sehr stolz auf ihr mobiles Zuhause. Und sie wissen, wenn ihnen etwas nicht gefällt, dann kann es später immer noch umgebaut und ausgebessert werden.
Natürlich steigt die Vorfreude schon beim Ausbauen, aber wenn der Van Ausbau erst fertig ist, ist es kaum auszuhalten.
Denn jetzt kommt der schönste Teil des Wohnmobil Ausbaus: das Reisen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es z. B. ein älterer VW T5 Bus oder ein moderner und großer Kastenwagen ist. Der Weg ist das Ziel.