Apple HomeKit » Smart Home mit Siri
Aktualisiert: 28.09.2023 | Lesedauer: 10 Minuten
Wir beantworten die wichtigsten Fragen rund um Einrichtung und kompatible Geräte.
Es handelt sich um ein von Apple entwickeltes Software-Framework, also ein Programmiergerüst, über das Programmierungen vorgenommen werden können. Befehle für Geräte im Smart Home werden dank HomeKit-Unterstützung individuell vergeben und sind perfekt abgestimmt auf die Anwendungsbedürfnisse.
Was im ersten Moment sehr komplex klingt, wird von Apple für die User bewusst unkompliziert umgesetzt: Über iPhone, iPad oder Apple Watch wird die App namens HomeKit genutzt, um kompatible Smart-Home-Geräte zu steuern. Sie können beispielsweise die Beleuchtung im Konferenzraum anpassen oder zu Feierabend alle Türen über einen Klick beziehungsweise sprachgesteuert über Siri verriegeln.
Voraussetzung für diese einfache Art der Anwendung ist allerdings, dass Sie im selben Netzwerk wie die Home-Geräte unterwegs sind.
Damit alles im Smart-Home-System auch remote über Apple-Geräte bedient und verwaltet werden kann, bedarf es einer internetfähigen Steuerzentrale. Doch auch in diesem Fall macht es Apple den Kundinnen und Kunden einfach, denn sowohl der Apple HomePod und HomePod mini als auch Apple TV HD (4. Generation) und Apple TV 4K können als smarte Zentralen dienen.
Gut zu wissen: iPad als Steuerzentrale nicht mehr möglich
Apple brachte das erste HomeKit 2014 auf den Markt und bot mit dem früheren iOS auch die Option, das iPad als zentralen Hub einzurichten. Die jüngsten iOS-Versionen (Mehr Informationen zu iOS 17) unterstützt das iPad nicht länger als Steuerzentrale, sodass Apple TV oder Apple HomePod zwingend notwendig für den Smart-Home-Zugriff von unterwegs sind.
In das smarte Heim- oder Bürosystem kann eine Vielzahl an Gerätetypen integriert und via iPhone, iPad und Apple Watch verwendet werden:
Steckdosen und Schalter
Smart Plugs und intelligente Lichtschalter ermöglichen die Fernsteuerung von angeschlossenen Geräten wie Kaffeemaschinen und Lichtquellen. Dies kann Energieeinsparungen realisieren und ist mit wenigen Klicks auf dem iPhone oder einem Sprachbefehl an Siri äußert bequem.
Beleuchtung
Apple HomeKit ermöglicht die Steuerung von smarten Beleuchtungsmitteln inklusive Lightstrips. User können die Helligkeit anpassen, Farben ändern und Beleuchtungsszenarien erstellen, die auf ihre Tagesabläufe abgestimmt sind.
Thermostate
Sie ermöglichen die Steuerung der Raumtemperatur und die Erstellung von Heiz- und Kühlplänen. Dies trägt zur Energieeffizienz und zum Komfort bei.
Sicherheitskameras, Türklingeln und Schließsysteme
Mit ihnen wird die Überwachung von Eingangsbereichen erleichtert, indem auf dem iPhone Benachrichtigungen bei Besucherinnen und Besuchern eingehen. Je nach System kann direkt über das iPhone mit der Person gesprochen werden.
Weitere Sensoren
Verknüpfen Sie Bewegungssensoren, Tür- und Fenstersensoren sowie Rauch- und Wassermelder mit dem System, um die allgemeine Sicherheit in allen Arbeitsbereichen zu erhöhen.
Bewässerungssysteme
Für die Bewässerung gibt es HomeKit-kompatible Lösungen, mit denen Sie auf dem Grundstück für eine optimale und automatische Versorgung der Pflanzen sorgen.
Rolladen- und Jalousiesteuerung
Sie ermöglichen die Automatisierung der Lichtversorgung indoor und das Wahren einer ruhigen Arbeitsatmosphäre.
Lautsprecher
Nicht nur der HomePod mit Siri ist mit dem Apple HomeKit kompatibel, sondern eine Vielzahl an Boxen, Soundbars und Speaker.
Smart-TV
Anbieter wie Samsung und LG oder auch Sony nutzen das Netzwerkprotokoll AirPlay 2 und können daher mit Apple HomeKit verbunden werden.
Welche Marken und Produkte mit Apple Homekit kompatibel sind, spielt eine entscheidende Rolle für den Aufbau Ihrer smarten Lösung.
Apple bietet seit 2021 die Möglichkeit, das Homekit-Framework für andere Hersteller nutzbar zu machen. Daher müssen Geräte nicht von Apple sein, um mit iOS und der Home-App bedient zu werden. Am schnellsten erkennbar sind passende HomeKit-Geräte über ein von Apple herausgegebenes Zertifikat: Sobald „works with HomeKit“ auf dem Geräte vermerkt ist, können Sie es in Ihr System einpflegen.
Hier eine Übersicht aller bei Conrad verfügbaren Marken, die mit Apple HomeKit kompatibel sind:
Um HomeKit-Geräte zu verbinden und im lokalen Netzwerk zu nutzen, gibt es nur wenige Schritte zu befolgen:
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Zum Einrichten von HomeKit-Zubehör schalten Sie das jeweilige Gerät zuerst ein.
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Öffnen Sie auf dem iPhone oder iPad die vorinstallierte Home-App, tippen auf das Pluszeichen und auf „Gerät hinzufügen“.
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Nun erscheint der Einrichtungsassistent mit einem Kamerafenster. Damit fotografieren Sie den am HomeKit-Gerät angebrachten QR-Code ab. Ab dem iPhone 7 genügt es, das Smartphone in die Nähe des neuen HomeKit-Produkts zu halten, um es hinzuzufügen.
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Erlauben Sie dem Produkt nun noch den Zugriff auf das Heimnetzwerk und schließen die Einrichtung ab.
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Das smarte Gerät erscheint zur Bedienung in der Home-App und kann benannt, Räumen zugewiesen, in Szenen eingebunden werden und mehr.
HomeKit über WLAN verknüpfen
Geräte mit Apple TV vernetzen
Soll Apple TV als Steuerzentrale dienen, muss in den Einstellungen „Benutzer und Accounts“ und danach „Standardbenutzer“ gewählt werden, um zu überprüfen, dass die gewünschte Apple-ID aktiv ist.
Ist das der Fall, kann zurück im Einstellungsmenü „AirPlay und HomeKit“ ausgewählt und der Wunschraum eingegeben werden.
Geräte mit HomePod vernetzen
Das Apple HomePod wird automatisch zum Hub und iPhone oder iPad werden über die iCloud verbunden, sobald die Apple-ID eingegeben ist.
Sämtliche Geräte können Räumen zugeordnet werden. Für eine noch komfortablere Nutzung, beispielsweise in mehrstöckigen Gebäuden, empfiehlt es sich, Räume in Zonen (beispielsweise Keller, Erdgeschoss, Obergeschoss) zu gliedern, um diese einheitlich zu steuern.
Wenn Sie sagen „Siri, schalte das Licht im Erdgeschoss und Keller aus“, können Sie sicher sein, dass alle Lichter im unteren Bereich des Hauses deaktiviert sind.
Noch mehr Vorzüge bringen Szenen und Wenn-dann-Automatismen. Dadurch wird eine Steuerung mehrerer Geräte gleichzeitig ermöglicht, unabhängig vom Raum, in dem Sie sich befinden.
Die App bietet zur Inspiration einige Vorschläge für Szenen, Sie können aber auch selbst kreativ werden.
Ein Beispiel: Mit der Szene „Morgens“ können Sie Lichter im Bad einschalten, Ihre Lieblingsplaylist abspielen und die Kaffeemaschine anstellen, während die Szene „Gute Nacht“ dafür sorgt, dass alle Schlösser zugesperrt und alle Lichter ausgeschaltet sind.
Alternativ können Sie Vorgänge automatisieren. In Verbindung mit einem HomePod, Apple TV oder einem stationären iPad kann HomeKit Aufgaben automatisch erledigen. Das geschieht auf Grundlage eingestellter Szenen in Abhängigkeit zur Tageszeit, zum Standort oder zu Sensoren.
Wenn HomeKit beispielsweise erkennt, dass jemand zu Hause ankommt, werden die Lichter im Eingangsbereich eingeschaltet, während aus den Lautsprechern die aktuelle Playlist ertönt. Denkbar ist auch, Lichter in einem Raum nur dann anzuschalten, wenn der Bewegungssensor aktiviert wird. Es können auch Zeitautomationen eingestellt werden, so dass HomeKit festgelegte Befehle basierend auf der Uhrzeit ausführt.
Apple hat sich bei HomeKit dem Datenschutz und der Wahrung der Privatsphäre verschrieben. Als Teil des Apple-Systems ist HomeKit tief in den Apple-Betriebssystemen verwurzelt. Die geschlossene Architektur der Betriebssysteme soll für Sicherheit sorgen. Die strikte Zertifizierung der HomeKit-Geräte stellt sicher, dass nur von Apple autorisierte Geräte zugreifen können.
Die Kommunikation der HomeKit-Geräte erfolgt Ende-zu-Ende-verschlüsselt und somit abhörsicher über die iCloud von Apple. Die zur Verschlüsselung benötigten Codes speichert Apple im Schlüsselbund auf dem iPhone und iPad, wo sie im Rahmen der Hardwareverschlüsselung gesichert sind. Software-Zugriffe auf HomeKit werden strikt überwacht. Mitteilungen von HomeKit-Geräten oder deren Status werden Apple zufolge zu keinem Zeitpunkt auf Servern gespeichert.
Gemäß Apples Datenschutzrichtlinien können bei der Übertragung via Bluetooth, im WLAN und beim Fernzugriff weder Apple noch die Apps von Drittanbietern Daten abgreifen. Eine gewisse Einschränkung erfährt das straffe HomeKit-Schutzschild durch Siri: Audio-Daten können zur Weiterentwicklung des Systems gespeichert werden, wenn Sie sich entscheiden, diese mit Apple zu teilen, um die Software Siri zu verbessern. Anfragen via Siri werden nicht Ihrer persönlichen Apple-ID zugeteilt, sondern einer zufälligen Kennung.
Mit der in iOS 13 eingeführten Funktion HomeKit Secure Video widmet sich Apple der sicheren Videoüberwachung. HomeKit-Sicherheitskameras speichern Aufzeichnungen mittels Ende-zu-Ende-Verschlüsselung auf den iCloud-Servern von Apple. Nur Sie als Nutzer können auf die verschlüsselten Videomitschnitte zugreifen, ohne dabei Ihre Privatsphäre zu gefährden.
Laut Hersteller Apple können HomeKit-Router eine weitere Sicherheitsebene für das Smart Home darstellen, indem sie jedes Gerät des HomeKit-Systems mit einer Firewall schützen. Sollte es eines Tages zu einem Angriff auf eine Komponente des Systems kommen, sind alle anderen Geräte weiterhin geschützt. Grundlegende Einstellungen in Bezug auf die Kommunikation der einzelnen Komponenten im persönlichen Netzwerk und im Internet werden über die App vorgenommen. Router, die mit HomeKit kompatibel sind, kommen von Anbietern wie Eero, Linksys oder Charter Spectrum.
Wie werden die Geräte in Apple HomeKit gesteuert?
Die meisten nutzen die Home-App auf ihrem Smartphone oder der Apple Watch für manuelle Eingaben. Alternativ sind Sprachbefehle über Siri möglich.
Genügt Bluetooth als Schnittstelle?
Auf kurze Distanzen können Geräte auch über Bluetooth verbunden werden. Allerdings nutzt der Kurzstreckenfunk wenig, sobald Befehle außerhalb des Radius abgegeben werden sollen. Wi-Fi wird daher Bluetooth gegenüber bevorzugt.
Welchen Vorteil bietet Apple HomeKit?
Der entscheidende Pluspunkt ist die Zusammenführung verschiedener Marken und Geräte. Herstellerunabhängig kann ein System entstehen, das über eine App oder über Siri gesteuert wird. Wer sonst mehrere Geräte unterschiedlicher Hersteller nutzt, hat schnell unzählige Apps und muss für jede Funktion eine andere öffnen. Das ist kaum alltagstauglich.
Was tun, wenn Produkte nicht kompatibel sind?
Die simple Plug-and-Play-Installation setzt das Zertifikat von Apple voraus, doch Anwenderinnen und Anwender mit IT-Wissen können beispielsweise die kostenlose Software Homebridge nutzen und ihren Raspberry Pi zur Zentrale machen.